Aska No 61 SwissMade

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Biedermeier
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Aska No 61 SwissMade

Beitrag von Biedermeier »

Einen sehr erfreulichen Flohmarktfund möchte ich Euch vorstellen. Sieht ein bisschen aus wie ein Parker 51, aber auch anders: besonders gut gefällt mir der sehr plastische Zierring mit der Längsrille und und den sechs Nuten. Ungewöhnlich.
Es ist ein Kolbenfüller aus rotem Material mit großem transparentem Tintenfenster. Alles funktioniert soweit 1a, so dass ich gleich mit Oxblood befüllen konnte. Die Feder sieht unter der Lupe schon recht abgeschrieben aus und ein paar Dellen hat sie auch schon. Schreiben tut sie aber prima. Könnte eine OM sein. Es steht darauf: "Ma" in einem Kreis, sowie "14k" und "585".
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Ist bestimmt für die meisten unter Euch nichts Besonderes. Für mich aber schon, da ich noch nie mit einem Füller aus dieser Zeit zu tun hatte. Und ich hatte nicht erwartet, dass einfach alles sauber und funktionsfähig war.
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Edelweissine
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von Edelweissine »

Warum sollte Dein Füller nichts Besonderes sein? Für Dich ist er es, das ist die Hauptsache. Mir gefällt die Oxblood sehr in dem schönen Sichtfenster - hat so einen Wasserwaagen-Look :wink: ...
Gruß,
Heike
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Biedermeier
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von Biedermeier »

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Edelweissine
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von Edelweissine »

Eben 8) ! Freu Dich an dem guten Stück, das sicher ein Unikat bleiben wird! Und danke für die persönliche Schriftprobe, lieber Peter!
Gruß,
Heike
Frodo
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von Frodo »

Biedermeier hat geschrieben:.............................
Ist bestimmt für die meisten unter Euch nichts Besonderes..............
Ja, das stimmt.
Aber es gibt ein kleines unbeugsames Dorf von Sammlern historischer Füllhalter. Für die ist die Herkunft des Füllhalters schon von Interesse und es gab zum Thema ASKA hier auf penex auch einmal eine recht interessante Suchanfrage.
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... php?t=3171
Leider sind beim großen Bildersturm die meisten Fotos verloren gegangen doch Daniel, der Sammler aus der Schweiz, hat seine Füller und seine weiteren Forschungen auf einer eigenen webseite vorgestellt:
http://www.swiss-pen.ch/
Gruss, Frodo
vospen
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von vospen »

Hallo Frodo Hallo Zusammen

Eine von diesen Bewohner des unbeugsamen Dorfes, das bin ich. Oh Frodo, mein Herz rast, ein ASKA-Füller heutzutage noch sehen zu dürfen, ist ein Geschenk. Da wird auch Daniel (Aska Swiss) gleich dahin schmelzen und nach Luft ringen.

Ein wunderschönes Stück Geschichte hast Du Dir geangelt und Du wirst bestimmt riesig Freude am Schreiben haben. Eins würde mich seit Jahren wundernehmen: Wenn man damit schreibt, hört man die Schweizer Alphornklänge mit dabei :?:

Vielen lieben Dank, dass Du ein Stückchen Schweiz in Ehren hälst und natürlich auch für Deine unverzichtbaren tollen Berichte.
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Biedermeier
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von Biedermeier »

Danke für den link, das ist tatsächlich sehr interessant. Ich konnte zu diesem Modell (61) allerdings bisher nichts finden. Sollte mein Zufallsfund für einen der Dorfbewohner von Spezialinteresse sein, stelle ich ihn gerne mal für Fotos o.ä. zur Verfügung.
Dürfte ich mir einen Klang wünschen, der beim Öffnen ganz leise aus der Kappe dringt, dann wäre das der Schweizer Postbus!
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ASKA-Swiss
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von ASKA-Swiss »

Tatü-tato! Ist das der Klang den Du meinst? :)

Hallo Zusammen

Nachdem der gute Herr Biedermeier uns mit seinem 61er ASKA beglückt und liebe Freunde (Hallo Frodo, Hallo Vospen) verdankenswerter weise auf meine Recherche-Website: swiss-pen.ch verwiesen haben, fühle ich mich nun doch ein wenig verpflichtet, auch noch einen kleinen Beitrag zu leisten.
Der 61er wurde um das Jahr 1947 aufgelegt. Er ist nicht gerade ein Design-Klassiker, wenn man ihn mit vorangegangenen Modellen vergleicht, hat aber doch seine charmanten Eigenheiten.
Hier ein Inserat des 61ers aus der franz. CH
Hier ein Inserat des 61ers aus der franz. CH
ASKA 61 von1947 swiss-pen.jpg (251.48 KiB) 4864 mal betrachtet
Die Recherchen zu ASKA gestalten sich nach wie vor eher mühsam. Wohl habe ich in einigen Archiven Dokumente gefunden, die aber jedes für sich nicht wirklich interessant sind. Deswegen halte ich mit Informationen auch noch zurück. Erst wenn ein Gesamtbild und eine Modellübersicht möglich und die Geschichte auch für "Nicht-ASKA-Fans" interessant ist, werde ich meine Erkenntnisse veröffentlichen. Leider ist es mir bis heute nicht gelungen, Prospekte, Verkaufsunterlagen, Preislisten etc. zu bekommen.

Das spannendste an meinen bisherigen Recherchen waren wohl die Termine mit zwei Herren, die einen näheren Bezug zur Firma ASKA und deren Besitzer hatten. Der eine hat zwischen 1943 und 1947 die Berufslehre als Füllhalterdreher bei ASKA gemacht (vielleicht hat er sogar am Füller von Biedermeier gearbeitet ...). Der gute Mann ist 92 Jahre alt, hatte eine grosse Freude, dass sich noch jemand für Füllfederhalter interessiert und schenkte mir zwei Stunden seiner Zeit, in denen ich Ihn über die "guten alten Zeiten“ befragen durfte. Zu guter Letzt zeigte er mir stolz noch sein Lehrabschluss-Meisterstück.
Das ist die Lehrabschluss-Füllfeder
Das ist die Lehrabschluss-Füllfeder
Lehrabschluss-Füller-swiss-pen.jpg (81.63 KiB) 4864 mal betrachtet
Trennen wollte er sich nicht davon - was ich gut verstehen konnte - aber er hat mir versprochen, meine Koordinaten beim Füller zu lassen, sodass die Erben, den Füller nicht wegwerfen, sondern in mein Fülli-Museum geben können. Ich war gerührt ...

Der zweite Kontakt war mit dem Sohn eines Papeterie-Besitzers aus Zürich, was ich aber noch nicht wusste, als ich ihn anrief. Auf die Frage, ob er etwas mit dieser Papeterie zu tun hatte, gab er mir zur Antwort, sein Vater hätte diese gegründet. Das gab mir gleich einmal etwas zu denken. Die erste Erwähnung der Papeterie die ich gefunden hatte, war aus dem Jahr 1910. Ich traute mich aber vorderhand noch nicht nach dem Alter zu fragen. Erst nachdem er mir innert 10 Minuten von so viel erlebter Geschichte berichtet und mich zu sich nach Hause eingeladen hatte, hat er von sich aus gesagt wie alt er ist: 96 Jahre! Ich war baff.

Dieser Besuch dauerte etwa drei Stunden und er hat mir erzählt, wie er mit seinem Vater nach Kreuzlingen zur Firma ASKA gefahren sei, dass in der kleinen Fabrik eine gehörige Unordnung geherrscht habe und das die Verhandlungen zwischen dem Inhaber (Adolph Sinn) und seinem Vater beinahe schon tumultartig verlaufen seine. Was ihn aber beindruckt habe, am Ende der heftigen Verhandlungen hätte man sich geeinigt und einander friedlich die Hand gereicht...

Für mich war das ein fantastischer Besuch bei diesem alten Herrn und wir alle können etwas daraus lernen:
Sich mit Füllfederhalter zu beschäftigen, … erhaltet jung!!!

Also macht weiter so und schreibt mal wieder was mit Tinte.
Liebe Grüsse
Dani
"Leserlichkeit ist die Höflichkeit der Handschrift" Friedrich Dürrenmatt
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Edelweissine
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von Edelweissine »

Herrlicher Beitrag! Für solche Threads liebe ich dieses Forum. Wie schön, wenn die Geschichte eines Füllhalters mit persönlichen Hintergründen angereichert ist.
Danke an Daniel, Katharina und Peter, die uns soviel Neues nahegebracht haben. Wenn man bedenkt, dass das Ganze mit einem "nicht so interessanten Flohmarktfund" gestartet ist...
Und jetzt weiß ich auch, dass die neuen deutschen Postbusse ganz anders hupenals die altehrwürdigen aus der Schweiz...
Gruß,
Heike
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Zollinger
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von Zollinger »

Ich möchte es nicht versäumen den wenigen ASKA-begeisterten hier auch meinen neusten Zugang zu zeigen.
Ein ASKA #28 Druckknopffüller. Wohl ein Vorkriegsmodell:

Bild

Natürlich hat mich der liebe Daniel mit seiner fantastischen ASKA Sammlung ein wenig angesteckt, auch einen ASKA mein Eigentum nennen zu können. Der Füller hat in etwa die Grösse eines Duofold Senior Streamlined und tritt sowohl in Erscheinung wie auch Grösse selbstbewusst auf.

Zweifellos ist die Gestaltung nicht ganz eigenständig. Zu gross ist die Ähnlichkeit mit dem Italienischen (OMAS) oder Amerikanischen (Wahl) Vorbild. Welches es war, lässt sich allerdings nicht sagen, es finden sich von beiden Gestaltungselemente wieder.

Z.
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Killerturnschuh
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von Killerturnschuh »

Nichts besonderes sieht sicher anders aus, Biedermeier :)

Zuerst einmal meinen Glückwunsch zu deinem Flohmarktfund und dann herzlichen Dank für´s zeigen. Dank Frodo und Aska-Swiss auch wieder neues erfahren und gelernt.
Salve

Angi

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Zollinger
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von Zollinger »

Killerturnschuh hat geschrieben: Zuerst einmal meinen Glückwunsch zu deinem Flohmarktfund ....
Schön wär's. Der Füller hat mich einen Arm und ein Bein gekostet (wie der Amerikaner sagt). Ausserdem musste ich noch einen Haufen "Beifang" kaufen damit ich ihn überhaupt gekriegt hab'. Manchmal ist der Sammler das Opfer...
Z.
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Killerturnschuh
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Re: Aska No 61 SwissMade

Beitrag von Killerturnschuh »

Na ja, die Familie eine Weile auf strenge Diät setzen, die Blumentöpfe zur Selbstanzucht von Kartoffeln nutzen und den Hund dazu abrichten beim örtlichen Metzger zu wildern sollte zur Wiederherstellung der verlorenen Gliedmaßen beitragen.
Den wertlosen Beifang kannst du aber auch Abends und am Wochenende aufarbeiten und Füller-Mobiles bauen, die wir anderen uns dann über die Schreibtische hängen. :mrgreen:

Sei ehrlich, du würdest jederzeit wieder einen Arm und ein Bein für so ein Stück hinlegen.
Salve

Angi

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