Akkerman, Shocking Blue

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Schaumburger
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Re: Akkerman Shocking Blue

Beitrag von Schaumburger »

Strombomboli hat geschrieben:
16.07.2019 22:22
Mein Standardblau ist J. Herbin Éclat de saphir in einer Akkerman-Flasche.
... und eines meiner Lieblingsblaue ist ESSRI in einer Akkerman-Flasche! :)

Die Flaschen sind genial und als 1930er (?) Jahre Design (Gimborn)
passen sie super zu Füllern vor 1950.

Beste Grüße
Jens
.....................................................................................................
was mich sonst so interessiert:
https://www.flickr.com/photos/136145166@N02/albums
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hoppenstedt
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Re: Akkerman Shocking Blue

Beitrag von hoppenstedt »

Danke für die Vorstellung.
Und die Erklärung des Namens; war mir völlig neu, obwohl ich das Lied kenne...
Die sexy Version... Bananarama, 1986...

Aber warum in der Firma nur in blau schreiben? Schreibt ihr nur offizielle Dokumente?
Oder gibt es Hierarchien, die eingehalten werden müssen, auch farblich?

Jaja, die tollen niederländischen Strände im Sommer... ein gar zweischneidig Schwert...

Vor vielen Jahren war ich einmal bei Akkerman und fand es fast so toll wie Schimpf hier bei mir um die Ecke :evil:

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
DanielH
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von DanielH »

Na ja... bei uns spielen Fristen eine wichtige Rolle und die werden auf den Dokumenten immer in rot notiert. Außerdem muss eindeutig erkennen, ob etwas Kopie ist oder nicht. Deswegen dürfen Unterschriften nicht in Schwarz geleistet werden.
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hoppenstedt
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von hoppenstedt »

Danke für die Erklärung, Daniel.
Das mit dem Blau für Signaturen liegt auf der Hand, das andere muss man eben - erklärt bekommen :)

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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Robbes
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von Robbes »

Akkerman Shocking Blue ist ganz nach meinem Geschmack!
Tolles Farbspiel und großartiges Glas.
Muß ich mir unbedingt besorgen.

Danke Thomas, Hermann und Daniel für die Tintenbetrachtungen. :)

Beste Grüße
Robbes
Beste Grüße

Robbes

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DanielH
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von DanielH »

Ich wollte mich einmal bei den Mods bedanken, dass sie die beiden Threads über diese Tinte zusammen gelegt haben - und noch einen neuen Aspekt zu dieser Tinte besteuern.

Shocking Blue ist ja meine Schreibfarbe im Büro, wo auch die Flasche steht. Nun hatte ich letzte Woche den M1000 aus dem Fass gefüllt und ging rüber zu meinem niederländischen Kollegen, um etwas mit ihm zu sprechen. Und der sagte nur "Ihr Hemd...."

Ich hatte das neue eterna-Hemd zum ersten Mal an. Und was prangte darauf? Genau! Links und rechts der Knopfreihe je ein Klecks Shocking Blue. In seinem ganz eigenen Humor riet mir mein Kollege, doch einfach noch ein paar Punkte dazu zu machen. Wir haben dann erstmal unsere ausführliche Besprechung gemacht, ein paar Stunden später ging ich dann zur Toilette und begann, die Tinte aus dem Hemd zu tupfen, was extrem gut ging. Anschließend waren nur noch ein paar blaue Schatten übrig geblieben. Gestern Abend wurde das Hemd gewaschen und beim Bügeln heute Abend war nichts mehr von den Flecken zu sehen.

Heißt das, dass Shocking Blue auswaschbar ist? Ich glaube ehrlich gesagt nicht. Ich glaube eher, dass bei eterna die Baumwollstoffe, die zu deren Hemden verarbeitet werden, so massiv mit Ausrüstungsmitteln versehen werden, dass die Tinte gar nicht zur Baumwolle vordringen kann. Ansonsten würde man es auch nicht hinbekommen, dass sich diese Hemden schon glatt legen, wenn man ihnen das Bügeleisen nur zeigt....
DanielH
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von DanielH »

Ich wolllte hier mal etwas Alltagserfahrung mit Akkerman Shocking Blue berichten. Seit dem 1. Juli 2019 steht eine Flasche der Tinte, die in aller Regel meine Standard-Schreibtinte ist, die von verschiedenen andersfarbigen Tinten ergänzt wird. Fast immer habe ich seit Anfang Juli letzten Jahres einen Füller damit befüllt. Im Einzelnen waren das

- Der Pelikan M1000 (M-Feder)
- Der Aurora Optima (M-Feder)
- Der Graf von Faber-Castell Intuition (B-Feder)
- Der Sailor Professional Gear King (B-Feder)
- Der Sailor Professional Gear 2 Realo (B-Feder)
- Der Aurora Talentum (B-Feder)
- Der Cleo Ebonite Edition (B-Feder)

Mit anderen Worten: Ich habe die Tinte innerhalb weniger Monate in einer großen Anzahl von Füllern verwendet und möchte ein wenig aus meinem Alltag mit ihr erzählen.

Wie viele blaue Tinten ist "Shocking Blue" sehr gesättigt, hat also einen hohen Feststoffanteil. Das hat zwei wesentliche Effekte zur Folge: Zum einen hat man sehr schnell blaue Finger und das Geschriebene verschmiert auch nach dem Antrocknen. Zum anderen ist die Tinte ziemlich empfindlich gegen Wasserverlust.

Eine weitere Eigenschaft ist der Tintenfluss, denn der ist reichlich. Ich habe, wie man sieht, die Tinte meist in Füllern mit B-Federn verwendet, wobei die B-Feder der Sailorfüller ungefähr halb so breit ist wie die M-Feder des M1000. Gerade die (aus meiner Sicht äußerst großzügige) Feder des Cleo Ebonite wirkt da wie ein Feuerwehrschlauch und appliziert große Mengen Tinte aufs Papier, was für kleine Schrift nicht mehr gut geeignet ist, wenn ich ehrlich bin. Aussetzer oder Anschreibprobleme gibt es jedenfalls nicht, was für den Alltagsgebrauch natürlich gut ist.

Die Farbe ist hier viel diskutiert worden, deswegen nur ganz kurz meine subjektive Wahrnehmung: Es ist ein sehr schönes, klares und reines Blau, das ich sehr mag, das aber einen purpurnen Sheen bekommt, wenn es "zu dick aufgetragen" wird. Und das bringt uns zum eigentlichen Problem dieser Tinte im alltäglichen Gebrauch.

Ich schrieb schon vom Wasserverlust. Mir scheint, dass der Deckel der Akkerman-Tintenflasche nicht gerade ein Musterbeispiel für Dichtheit ist. Die Tinte, die dann teilweise über Wochen in dem Reservoir im Hals steht, konzentriert sich dadurch mit der Zeit immer stärker auf. Das fällt natürlich bei den schmaleren Federn, die weniger Tinte verbrauchen als die breiteren, deutlich stärker ins Gewicht. Ich habe nicht bemerkt, dass die Tinte den Füller zum Beispiel verklebt, aber der Sheen wird dadurch stärker, auf stark geleimtem Papier neigt die Tinte zum Schmieren und das Blau wird noch einmal deutlich dunkler, was mir persönlich nicht so gefällt. Meine pragmatische Lösung ist es, die Verdunstung entweder dadurch auszugleichen, dass man den Füller vor dem Nachfüllen ausspült und ihn dann mit vollständig mit Wasser gefülltem Tintenleiter befüllt oder dass man einfach ein paar Tropfen Wasser ins Tintenreservoir gibt. Das tut aus meiner Sicht dem Farbton gut, weil ich ein klares, leuchtendes Blau lieber mag als ein düsteres Nachtblau und es mindert auch den Sheen und die Neigung zum Verschmieren.

In der Community wird die Akkerman-Flasche ja wegen ihres durch die Glaskugel verschlossenen Reservoirs geschätzt. Und genau das hat mir ein bisschen Stirnrunzeln beschert. Im Moment bin ich wegen der Corona-Krise nur zweimal in der Woche im Büro und eines Tages stellte ich fest: Das Reservoir ist leer. Obwohl ich es am letzten Tag im Büro noch gefüllt hatte. Des Rätsels Lösung: Bekanntermaßen ist das Wetter momentan sehr gut. Zeitweilig fiel die Sonne morgens direkt auf das Tintenfass. Und offensichtlich hat sich dadurch die Luft über der Tinte im Vorratsbereich der Flasche erwärmt, sich ausgedehnt und die Kugel nach oben gedrückt, so dass Luft entweichen und dafür die Tinte aus dem Reservoir in den Vorratsbereich fließen konnte. Das ist dann für mich ein sicheres Zeichen dafür, dass man drei, vier Tropfen Wasser (ich habe eine kleine Flasche mit Tropfenzähler deswegen im Schreibtisch) ergänzen sollte, weil dann sicher eine Menge Wasser verdunstet ist.

Ich habe nach meiner Schätzung inzwischen etwa die Hälfte der Tinte verbraucht und grüble ein wenig über die Alltagstauglichkeit. Das Schmieren ist ein bisschen nervig, lässt sich aus meiner Sicht aber ertragen, vor allem weil man es durch gelegentliches vorsichtiges Verdünnen der Tinte in Grenzen halten kann. Das tue ich deswegen auch ohne Bedenken (z.B. in Bezug darauf, dass man die Konservierung ja mit verdünnt), weil es die ursprüngliche Farbe der Tinte wieder herstellt und einer zu dunklen Farbe vorbeugt.

Der einfachste Kandidat für den Bürogebrauch ist Akkerman Shocking Blue sicher nicht. Ich aber freue mich sehr oft an dem Fass und an der wunderschönen Farbe, die mich dazu bringt, die Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Ich würde sie allein deswegen wieder kaufen, wenn die Flasche mal leer ist.
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Strombomboli
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von Strombomboli »

Man kann das obere Reservoir durch vorsichtiges Schräghalten leicht entleeren: die Kugel verschließt die Öffnung nicht, die Tinte fließt nach unten. Dann ist das obere Reservoir so gut wie leer. Ich mache das meistens. Bislang kam ich mir dabei ein wenig zwanghaft vor, jetzt aber denke ich, daß es durchaus sinnvoll ist (wenn in meinen Akkermangläsern auch keine Akkermantinte mehr ist).
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
DanielH
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von DanielH »

Noch ein kurzer Aspekt zu dieser Tinte: Laut Akkerman-Website und der kürzlich abgewickelten Sammelbestellung hier aus dem Forum ist Shocking Blue die meist verkaufte Farbe der Akkerman-Serie. In der Sammelorder aus dem Forum waren 23 Flaschen Tinte bestellt worden, davon waren sieben "Shocking Blue", also mehr als ein Viertel.
meinauda
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von meinauda »

Die habe ich gerade in meiner Bildergalerie entdeckt: Februar 2014
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Benny
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von Benny »

Ich finde die Diamine Majestic Blue wäre eine günstige Alternative, wenn man auf die Ackermann-Flasche verzichten kann... Vielleicht sind es sogar die gleichen Tinten?

Gruß-Benny
Dateianhänge
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Gruß - Benny
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von meinauda »

Ich muss die drei dann doch mal in den gleichen Füllhalter füllen und testen! Dauert aber bestimmt einige Zeit. :D
DanielH
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von DanielH »

Benny hat geschrieben:
01.05.2021 13:54
Ich finde die Diamine Majestic Blue wäre eine günstige Alternative, wenn man auf die Ackermann-Flasche verzichten kann... Vielleicht sind es sogar die gleichen Tinten?
Ich habe mal einen kleinen, nicht besonders gut gelungenen Chromatograpietest mit den Tinten gemacht: Shocking Blue, Majestic Blue und Sargasso Sea. Die Chromatogramme habe ich weggeworfen, aber ich weiß noch, dass die von Shocking Blue und Majestic Blue extrem ähnlich aussahen.
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vanni52
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von vanni52 »

DanielH hat geschrieben:
01.05.2021 14:18


Ich habe mal einen kleinen, nicht besonders gut gelungenen Chromatograpietest mit den Tinten gemacht: Shocking Blue, Majestic Blue und Sargasso Sea. Die Chromatogramme habe ich weggeworfen
Chromatogramme sind ja reproduzierbar, und bei dieser spannenden Fragestellung...🙂
LG
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meinauda
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Re: Akkerman, Shocking Blue

Beitrag von meinauda »

Ich habe leider noch keine hergestellt und leider somit auch kein geeignetes Filterpapier.
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