Pelikan 4001 Pink

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Ex Libris
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Pelikan 4001 Pink

Beitrag von Ex Libris »

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Hallo an alle Tintenfreunde!

Vorbemerkung:
Grundsätzlich möchte ich vorausschicken, dass bei diesem wie bei allen anderen Tintentests, die ich noch zu erstellen beabsichtige, für meine verwendeten Füller gilt, dass ich ein Fan von ziemlich nassen Füllern bin. Das heißt, dass ich für meine Tests solche Füller ausgewählt habe, die in den verschiedenen Federbreiten einen recht hohen Tintenfluss von Haus aus mitbringen. Wer nun also eher einen mäßigen Tintenfluss im Füller schätzt, der muss sich die Farben halt dementsprechend blasser vorstellen.

Desweiteren schicke ich voraus, dass ich die gleiche Schriftprobe auf zwei verschiedenen Papieren gemacht habe, die ich selbst standardmäßig verwende: Zum Einen auf dem Papier des Druckerherstellers HP: »Bright White Inkjet« mit einer Grammatur von 90g/qm. Dieses zeichnet sich aus durch eine geglättete (und wahrscheinlich beschichtete/behandelte) Oberfläche, auf der es jedoch zu einer längeren Trocknungsdauer kommt (wie man das z. B. auch vom Clairefontaine Velouté-Papier kennt), weil die Tinte nicht so tief eindringen kann.
Zum Anderen noch auf dem »Excellence« von Inapa tecno, 80 g/qm. Dies ist wiederum ein Papier, das Tinte sehr gut aufnimmt, was als Konsequenz eine gewisse Tendenz zum Verlaufen und Ausfransen mit sich bringt.
Das Clairefontaine Velouté-Papier ist, so denke ich, hinreichend bekannt. Es hat eine Grammatur von 90g/m2 und ist satiniert, das heißt glatt. Viele Federn machen Probleme auf diesem Papier (auch bei mir), andere wiederum laufen großartig. Da diejenigen Füllfederhalter, die ich zum Tintentesten benutze, sehr gut mit Clairefontaine zurechtkommen, habe ich mich entschieden, es wegen der Aussagekraft der Farbwiedergabe zu nutzen.
Neuerdings verwende ich gerne das »Data Copy« von Metsä, 80g/qm. Es hat sich gezeigt, dass dieses Papier auch mit hochgesättigten Tinten relativ gut umgehen kann. Vor allem franst kaum eine Tinte, wenn sie diese problematische Eigenschaft nicht von Haus aus mitbringt. Bei Tinten, die sehr stark zum Durchbluten neigen, kann es sein, dass sie auf diesem Papier tatsächlich durchbluten, allerdings neigt das Papier dennoch meist nicht zum Fransen.

Zum Scan:
Ich kann nicht beurteilen, wie gut der Scan kalibriert ist. Verwendet habe ich einen Canon CanoScan LiDE 210. Gescant habe ich die DIN A5-Vorlage mit 300 dpi. Wenn ich mein Original neben den Bildschirm halte, bemerke ich allerdings, dass die gescannte Farbe etwas heller erscheint als auf dem Original.

Besprechung:

Preis/Gebinde: Diese Tinte gibt es ausschließlich in der Patrone, entweder 6 kleine oder 5 große pro Packung. Die Preise liegen bei -,79 – 1,29€ für die kleinen und 1,49 – 1,99€ für die großen Patronen. Damit liegen die Preise für die Patronentinte im Vergleich zur Pelikan 4001-Glastinte höher.

Farbe: Ich habe gewisse Schwierigkeiten, die Farbe als Pink zu bezeichnen, da mir die Farbe grundsätzlich nicht gesättigt und leuchtend genug vorkommt – jedenfalls im Patronenfüller (bei mir ein Pura). Aus dem Pura kommt die Tinte als etwas, das ich ›Rosa‹ bezeichnen würde. Jedoch: Wenn man die Tinte in ein geeignetes Gefäß umfüllt und mit einem M1000 herangeht, dann kann man sehen, was in dieser Farbe steckt. Da der Tintenfluss im 1000er gewohnt sehr gut ist, kommt die, für eine 4001er-Tinte, übliche schwache Sättigung doch als Pink daher. In der Masse, wie sie der M1000 ausspuckt würde ich auch ein Leuchten in der Tinte erblicken.

Fluss: mittel bis gut

Verlaufen, Fransen, Durchschlagen: Hier verhält sich die pinke Tinte so vorbildlich wie alle 4001er-Tinten: Bei keinem Papier konnte ich ein Ausfransen oder Durchschlagen erkennen. (Offenbar reicht die Sättigung dann doch nicht aus, die billigen Papiere zu durchdringen.)

Schattierungen, Wasserresistenz: Die Tinte erzeugt Schattierungen, je nach verwendeter Feder. Die relative ›Wasserresistenz‹ hat mich sehr überrascht. Zwar ist beim Tropftest wie zu erwarten gewesen war, kaum etwas übriggeblieben. Dass aber beim Abfließtest selbst auf dem Clairefontaine noch eine dezent lesbare Spur übrigbleiben würde (auf dem Original wenigstens), hätte ich nicht erwartet. Das hängt aber sicher mit den Tintenmassen zusammen, die der M1000 ausstößt.

Meine Meinung: Wenn man davon absieht, dass man die Farbe dieser Tinte als ›Mädchen-Rosa‹ diskriminieren könnte, wobei diese allerdings wohl die geplante Zielgruppe darstellen, hat die 4001er Pink den unschlagbaren Vorteil, dass man sie sofort wahrnimmt. Das heißt, sie eignet sich ganz hervorragend dafür, etwas in einem Text, einem Schreiben, hervorzuheben. Hier würde ich also den geeignetsten Verwendungszweck sehen, nicht so sehr darin, ganze Texte oder Briefe zu schreiben, es sei denn, dass sich Adressat und Absender gleichermaßen an solchen leuchtenden Tinten erfreuen.


Viele Grüße,
Florian
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vanni52
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Re: Pelikan 4001 Pink

Beitrag von vanni52 »

Ex Libris hat geschrieben:
11.06.2013 20:06
Die relative ›Wasserresistenz‹ hat mich sehr überrascht.
Hierzu möchte ich gerne eine Erklärung nachreichen: Der Hersteller hat zwei Farbstoffe verwendet, wobei sich einer der beiden direkt nach dem Auftrag in der Cellulose verankert:

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In erster Linie ziehe ich den Faden wieder hoch, weil mir diese Tinte wie auch die anderen aus der 4001 Reihe sehr gut gefällt. Da stimme ich Dir voll zu und möchte noch eine Schreibprobe ergänzen:




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LG
Heinrich
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Re: Pelikan 4001 Pink

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Heinrich,

vielen Dank für die Ergänzung.

Ich glaube, ich muss auch mal wieder mit ihr schreiben. Das habe ich schon viel zu lange nicht mehr gemacht. Und einen Rest habe ich noch.

Inzwischen gibt es sie ja sogar im Glas, während ich mir früher immer die Mühe machen musste, Patronen zu öffnen und zu leeren 🙈

Viele Grüße,
Florian
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Benny
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Re: Pelikan 4001 Pink

Beitrag von Benny »

Ich hatte bisher einen Bogen um die 4001 Pink gemacht, obwohl ich sonst alle 4001 Tinten verwende. Ich hatte hinter dieser Tinte ein grelles Pink vermutet. Aber wenn ich mir Heinrichs Schrift angucke, macht sie einen angenehmen eher zurückhaltend zarten Eindruck. Irgendwo Richtung Kirschblüten vielleicht. Oder täusche ich mich da? Ein grelles leuchtendes Pink wäre nicht so meins.
Gruß - Benny
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vanni52
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Re: Pelikan 4001 Pink

Beitrag von vanni52 »

Benny hat geschrieben:
30.03.2023 7:54
Aber wenn ich mir Heinrichs Schrift angucke, macht sie einen angenehmen eher zurückhaltend zarten Eindruck. Irgendwo Richtung Kirschblüten vielleicht. Oder täusche ich mich da?
Florian hat ja im Startpost den M 1000 verwendet, da schaut es natürlich anders aus. Mit diesem ausgeprägteren Shading, aber vom Farbeindruck zumindest für mich nicht zu grell.
LG
Heinrich
Chia
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Re: Pelikan 4001 Pink

Beitrag von Chia »

Als "grell" würde ich die 4001 definitiv nicht beschreiben.
"Kirschblütenzart" passt von der Richtung her besser, aber trifft es mMn auch nicht ganz 100%ig - ich finde dafür ist sie doch noch ein kleines bisschen zu kräftig und einen Tick zu kühl.

Ich denke der (mMn) etwas irreführende leuchtende Eindruck im Eingangspost resultiert großteils daraus, dass die Bilder Scans sind.
Ich hatte die 4001 Pink im 2021er Frühlingsevent vorgestellt und da fand ich auch, dass der Farbeindruck in Fotos realitsnäher ist als im Scan (viewtopic.php?p=342969#p342969)
Ex Libris
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Re: Pelikan 4001 Pink

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Benny,

je nach Füller leuchtet die Tinte durchaus, aber sie ist nicht grell. Chia beschreibt sie zurecht als kühl, was dem merklichen Blauanteil geschuldet ist - daher passt für mich auch nicht so recht der Kirschblütenvergleich, bei dem es doch eher in Richtung 'sanftes Rosa' geht. Ich selbst mag sie sehr gerne satt aus dem M 1000, aber wie man beim Pura-Vergleich sehen kann, kann sie auch deutlich dezenter daherkommen.

Viele Grüße,
Florian
Ex Libris
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Re: Pelikan 4001 Pink

Beitrag von Ex Libris »

Hups, doppelt
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