Füllerumbauten

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Helmut
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Füllerumbauten

Beitrag von Helmut »

Hallo Kollegen,
am WE hat es mich mal wieder in den Fingern gejuckt, nachdem ich im Vorratsregal für mein Büro etwas aufgeräumt habe. Dabei bin ich auch auf mehrere Aufbewahrungsschachteln mit Rotring - Tuschezeichnern gestossen. Ich hab früher mal mit diesen Dingern gerne geschrieben, sie sind allerdings nach meiner Erkrankung vor mehr als 10 Jahren in Vergessenheit geraten. Es war mir halt wichtiger wieder auf die Füsse zu kommen und am AOK - Rennwagen vorbeizuschrammen. Wo es eben geklemmt hat - ich habe sämtliche Röhrchenfedern abgeschrieben und als ich bei Tante Google nachgeschaut habe bekam ich hinsichtlich der Federnpreise leichte Anfälle von Schnappatmung - mir kam der alte Obelix-Spruch in Erinnerung " Die spinnen - die Römer"! Also musste es auch billiger gehen, die alten Geräte wieder zu beleben. Beim Ausmisten kam dann noch eine Schachtel mit alten Federn & Co für die die unterschiedlichsten Füller raus - also alles Schlachtware für Geräte welche das Zeitliche segneten und einen wirtschaftlichen Totalschaden darstellen. Rausgeworfen wird bei mir halt wenig. Hier gilt das Motto: Gschpart muss werra, sagt der Vader und schüttet Spülwasser in da Kaffeetopf!
Also habe ich mal probiert was zusammenpasst.
Die Federbaugruppe eines Pelikan 200 passt in die Schraubgewinde des Rotring Rapidograph (mit Kolbenfüllersystem) und des Rotring Micronorm (Patronenversion). Ebenso die Federgruppe des Reform 1745. Verwendet man die die Federgruppe des Reform beim Radiograph dann passt auch der der Schraubverschluß der Federschutzkappe. Die Feder des Pelikan ist zu lang.
Damit war klar, die Pelikanfeder werkelt jetzt in einem Micronorm und die Formfeder in einem Rapidograph.
Aus der Schachtel kamen auch noch 3 alte Glasfedern aus Lauscha zum Vorschein.
Frage Vorrat oder wie verwenden. Die Dinger haben einen Druchmesser von ca. 4mm. Aufgefunden wurde noch ein vollständiges Chassis eines Füllers Reform 1745. Den hat Sohnemann mal vor Jahren geschrottet - sie Feder ging damals über den Jordan. Der Rest war ok. Hatte vor Jahren kein Interesse den Füller zu reparieren - daher Schrottkiste. Also die Schraubkappe vom Tintenleiter und der maroden Feder befreit - waren nur handfest eingepresst. Eine Glasfeder erhielt einen Schrumpfschlauch übergezogen. Er fungiert als Dichtung in der Schraubkappe und begrenzt den Tintendurchfluss. Das Ganze wurde handfest zusammengesteckt und in den Reform eingeschraubt. Sitzt/Passt/Zieht Luft/Schlägt Falten und Kanten. Sodann wurde Tinte aufgezogen. Schreibtest bestanden. Feder schreibt!
Nunmehr wurde der Ratiograph und der Micronorm ins Auge gefasst. Woher die Schraubkappe des Tintenleiters nehmen wenn nicht stehlen! Gedankenblitz: Was kommt noch an zusammengeschriebenen Röhrchenfedern zum Vorschein. Also den Karton mal auf der Arbeitsplatte entleert und schon fündig geworden. Die Rest-Röhrchen wurden entfernt, ebenso die noch vorhandenen Restnadeln. Vorsichtig wurde der Schraubeinsatz mit einem Akkuschrauber aufgebohrt und mit einer Fräsahle auf das Maß von 5,5 mm gebracht. Der Glasfeder wurde ebenfalls wieder mit einem Stück eines Schrumpfschlauches übergezogen und eingesetzt - fixiert durch leichtes Eindrehen. Die Problematik stellt die Tintenzufuhr dar. Daher wurde auf den hinteren Teil der Glasfeder ein passendes Stück einer Kugelschreiberfeder als Tintenleitsystem aufgesteckt und das Ganze in den Ratioraphen eingeschraubt. Schreibtest funktioniert - Gleichmäßiger Tintenfluß. Ein Umschrauben der Feder auf den Micronorm ergab das gleiche Resultat.
Nunmehr war der Isograph dran. Hier wird die Feder lediglich in die Tintenpatrone eingesteckt. Also gleiches Spiel! Tank in den Stifthalter einbauen, mit Tinte füllen. Glasfeder erhält wieder das Schrumpfschlauchstück übergestülpt. Das Ganze wird mit leichten Drehungen in den Tankmund eingepresst. Schreibtest: Funktioniert! Gleichmässiger Tintenfluß.
Verwendete Tinte in allen Exemplaren: Meine selbst hergestellte Eisen-Gallus-Tinte!
Damit kann die Arbeitswoche im Büro problemlos beginnen. Vater hat wieder etwas zum Spielen!

Viele Grüße
Helmut
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