Schulausstattung: Gute Füller für alle!

[Chia]

... um einzelne, besonders sorgsame Exemplare (die noch dazu mit 11 dem Grundschulalter ja schon langsam entwachsen ist)

Inzwischen ist sie 11. Stimmt. Aber in meinem ersten Post in diesem Thread habe ich auch erwähnt, welchen Füllhalter sie in der Grundschule genutzt hat.

Einen Kaweco Sport, oder?

Zumindest in der Plastikversion wäre der ja auch durchaus noch im Preisrahmen der mMn für Schulfüller üblich und angemessen ist.
(und größenmäßig dürfte er auch recht gut passen)

[SpurAufPapier]

Ah, die Kultur-Untergangs-Schwarzmalerei ist wieder da... (wie in regelmaessigen Abstaenden immer wieder).

Ich glaube nicht, dass Schueler das Schreiben verlernen (oder gar nicht erst lernen), wenn sie keinen Fueller benutzen. Oder dass die Schrift dann haesslich wird. Oder, oder...

Mein Neuntklaessler benutzt seit diesem Schuljahr ein Microsoft Surface-Laptop. Die Schueler machen Notizen in OneNote mit einem Stift (von viel schlechterer Qualitaet als der iPAD-Stift...), dort werden auch Schulunterlagen geteilt, gesammelt, eingereicht usw. Seine vorher unordentliche Schrift und katastrophale Unterlagenfuehrung hat sich seitdem gewandelt. Die Noten lassen zwar zu wuenschen uebrig, aber zumindest findet er alles, alle Unterlagen sind beisammen, weder die einzelnen noch der Bezug zueinander gehen verloren, und die Handnotizen – in Druckschrift – sind tipptopp, sehr klar und ordentlich. Einige Mitschriften werden noch von Hand erstellt, es sind aber wenige. Klassenarbeiten sind von Hand auf Papier. Aber alles in allem tut das Surface seiner Arbeitsweise sehr gut.

Die Sechstklaesslerin schrieb bis vor Kurzem mit einem Fueller, jetzt nimmt sie immer oefter einen (asiatisch feinen!) Tintenroller. Schreibschrift, ueberaus ordentlich und gleichmaessig.

Der Viertklaessler hasst Schreiben als Vorgang wie die Pest (zeichnet und malt aber gern), schrieb bis vor Kurzem mit einem Lamy Safari in Lieblingsfarbe, den er sehr geschaetzt hat (zu mehr Schreiblust hat die Liebe zum Fueller aber nicht gefuehrt). Die Handschrift war haarstraeubend chaotisch und teilweise unlesbar – hat zu viel Stress gefuehrt, wenn ich ihn habe neu schreiben lassen, weil es inakzeptabel war. Nachdem ihm das ganze Federmaeppchen abhandengekommen war, habe ich ihm provisorisch einen Stift in die Hand gedrueckt, den ich eigentlich fuer mich gekauft habe. Es ist ein Tintenroller mit einem dreieckigen Griffstueck (kleine Mulden) und thermisch empfindlicher Tinte aehnlich einem Pilot Frixion, aber mit einer Patrone, die ich aber aus dem Tintenfass nachfuellen kann. Der Radiergummi dazu ist an dem Stift dran.
Es war Liebe auf den ersten Blick. Er schreibt zwar immer noch nicht gern, aber die Schrift zwar nicht schoen, aber nicht nur lesbar, sondern einheitlich, sauber und ordentlich.

Ich habe so eine Ahnung, dass die gleichen Weltuntergangsdiskussionen auch gefuehrt wurden, als die Kinder von der Tauchfeder auf den Fueller umgestiegen sind. Aber siehe da, die Welt steht immer noch.

Falls dabei finanzielle Schwierigkeiten auftauchen, gibt es etwa in Berlin das Programm für Bildung und Teilhabe, da bekommt man zu Beginn des Schuljahres einen gewissen Betrag (70 €?) und dann zum Halbjahr nochmal (30 €?, habe die Zahlen nicht parat), die Schulbücher und Arbeitshefte werden dann von der Schule gestellt. Für alle anderen Kinder gibt es eine Begrenzung auf die maximale Zuzahlung von 100 € für Bücher pro Schuljahr.

Am Rande als offtopic: Ich finde es erschreckend, dass in manchen Bundeslaendern die Schulbuecher gekauft werden muessen. Das ist wahre Benachteiligung! Auch so schon zahlte ich 50-70 Euro je Kind und Jahresanfang; bei vier Kindern kann man sich die Kontobelastung leicht ausrechnen. Bei 20-30 Euro pro Buch wuerde da ein Monatsgehalt draufgehen. Und wenn es eine Familie nicht hat? Die 100 Euro kommen nicht einmal in die Naehe des tatsaechlichen Bedarfs. Aber klar, man ist ja selber schuld, wenn man Kinder hat... Es sollte nur eben in allen Bundeslaendern gleich sein. Und besonders aergerlich, wenn Materialien gekauft werden muessen, dann aber im Unterricht fast gar nicht benutzt werden (und auch nicht weitergereicht werden koennen, weil bereits angefangen). Aber das ist ein ganz anderes Thema.



(Bitte entschuldigt die fehlenden Umlaute, habe keine deutsche Tastatur.)

[Robin]

Ah, die Kultur-Untergangs-Schwarzmalerei ist wieder da... (wie in regelmaessigen Abstaenden immer wieder).

Ich wollte nur diesmal der alljährlichen Hiobs-Botschaft vom Lehrermangel zuvor kommen

[Homo Selectus]

Alles und jeden einfach nur doof finden ist zwar oft einfacher, hilft aber selten.

Auf alles und jeden trifft das ja auch gar nicht zu - aber den derart Qualifizierten ist eh nicht zu helfen.

[Homo Selectus]

Das habe ich mir fast schon gedacht

Einfach königsblaue Tinte verbieten und alles andere kann man mit einem Radierwisch testen - was sich radieren lässt, wird vor Rückgabe nach Korrektur eingescannt. Wer meint, schummeln zu müssen, hat dann ein wirkliches Problem...

Und wer Füllhalter verbietet, um Schummeln nach erfolgter Korrektur ausschliessen zu wollen, der sollte sich vorher über den Stand der Technik informieren. Sonst wird es eben schnell peinlich!

[mondindianer]

Zum ausufernden off-topic-Anteil dieses Fadens:
Die Lebenserfahrung lehrt: Auch Foristen sind ganz normale Menschen. Es gibt also einen kleinen Teil von Spitzenleuten, einen Bauch Mittelmaß und einen kleinen Teil....naja.
Ein ernsthaftes Problem entsteht allerdings, wenn der "Naja"-Anteil die Deutungshoheit erlangt.

[Robin]

Die soziologische Betrachtung von Gesellschaft nach dem sogenannten Zwiebelmodell ist offenbar immer noch verbreitet. Derlei Vereinfachung ist in den Gesellschaftswissenschaften jedenfalls seit langem überholt. Die Annahme, einer mehrheitlichen Mitte, hält vielen Analysen nicht stand.
Die Vielfalt ist wesentlich größer als es möglich wäre, diese einfach in drei Kategorien, also in „Spitze, Mittelmaß und Naja“ einzuteilen.
Ob nun Lehrkräfte oder Teilnehmende am Forum eingeschätzt werden, oder zum Beispiel auch Lernende: Drei simple Schubladen reichen sicher nicht, um zu verstehen, wo tatsächliche Probleme und Handlungsbedarfe sind. Wenn es nämlich kein „gesundes Mittelmaß“ an Schreibkompetenz bei Kindern und Jugendlichen mehr gibt, müsste doch eigentlich etwas getan werden.

[Niklo]

Guten Abend,
ich kenne die aktuellen Schulfüller zwar leider nicht aus eigener Erfahrung, aber ich denke die Schulfüller von Pelikan, Stabilo, Faber Castell im Bereich von 8 bis 15 (oder 20) Euro immer noch relativ gut sind. Zwar schauen viele der heutigen Schulfüller für Kinder in meinen Augen globig und kitschig aus, aber das liegt vermutlich daran, dass ich schon alt werde/bin
In meiner Grundschulzeit hatte ich Pelikano und Geha Füller und war damit schon zufrieden. Natürlich haben mir auch damals schon die alten Pelikan 400 NN oder Pelikan 140 meiner Eltern besser gefallen, aber die waren preislich zu teuer und schreiben konnte ich auch mit den Pelikano und Geha Füllern.
Zum Löschproblem: Da müsste man die genauere Begründung hören. Normalerweise haben die Lehrer mit roter Tinte die Fehler angestrichen und da war kein Löschen mehr möglich. Das hätte die rote Tinte vermutlich verschmiert und es wäre super auffällig gewesen, wenn da jemand etwas geändert hätte. Unabhängig davon hat man immer gesehen, wo jemand etwas gelöscht und ausgebessert hat. Das hat mich in meiner Schulzeit immer gestört, dass das "Königsblau" von den Tintenkillern immer deutlich anders ausgeschaut hat als wie die Pelikan, Herlitz oder Faber Castell Königsblau Tinte.
Ich denke, dass das Füllerverbot eine Einzelfallentscheidung an einer Schule war. Die Begründung der Schule ist sicherlich fragwürdig, aber mehr kann ich dazu nicht sagen.
Servus,
Roland

[Tintania]

Einfach königsblaue Tinte verbieten und alles andere kann man mit einem Radierwisch testen - was sich radieren lässt, wird vor Rückgabe nach Korrektur eingescannt. Wer meint, schummeln zu müssen, hat dann ein wirkliches Problem...

Und wer Füllhalter verbietet, um Schummeln nach erfolgter Korrektur ausschliessen zu wollen, der sollte sich vorher über den Stand der Technik informieren. Sonst wird es eben schnell peinlich!

Ich verbiete meiner Klasse bei Arbeiten die Benutzung der radierbaren Stifte und bestehe darauf, dass sie mit Füller oder Tintenroller schreiben. Eine gelöschte und verbesserte Korrektur finde ich problemlos zu erkennen. Vor der Rückgabe einer Arbeit alle zu scannen, wäre mir zu viel Aufwand. Obwohl ich auch schon gehört habe, dass es einige Lehrkräfte so machen.

Viele Grüße
Anja

[G-H-L]

Also in meiner Schulzeit war es üblich Fehler durchzustreichen und auszubessern.
Die Löschung von Tinte mit dem Tinten-Tot (sah früher aus wie ein Labello-Stift) war umständlich und jederzeit sichtbar.
Der Stift musste angefeuchtet werden, wozu man einfach Spucke nahm.

Erst später kamen die heute gebräuchlichen Tinten-Killer auf den Markt. Ebenso auch der erste radierbare Kugelschreiber von Papermate.

[duckrider]

... "die Tinte ja wegkillern" könne und somit Klausuren nachträglich (also nach deren Korrektur) noch ändern...

Gibt schon einige Kommentare zu diesem Thema, aber ich darf noch einen dazu, oder?
Der Tintenkiller "killert" die Tinte nicht, sondern verändert das Farbstoffmolekül derart, dass sich die Elektronen nicht mehr über das gesamte Molekül verteilen können. Dadurch wird die Absorption von sichtbaren Licht ("farbig") in den UV Bereich ("unsichtbar") verschoben.
Eine Prüfung mit einer UV Lampe sollte hier aber den ausgekillerten Text wieder sichtbar machen.
Ich habe leider weder Killer, noch UV-Lampe zur Hand, wäre aber toll, wenn ein Forenmitglied eine solche Testmöglichkeit hätte und uns hier berichtet.
Ist fast wie im Tatort bei der Spurensuche - Blutnachweis mit Luminol
seht mir den off treat nach
Thomas

[Chia]

Lange her seit ich das letzte mal die Dienste eines Tintenkillers in Anspruch genommen habe. Aber so wie ich mich erinnere, konnte man Ausgebessertes -also Gekillertes und dann mit der anderen Seite Überschriebenes- immer leicht erkennen und nur Weggekillertes oft auch einigermaßen.

[rubicon]

Der Tintenkiller "killert" die Tinte nicht, sondern verändert das Farbstoffmolekül derart, dass sich die Elektronen nicht mehr über das gesamte Molekül verteilen können. Dadurch wird die Absorption von sichtbaren Licht ("farbig") in den UV Bereich ("unsichtbar") verschoben.
Eine Prüfung mit einer UV Lampe sollte hier aber den ausgekillerten Text wieder sichtbar machen.
Ich habe leider weder Killer, noch UV-Lampe zur Hand, wäre aber toll, wenn ein Forenmitglied eine solche Testmöglichkeit hätte und uns hier berichtet.
Ist fast wie im Tatort bei der Spurensuche - Blutnachweis mit Luminol
seht mir den off treat nach
Thomas

Ich hab alles dazu da: Cool - quasi kann man so aus königsblauer Tinte eine Geheimtinte machen.
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IMG_9031.jpeg (726.62 KiB) 1607 mal betrachtet

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Ist in echt besser zu sehen, die Kamera hat etwas Probleme mit dem starken UV-Licht.

Was man mit solch einem Licht auch gut sehen kann: Scorpione
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IMG_8853.jpeg (180.05 KiB) 1607 mal betrachtet

[Robin]

Wenn sich die Prüflinge in ihrem jugendlichen Leichtsinn zu Täuschungsversuchen hinreißen lassen, kann dafür vielleicht sogar ein wenig Verständnis aufkommen. Sehr oft kommt es jedoch vor, dass es Korrekturfehler gibt. Ich habe es selbst schon erlebt, dass ein Lehrer die von ihm mit roter Tinte vergebenen Punkte nicht richtig addierte usw. ... Jedenfalls sollte die Richtigkeit der Korrektur in jedem Fall genauestens überprüft werden und ggf. sofort reklamiert werden.

[mondindianer]

Ich hab alles dazu da: Cool - quasi kann man so aus königsblauer Tinte eine Geheimtinte machen.
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IMG_9031.jpeg
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Ist in echt besser zu sehen, die Kamera hat etwas Probleme mit dem starken UV-Licht.

Schönes Experiment.
Was mir nicht ganz klar ist: was genau sehe ich da - was ist Tinte, was ist Tintenkiller?