Additive Pens - Erfahrungsbericht

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MrsColumbo
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Additive Pens - Erfahrungsbericht

Beitrag von MrsColumbo » 14.10.2019 11:58

Liebe Mitforisten,

im Juni habe ich hier meine Neuerrungenschaft, den "Double Helix" von Additive Pens vorgestellt (viewtopic.php?f=11&t=6140&p=263005&hili ... ns#p263005). Und einen Erfahrungsbericht angekündigt. Hier ist er nun. Ich sage besser gleich, dass ich den Bericht auf mehrere Beiträge aufteilen muss, da ich die Reinigungsprozedur umfassender dokumentiert habe.

Wie Ihr seht, habe ich recht lange gebraucht, um die erste Füllung zu verschreiben. Damit ist indirekt schon gesagt, dass der Füller ein recht großes Fassungsvermögen besitzt (etwas mehr als 3 ml ganz problemlos). Die Stub-Feder und die gewählte Farbe trugen dazu bei, dass es nicht gerade mein ständiger Begleiter für berufliche Notizen wurde.

Vor zwei Wochen war es dann so weit. Dies ist der Zustand des Füllers, nachdem wirklich keine Tinte mehr kam:
    Additive-Pen_-Double-Helix.jpg
    Additive-Pen_-Double-Helix.jpg (62.01 KiB) 4984 mal betrachtet
      Additive-Pen_-Double-Helix_Feder-und-Kappe.jpg
      Additive-Pen_-Double-Helix_Feder-und-Kappe.jpg (91.74 KiB) 4984 mal betrachtet
        Additive-Pen_-Double-Helix_Tintenreservoirs.jpg
        Additive-Pen_-Double-Helix_Tintenreservoirs.jpg (84.53 KiB) 4984 mal betrachtet
          Dazu muss ich sagen, dass der Füller in den Monaten, in denen ich ihn eingesetzt habe, wirklich viel und gnadenlos rumgeschleppt wurde (Rucksack, Koffer, diverse Reisen...) und insofern das Bild für einen Demonstrator was Kappe und Feder angeht, nicht so überraschend war.

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          Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

          Beitrag von MrsColumbo » 14.10.2019 12:00

          Es folgte der erste Reinigungsversuch. Spoiler: Tenryu hatte Recht mit der skeptischen Vermutung.

          Also erst mal drei Tage mit destilliertem Wasser:
            Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_destilliertes-Wasser_1.jpg
            Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_destilliertes-Wasser_1.jpg (128.41 KiB) 4980 mal betrachtet
              Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_destilliertes-Wasser_2.jpg
              Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_destilliertes-Wasser_2.jpg (96.57 KiB) 4980 mal betrachtet
                Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_destilliertes-Wasser_3.jpg
                Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_destilliertes-Wasser_3.jpg (82.77 KiB) 4980 mal betrachtet

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                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                  Beitrag von MrsColumbo » 14.10.2019 12:01

                  Dann 3 Tage mit Reiniger für Tuschefüller von Rotring (weil ich den noch zuhause hatte und bisher noch nie so ein Problem):
                    Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_Rotring.jpg
                    Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_Rotring.jpg (72.17 KiB) 4980 mal betrachtet
                      Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_Rotring_2.jpg
                      Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_Rotring_2.jpg (88.33 KiB) 4980 mal betrachtet
                        Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_Rotring_3.jpg
                        Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_Rotring_3.jpg (28.74 KiB) 4980 mal betrachtet

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                          Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                          Beitrag von MrsColumbo » 14.10.2019 12:09

                          Es begann mich zu nerven, aber ich bestellte dann den Reiniger von Rohrer und Klingner und konnte damit immerhin noch eine Verbesserung erzielen:
                            Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_RuK_2.jpg
                            Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_RuK_2.jpg (69.23 KiB) 4975 mal betrachtet
                              Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_RuK.jpg
                              Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_RuK.jpg (11.42 KiB) 4975 mal betrachtet
                                Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_RuK_3.jpg
                                Additive-Pen_-Double-Helix_3_Tage_RuK_3.jpg (15.89 KiB) 4975 mal betrachtet
                                  Mein Fazit: Schade.

                                  Der Füller schreibt sehr angenehm, und ich finde die Idee immernoch toll. Die Optik der beiden Reservoirs ist ein echter Hingucker und prima Gesprächseinstieg.

                                  Aber man muss definitiv bei der einmal gewählten Farbe bleiben. In diesem Fall war die Tinte übrigens Spätburgunder Rot von De Atramentis.

                                  Das einzige, was ich jetzt noch nicht versucht habe, ist ein Ultraschallreiniger, da ich keinen besitze und auch bisher nicht vermisst habe.

                                  Darum meine Frage an diejenigen, die einen haben: Was meint Ihr? Würde das hier noch was bringen? Und wenn ja, könnt Ihr einen empfehlen?

                                  Viele Grüße
                                  Anke

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                                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                                  Beitrag von ddss » 14.10.2019 19:22

                                  Hallo Anke,

                                  ich habe einen Ultraschallreiniger (Emag 12 HC), könnte den auch empfehlen, bin mir aber fast sicher, dass der (jedenfalls ohne Zusatzmittel) nichts bringt: Diese Reiniger arbeiten mit Kavitation, drücken das Wasser in kleinste Hohlräume und bringen diese zur Implosion. Man kann damit Dreck, Vergoldungen, Lack etc. entfernen. Bei Dir sieht das aber so aus, als sei die Farbe nicht auf, sondern im Material. Ich würde daher eher an Kukident oder Ähnliches denken (damit habe ich aber überhaupt keine Erfahrung; also: hier im Forum fragen). Wenn Kukident problemlos ist, könnte ich mir vorstellen, dass ein Ultraschallreiniger die Wirkung verstärkt/beschleunigt.

                                  Wenn Du es probieren willst: Vielleicht findest Du ja einen netten Optiker in der Nähe, der Dir den Schaft für 5 Minuten in seinen Reiniger steckt.

                                  VG
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                                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                                  Beitrag von bella » 14.10.2019 19:52

                                  Ein neuer Tubus hilft aber auch nur bis zum nächsten Farbwechsel ...
                                  ich vermute auch das es am Material liegt und dies dauerhaft verfärbt ist.
                                  Und wäre daher auch vorsichtig mit diversen Reinigungsmitteln.

                                  Gibt es denn eine Stelle wo Du mal probieren kannst ob sich manuell die Farbpartikel entfernen lassen?
                                  Dacht da an Wattepad mit R&K Reiniger oder Holzspiess mit ein wenig Mikrofaser umwickelt?

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                                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                                  Beitrag von Mesonus » 14.10.2019 19:59

                                  Hallo Anke,

                                  die Bilder machen mich gerade ein wenig traurig. Ich hatte den Füller in einem Blog entdeckt, war von der Idee ziemlich begeistert und hab ihn noch auf meiner Wunschliste stehen...
                                  ddss hat geschrieben:
                                  14.10.2019 19:22
                                  Bei Dir sieht das aber so aus, als sei die Farbe nicht auf, sondern im Material.
                                  Ich bin da kein Experte, aber wenn man genauer darüber nachdenkt: der Korpus kommt ja aus dem 3D-Drucker und wird noch mit Wärme und Licht nachbehandelt, um auszuhärten. Dann werden die Oberflächen poliert und ggf. mit einer Oberflächenversiegelung versehen. Ich könnte mir vorstellen, dass dies hier innen in der Helix nicht mehr möglich ist. Somit bleibt die Oberfläche "rau" und Farbpigmente können sich in die Unebenheiten setzen. Gerade bei roten Tinten hatte ich schon Verfärbungen in Patronen und Konvertern, die sich nicht oder nur sehr schwer wieder lösen ließen. Vielleicht hätte es mit einem einfach auswaschbaren Königsblau weniger Probleme gegeben...

                                  FF Jan

                                  P.S. Ich seh grad, während ich noch nach 3D-Drucker-Materialien gegoogelt hab, war Damian schneller :)
                                  Diversity contains as many treasures as those waiting for us on other worlds. We will find it impossible to fear diversity and to enter the future at the same time.
                                  Gene Roddenberry

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                                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                                  Beitrag von agathon » 14.10.2019 20:25

                                  Ich würde einfach mit Königsblau „reinigen“ und zwischendurch immer mal wieder schütteln,

                                  Grüße

                                  agathon

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                                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                                  Beitrag von MrsColumbo » 14.10.2019 21:11

                                  Hallo,

                                  danke Euch für die vielen netten und mitfühlenden Rückmeldungen und Vorschläge!

                                  Ich versuche mal Antworten und Nachfragen:
                                  • Also geschüttelt habe ich den Füller tatsächlich zwischendurch minutenlang, in allen drei Reinigungsgängen. Es hat sich auch immer etwas gelöst, aber eben nur etwas. Gibt es noch ein anderes Reinigungs-Geheimnis der königsblauen Tinte, das ich einfach nicht kenne?
                                  • Die Vermutung mit den nicht polierten Oberflächen durch den 3D-Druck innen scheint mir richtig. Mit der Lupe kann man ganz zart Andeutungen der Schichten sehen. Das gibt allerdings meine Handykamera nicht her.
                                  • Lehrgeld war erheblich: Listenpreis 180 US-Dollar. :cry: :twisted: :o :(
                                  • Nein, Lehrerin werde ich trotzdem nicht. ;) Aber vielleicht passt Blutrot ja ohnehin am besten zu dem Design? :x (Mir ist natürlich klar, dass DNA nicht rot ist ;) )
                                  • Den Kukident-Vorschlag finde ich interessant. Irgendjemand, der das schon mal probiert hat?
                                  Viele Grüße
                                  Anke

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                                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                                  Beitrag von Parsley » 14.10.2019 22:14

                                  Ich dachte gerade an sowas wie Wurzelbehandlungsbürsten

                                  Also sowas in der Art:
                                  https://shop.insitumed.com/Aufbereitung ... :1401.html

                                  Allerdings glaube ich nicht, dass es damit gelingt alles wegzubekommen. Der 3D-Druck erzeugt keine glatten Flächen.

                                  Wäre es nicht sinnvoller die Helix aus einer Art glatten transparenten Schlauch zu formen und diese dann in einer Form mit transparenten Kunststoff auszufüllen.
                                  Viele Grüße, Sebastian

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                                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                                  Beitrag von Schorschi » 14.10.2019 22:55

                                  Hallo zusammen,

                                  ich habe mit meinem "Double Helix" leider die gleiche unangenehme Erfahrung machen müssen. Bei mir war es die Rohrer & Klingner Alt-Goldgrün, die für eine Verfärbung gesorgt hat, die sich scheinbar kaum beheben lässt. Das Blöde dabei ist auch noch: Die Verfärbung ist pink! Da gibt es wohl Magenta-Pigmente in der grünen Tinte, die besonders gut an dem 3D-Drucker-Material haften bzw. darin eindringen. Ich habe auch schon verschiedene Reinigungsmethoden versucht, ohne Erfolg.

                                  Nun stört mich das mittlerweile schon so sehr, dass ich seit längerer Zeit schon überlege, das Stück wieder zu verkaufen. Aber so richtig durchringen konnte ich mich noch nicht, in der Hoffnung, noch den einen Tipp für eine funktionierende Reinigung zu bekommen...

                                  Schöne Grüße
                                  Schorschi

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                                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                                  Beitrag von V-Li » 15.10.2019 5:15

                                  Schorschi hat geschrieben:
                                  14.10.2019 22:55
                                  Nun stört mich das mittlerweile schon so sehr, dass ich seit längerer Zeit schon überlege, das Stück wieder zu verkaufen. Aber so richtig durchringen konnte ich mich noch nicht, in der Hoffnung, noch den einen Tipp für eine funktionierende Reinigung zu bekommen...
                                  Und zurückgeben im Rahmen einer Gewährleistung?

                                  tintin
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                                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                                  Beitrag von tintin » 15.10.2019 17:18

                                  Irgendwo wurde mal Ammoniak-Lösung zur Reinigung empfohlen.
                                  Konnte so einen rotstichigen "Lehrer-Pelikan" wieder farblich neutral bekommen.

                                  Gruß
                                  tintin

                                  JohannesG
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                                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                                  Beitrag von JohannesG » 15.10.2019 20:53

                                  Hallo Anke,

                                  tut mir leid, daß dein schöner Füller nun verfärbt ist. Das hier schon öfters zitierte Aldi – Ultraschallgerät (Typ GT-7910A) kann ich Dir gerne leihen um es auszuprobieren. Ich wohne auch in München und benutze es nur selten – sollte sich also einrichten lassen. Aber Vorsicht: Das Teil hat ganz schön Biss, auch wenn es eher nach Spielzeug aussieht. Einen alten Pelikan hätte ich mir schon einmal fast damit geschrottet.
                                  Zum Thema Kukident (Vorschlag von ddss) kann ich nur beisteuern, daß das Zeug über Nacht auch noch solchen organischen Dreck von Kunststoffoberflächen löst, der sich zuvor dem minutenlangen Schrubben mit der Wurzelbürste in warmem Spülwasser widersetzt hatte. An Schreibgeräten habe ich das noch nicht erprobt. Einen 180 – Dollar Füller würde ich damit nur in einem Akt äußerster Verzweiflung befüllen wollen.

                                  LG, JohannesG

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                                  Re: Additive Pens - Erfahrungsbericht

                                  Beitrag von ddss » 16.10.2019 16:37

                                  Wirklich schade: Wenn die Verfärbungen nicht wären, hätte ich auch Freude an dem Füller. Ich warne nur nochmals vor Experimenten: 3D-Druck ist nicht gerade ein gängiges Verfahren zur Herstellung von Füllfederhaltern. Wenn Kukident (das war nur eine Idee, kein Vorschlag) bei Füllern aus PMMA (Acrylharz, Plexiglas etc.) funktioniert, muss es bei dem 3D-Material noch lange nicht unkritisch sein. Und wenn der Tank innen tatsächlich eine Unmenge kleiner Hohlräume hat, weiß ich nicht, was passiert, wenn der Ultraschallreiniger in diese Flüssigkeit presst und zur Implosion bringt.

                                  VG
                                  Michael

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