Montblanc Blue Permanent

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Thom

Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von Thom » 08.11.2019 13:32

Ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal hat die Tinte nur mit der Tauchfeder. Die Dokumententinte von deAtramentis, dokumentus, Sei-Boku, Kiwa-Guro, die Kohlenstofftinten spielen auch in dieser Liga, auch ohne das Zertifikat. Aber nicht die "normalen" Farbstofftinten. Und noch nichtmal die Eisengallustinten.

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Thomas

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hoppenstedt
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Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von hoppenstedt » 09.11.2019 13:04

Wenn ich noch etwas beisteuern darf: ich habe 2014-2018 ein Glas (60 ml) der ersten Generation PERMANENT BLUE verschrieben, sozusagen als ungeplanter Langzeit-Test, und eher durchwachsene Erfahrungen gemacht.
Da es eine Montblanc-Tinte ist, dachte ich mir, dass ich beim Vertanken in einen nahezu neuen Montblanc No. 149 nichts falsch machen kann. Dennoch musste ich erfahren, dass es mit dem Tintenfluss immer wieder Probleme gab, besonders (nachvollziehbar) dann, wenn ich längere Zeit, also mehr als 2 Wochen, nicht mit diesem Stift geschrieben hatte. Dann erfolgte eine Reinigung mit Aqua demin., und es ging wieder. Der Fluss war allerdings nicht üppig.
Auch in einen reichlicher fießenden Pelikan M205 Demonstrator habe ich sie verfüllt - und es nach 2 Füllungen wieder sein lassen, da sich ein blauer Farbschleier im Tintentank niederschlug, der bis heute, Jahre später, trotz diverser Füllungen mit verschiedensten Farbtönen von dunkel bis gelb(!) - nicht mehr weggeht...

Den Montblanc No. 149 habe ich seinerzeit neu bei Schimpf gekauft und war insofern dort in Betreuung - das Problem war dort auch bekannt. Die grundsätzliche und nachvollziehbare Empfehlung lautete, dass die Tinte auch mal zu Problemen mit dem Fluss führen kann, wenn man das Schreibgerät nicht regelmäßig benutzt. Wenn man also nicht unbedingt (dienstlich oder privat) eine zertifizierte dokumentensichere Tinte benötigt, sollte man lieber auf die klassischen Farbstofftinten zurückgreifen - von denen es ja reichlich gibt.
Für diejenigen aber, die eine solche Permanent-Tinte nutzen, also nicht mit Kugelschreiber schreiben wollen, ist das PERMANENT BLUE schon eine gute Alternative zu Schwarz.
(Manche dienstliche Anwender sagen ja, dass Schwarz schon deshalb nicht geht, weil man es kopieren kann - ein Argument, das wiederum in Zeiten der Farbkopierer auch nicht mehr wirklich greift...)

Mein Montblanc No. 149 schreibt übrigens nach gründlicher Reinigung und Neubefüllung mit der ganz normalen "Royal Blue" von MB sehr schön, reichlich, definiert, glatt. Einstweilen sind nun keine Permanent-Tinten mehr in meinem Sortiment... :lol:

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

Thom

Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von Thom » 09.11.2019 13:28

hoppenstedt hat geschrieben:
09.11.2019 13:04
Wenn man also nicht unbedingt (dienstlich oder privat) eine zertifizierte dokumentensichere Tinte benötigt, sollte man lieber auf die klassischen Farbstofftinten zurückgreifen ...
Da hat der Kollege hoppenstedt dieses gelbe Ausrufezeichen-Dingens vergessen.

:!:

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hoppenstedt
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Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von hoppenstedt » 10.11.2019 17:26

Thom hat geschrieben:
09.11.2019 13:28
hoppenstedt hat geschrieben:
09.11.2019 13:04
Wenn man also nicht unbedingt (dienstlich oder privat) eine zertifizierte dokumentensichere Tinte benötigt, sollte man lieber auf die klassischen Farbstofftinten zurückgreifen ...
Da hat der Kollege hoppenstedt dieses gelbe Ausrufezeichen-Dingens vergessen.

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Hallo Thomas, stehe gerade etwas auf dem Schlauch...

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Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von NicolausPiscator » 10.11.2019 17:29

So lange es keine Tintenschlauch gefüllt mit MB Permanent Blue ist, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen.

Thom

Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von Thom » 10.11.2019 18:26

hoppenstedt hat geschrieben:
10.11.2019 17:26
Hallo Thomas, stehe gerade etwas auf dem Schlauch...
Diese dokumentenechten Füllertinten haben einige unbestreitbare Vorteile, sind allerdings, mit etwas Varianz der unterschiedlichen Fabrikate, nicht ganz so unproblematisch im Füller wie die Farbstofftinten. Und wenn man ihre spezifischen Vorteile nicht benötigt, kann man sich auch ihre speziellen Nachteile sparen.

V.G.
Thomas

Thom

Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von Thom » 10.11.2019 22:30

Damian hat geschrieben:
10.11.2019 22:10
... noch dass der Text einer Flaschenpost verschwindet, auch wenn sie jahrelang über die Ozeane gedümpelt ist. Nur, um mal Extrembeispiele zu nennen...
Womit habe ich das nur verdient? :)
Thom hat geschrieben:
22.07.2015 16:57
Du hast da schon Jahrhunderte Licht nach Aktenlage simuliert. Allerdings gibt's haufenweise Arbeitsbereiche mit enormer Lichtexposition (nicht nur Bademeister). Da sind diese Nanotinten schon einer Überlegung wert.
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Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von Tenryu » 11.11.2019 1:17

Wenn die Flasche dicht ist, braucht die Tinte nicht wasserbeständig zu sein. Ist sie nicht dicht, sinkt sie auf den Grund oder das Papier löst sich auf (wahrscheinlich beides.)

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Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von sunno))) » 26.12.2019 15:10

Habe ein Glas dieser Tinte vor ein paar Monaten geschenkt bekommen. Seitdem ist sie eigentlich meine Standardtinte.
Bisher hatte ich weder in Pelikanen, dem Montblanc Starwalker noch in einem Füller japanischen Fabrikats Probleme.
Auch nach längerer Nichtbenutzung gab es bisher keine Anschreibprobleme.
Der Hauptgrund, warum sie sich zu meiner Standardtinte gemausert hat, ist die Tatsache, dass sie auch auf dem billigen Kopierpapier in der Arbeit weder durchdrückt, noch deutlich ausfranst.
Da lässt sich für mich der unspektakuläre Farbton verschmerzen.
Den Japaner habe ich vorgestern das zweite Mal komplett auseinandergenommen und gereinigt. Da kam dann zwar etwas "Bodensatz" heraus, was aber nach den diversen unterschiedlichen Tinten darin nicht verwunderlich war. Zu Problemen beim Schreiben hat dieser Schlonz allerdings nicht geführt.
So unterschiedlich sind anscheinend die Erfahrungen mit dieser Tinte.
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The Rob
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Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von The Rob » 22.07.2021 22:40

Ich habe vor kurzem mal die Montblanc Blue Permanent ausprobiert, weil die einer meiner Kandidaten für die Klausurtinte ist.
Ich wusste, dass sie "zickig" ist, ohne eine genaue Vorstellung zu haben. Ich habe mich darauf beschränkt, penibel drauf zu achten, ob sie eintrocknet.
Hinweise wie "vorher extrem gründlich reinigen" und "mit Destwasser ausspülen" hatte ich nicht auf dem Schirm, ich habe einfach normal gereinigt.
Der Fluss aus meinem M1005 war merklich trockener als alle anderen Tinten zuvor, aber nicht problematisch, immer noch absolut satt. Der Farbton gefällt mir. "Ist das königsblau? Wieso mag ich das, ich mag doch kein königsblau?" waren meine ersten Gedanken. Der direkte Vergleich zu 4001 königsblau zeigt: Mehr Shading, nicht so blass, deutlich ausdrucksstärker.
Schreibeigenschaften: Der geringere Fluss ist während einer Klausur eher vorteilhaft, mit schlechterem Papier kam die Tinte auch klar. Passt für mich also.
Ich habe damit das Inhaltsverzeichnis für mein Tintenbuch geschrieben. Mir gefiel der Gedanke, dass egal was mit dem Buch und dessen Inhalt passiert, man zumindest lesen kann, was drin stehen sollte.
Ich hatte dann den Füller ein paar Tage im Einsatz. Bei täglicher Benutzung konnte ich keine Anschreibschwierigkeiten feststellen.
Allerdings hat sich über ein paar Tage ein deutlicher Nibcreep entwickelt, der sich als Verkrustung herausstellte. Die gleiche Verkrustung bildete sich auch langsam an der Federspitze an der Unterseite, zwischen Tintenleiter und Feder. Mit Wasser wollte sich das natürlich nicht lösen, das war zu erwarten.
Ich habe dann die Feder vorsichtig nass mit Küchenpapier gereinigt, und erstmal eine Füllung 4001 königsblau aufgezogen. Danach schaue ich mal, R&K Tintenreiniger steht eh schon auf meiner Einkaufsliste.
Mein Fazit:
Eigentlich gefällt mir die Tinte, und ich würde sie gerne für die Klausuren benutzen. Wenn ich das mache, dann aber wirklich nur am Tag vor der Klausur rein, und spätestens am Tag danach wieder raus. Länger will ich die Tinte nicht im Füller haben.

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Jürgen K
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Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von Jürgen K » 22.07.2021 23:05

Guten Abend,

ich selbst habe dieser Tinte ja wieder entsagt. Tatsächlich ging sie mir im Laufe der Zeit immer mehr auf die Nerven und für dauerhafte Farbanhaftungen (ein Konverter ist betroffen) war sie auch gut.
Ansonsten habe ich mit den Tinten aus demselben Hause immer gute Erfahrungen gemacht, hier war ich wenig begeistert, außer zu Anfang.
Den Farbton würde ich eher als Kugelschreiberblau bezeichnen.

Was Klausuren betrifft: ich verstehe diesen Dokumentenecht-Hype nicht. Zu meiner Zeit (also damals) hat sich nie jemand über Königsblau (und ja: 4001, sogar kill-bar) beschwert. Gibt es da inzwischen ernsthafte Vorgaben?
Und für die Klausur gab es natürlich nur gutes Papier, wie sieht das denn sonst aus? ;)

Grüße
Jürgen

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Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von vanni52 » 22.07.2021 23:25

Jürgen K hat geschrieben:
22.07.2021 23:05
Zu meiner Zeit (also damals) hat sich nie jemand über Königsblau (und ja: 4001, sogar kill-bar) beschwert.
Es soll auch heute noch einige geben.🙂


PS: Kugelschreiberblau ist eine sehr wohlwollende Beschreibung.
LG
Heinrich

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The Rob
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Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von The Rob » 22.07.2021 23:47

Mein eigenes Papier kann ich natürlich aussuchen, aber oft muss ich Aufgaben direkt auf dem Klausurpapier bearbeiten, manche Klausuren sind sogar komplett ohne eigenes Papier, da darf sogar als Schmierzettel nur ausgegebenes Papier benutzt werden. Das Handhaben alle Institute anders. Deshalb muss das Schreibmittel der Wahl auch auf schlechtem Papier halbwegs funktionieren.

Was die Dokumentenechtheit angeht, so ist das nunmal die Vorgabe für die Klausur. Ich gehe auch davon aus, dass ich sämtliche Klausuren mit königsblau schreiben könnte, und das niemals ein Mensch merkt.
Aber es würde mich stressen. Also halte ich mich einfach an die Regel, und habe Ruhe.

Thom

Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von Thom » 23.07.2021 2:44

Ich stelle gerade fest, dass sich meine Haltung zu Klausuren in den vergangenen 7 Jahren nicht geändert hat. Bild

V.G.
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Re: Montblanc Blue Permanent

Beitrag von vanni52 » 23.07.2021 10:27

Thom hat geschrieben:
23.07.2021 2:44
Ich stelle gerade fest, dass sich meine Haltung zu Klausuren in den vergangenen 7 Jahren nicht geändert hat. Bild
Lieben Dank für den Link, Thom.
Was für ein genialer Thread!!
LG
Heinrich

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