Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger

agnoeo
Beiträge: 781
Registriert: 23.02.2013 17:36
Wohnort: Rheinland

Re: Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Beitrag von agnoeo » 19.05.2015 22:47

Moin zusammen,

könnt ihr mir ein paar konkrete Modelle für Schulfüller empfehlen? Unsere Tochter braucht demnächst einen in der Schule. Danke.

Gruß,
David

Stephan
Beiträge: 86
Registriert: 06.01.2015 14:58

Re: Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Beitrag von Stephan » 19.05.2015 23:32

Alle heutigen Schülerfüller, die ich bisher in der Hand hatte, schreiben sich gleich.
Aber ich hab auch dicke Erwachsenenfinger.
Wegen der Ergonomie müßte ein Besuch beim Schreibwarenhändler helfen, wo die Kleine dann mal verschiedene Füller ausprobieren kann (Häuser, Wellenwasser und Schneemänner malen, wenn sie noch Analphabet ist).
Erst einmal geht es wirklich nur darum, daß die Möhre einfach trotz der widrigsten Mißhandlungen tut. Und dann soll sie noch zur Hand passen.
Ein paar Jahre später sollte der Füller die Hand leiten: Italicfedern leiten gut für DDR-Schulausgangsschrift oder Offenbacher (Kochschrift), für amerikanische Schriften oder Kurrent/Kanzleischrift sind dagegen eher flexible Spitzfedern geeignet. Und für alles in der Tradition der Sütterlin (VA z.B.) ist eine Kugelfeder (Iridiumkorn) gedacht. Aber für diese Entscheidung muß das Mädchen zu diesem Zeitpunkt schon den Weg zur eigenen Handschrift suchen, sonst stellt sich die Frage überhaupt nicht.

Also Fazit: Pfeiff auf die Marke, laß das Mädel eine halbe Stunde mit verschiedenen BILLIGEN (d.h. leicht ersetzbaren) Modellen krakeln und nimm dann den Füller, den sie am besten kontrollieren kann.

Benutzeravatar
YETI
Beiträge: 1555
Registriert: 28.12.2013 14:44
Wohnort: Solingen

Re: Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Beitrag von YETI » 20.05.2015 0:04

Im Prinzip gebe ich Stephan recht. Du solltest nur eingreifen, wenn es unbedingt der Füller sein soll, bei dem die Feder besonders krumm aufs Papier kommt. Meine Tochter wollte unbedingt den Pelikano in Neongrün. Die Griffmulden zwangen ihr eine unmögliche Schreibhaltung auf, und so wurden erst einmal ein paar Federn verbogen. Jetzt hat sie einen kleinen, billigen Parker mit rundem Griffstück und kommt damit viel besser klar.
Damit will ich nichts gegen den Pelikano sagen, aber die beiden passten einfach nicht zusammen.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.

Stephan
Beiträge: 86
Registriert: 06.01.2015 14:58

Re: Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Beitrag von Stephan » 20.05.2015 0:22

Ich ergänze: Das Mädchen selbst sollte vermutlich nicht die höchste Entscheidungsgewalt haben, wenn es darum geht, ihr Können und ihre Handhaltung beim Testkrakeln zu beurteilen. :)

PurpleInk
Beiträge: 86
Registriert: 18.09.2014 16:35
Wohnort: Berlin

Re: Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Beitrag von PurpleInk » 20.05.2015 6:28

Wir hatte von der Lehrerin die Vorgabe, einen Schreiblernfüller zu kaufen. Marke egal. Ich bin mit meiner Tochterin den Schreibwarenladen und dort gab es für Linkshänder genau zwei Schreiblernfüller - Lamy Abc und einer von Pelikan (griffix?). Der Pelikan war total kratzig und die Griffmulden zu tief, also wurde es der Lamy. Das war zu Beginn der 1. Klasse. Jetzt ist sie am Ende der 2. und der Lamy wird nicht mehr genutzt. Sie schreibt jetzt gerne mit einem Lamy Nexx, sie sagt, weil der so schön weich vorne ist und nicht an den Fingern drückt. Ich nehme an, weil der nicht so extrem ausgeformt ist. Aber ein rosa Tornado von Herlitz und ein Pelikano in selbiger Farbe fliegen auch in der Mappe rum und werden genutzt.

Im Nachhinein war die Anschaffung des Lamy Abc wohl sinnlos. Finde ihn für Kinderhände viel zu dick und das Griffstück zu kurz. Ich selber mag den ganz gerne aber ich hätte die Anforderung der Lehrerin einfach mal dezent ignorieren sollen.

Würde auch sagen, geht mal in den Laden und probiert Euch durch. Haltbar genug sind sie meiner Ansicht nach alle, zumindest wenn ich das mit meinen DDR Schulfüllern vergleiche. Bei Markenfüllern hat man halt den Vorteil, dass man für ein paar Euro ne Feder nachkaufen kann, falls doch mal was ist.
Schreibende Grüße
Susi - PurpleInk

agnoeo
Beiträge: 781
Registriert: 23.02.2013 17:36
Wohnort: Rheinland

Re: Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Beitrag von agnoeo » 24.05.2015 13:31

Danke für eure Anregungen. Das Töchterlein war letzte Woche mit meiner Frau im Schreibwarenladen und hat einen Lamy Nexx und einen Pelikan probegeschrieben und sich dann für den Nexx entschieden. Bin mal gespannt, wie gut sie da auf Dauer mit zurecht kommt.

Viele Grüße,
David

Benutzeravatar
TomSch
Beiträge: 3836
Registriert: 28.05.2008 20:55
Wohnort: Land der (Ost-)friesischen Freiheit

Re: Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Beitrag von TomSch » 13.07.2015 0:04

Tach zusammen.

Ich muss zugeben, dass ich diesen thread mit gemischten Gefühlen gelesen habe. :|
Bei unseren Kindern war es zu Beginn der Zwang, Wachsmalstifte zum Schreiben zu benutzen, wogegen wir massiv protestiert haben. Nutzte aber nix, denn der Gruppenzwang und das Insistieren der Klassenlehrer machten unserem argumentativ begründeten Protest den Garaus. :evil:
Wenn in einer Grundschule von den Klassenlehrern ein- und dasgleiche Füllermodell zum Kaufe ans elterliche Herz gelegt wird, ist's in der Regel ein Konferenzbeschluss und so festgelegt. Damit will ich nicht behaupten, dass solche Beschlüsse (immer) sinnvoll sind. Auch unsere Kinder durften anno dunnemals mit dem Holz-Lamy loslegen, mit dem sie beide eigentlich gut zurecht kamen.
Problem ist allerdings hierbei auch oft das Unverständnis oder der mangelnde Einsatz vieler Eltern, sich um ein geeignetes, Tinte hergebendes Schreibinstrument für die Kleinen selbst zu kümmern. Wie oft hat meine Frau schon die Frage gehört, welchen Füller sie empfehlen könne?! Eine Antwort darauf à la "Gehen Sie in einen Schreibwarenladen und lassen Sie Ihr Kind ein paar Füller selbst ausprobieren!" wird von den meisten Eltern eher als Faulheit, Unkenntnis oder Borniertheit des Pädagogen abgetan. :shock:

Hinzu kommt, dass die meisten Geschäfte mit einer Schreibwarenabteilung für Schulkinder nur noch Lamy (Joy, Holz und 'Safari'), Pelikan(o) und Online führen. Eine größere Auswahl ist hier nicht vorhanden, wie oben ja schon anklang. :cry:

Ich persönlich halte diese Füller /leider auch oft Tintenroller nicht prinzipiell für "schlecht", ABER: Von der Schlankheit und Größe her konnte ich einige Kollegen, die für ihre Kinder fragten, mit KaWeCo Sport, Lamy Logo, Linea und st, mit Parker 15, "Rialto", I.M. und Urban - mit letzterem als nimmermüdem und geduldigem Arbeitspferd bin auch ich sehr zufrieden - und älteren, 70er/80er-Jahre-Pelikanos beglücken. Allerdings sind diese Kinder auch schon der Grundschule entwachsen. :roll:

Liebe Grüße in die Runde,
Thomas
Sei nicht so; sei anders.

loa
Beiträge: 9
Registriert: 14.07.2015 18:37

Re: Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Beitrag von loa » 19.07.2015 20:08

Mir liegt der Lamy Safari wegen dem Dreiecksgriffstück sehr gut in der Hand und erzeugt auch wegen des geringen Gewichtes und der starren Feder ein Gefühl der absoluten Kontrolle über die Linie, die Tinte fließt sehr zuverlässig, er ist günstig und sehr robust ist er auch noch gebaut.

Jedoch bin ich mir nicht sicher ob dieses Griffstück welches nur eine einzige "korrekte" Griffart zulässt in Kinderhände welche sich motorische Grundkenntnisse noch aneignen müssen gehört, wahrscheinlich wäre ein rundes Griffstück für den ersten Füller besser.
Mir sind jedoch keine günstigen Arbeitspferde auf dem Niveau vom Lamy Safari bekannt.
Sachen wie der Jinhao X750/X450 sind zwar extrem günstig (~2-6€ inklusive Versandt) und trotzdem robust aber wahrscheinlich zu speziell für die Grundschule und vom Gewicht her zu schwer für dauerschreibende Kinder.

Es gibt auch noch den Super5 Füller der angeblich gut für Anfänger geeignet und robust ist, jedoch kann ich das nicht selbst beurteilen da ich ihn nie in der Hand hatte und mit dem Kind testen im Schreibwarenladen kann man ihn auch nicht da er eine Neuheit und zur Zeit nur online erhältlich ist.

Benutzeravatar
osh
Beiträge: 220
Registriert: 29.08.2014 17:04
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Beitrag von osh » 20.07.2015 11:01

Der Super5 ist meiner Meinung nach ebenfalls für Kinderhände eine ganze Ecke zu schwer.
Robust genug für Kinder wäre er dagegen durchaus.

Gruß
Oliver
Bild
Meine gewerbliche Seite: Tintenproben online: http://www.tintenprobe.de
Tintenprobe.de auf Facebook | Instagram
Neu: the ink guru's book of fountain pen inks

Rotpunkti
Beiträge: 1
Registriert: 30.08.2015 12:27

Re: Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Beitrag von Rotpunkti » 30.08.2015 12:40

Hier ist es für Tochter gestern tatsächlich der Abc geworden. Wollte eigentlich den nexx.

Hier haben alle Kinder Zugriff auf 1 alten pelikano, zwei Aldi und Co. Einen Pelikan 150, einen griffix und unter meiner Aufsicht auch zu meinem Pelikan 400.

Ich dachte an nen alten pelikano oder einen Lamy nexx ( gerne auch für Sie mit rosa) für sie. Jeweils mit m Feder.den Abc nunja, zu dick, so kurz, Standart....

Aber den flüssigsten schreibfluss hatte sie mit ihren zierlichen Händen beim Abc mit a Feder. Der nexx war viel zu groß.

Grüße rotpunkti

Jetzt bleiben noch die Überlegungen eines federtausches und ob konferter oder nicht. Auch ob ich ihr im Rahmen der Tinte Entgegenkommen kann.

Benutzeravatar
hoppenstedt
Beiträge: 3367
Registriert: 13.10.2013 23:56
Wohnort: Nahe beim Schimpfeck ;)

Re: Füller und Stifte für Kinderhände (aus: Familienfoto)

Beitrag von hoppenstedt » 04.02.2019 0:21

Tja, nach langer Zeit hier mal wieder ein Beitrag eines etwas angesäuerten Vaters einer Drittklässlerin. Die Lehrerin monierte, dass sich unserer Tochter Schrift verschlechtere, ohne allerdings konkrete Schlüsse daraus abzuleiten. Inhaltlich steht unsere Tochter immer bestens da, allein die Schrift ist tatsächlich ziemlich flüchtig, krakelig, mit viel Linienvarianz etc.
Seit der 2. Klasse wird mit Füller geschrieben, und jetzt legte die Lehrerin doch tatsächlich nahe, mit Bleistift oder Tintenroller :shock: zu schreiben, weil das mit dem Füller sowieso nichts werde :o ... und das bei dem Vater!! :(

Erster Schulfüller war nach ausgiebigem Testen (bei Schimpf, Tübingen) ein Lamy abc mit Holzgriff und A-Feder. Dort schmerzte das Griffstück, genauer dessen unterer Rand. Nun, jetzt am Samstag haben wir wieder bei Schimpf ausführliche Schreibversuche mit einigen Schulfüllern gemacht, und Tochter entdeckte sofort das Schreiben - und vor allem: den Spaß daran! - neu, und das Schriftbild wurde flüssig... Es gab keinen Druck von uns bezüglich Marke, Preis o.a., sie sollte und konnte frei auswählen, in Ruhe.
Am Sonntag Morgen begann sie aus freien Stücken das Schreiben mit dem daraufhin ausgewählten neuen LAMY nexx (mit M-Feder) und ist ganz angetan... und die Lehrerin hat nun eine wieder etwas angesäuerte Mail von Mama und Papa zum Beginn der neuen Woche... :?

(Heute habe ich mir das Buch "Wer nicht schreibt, bleibt dumm" bestellt, um zitierend kontern zu können, falls es zum konfrontativen Austausch mit der Lehrerin kommen sollte. 8-) )
---
Wenn ich an mein 1985er Abi mit davorliegenden langen Episoden (und Aufsätzen! Deutsch! 10 - 15 Seiten!) mit Füllfederhalter sowie meine Grundschulerlebnisse beim Schreibenlernen denke, wird mir ganz sentimental zumute... und ich komme mir uralt vor, wie mein eigener Opa... :(

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

Antworten

Zurück zu „Schulfüller und Einsteigerfüller“