Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

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Lahmer Pelikan
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Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von Lahmer Pelikan » 07.01.2021 20:23

Ahoi,

ich muss erst mal ein bisschen weiter ausholen. Ich hoffe, ihr lest fast so gerne wie ihr schreibt. ;)

Ich habe mir unlängst endlich einen Drucker zugelegt, weil ich doch häufiger mal was auf Papier brauche. Jaja, die Digitalisierung. Erzählt davon mal der Krankenkasse ... unter meinen begeistert ausgeführten Drucken (Duplex! Ha! - Entschuldigt, ich bin echt leicht zu begeistern) befand sich jedenfalls auch etwas, das ich per Brief verschicken wollte.

Dabei habe ich eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Es gibt keinen Stift mehr an meinem heimischen Arbeitsplatz.
Der Nachteil des Billigkugelschreibers - mit Füller hab’ ich zuletzt als Schüler geschrieben, ein blauer 90er-Pelikano, der hat fürchterlich auf dem Papier rumgekratzt und meine Finger blau gemacht und war auch sonst sehr anstrengend zu nutzen, vielleicht bin ich deswegen schnell auf Kugelschreibärenber umgestiegen - ist eben, dass man ihn schnell mal irgendwo anders deponiert und/oder verschenkt. Und in Zeiten fehlender Straßenwahlkämpfe sind die Vorräte schnell weg... ;)

Daher habe ich den Schluss gezogen, dass es zweckmäßig wäre, ich nähme mal etwas mehr Geld in die Hand und kaufte mir einen Heimbürostift. Der verschwindet dann wahrscheinlich nicht versehentlich. Eine schnelle Recherche hat mich nach einem Abstecher über Kugelschreiber (Konsens scheint zu sein: billich mit „ch“ oder mehr Prestige als Funktion) ins Thema Füller einlesen lassen. Anscheinend hätte ich häufiger einen nutzen sollen, das häufiger angesprochene Problem der Schmerzhand durch Kulinutzung kenne ich natürlich. Ein Füllfederhalter scheint daher auch für einen Wenigschreiber wie mich - dazu gleich noch mehr - eine erstaunlich wenig dumme Anschaffung zu sein. Also habe ich hier und in diversen anglophonen Foren ein wenig herumgelesen und ein paar Grundannahmen getroffen, die mich eine Vorauswahl hat finden lassen.

Prämisse: Ich verdiene mein Geld mit Tippen am Computer. Ich brauche nichts, was mich schreibblockweise Briefe schreiben lässt. Ich hätte gern einen möglichst haltbaren Stift, der möglichst wenig spezialisiert ist. Ich möchte damit Briefumschläge beschriften, Formulare unterschreiben und Dinge schnell irgendwo (meist Druckerpapier) hinkritzeln können, ohne mir den Weg für größere Prosa (zum Beispiel Blogentwürfe) zu versperren. Dass vieles von der Tinte abhängt, habe ich schon begriffen, ich habe insofern Eisengallustinte o.vglb. im Auge, aber das wäre ja frühestens der übernächste Schritt. (Ich fände Kolbenfüller irgendwie - auch wegen meines Pelikanotraumas - interessanter als Patronenfüller, aber Konverterfüller scheinen das Problem ja zu lösen.)

Mein Budget für die erste Grundausstattung liegt bei „unter 200 Euro“, gern so wenig wie möglich. Da liegt der hochgejubelte (und auch recht hübsche, aber das Aussehen ist tatsächlich völlig irrelevant) LAMY 2000 mit Tinte usw. usf. leider drüber, sonst wäre ich jetzt nicht hier. :mrgreen:

Raus sind des Weiteren:
- Diplomat Aero. Zu viele Berichte über locker( werdend)e Kappen.
- Alles von Faber-Castell. Die neigen anscheinend zum Austrocknen, wenn man Gelegenheitsschreiber ist.

Wie immer bei auffallend oft genannten Problemen gilt freilich: Schön, dass das bei euch nicht so ist ... :P

Drin sind zzt.:
- Platinum #3776
- Pelikan M215
- TWSBI 580AL

Ich habe jetzt nicht geguckt, ob die alle in meinem Budget liegen, aber anscheinend ist dem so.

Leider sind Geschäfte zum Ausprobieren ja gerade zu, daher bräuchte ich eure Hilfe zum Vorfiltern.
Betrachtet diesen Thread daher als Frage. :)
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Füchschen
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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von Füchschen » 07.01.2021 20:29

Ich sage dir kauf dir einen Lamy 2000. Der passt da genau rein und ich liebe meinen heiß und innig.
Den 3776 muss man mögen. Mir war die Feder zu feste und das gefühl des Schreibens war nicht gut.
Der Pelikan ist auch ein sehr guter Füller und die Federn sind auch mega (auch wenn ich damit nicht klarkomme)
Tintige Grüße von Vanny

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PenFan
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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von PenFan » 07.01.2021 20:35

Auch von mir: Lamy 2000. Gibt's ab 140 € und ist damit in deinem Budget.
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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von TomSch » 07.01.2021 20:42

Ja, aber ---

der Pelikan 215 hat - ob mit Ringen, Rauten oder Hashtags - ein höheres Gewicht, was es für mich beim Schreiben angenehmer macht, denn der Korpus ist aus Metall, während der LAMY 2000 - bis auf Feder, Clip, Tintenleiter und Kolben - aus Makrolon besteht, un det is' leicht! :P
Pro 2: den bekommst du derzeit für um die 70 €uronen.

Mein Tipp wäre auch , dich darauf zu besinnen, ob du mit Fliegen-/Bantamgewichts-Kulis oder mit Schwergewichten bessere Schreiberlebnisse verbindest. ;)

Tüss, Thomas
Zuletzt geändert von TomSch am 07.01.2021 20:43, insgesamt 2-mal geändert.
Sei nicht so; sei anders.

Lahmer Pelikan
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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von Lahmer Pelikan » 07.01.2021 20:42

Tatsächlich schreibe ich lieber mit den Alu- als mit den Plastekulis. :)
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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von JulieParadise » 07.01.2021 20:46

Wenn es eher nur kurze Notizen sind: Hast Du Dir schon einmal den Pilot Capless/Vanishing Point angesehen? Die schlankere Variante heißt Décimo. Mit meinen habe ich jedenfalls sehr viel Freude; man muss nur für sich abschätzen, ob einem der Clip, der sich in der Griffzone befindet, egal oder ein triftiges Gegenargument ist.
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Lahmer Pelikan
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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von Lahmer Pelikan » 07.01.2021 20:48

Ja, habe ich mir tatsächlich angesehen und wegen der Clipposition verworfen.
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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von sommer » 07.01.2021 20:51

Lahmer Pelikan hat geschrieben:
07.01.2021 20:23
- Alles von Faber-Castell. Die neigen anscheinend zum Austrocknen, wenn man Gelegenheitsschreiber ist.
Ein Faber-Castell Ambition trocknet aus, wenn man ihn ca. 2 Wochen lang überhaupt nicht benutzt. Ob sich das mit deiner Definition von Gelegenheitsschreiber verträgt oder nicht, kannst nur du wissen. Mein Lamy Logo hat übrigens eine ähnliche Zeitspanne, bis er eingetrocknet ist, und auch mein Pineider (mit Magnetverschluß) ist mir schon eingetrocknet.

Das Grundproblem ist, daß -- zumindest nach meiner Erfahrung --- Füller mit Steckkappen in der Regel schneller eintrocknen als welche mit Schraubkappe, aber ich zumindest sie praktischer finde, wenn man häufiger wenig schreiben muß, wie z.B. kurze Notizen. Unter anderem deswegen setze ich schon seit Jahren gerne einen Faber-Castell Ambition auf der Arbeit ein.
Drin sind zzt.:
Das sind alles Füller mit Schraubkappen. Ich tendiere dazu, einen TWSBI Eco zu empfehlen, dann kann man an sich selber erstmal für ein paar Wochen ausprobieren, wie sehr es einem in der Praxis stört, wenn man für kurze Notizen eine Schraubkappe entfernen muß, ohne, daß man gleich viel Geld investiert.

Oder du holst dir deinen Lamy 2000, der hat eine Steckkappe, und dein Beitrag ließt sich für mich ein wenig so, als sei die Entscheidung für ihn sowieso schon gefallen ;)
Zuletzt geändert von sommer am 07.01.2021 20:59, insgesamt 1-mal geändert.
Axel

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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von Lahmer Pelikan » 07.01.2021 20:56

sommer hat geschrieben:
07.01.2021 20:51
Ein Faber-Castell Ambition trocknet aus, wenn man ihn ca. 2 Wochen lang überhaupt nicht benutzt. Ob sich das mit deiner Definition von Gelegenheitsschreiber verträgt oder nicht, kannst nur du wissen.
Kann tatsächlich passieren.
sommer hat geschrieben:
07.01.2021 20:51
Oder du holst dir deinen Lamy 2000, der hat eine Steckkappe, und dein Beitrag ließt sich für mich ein wenig so, als sei die Entscheidung für ihn sowieso schon gefallen ;)
Ja-in. Er ist der, gegen den ich am wenigsten „kauft den bloß nicht!“-Texte gelesen habe. Aber der kostet halt mal eben doppelt so viel wie der M215... ;)
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vanni52
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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von vanni52 » 07.01.2021 21:13

Lahmer Pelikan hat geschrieben:
07.01.2021 20:56

Ja-in. Er ist der, gegen den ich am wenigsten „kauft den bloß nicht!“-Texte gelesen habe. Aber der kostet halt mal eben doppelt so viel wie der M215... ;)
Du könntest mal bei Regina Martini nach dem aktuellen „Preis für Foristi“ fragen. Nach meinem letzten Kenntnisstand
lag er deutlich unter den gerade hier kolportierten Zahlen.
LG
Heinrich

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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von Lahmer Pelikan » 07.01.2021 21:16

Bin ich bereits ein Foristus?
Falls ja: Wer ist das? (Verzeihung, wenn das uncharmant wirkt.)

Dass ich die aktive Befürwortung von Pelikankonkurrenten in einem Pelikanforum amüsant finde, habe ich ja woanders schon geschrieben... ;)

Zu dem TWSBI und dem Platinum gibt es hier noch keine Jubelrede, das nehme ich erst mal zur Kenntnis.
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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von vanni52 » 07.01.2021 21:22

Lahmer Pelikan hat geschrieben:
07.01.2021 21:16
Bin ich bereits ein Foristus?
Falls ja: Wer ist das? (Verzeihung, wenn das uncharmant wirkt.)
Zu 1: Offensichtlich hast Du Dich ja ordnungsgemäß angemeldet.
Zu 2: Dann steht Dir die Suchfunktion zur Verfügung.
LG
Heinrich

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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von PenFan » 07.01.2021 21:27

Ich habe 2 Pelikan M215, "Raute" und "Ringe", beide mit M-Feder. Diese Federn sind mit die besten Stahlfedern, die man haben kann. Ich habe mich wegen des Mehrgewichts für die M215 und gegen die M200 entschieden. Ich schreibe wirklich gerne damit. Allerdings ist mir der M215 etwas zu kurz, und ich habe keine Riesenpranken. Aber grundsätzlich kann ich diesen Füllfederhalter empfehlen (neu gibt es nur noch als "Ringe" Version).
Aber mein Lamy 2000 spielt definitiv in einer höheren Liga. Die Goldfeder gleitet so viel angenehmer, dabei habe ich eine OM-Feder, die etwas kritischer in der Handhabung ist.

Dir wird nichts anderes übrig bleiben als beide zur Probe zu schreiben. Falsch machen kannst du mit beiden nichts.
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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von Lahmer Pelikan » 07.01.2021 21:31

PenFan hat geschrieben:
07.01.2021 21:27
(neu gibt es nur noch als "Ringe" Version).
Wo ist der Unterschied?
PenFan hat geschrieben:
07.01.2021 21:27
Dir wird nichts anderes übrig bleiben als beide zur Probe zu schreiben.
Schwierig gerade...

Ich habe die Informationen zu Regina Martini übrigens gerade rausgesucht und mich gekümmert. Danke für den Hinweis.
Weiteres Feedback zu den anderen Füllern ist trotzdem noch gewünscht. ;)
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Re: Kuliersatz für Alltagsnotizen gesucht (< 200 Euro)

Beitrag von PenFan » 07.01.2021 21:43

VG Gert
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