Waldmann Tuscany

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Wagthedog
Beiträge: 21
Registriert: 06.03.2019 11:56

Waldmann Tuscany

Beitrag von Wagthedog »

Ein Kennenlernen

Da ist nun also mein Waldmann Tuscany.
Voller Vorfreude öffne ich zunächst die stabile Pappbox, dann die lederne Geschenkbox, was ihm einen edlen ersten Auftritt beschert (auch wenn eine Box völlig reichen würde).
In einer schmalen Plastikhülle glänzt die Schoko-Roségold-Version vor sich hin, auch wenn es sich eher um ein Nussnougat denn die Farbe von reinem Kakao handelt.
Bild
Die erste Berührung...die ersten Fingerabdrücke.
Der Stift ist sehr gut für Menschen geeignet, die einen Putzzwang haben, denn mit ihm kann man sich rund um die Uhr beschäftigen. Oder man schreibt vorsorglich nur mit Handschuhen.

Nun gut, die Farbe ist also etwas heller als erwartet, aber dennoch hübsch. Ich öffne den Füller. Darin eine Waldmann Patrone, sowie eine leere Hülse.
Ich suche den Konverter, der nicht dabei liegt.
Also gut, ich kann ihn ja auch mit Patronen testen.
Ich versuche die Patrone aufzustecken. Es geht nicht.
Ich drücke etwas fester. Sie steckt.
Und ich schreibe. Und schreibe. Und schreibe. Aber kein Tintentropfen schafft es bis zur Federspitze.

Es liegt sicher an der Patrone (die sich dann prompt über meine voreilige Äußerung beschwert und mir den ganzen Mülleimer einfärbt).
Ich möchte eh einen Konverter nutzen, da ich auf zwei neue Tintenfarben warte.
Aber nein, es findet sich keiner in der Verpackung, dabei wäre doch Platz gewesen.
Ich bin etwas angesäuert, denn zu diesem Preis hätte meiner Meinung nach auf alle Fälle ein Konverter dabei sein müssen, wenn dieses System genutzt wird.
Dafür ein Silberputztuch. Die wissen schon wieso...
Kurz der Gedanke, ob man ihn als Eyedropper nehmen kann.
Aber nein, auf zum Schreibwarengeschäft vor Ort, um dort nach einem Konverter zu suchen.

Die Papeterie-Chefin ist etwas unwillig, da ich einen Füller der Marke Waldmann bringe, die sie nicht führen und nicht kennen. Ich bestehe darauf, einen passenden Konverter zu suchen. Mein Füller in ihrer Hand knallt auf den Holztisch. Ich möchte rufen: "Aber Vorsicht bitte, der war teuer! Die Beschichtung!"
Doch ich bleibe ruhig.
Der Pelikan Konverter passt nicht.
Der Parker Konverter passt nicht.
Der Waterman Konverter passt halbwegs, laut Meinung der Chefin nicht gut genug, doch ich nehme ihn. Was bleibt mir übrig.

Wieder daheim.
Ich fülle den Konverter mit der passenden Haselnuss-Tinte, Avellana von Windsor & Newton.
Ich schreibe. Die Waldmann M-Stahlfeder tut ihr bestes. Sie kratzt nicht. Doch die Tinte ist kaum lesbar. Ich probiere sie zum ersten Mal aus. Ist sie so hell?
Es muss wohl an der Tinte liegen.
Am Ende einer Seite wechsle ich zu Pelikan dunkelgrün.
Und schreibe. Und schreibe. Und schreibe.
Vergleiche mit dem Hugo Boss Sequence, der hier herumliegt und ebenfalls Dunkelgrün schreibt. Nur ein viel dunkelgrüneres Dunkelgrün.
Bild

Erst auf der vierten (!) Seite bekomme ich eine zufriedenstellende Farbabgabe.
Und versöhne mich schließlich mit dem Tuscany.

....

Ein holpriger Start.
Spontan überkam mich der Gedanke, ihn zurückzusenden oder zu verschenken.
Inzwischen schreibt er sehr gut und liegt angenehm in der Hand, auch wenn ich Füller mit etwas größerem Umfang bevorzuge.
Vom Gewicht her ist der Füller ohne Kappe leichter als der Boss Sequence (30g laut sbrebrown.com), mehr kann ich nicht sagen, da ich hier keine Waage habe.

Ich habe nicht viele Füller, doch sowohl Online am unteren wie auch GvFC am oberen Ende meines Preisspektrums schafften es, innerhalb von Sekunden ordentlich Farbe aufs Papier zu bringen. Warum das hier so lange dauerte, ist mir ein Rätsel.

Ich habe mich absichtlich für die Waldmann Stahlfeder entschieden, da ich nur Gutes gelesen hatte.

Die Federn von GvFC (habe eine F und eine OB) schreiben ähnlich gut, die Waldmann-Feder wirkt etwas steifer, gleitet aber beim Schreiben sanft übers Papier und muss sich nicht verstecken. Ich kann mich über die Waldmann-Feder nicht beschweren, sie schreibt wirklich sehr angenehm.
Die Fingerabdrücke...der Füller sieht wirklich permanent aus, als ob ihn 10 Kindergartenkinder mit ihren Patschefingern einmal durch die Reihe gereicht hätten. ;) Nun gut. Ich kann damit leben. Besser als ständig zu polieren.
Ich lerne daraus: In Zukunft nur strukturierte Metalloberflächen, bei denen man es nicht so sieht.

Ich weiß nicht, ob bei meiner Verpackung ein Konverter vergessen wurde, oder ob der Händler ihn womöglich entfernt hat. Er sollte bei der Preisklasse doch im Preis inbegriffen sein, auch wenn der Waterman seinen Job gut erledigt.

Fazit: Holpriger Start mit Ärgernissen, doch der Füller schreibt am Ende wunderbar.
Verne
Beiträge: 409
Registriert: 10.11.2013 11:00

Re: Waldmann Tuscany

Beitrag von Verne »

Hallo,

trotz Startproblemen sehr schön geschrieben, habe mehrfach gelächelt :mrgreen:
Im Forum wurde schon mehrmals darauf hingewiesen, neue Füllhalter erst mit lauwarmen Wasser auszuspülen. Hast Du das auch probiert?

Viel Spaß weiterhin mit dem Waldmann!

Schönes Wochenende
Marc
Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen. (John Lennon)
Wagthedog
Beiträge: 21
Registriert: 06.03.2019 11:56

Re: Waldmann Tuscany

Beitrag von Wagthedog »

Lieber Marc,

ja,das hatte ich getan.
tt-trommler
Beiträge: 273
Registriert: 09.08.2013 22:15

Re: Waldmann Tuscany

Beitrag von tt-trommler »

Ich habe mehrere "Waldmänner" u.a. auch einen Tuscany.
Das "Anschreibproblem" mit Patrone war beim ersten ähnlich.
Meine Lösung : Konverter nutzen und diesen 1x über die Feder füllen. Danach bzw. bei den anderen sofort das wunderbare Schreibvergnügen mit den Waldmännern (- allerdings habe ich nur Goldfedern).
Außer einem Original Waldmannkonverter nutze ich für die übrigen drei solche von Diplomat bzw. Pelikan dafür - bei mir passen die perfekt.
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