Füllfederhalter in der Schule

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drewdavis
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Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von drewdavis »

Hallo,

Ich finde es nützlich und interessant, ab der Grundschule Füllfederhalter und Kalligraphie in die Fächer einzuführen.

Vor einigen Monaten erlebte ich gemeinsam mit meiner Tochter den Übergang vom Bleistift zum Füllfederhalter, der zunächst nur Schülern mit der schönsten Handschrift vorbehalten war. Seine Freude über diese „Anerkennung“ war unbeschreiblich. Seitdem haben wir einige Füllfederhalter der Einstiegsklasse ausprobiert und die endgültige Wahl fiel auf den Lamy ABC-Stift, der leicht für die kleinen, glatten Hände von Babys ist. Ergebnisse in Fotos.

Vielen Dank,
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Pen-Tagon
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von Pen-Tagon »

Das war vor ungefähr 55 Jahren auch schon so. Was war ich stolz, als die Klassenlehrerin mir erlaubte, von Bleistift auf Füller umzusteigen. War ein Pelikano 2 oder 3. Anfangs waren dann aber die Federn krumm. :D

Erstaunlich, dass man sich daran noch so genau erinnert.
Gruß
Knut
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TomSch
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von TomSch »

Moin zusammen.

Was mich ein wenig irritiert, ist der franßösische Kommentar unter der Übung: "Bravo pour ton travail!"
Ihr lebt - trotz deines englisch klingenden Forennamens - nicht zufälligerweise im Elsass? :P

Tschö, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
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JulieParadise
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von JulieParadise »

Zwar sieht die Schrift sehr hübsch und super ordentlich aus, aber mal ehrlich: Wie unfassbar unpraktisch sind denn die Buchstabenformen? Wie lange sollen denn die Kinder da an jedem Wort sitzen? Und wen wundert es dann noch, wenn es keinen Spaß macht, jeden Buchstaben mit zig Kringeln malen zu müssen? Wo lernt man denn diese Schrift; die armen Kinder!?

(Ja, ich weiß, irgendwann verschleifen sich solche Ausgangsschriften und die Kinder dürfen die Formen auch vereinfachen, aber mindestens zu Beginn und für die Dauer der Einübung sind die Lehrer:innen doch meist sehr darauf bedacht, dass die Vorgaben exakt nachgezeichnet werden.)
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Pen-Tagon
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von Pen-Tagon »

Wo ist das Problem? Das sieht aus, wie lateinische Ausgangsschrift. Das haben uns unsere Lehrer noch Ende der 60er so beigebracht. Wir haben auch das Zusammensetzen von Buchstaben zu Wörtern in Schreibschrift recht zügig geschaft.
Gruß
Knut
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alt_genug
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von alt_genug »

Ich bin da hin- und hergerissen. Zwar mag ich die lateinische Ausgangsschrift gern sehen und schätze den ein oder anderen "Partikel", der in verschiedenen Handschriften übrig bleibt. Auch denke ich, dass es eine gute Basis für kalligraphisches Schreiben ist, weil die Schnörkel einem das Betonen von Abstrichen manchmal doch erleichtern.

Allerdings sehe ich schon bei meiner Tochter, dass sie in der 7. Klasse auf eine Art Druckschrift verfallen ist, weil ihr Schreibschrift zu "aufwendig" erscheint und im Unterricht zu viel Konzentration auf das Schreiben fordert. Dabei hat sie sich tatsächlich letztes Jahr Übungshefte für Schreibschrift gewünscht, um dem entgegen zu arbeiten.

Eine optimierte Schreibschrift - wie die Schulausgangsschrift SAS - hat aus meiner Sicht eher das Potential für eine dauerhafte Nutzung. Sie erlaubt ein schnelles, verbundenes Schreiben von Anfang an. Man erlernt weniger von den Dingen, die man dann bei der Entwicklung seiner persönlichen Handschrift doch wieder ablegen muss.

Aber die Heftseite ist wirklich schön! Und es macht immer wieder Freude, die Begeisterung von Kindern beim Erlernen der Schrift zu beobachten. Meine drei Kinder schreiben auch mit Füllfederhaltern. Der jüngste hat erst Anfang des Jahres seinen "Füllerführerschein" gemacht, allerdings als letztes Kind der Klasse. :|

Viele Grüße
Sebastian
G-H-L
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von G-H-L »

Zurückblickend habe ich in der Schule mit Wachsmalkreide und Zeichenblock mit Lineatur das ABC geübt.
Danach gings mit Schiefertafel und Griffel weiter.
Es folgte die Phase mit Schulheften und Blei- oder Buntstift.
Irgendwann eröffnete uns der Lehrer, dass wir mit Füller schreiben sollen.

Im Fach Stenographie nutzten wir Stenobleistifte. Für die Prüfung mußte ein Stenofüller (Geha) angeschafft werden.
In Buchhaltung war Füller obligatorisch oder ausnahmsweise auch Kugelschreiber.

Einen Füllerführerschein habe ich nie machen müssen.
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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JulieParadise
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von JulieParadise »

G-H-L hat geschrieben:
03.04.2024 16:31
Einen Füllerführerschein habe ich nie machen müssen.
Lass mich raten: Du bist älter als ca. 25? 8-)
(Das erste Mal habe zumindest ich um das Jahr 2000 herum von sowas wie dem "Füller-Führerschein" gehört, was natürlich nicht heißt, dass es das vorher nicht auch schon gab.)
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G-H-L
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von G-H-L »

JulieParadise hat geschrieben:
04.04.2024 9:35

Lass mich raten: Du bist älter als ca. 25? 8-)
(Das erste Mal habe zumindest ich um das Jahr 2000 herum von sowas wie dem "Füller-Führerschein" gehört, was natürlich nicht heißt, dass es das vorher nicht auch schon gab.)
Deutlich älter! :D
Aktuell benutze ich meinen Füller um das Rentenantragsformular auszufüllen.
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Jan Mathijs Rijck

Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von Jan Mathijs Rijck »

G-H-L hat geschrieben:
03.04.2024 16:31
Im Fach Stenographie nutzten wir Stenobleistifte. Für die Prüfung mußte ein Stenofüller (Geha) angeschafft werden.
Interessant. Ich habe 1985/86 Deutsche Einheitskurzschrift auf der Höheren Handelsschule lernen sollen, aber ausschließlich mit Bleistift. Leider ist davon, bis auf „Aufstrich E“, absolut nichts von übriggeblieben :cry: .

Das es Stenofüller gab, habe ich erst hier im Forum bzw. bei unserem Füllerstammtisch gelernt :o . Davor war Stenoblock und Stenobleistift für mich eine unveränderliche Einheit.

Meine Tochter (eingeschult 2014) durfte in der Grundschule (NRW) erst mit bestandenem Füllerführerschein mit Füller schreiben (ich glaube, das war in der zweiten Klasse) und hat seither mit Lamys (AL-Star und Safari), aber auch mit allen möglichen Kugelschreibern, Finelinern, Rollerballs usw. geschrieben, weder Grundschule noch Gymnasium machen da irgendwelche Vorgaben. :!:

Zu meinem Erstaunen will sie ausschließlich mit Königsblau oder sehr nahe daran anliegenden Blautönen schreiben, alle anderen Tinten aus meiner Sammlung findet sie zwar interessant und „nett“ (ja, genau, die kleine Schwester von Schei…), nur bloß nicht für die Schule. :?

Faktisch finden bei ihr 95% der Notizen auf dem Tablett statt. Neidvoll anerkennen muss ich, dass die Handschrift meiner Tochter sehr sauber und akkurat ist, sehr viel besser als meine (wir hatten in der Grundschule noch“Schrift“ als eigene Note; ich schwankte dabei zwischen drei und vier :( ). Jedoch schreibt sie ausschließlich Druckschrift.

Was mir, bei der Beobachtung meiner Tochter und der Schülerpraktikanten, die wir regelmäßig in der Apotheke haben, sehr viel mehr auffällt, ist der Mangel an Übung, mit einer Tastatur umzugehen. Enter, Alt gr q oder Alt gr e (ja, wir haben Düsseldorfer Tastaturen), strg x, strg c usw. kennen die nicht mehr, vom Affengriff ganz zu schweigen.
Tintania
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von Tintania »

Ich fand diesen Beitrag ja auch sehr interessant, aber...

- Warum ist in der Grundschule von "Kalligraphie" die Rede? Das ist doch einfach Schreibschrift.
- Warum wird das Kind erst als Tochter bezeichnet und dann von "seiner" Freude gesprochen?
- Warum wird der Füller als für "die Hände von Babys" geeignet beschrieben?

Ist das nur eine schlechte Übersetzung?

Für die lateinische Ausgangsschrift ist es übrigens zu verschnörkelt. Weder die deutsche Normalschrift ab 1941 noch die lateinische Ausgangsschrift ab 1953 hatten dermaßen viele Schwünge. In Wikipedia gibt es Abbildungen.
Eine optimierte Schreibschrift - wie die Schulausgangsschrift SAS - hat aus meiner Sicht eher das Potential für eine dauerhafte Nutzung. Sie erlaubt ein schnelles, verbundenes Schreiben von Anfang an
Vielleicht ist es nur Übungssache, aber ich schreibe immer noch Schreibschrift und habe selber die lateinische Ausgangsschrift gelernt. Meine Söhne, die beide SAS gelernt haben, sind inzwischen auf Druckschrift umgestiegen.
Was mir, bei der Beobachtung meiner Tochter und der Schülerpraktikanten, die wir regelmäßig in der Apotheke haben, sehr viel mehr auffällt, ist der Mangel an Übung, mit einer Tastatur umzugehen.
Ich vermute, dass das einerseits an der Nutzung von Tablets und Smartphones liegt, auf denen man eh nicht blindschreiben kann. Zum anderen kenne ich nur noch weniger Kinder oder Jugendliche, die wirklich das Tippen bzw. Tastschreiben lernen. Ich habe meine Söhne zu Schulzeiten genötigt und darf jetzt auch an der Schule einen Kurs im Wahlpflichtbereich geben. Warum das nicht generell in den Lehrplan aufgenommen wird, ist mir ein Rätsel. Aber das kommt von Thema ab. Hier geht es schließlich um Handschrift.

Schönen Tag allerseits!
Friendship is born at that moment when one person says to another:
What! You too? I thought I was the only one.
C.S. Lewis
G-H-L
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von G-H-L »

Jan Mathijs Rijck hat geschrieben:
04.04.2024 13:12
Was mir, bei der Beobachtung meiner Tochter und der Schülerpraktikanten, die wir regelmäßig in der Apotheke haben, sehr viel mehr auffällt, ist der Mangel an Übung, mit einer Tastatur umzugehen. Enter, Alt gr q oder Alt gr e (ja, wir haben Düsseldorfer Tastaturen), strg x, strg c usw. kennen die nicht mehr, vom Affengriff ganz zu schweigen.
Was sind denn Düsseldorfer Tastaturen? Ich kenne überwiegend Apple- und Windows-Tastaturen und/oder das Englische oder das Deutsche Tastaturlayout.

Zu meiner Zeit war in der Wirtschaftsschule, im kaufmännischen Zweig, Stenographie und Maschinenschreiben auf dem Lehrplan.
Dabei wurde Wert darauf gelegt, mit den 10-Fingern und blind Maschine zu schreiben.
Kann mir nicht vorstellen, dass das heute noch gelehrt wird.
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Jan Mathijs Rijck

Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von Jan Mathijs Rijck »

G-H-L hat geschrieben:
05.04.2024 9:18
Was sind denn Düsseldorfer Tastaturen? Ich kenne überwiegend Apple- und Windows-Tastaturen und/oder das Englische oder das Deutsche Tastaturlayout.
Kommt auf das Layout links und rechts der Leertaste an:

Düsseldorfer Tastatur:
links: Alt rechts: AltGr

Kölner Tastatur:
links: Kölsch rechts: Kölsch 0,4

Münchener Tastatur:
links: Halbe rechts: Maß

Alemannische Tastatur:
links: Viertel(e) rechts: Schoppe(n)

Böhmische und Norddeutsche Tastatur:
links: kleines Pils rechts: großes Pils

Berliner Tastatur:
links: Kugel rechts: Molle

;)
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TomSch
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von TomSch »

Tschuldigung, aber:

du hast die ostfriesische Tastatur vergessen: links "Köppje Tee", rechts "Teepott". :mrgreen:

Tschö, Thomas
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mondindianer
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Re: Füllfederhalter in der Schule

Beitrag von mondindianer »

Jan Mathijs Rijck hat geschrieben:
05.04.2024 23:04
[...] Düsseldorfer Tastatur:
links: Alt rechts: AltGr

Kölner Tastatur:
links: Kölsch rechts: Kölsch 0,4

[...]
:D :D :D
Das halte ich für möglich. Ich habe ein paar Jahre in einem Dorf zwischen D'dorf und Köln gewohnt, durch das (angeblich?) die Grenze zwischen Alt und Kölsch verlief. So hatte die eine Kneipe nur Kölsch, die andere nur Alt. Wenn man wen bestimmtes treffen wollte, musste man dessen Vorlieben kennen und berücksichtigen :)
Viele Grüße
Fritz
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