Otto Hutt design 08 schwarz/black PVD, Feder F
Designer Mark Braun, in interessierten Kreisen auch bekannt für sein Uhrendesign (NOMOS Metro), Möbeldesign und Gebrauchsgegenstände, vielfach ausgezeichnet, hat einen sehr klaren, geraden, unverschnörkelten, doch in den Details akzentuierten Füller entworfen von beeindruckender Größe.
Verpackung und Zubehör
Der Füller kam in der typischen stabilen Otto Hutt Schachtel; mit einem oberen Papp-Inlay, welches den Füller sehr sicher hielt und schützte. Darunter findet man in einem zweiten Inlay
- ein kleines Booklet zur Bedienung (sollte man sich ruhig durchlesen, denn der pull & twist - Mechanismus des Kolbens ist genial, aber nicht intuitiv),
- eine Registrierkarte für die Seriennummer
- eine echt lederne, genähte und mit dem o/h - Logo geprägte, schwarze Schutzhülle
- und ein schön bedrucktes Putztuch (welches man für den komplett PVD beschichteten Füller nicht braucht, aber es ist trotzdem eine nette Geste )
Zum Füller habe ich mir auch noch die komplette, kleine Palette der Otto Hutt Tinten bestellt, mit den beiden Jubiläumstinten
- Blue Permanent
- Black Permanent
- Ocean Blue
- Emerald
- Black Night
- Red Roses (mit Duft)
- Gold Dust (rot mit goldenem Schimmer)
Design
Wie schon gesagt, ein sehr geradliniges Design. Laut Herstellerangaben ist der Füller zum größten Teil aus Messing gefertigt, das Griffstück aus Edelstahl. Es scheint so, als ließe sich das Griffstück per Hand abschrauben; möglicherweise lässt sich auch die Feder ziehen bzw. die Federeinheit ausschrauben. Beides habe ich aber (noch) nicht gewagt und werde das beim ersten Reinigen nachholen.
Beide Endstücke sind außen flach und nach innen konkav eingezogen; der Füller steht tatsächlich auf einer geraden Oberfläche sowohl auch dem Kappen- als auch auf dem Schaftende. Das Kappenende wird vom Klipp betont, der wie der Strich eines Q die Rundung durchbricht. Das Klippende ist mit dem o/h - Logo graviert. Der Klipp ist solide aus massivem Metall ausgeführt, fremdgefedert, öffnet sich ca. 3,9 mm weit. Er muss an der Öffnung angehoben werden und kann nicht, wie beim design 04, durch Drücken auf das Ende geöffnet werden.
Die Riffelung an Kappe und Drehknopf ist in Längsrichtung ausgeführt, am Körper umlaufend (also „quer“).
Dies soll, laut Designer Mark Braun, die Handhabung darstellen.
Längs geriffelte Teile werden seitlich gedreht, umlaufend geriffelte Teile werden gehalten. Form follows function; das alte Dessauer Konzept ist uns, bis jetzt, vor allem von den Mitbewerbern 50 km weiter nördlich von Pforzheim bekannt.
Das Griffstück ist leicht zur Feder hin abfallend und mit 8, fast wie Sägezähne wirkenden, Absätzen rutschfest gemacht. Der Griff ist komfortabel, das Schraubgewinde praktisch nicht fühlbar, die Stufe zwischen Griffstück und Körper ist weniger als 1mm hoch.
Die einfarbig gelbgoldene Feder, 18k, ist im typischen Otto-Hutt-Design geprägt und sitz auf einem Plastik-Tintenleiter mit 15 sichtbaren feinen Finnen (im Sinne von Flossen, nicht von Nordeuropäern ).
Die Kappe wird mit 1 3/4 Umdrehungen gelöst; das Kappengewinde hat nur einen Gang, so daß man immer in die gleiche Position schraubt.
Zum Aufstecken benötigt man etwas Kraft, dann sitzt sie aber auch bombenfest und löst sich beim Abziehen mit einem deutlichen „Plopp“.
Gepostet verschiebt sich der Schwerpunkt allerdings um ca. 22 mm nach hinten und damit von kurz vor meiner Daumenbeuge (wo ich ihn gerne habe) in den hinteren Teil meiner Daumenbeuge. Dort liegt er zwar noch auf und ich kann auch noch gut schreiben, aber empfinde es nicht mehr als komfortabel.
Dazu kommt noch, daß ich große Hände habe (14-15), für kleinere Hände dürfte der design 08 mit aufgesteckter Kappe deutlich zu hecklastig werden.
Am Drehknopf ist „Germany“ und „08-[Seriennummer]“ lasergraviert. Durch die Mechanik bedingt sitzt diese Gravur immer auf der Unterseite (gesehen zu Feder) und somit auch in trans-Position zum Klipp (für die Chemiker unter uns ).
Der Pull & Twist Mechanismus zum Füllen ist technisch sehr interessant und ohne Probleme zu nutzen, wenn man verstanden hat, was zu tun ist. Ich würde keine riesigen Vorteile gegenüber einem normalen Kolbenfüller sehen, aber es ist interessant, ungewöhnlich, funktioniert und macht mir somit viel Spaß. In diversen Videos kann man zum Mechanismus mehr erfahren.
Er hat kein Tintenfenster, was ich einerseits bedaure, aber andererseits für die richtige Design-Entscheidung halte. Ähnlich wie beim Visconti Homo Sapiens würde für mich ein Tintenfenster das Aussehen sehr stören.
Massen
Gesamtmasse (trocken): 80,4 g
Körper: 55,4 g
Kappe: 25,0 g
Füllkapazität: 1,4 g
Dimensionen
Durchmesser Kappe / Körper: 14 mm
Durchmesser Drehknopf: 12 mm
Durchmesser Griffstück Federseite: 10,9 mm
Durchmesser Griffstück Schaftseite: 11,9 mm
Länge Griffstück: 26,8 mm
sichtbare Länge de Feder: 22,8 mm
Länge geschlossen: 147 mm
Weitere Angaben folgen umgehend in Teil zwei!