Füller mit Konverter für Schreibanfänger

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Simone
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Füller mit Konverter für Schreibanfänger

Beitrag von Simone »

Hallo Füllerfreunde,

ich könnte Eure Hilfe gebrauchen.

Mein Sohn (9 Jahre), Rechtshänder, soll seinen ersten Füller bekommen.
Die Lehrerin empfiehlt einen Füller mit Konverter zu kaufen.
Meine Frage lautet nun:
Welchen Füller könnt Ihr mir da empfehlen? Und was muß ich beim Kauf beachten?

Für Eure Tipps bin ich sehr dankbar.

Schöne Ostertage.
Simone
Stefan Nielsen
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Beitrag von Stefan Nielsen »

Hallo Simone,

von einem Füller, der aus dem Faß zu befüllen ist, würde ich bei einem Neunjährigen dringend abraten!

Die eigene häusliche Erfahrung (inzw. 14jähriger Sohn) lehrt, daß ein Patronenfüller einfach am besten ist, da Patronen von den meisten Kindern auch in der Schule ohne großen Aufwand und ohne nennenswert verfärbte Finger getauscht werden können. Das kommt, zumindest bei unserem Filius, gar nicht selten vor, da die Kinder doch recht viel schreiben! Bei unserem Tim ist die Patrone übrigens in der Regel während der Klassenarbeiten leer.

Bei einem Konverterfüller müßte dann das Tintenfaß, das meist aus Glas(!) ist, aus dem - wenn noch nicht vorhanden, dann bald! - aus dem Eastpack-Rucksack zu 89,95 ausgepackt werden, der Füller befüllt und dann von den Tintenresten am Korpus gereinigt werden. Nicht sehr praktisch, oder?!

Schöne Ostern,

Stefan
Stefan Nielsen
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Beitrag von Stefan Nielsen »

Katastophaler Fehler: es muß natürlich heißen: Eastpak!!!
AT
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Beitrag von AT »

Hallo,

ich kann mich der Meinung von Stefan nur anschließen. Auch ich halte die Handhabung von Konvertern in dem Alter für problematisch und weiß auch nicht so recht die Gründe, die gegen ein Patronenfüller sprechen. Geht es vielleicht um den Kunststoff der Patronen (ökologischer Aspekt...)? Oder geht es um das "sinnliche Wiederbefüllen" mittels Tintenglas?
Nun kann sich so etwas zum Problem auswachsen, wenn alle anderen in der Klasse einen Füller mit Konverter haben, nur das eigene Kind durch einen Patronenfüller zum "Außenseiter" wird. Darum erscheint es mir sinnvoll, dass sich die Eltern in dieser Angelegenheit nochmals miteinander unterhalten. Ein Dogma sollte nicht drauß werden!
Nebenbei bemerkt: War es nicht auch schön, die kleinen Kugeln aus den leeren Patronen zu entnehmen und mit diesen dann während der langweiligen Unterrichtsstunden "Minifußball" auf der Tischplatte zu spielen?

Gruß
Andreas Tillmans
Simone
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Beitrag von Simone »

Hallo Stefan, hallo Andreas,

zunächst vielen Dank für Eure prompte Antwort.

In gewisser Weise teile ich Eure Bedenken. Ich denke mal es geht in erster Linie um den ökologischen Aspekt. Da mein Sohn auf eine Waldorfschule geht, und dort viele Dinge anders als normalerweise gehandhabt werden, hat sich die Lehrerin sicherlich etwas dabei gedacht. Ich hatte bisher allerdings noch nicht die Gelegenheit mit ihr darüber zu sprechen. Wenn das geschehen ist werde ich eine praktikable Lösung finden.

Gruß Simone
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stift
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naja lehrer

Beitrag von stift »

hallo
wie schon die anderen sagten:nur keinen konverter und ein tintenfaß.
mein sohn schreibt selber seit seinen 8 lebensjahr mit zwei kolbenfüllern,doch das fülenl mache ich obwohl er schon 11 jahre alt wird.

aber was willst dir von lehrern erwarten :(

m.l.g.
stift
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Ich stelle mir gerade vor, auf welche "umwerfenden" Ideen einige Mitschüler meiner Söhne kämen. Bisher haben sie Ranzen nur mit Kreide o.ä. beschmiert oder die Jacken von Schülern in den schon gefüllten Mülleimer gestopft. Aber ein Fässchen Tinte wäre eine echte Herausforderung an die Fantasie...

Und auch das wirklich versehentliche Anstoßen beim Befüllen könnte interessante Reaktionen vom bekleckerten Schüler bis zum putzenden Hausmeister hervorrufen.
Axel Hübener

Beitrag von Axel Hübener »

Bitte, bitte, liebe Leute, "calm down"!

Wenn die Waldorf-Lehrerin einen Füllfederhalter mit Konverter empfielt, hat das natürlich pädagogische Gründe, z.B. das Umweltbewußtsein zu schärfen.
Aber ebenso sicher ist auch, dass sie NICHT verlangt, dass ein Schüler / eine Schülerin ein Tintenfaß mit sich herumschleppt!

Jede Lehrerin / jeder Lehrer an einer Waldorf Schule hat ein Tintenglas bei sich und wird gerne einen leergeschriebenen Füllfederhalter ihrer Schüler auffüllen. Sie wird nur dann einen Hinweis aussprechen, wenn immer wieder dieselben Schüler mit ungefüllten Füllfederhaltern zur Schule kommen - da ist und bleibt es die Aufgabe der Eltern dafür zu sorgen, dass das Schreibgerät im gebrauchsfähigen, gefülltem Zustand mit zur Schule gebracht wird.

Also, bevor hier haltlose Anschuldigungen gegenüber der Waldorf Pädagogik ausgesprochen und unnötige Vermutungen angestellt werden, erkundigt Euch und spricht mit den Lehrern.

Für Füllfederhalter-Schreibanfänger empfielt sich ausschließlich der LAMY ABC (mit Konverter).

Übrigens:
ich bin kein Lehrer, war nicht auf einer Waldorf Schule und habe auch keine eigenen Kinder - nur 10 Neffen und Nichten, die alle auf eine Waldorf Schule gingen und gehen.

Besten Gruß,
Axel
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Sorry, Axel,

ich wusste nicht, dass dort die Lehrkräfte in dieser Form unterstützen können und wollen und ein eigenes Fass im Schulbereich nicht notwendig ist. Dann nehme ich meine Befürchtungen zurück und stimme absolut für den Konverter!

Für die Schule meiner Kinder muss ich leider bei meiner Aussage bleiben. Dort wird unter dem Deckmantel der Förderung der Selbstständigkeit der Kinder leider eher eine Hilfe verweigert. Fehlt etwas, muss das Kind es halt ausbaden - alles für die Eigenverantwortung der Kinder.

Meine und auch andere Kinder hat das schon manche Träne gekostet und ich hatte schon mehrfach einen recht dicken Hals. Die einzige Möglichkeit wäre dort das Mitnehmen von mehreren Füllern - aber wer will denn, dass ein Kind jeden Tag seine Füllerparade abschreitet und auf Funktion und Füllstand überprüft. Da ist die Patrone leider kindgerechter. Ein 9- oder auch 12-jähriger muss einfach auch mal was vergessen dürfen - die Pflichten kommen früh genug.

Viele Grüße - auch an die Waldorf-Schulen für ein faires Konzept
Dieter N.
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

... wenn die Lehrer keine anderen Sorgen mehr haben.

Ich finde es nach wie vor gut, wenn Kinder beim Schreibenlernen vom Bleistift auf ein "ernsthaftes "Schreibgerät gebracht werden, das die Hand führt und das Schreiben und die Schriftentwicklung fördert. Das kann nur der Füllfederhalter leisten.

Alleine schon dieses Konzept beizubehalten, ist ein Gewinn. Das Füllen der Füllhalter aus dem Faß halte ich aus verschiedenen Gründen für absolut unwichtig. Man muß zugeben, daß das Pelikano-Konzept von 1960 für die zugegebenermaßen noch recht jungen Schüler der Grundschule einfach vernünftig und richtig ist.

Das heißt nicht, daß einzelne Schüler nicht die Freude an einem klassischen Kolbenfüller recht früh entdecken können.

Mir fällt bei diesen Entwicklungsstufen auf, daß die einzelnen Firmen statt oder gerade nach dem Pelikano wenig Vernünftiges anbieten. Der schnöde Charme des Pelikano und auch die kurzlebigen Level-Modelle sind nicht dazu angetan, die Freude für einen ernsthaften Füller zu entdecken.

Der eklatante Mangel an Alternativen zum Lamy Hot/Alpin, etc. wird hier offenkundig, da könnte sich Pelikan mal was einfallen lassen.

HOFFENTLICH LESEN DIE PELIKAN-LEUTE MIT: Und gerade da könnte man mit dem ersten guten Pelikan punkten: aber der M 200 ist in Größe und VOR ALLEM MATERIALQUALITÄT für die Kinder-/Jugendlichen-Hand VIEL ZU SCHLECHT GEMACHT. DIE QUALITÄTSMÄNGEL IN DER HALTBARKEIT SIND EINFACH ZU GROSS.

Ansonsten sollte man sich in Deutschland gerade um die SCHRIFTENTWICKLUNG mit Einübung einer Schönschrift mehr beschäftigen als mit den Füllsystemen.

Meine 10-jährige Tochter füllt per Spritze aus dem Tintenfaß die gut löschbare Pelikan-4001-Tinte blau in ihren Pelikan Future (den ersten Pelikano hat sie verloren, beim zweiten die Feder verbogen). Sehr gerne schreibt sie mit einem Waterman Kultur und einem Phileas (Tinte Waterman rot).

Viele Grüße an Euch alle
Euer Thomas Baier
Michael Weise
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Beitrag von Michael Weise »

Wir haben unserem damals 9 Jährigen einen Duofold geschenkt. Das war mittlerweile vor 2 Jahren und seine Schrift ist um ein vielfaches besser geworden. (naja sagen wir meistens :roll: wenn er nicht gerade schnell raus will oder so ...) Obwohl der Füller ja sowohl mit Patronen als auch mit Konverter betrieben werden kann bekommt er nur Patronen. (Hab mal einige hundert auf ebay ersteigert die halten nich ne weile :D )
Das füllen des Konverters gerade bei Klassenarbeiten oder während Mitschriften ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und das unsere kleinen abends nach den Schularbeiten kontrollieren ob der Füller gefüllt werden muß halte ich für reines Wunschdenken.

regards
Mike
max
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Beitrag von max »

Simone hat geschrieben:.....
Da mein Sohn auf eine Waldorfschule geht, und dort viele Dinge anders als normalerweise gehandhabt werden, hat sich die Lehrerin sicherlich etwas dabei gedacht. .......
Hallo Simone,

Da ich selbst 12 Jahre in eine Waldorfschule gegangen bin, meine Kinder jetzt in eine (andere) Waldorfschule gehen und ich auch privat einige Lehrer kenne, würde ich gerne einige Punkte klarstellen /relativieren:

1) Ich habe als Schüler immer mit Patronen geschrieben und alle anderen Mitschüler auch,

2) Meine Kinder schreiben natürlich mit Patronen (weil einfacher) und Ihre Freunde aus anderen Klassen genauso.

3) Auf Nachfrage bei einigen befreundeten Waldorf-Lehrern waren alle über die Tintenfass-geschichte höchst amüsiert und erklärten das als "seltsame Einzelmeinung" aber bei Gott nicht als Waldorf-typisch. Und davon, dass "Jeder Lehrer an eine Waldorfschule ein Tintenfass mitschleppt" (> Herr Hübner) hatte noch niemand je gehört. Scheint also doch eine extreme Ausnahme zu sein.

Was ich für wichtig halte: Waldorfschulen sind normale gute Schulen, bei denen einiges anders und IMHO auch besser gemacht wird. Sie sind aber weder "esoterische" noch "ökologische" Schulen. D.h, wenn eine Lehrerin einen besonderen Öko-Sinn hat, ist dies o.k. aber ihre persönliche (!!!) Meinung und hat NICHTS mit Waldorf-Pädagogik zu tun.

Gefährlich wird das aber, weil die Kinder eh schon Gefahr laufen als Schüler einer seltsamen (weil ungewöhnlichen ) Schule ausgegrenzt zu werden. Wenn dann noch solche Anektoden wie "vom Lehrer mitgeschleppte Tintenfässer" oder "Zwang zu Konverter Füllern" die Runde machen, wirds für die kleinen schlimm.
Ich hab das selber erlebt wie man von anderen gehänselt wurde, und Grund waren meist solche Geschichten und Einzelerscheinungen, die dann schnell die Runde machen (so wie auch hier von Herrn Hübner generalisierend in die Welt gesetzt) und nur zu seltsamen Vorurteilen führen.

Ach ja:
Meine 2 Kinder schreiben mit einem LAMY Safari (Patronen) und angeblich sind LAMY und PELIKAN die beliebtesten Füllermarken in der Schule.

Der Füller und das Schreiben soll den Kindern Spaß machen - und wie die meisten hier denke ich dafür sind Patronen am besten geeignet.

Gruss
Max
Axel Hübener

Beitrag von Axel Hübener »

Hallo Max,

ich habe natürlich nur von den Praktiken in den zwei Waldorfschulen, auf die meine Neffen und Nichten gingen bzw. noch gehen, berichten können. Mir wurde dort aber auch gesagt, dass das mit den Tintenfässern an allen Waldorfschulen so gehandhabt wird.

Gerne lasse ich mich aber davon überzeugen, dass dem dann doch wohl nicht so ist - was ich allerdings etwas bedauere.

Bei allen anderen angesprochenen Punkten, die Walldorfschulen betreffend, stimme ich voll zu!

Nur - auch wenn es mit der Sache nichts zu tun hat - meinen Namen bitte ich bei nächster Gelegenheit doch richtig zu zitieren. Das fehlende "e" in der Mitte tut mir richtig weh. Nichts für ungut.

Besten Gruß,
Axel (Hübener)
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Wo ist da das Problem. Alle Patronenfüller von Pelikan lassen sich auch mit einem Konverter füllen. Von daher würde ich den alt bewährten Pelikano P460 empfehlen. Der Patronenkonverter kostet ca. 3€ und kann wie eine gewöhnliche Tintenpatrone eingesetzt werden.

Ansonsten gäbe es von Pelikan noch den M75 oder den Level L65 (werden zwar beide nicht mehr hergestellt, sind aber noch leicht zu beschaffen)

Der Vorteil des Level-Systems ist der riesige Tintenvorrat und das narrensichere Füllsystem, bei dem es unmöglich ist, Tinte zu verschütten oder sich die Finger zu bekleckern. :)

Der M75 ist ein klasssicher Kolbenfüller aber in einer preiswerten Ausstattung mit speziell geformter Griffmulde für Kinder.
G-H-L
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Füller mit Konverter für Schüler

Beitrag von G-H-L »

Also, ich habe in meiner Schulzeit immer einen Patronenfüller gehabt. Damals, ist jetzt schon ca. 35 Jahre her, war das alles kein Thema. Und auch mit den Patronen kann man einiges anstellen.

Ich würde im übrigen vorausschauend dem Schulkind gleich zwei Füller kaufen. Denn geht der Füller kaputt, ist zumindest Ersatz da.

Auch denke ich, daß der Inhalt eines Konverters durchaus einen ganzen Tag reichen sollte. Als Ersatz kann ja eine Schachtel Patronen mitgenommen werden. Und ich denke mal, daß Kinder durchaus in der Lage sind, nach kurzer Zeit ihren Füller selbst am Abend zu kontrollieren und selbst zu befüllen.

Natürlich gab es damals immer Mitschüler, denen grundsätzlich täglich die Tinte ausging und die natürlich auch keine Ersatzpatronen dabei hatten. Ach ja und auch damals ging so mancher Füller über den Jordan, weil in der Hektik eine Patrone falsch herum eingesteckt und der Schaft mit Gewalt zugedreht wurde.

Gruß
Gerhard
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