Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

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Freddy
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von Freddy »

drasir hat geschrieben:Sehe ich immer noch kein Problem. Der Schmelzpunkt von Titan liegt bei 1668 °C, laut Wiki liegt die Manteltemperatur (und gleichzeitig höchste) eines Bunsenbrenners bei Vormischflamme bei 1200 °C.

Ordentlich Luft nach oben..
Der Wert gilt für reines Titan. Weisst du welche Legierung vorliegt?
Es muss nicht sein, aber wenn Titan den Partner nicht mag, schmilzt er deutlich früher.

Bei Problemen mit meiner Rechtschreibung und grammatikalischen Fähigkeiten,
haben Sie das Recht alle peripheren und kapazitiven HID zu deaktivieren.
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vanni52
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von vanni52 »

Freddy hat geschrieben:
drasir hat geschrieben:Sehe ich immer noch kein Problem. Der Schmelzpunkt von Titan liegt bei 1668 °C, laut Wiki liegt die Manteltemperatur (und gleichzeitig höchste) eines Bunsenbrenners bei Vormischflamme bei 1200 °C.

Ordentlich Luft nach oben..
Der Wert gilt für reines Titan. Weisst du welche Legierung vorliegt?
Es muss nicht sein, aber wenn Titan den Partner nicht mag, schmilzt er deutlich früher.
Ich muss auch noch einmal meinen Senf dazugeben: absolut richtig ist, dass Legierungen in der Regel niedrigere Schmelztemperaturen besitzen als ihre Bestandteile . Meine Einlassung zum Thema Bunsenbrenner muss ich ergänzen und auf die in der Schulchemie üblichen Teclubrenner verweisen, mit denen man Temperaturen > 1500 Grad Celsius erreichen kann. Und zum Schmelzpunkt des Titans von 1668 Grad Celsius ist festzustellen, dass bereits bei niedrigeren Temperaturen ein Schmelzvorgang eingeleitet wird (Schmelzpunkt bedeutet den VOLLSTÄNDIGEN Übergang vom festen in den flüssigen Aggregatzustand). Fazit: Lass den Titanfüller bitte weiterleben!
LG
Heinrich
drasir
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von drasir »

Würde man auf die im Schlossereibetrieb üblichen Acetylenbrenner verweisen wären wir schon bei ~3000°... Ok, das lass ich noch durchgehen, ich habe im Titel auch salopp "Bunsenbrenner" geschrieben, in Wahrheit aber ein Butan / Propan / Ethanol Gemisch verwendet...

Nein, ich weiß nicht welche Grade oder Legierung verwendet wurde..
Es muss nicht sein, aber wenn Titan den Partner nicht mag, schmilzt er deutlich früher.
"Er"? Ja, die Schmelzpunkte für Legierungen sind oft viele Kelvin unter denen des Reinstoffes. Aber eine Legierung ist kein Berner Würstchen wo der Käse aus dem Brät "rausschmilzt". In Legierungen sind die Atome der Legierungspartner gegenseitig im Kristallgitter eingelagert, es muss erst die Legierung geschmolzen / sprich das Kristallgitter zerstört werden.
Schmelzpunkt bedeutet den VOLLSTÄNDIGEN Übergang vom festen in den flüssigen Aggregatzustand
Eben nicht! Am Schmelzpunkt befinden sich feste und flüssige Phase in einem Gleichgewichtszustand (wie eigentlich alles). Deswegen ist es auch ein präziser Wert und nicht +- x K.

Ich habe schon einige Werkstücke aus Titan derart behandelt, keines davon zeigte irgendeine Veränderung seiner Form, egal ob Taschenlampe, Esslöffel, Füller, Messergriff, Knochenschraube oder Kompressorschaufel eines Jettriebwerks.

Die Farben die man haben will entstehen in sicherem Abstand zum Schmelzpunkt.

Fazit: Immer noch ordentlich Luft nach oben :-D

OT: Wenn mir jetzt noch jemand erzählen will meine Titanfüller wären in Gefahr verliere ich langsam den Glauben.. Ist das Teil dieser Sicherheitskultur? Gebt den Kindern keine Messer die sind gefährlich?
Nur zur Info, ich habe viele Jahre Laborerfahrung, kann Elektroschweißen und Plasmaschneiden und habe schon doppel T-Träger mit Acetylen / Sauerstoff geschnitten. Bunsen- / Teclu- usw. Brenner sind kein Hexenwerk und wenn jemand auf Grund meines Threads jetzt irgendeinen seiner Füller einschmilzt dann.. Ja dann tut es mir auch leid :-D
drasir
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von drasir »

Hier noch ein kleines Update zur "Langzeit-" Erfahrung.

Ich bin immer noch sehr zufrieden mit dem Ergebnis! Die Farben haben sich als äußerst haltbar erwiesen, ich bilde mir sogar ein
dass das Titan jetzt weniger anfällig für Kratzer ist.

Je nach aufgetragener Handfettschicht variiert das Blau/Violett in seiner Intensität, kann aber mit einem Wisch wieder normalisiert werden. Ich bin nicht ganz sicher wie mir der Bronzefrosch als Rollstopper gefällt. Er nimmt dem Stift ein bisschen seine detaillose Schönheit. Momentan ist er aber absolut notwendig in seiner Funktion, deswegen bleibt er erst mal dran.
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fountainpen.de
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von fountainpen.de »

sehr hübsch !! ... und der Frosch passt auch irgendwie gut :-)
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Killerturnschuh
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von Killerturnschuh »

Der Frosch passt. Mir gefällt dein Namisu ausgesprochen gut.
Salve

Angi

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drasir
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von drasir »

Danke euch beiden!

Vielleicht werden der Frosch und ich ja doch noch Freunde :)
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mmlife
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von mmlife »

Ist bei dir das Kappengewinde etwa kein Kunststoff-Einsatz?
drasir hat geschrieben:Welches Innenleben denn? Wenn man die Federeinheit raus schraubt besteht der Nova nur aus Titan. 2 Stück (Kappe und Korpus) aus dem vollem gedreht..
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Benny
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von Benny »

Ich muss sagen ich finde das ist super geworden....
Gruß - Benny
---------------------------------
- einfach unverbesserlich -
Salzwasserkind
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von Salzwasserkind »

Beim Hitzefärben von Titan ist es sehr schwer die richtigen Temperaturfenster zu treffen.

z.B. Farben mit Temperaturfenster:
Blasses Gelb: 371°C
Orangegold: 385 °C
Dunkles Goldbraun: 398°C
Purpur: 412°C
Blau-Purpur: 426°C
Blaugrün: 482°C
Goldgrün: 523°C
Purpurgold: 579°C

Einfacher wäre es das anodische Oxidationsverfahren zu nutzen. Dazu benötigt man eine regelbare Gleichstromquelle, isolierte Kontakte und eine Behältnis, das nicht leitet(Glas/Kunststoff). Als leitende Lösung eignet sich 10%iges Ammoniumsulfat(Vorsicht Handschuhe tragen!).

Die Anode wird an das zu färbende Metal geklemmt und die Kathode wird in die Lösung geführt. Durch die Veränderung der Spannung entstehen die verschiedenen Farben:

Blasses Gelb: 3-5V
Orangegold: 10V
Dunkles Goldbraun: 15V
Purpur: 20V
Blau-Purpur: 25V
Blaugrün: 45V
Goldgrün: 60V
Purpurgold: 85V

Um mehrere Farben in einander verlaufende (Regenbogen)Farben zu erzeugen, muss man das Werkstück nach und nach eintauchen.
Da Titan unterschiedlich reagiert, sind die o.g. Werte(Temp/V) nur als Näherungswerte zu betrachten.
Es gilt aber die regel: je länger die Spannung gehalten wird desto dicker wird der Farbauftrag.
Der Vorteil des anodische Oxidationsverfahren besteht darin, dass man hitzbedingte Beschädigungen am Metall vermeidet.
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mmlife
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von mmlife »

Hat bei euch die Kappe auch ein Innengewinde aus Kunststoff?
SimDreams
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Re: Titan mit dem Bunsenbrenner.. Namisu Nova

Beitrag von SimDreams »

Nö.

Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/
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