Kann es sein, dass ein Füller wirklich total tot ist?

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Klecks
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Kann es sein, dass ein Füller wirklich total tot ist?

Beitrag von Klecks » 20.04.2022 21:20

Hallo.

Auf dem Dachboden habe ich einen alten Füller aus Holz gefunden. Er sieht sehr ähnlich aus wie dieser hier:
https://amzn.to/3rH4TBH
Patronenfüller

Der Stift liegt gewiss schon mindestens 15 Jahre auf dem Dachboden. Optisch sieht er sehr gut aus, aber er schreibt
gar nicht mehr. Tot. Das Gras von unten betrachtend. Die Hufe nach oben gerissen. Am anderen Ufer der Wupper liegend.

Ich hab ihn gespült. Gebadet. Gelutscht. Ich habe ihm klassische Musik vorgespielt. Aber er schreibt nicht. Selbst wenn ich ihn
in Tinte tauche, schreibt er bestenfalls extrems dünn, um dann wieder abzubrechen. Gerade überlege ich, die Spitze / Feder über Nacht
in Wasser und Mundspüllösung in zu legen. Bei meiner Oma hat das geholfen. Aber hilft es auch hier?

Es ist schrecklich Was kann man tun. Besteht Hoffnung?
Ich würde wirklich gern wissen, wie er schreibt.

V-Li
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Re: Kann es sein, dass ein Füller wirklich total tot ist?

Beitrag von V-Li » 20.04.2022 21:31

Wenn es ein Feder-Tripel gibt, solltest du es komplett auseinander nehmen und einweichen...lange. Im Notfall vielleicht sogar ein Ultraschallbad.

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HeKe2
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Re: Kann es sein, dass ein Füller wirklich total tot ist?

Beitrag von HeKe2 » 20.04.2022 22:11

Wenn der Füller nicht gerade mit Pigmenttinte oder Tusche geschrieben wurden ist, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass der ganz tot ist. Auch ich würde versuchen, die Feder herauszunehmen. Kann man den Hersteller erkennen? Vielleicht handelt es sich ja um ein Triple von Bock oder Jowo. Notfalls muss das ganze Griffstück mit Feder ins Ultraschallbad, aber irgendwann sollte sich auch der letzte Rest Tinte aus den Kapillaren des Tintenleiters lösen. Wie lange war denn schon im Wasser?
Beste Grüße
Hermann

paul
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Re: Kann es sein, dass ein Füller wirklich total tot ist?

Beitrag von paul » 20.04.2022 22:22

Klecks hat geschrieben:
20.04.2022 21:20
über Nacht in Wasser und Mundspüllösung in zu legen. Bei meiner Oma hat das geholfen.
Gut zu wissen, dass Einweichen auch bei Menschen hilft ;-)


Falls du die Federeinheit nicht demontieren kannst und das Holz schonen möchtest (das sollte man vermutlich nicht lange Zeit im Wasser einweichen), kannst du auch eine leere Patrone mit Wasser füllen, die in den Füller tun und ihn mit der Spitze nach unten über Nacht in saugfähigem Küchenpapier o.Ä. stehen lassen.

Unabhängig davon könnte es natürlich auch sein, dass die Federschenkel an sich zu eng stehen/verbogen sind.

Crovax
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Re: Kann es sein, dass ein Füller wirklich total tot ist?

Beitrag von Crovax » 21.04.2022 19:08

Patronenfüller sterben eigentlich nur durch übermäßige Krafteinwirkung. Wenn das Teil wirklich so aussieht, wie auf dem Angebot, scheint das Griffstück aus Plastik zu sein. Also Rest des Füllers abschrauben und beiseite legen. Das Griffstück in Wasser mit etwas Spülmittel legen und warten. Und dann nochmal warten. Wenn du noch keine "Bulb Syringe" (hierzulande auch als Ohrenspritze bekannt) besitzt,
wird es Zeit. Die Dinger sind für Patronenfüller so etwas von hilfreich beim Reinigen, z.B. die hier:
https://www.amazon.de/DOITOOL-Ohrenspri ... B08RBM19H2
Wenn du so etwas nicht hast und das Griffstück sauber ist, kannst du zur Not auch den Mund voll Wasser nehmen und dann das Wasser durch das Griffstück blasen um zu sehen, ob das ordentlich durchkommt.
Ansonsten hilft auch ein Ultraschallbad. Da bin ich auch gelegentlich bei gebrauchten Füllern erstaunt, wie heftig da Tintenwölkchen aufsteigen. Vorsicht bei vergoldeten Stahlfüllern. Je nach Qualität kann sich die Vergoldung da langsam von der Feder ablösen.
gruß
stephan

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