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In diesem Jahr feiert Diplomat sein 100jähriges Bestehen. Na, wenn das mal kein Anlass ist, ein besonderes Jubiläumsmodell zu präsentieren. Mit viel Bling-Bling, natürlich in streng limitierter Auflage ? Damit die schönen Füllhalter in den unendlich tiefen Schubladen der Sammler, vielleicht verbunden mit der Hoffnung auf eine Wertsteigerung und niemals mit Tinte in Berührung gekommen, ein tristes Dasein führen ?
Nein, das wäre nicht Diplomat. Stattdessen kommt ein neues Modell, mit dem Diplomat technisch einen neuen Weg geht. Ein für Diplomat vollkommen neues Tintenleitsystem mit hoher Kapazität (laut Diplomat mehr als 7 Patronen), als Flattop sich deutlich abhebend von Excellence und Aero.
Gestern kam die erste Lieferung bei uns an und wir möchten den Nexus heute besonders detailliert vorstellen.

Bei der Verpackung bleibt Diplomat bei seinem System: Umkarton aus weißer Pappe, darin eine Schubbox aus schwarzem Karton mit Deckel aus Aluminium, innen geschäumte Elemente mit Aussparungen für Schreibgerät und Tintenglas.

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Das Tintenglas sitzt in einem Aluminiumrahmen, welcher beim Befüllen des Nexus benötigt wird.

Hübsch isser ja nicht, meiner Meinung nach, aber das YouTube-Video des amerikanischen Vertriebs Yafa hier lässt mich doch etwas neugierig werden: www.youtube.com/watch?v=NKwFnOnYEww.

Wenn tatsächlich so viel Tinte reinpasst, ist das sicher für alle Vielschreiber:innen interessant. (Aber der Preis ... uuuh!)

Danke für die Vorstellung!

Zum Lieferumfang gehören neben Füllhalter, Tintenglas und Ständer noch 2 Pipetten, die zum Befüllen benötigt werden, und eine Anleitung in Bild und Text (3sprachig):

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Der Tintenglashalter bietet sich auch als perfekten Ständer auf dem Tisch für den Füllhalter an.

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Und hier noch ein paar technische Details:
Länge geschlossen 144mm
Länge offen 140mm
Länge der Kappe 67mm
Länge des Griffstückes ohne Feder 30mm
Gewicht 58g mit bzw. 40g ohne Kappe
Durchmesser Griffstück 10,5mm
Durchmesser Schaft 13,5mm
Durchmesser Kappe 14,9mm
Das kaum spürbare Gewinde hinter dem Griffstück ermöglicht ein Aufschrauben des Kappe mit 1,5-2 Umdrehungen.
Ein Aufstecken der Kappe auf das Schaftende ist nicht möglich (und auch nicht erforderlich).
Die 6 in das Griffstück gefrästen Rillen gebend er Hand ausreichend Halt auf dem Metall.

Die Länge und der Durchmesser wären für mich passend, das Gewicht vielleicht (kommt auf die Verteilung an), das Design na ja....ich schwanke zwischen gefällt mir und was eine Abnormalität.

Das klassische Befüllsystem aus der Frühzeit der Füllfederhalter mit Schreibtischständer schreit meiner Meinung nach geradezu nach einem ebenso klassischem Design. Wer denkt da nicht an etwas in der Art eines Montblanc 149?
Der Nexus hingegen sieht so sehr nach kühler Sachlichkeit aus, aber wiederum auch nicht nach der Schlichtheit des Bauhaus-Designs, daß ich den Füller nicht so recht zuzuordnen vermag. Von der Anmutung sieht es aus wie ein Füller für unterwegs, dem Befüllsystem nach wie etwas für den heimischen Schreibtisch. Bei diesem Füller werden die Meinungen sicher weit auseinander gehen. Gab es so etwas in dieser modernistischen Art nicht bereits einmal von Pelikan?

Ich sehe gerade erst, daß es sich hier um einen Faden im gewerblichen Bereich handelt. Unsere Kommentare zu diesem Füller sollten von der Moderation bitte in einen neuen Faden "Diplomat Nexus" verschoben werden, um den Verkäufer nicht zu beeinträchtigen.

Von den Fakten nun zum Subjektiven:
Der erste Eindruck anhand der von Diplomat präsentierten Bildern war bei mir eher negativ. Zwar mag ich (Volker) Flattops gerne, doch die beiden "Löcher" (wie soll ich es sonst nennen) im Schaft finde ich absolut deplatziert. Ohne sie wäre der Füller in meinen Augen einfach schöner. Sie stören das Gesamtbild erheblich. Da es keine Möglichkeit gibt, den Tintenstand ohne solche Öffnungen zu kontrollieren, sind sie wohl nötig, aber her hätte Diplomat gerne noch 2 oder 3 Euro in passende Elemente aus Glas investieren können, damit die glatte Oberfläche nicht aufgerissen wird.
Der zweite Eindruck, den Füller aus der Verpackung nehmend, war dann schon positiver. Er fühlt sich gut an, das Gewicht vermittelt eine gewisse Wertigkeit, zumal alle Kanten sehr sauber gearbeitet sind. Die Kappe lässt sich fix abschrauben und das ausreichend lange Griffstück ermöglicht in Verbindung mit dem kaum (für mich überhaupt nicht) spürbaren Gewinde ein angenehmes Halten. Die Rillen im Griffstück geben der Hand Halt und sind nicht so tief, dass sie selbst wieder stören würden.
Das Füllsystem scheint etwas kompliziert zu sein, doch bei der hohen Kapazität muss man das ja nicht so häufig machen. Wie einfach sich eine Reinigung gestalten wird, erschließt sich mir noch nicht. Wie die Tinte in den Füller kommt, ist klar. Aber wie bekomme ich Resttinte wieder heraus, wenn ich mal die Tinte wechseln möchte ? Das muss ich noch testen.

Nach den "Löchern" im Schaft dürfte der Preis der heftigste Kritikpunkt sein. Zu Recht ?
Diplomat gibt einen Listenpreis von 390 € für die Version mit Stahlfeder an, mit 14k Goldfeder sind es dann stolze 790 €
Übrigens hat die Stahlfeder Variante immer verchromte, die 14k Version vergoldete Beschläge.
Bei Appelboom kostet er 383,55 € inkl. Mwst., bei Goulet sind es 316 US-$ zuzügl. ca. 26% Einfuhrsteuer und Zoll.
Man muss abwarten, wie sich der Straßenpreis entwickeln wird. Allerdings sieht es Diplomat ganz und gar nicht gerne, wenn Händler die UVP um mehr als 10% unterschreiten (es sei denn, es handelt sich um eine einmalige Promotion-Aktion).
Einige Hersteller haben - nicht nur in den vergangenen Monaten - ihre Preise schon deutlich erhöht, andere (z.B. Pelikan zum 01.01.2023) werden folgen. Doch mit welchem Füllhalter könnte man den Nexus vergleichen und den Preis in Relation setzen ?
Ein Montblanc Starwalker Doue liegt bei 620 € mit 14k Feder, ein Meisterstück Glacier bei 770 €, Waterman Exception slim 18k 430 €, Montegrappa Zero 380 € (Stahl) bzw. 680 € (14k). Aber wirklich vergleichen lässt sich das wegen der unterschiedlichen Füllsysteme nicht. Letztlich entscheidet der Käufer, ob ihm der Nexus gefällt und den aufgerufenen Preis wert ist.

Das war die erste ausführliche Präsentation eines Füllhalters. Sofern es die Zeit erlaubt, möchten wir dies mit anderen Modellen wiederholen. Viel Spaß beim Lesen und beim Betrachten der Bilder.
Christiane & Volker

Robbes hat geschrieben: ↑

08.11.2022 9:56

Ich sehe gerade erst, daß es sich hier um einen Faden im gewerblichen Bereich handelt. Unsere Kommentare zu diesem Füller sollten von der Moderation bitte in einen neuen Faden "Diplomat Nexus" verschoben werden, um den Verkäufer nicht zu beeinträchtigen.

Keine Sorge, wir haben den Faden hier eingestellt, weil wir als Gewerbetreibende dazu angehalten sind (und das ist auch in Ordnung).
Der Nexus wird seine Liebhaber finden - oder auch nicht Also bitte keine Kommentare löschen.

Liebe Grüße,
Christiane & Volker

Robbes hat geschrieben: ↑

08.11.2022 9:49

Gab es so etwas in dieser modernistischen Art nicht bereits einmal von Pelikan?

Ob Du den Pelikan Level meinst, weiß ich natürlich nicht, aber mit dem Level könnte den Nexus verbinden, dass hier die Form der Funktion folgt.

Der Pelikan Level ist hier im Haushalt ein sehr beliebter Füller, und mein Sohn bekommt ihn trotz des riesigen Fassungsvermögens alle 2-3 Wochen leergeschrieben. (Ich freue mich dann immer über das Auffüllen, das mir irgendwie Spaß macht.) Daher kann ich mir gut vorstellen, dass der Nexus -- in einer zugegeben gänzlich anderen Preisklasse -- ein wenig das Schicksal des Level teilen könnte, nämlich ein anhand des Äußerlichen schwer unterschätzter Füller zu sein, der diejenigen, die ihn sich anschaffen, im Laufe der Zeit für sich gewinnen kann.

Herzlichen Dank für die ausführliche Vorstellung des Diplomaten Nexus. Es ist immer interessant, mal über den Tellerrand hinausschauen zu können.

Für mich selbst liegt der Füller weit weg von "Haben will". Er ist mir zu schwer und optisch zu langweilig. Aber erfreulicherweise sind Geschmäcker verschieden.

Viel Erfolg beim Verkauf, Volker und Christiane.

ichmeisterdustift hat geschrieben: ↑

08.11.2022 9:59

Von den Fakten nun zum Subjektiven:

Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust. Wenn ich ihn mal in die Hand nehmen könnte....der Lamy imporium ist wunderschön, mir aber zu kurz, der Otto Hutt design 08 sagt mir ebenfalls äußerlich total zu, er ist lang genug, aber die Gewichtsverteilung gefällt mir gar nicht. Die Preise wäre ich bei beiden bereit zu zahlen, aber dafür müssen sie auch funktional gut passen.

Für mich ist der Diplomat Nexus ein Schreibgerät, schlicht zum alltäglichen Schreiben da, kein Füller den man/ich zum "sammeln" kaufen würde, dazu ist er optisch zu schlicht geraten.
Da Diplomatfedern egal ob aus Gold oder Stahl out of box erfahrungsgemäss gut sind wirde der Nexus seinen Dienst als daily workhorse klaglos verrichten und in diesem Sinne werde ich mir demnächst einen kaufen.
Der Preis - na ja, leider marktüblich, wird heutzutage für so ein Füller verlangt.
Für das Problem mit dem Tintenwechsel wird es vermutlich eine einfache Lösung geben, etwa indem man mit einer Blasenspritze (grosse Spritze mit 50 ml Fassungvermögen) das Mundstück spült wie ich es bei anderen Füller auch schon getan habe.
MFG
Norbert Beck

JulieParadise hat geschrieben: ↑

08.11.2022 10:15

Robbes hat geschrieben: ↑

08.11.2022 9:49

Gab es so etwas in dieser modernistischen Art nicht bereits einmal von Pelikan?

[...] ein wenig das Schicksal des Level teilen könnte [...]

Ja, tatsächlich, den Level meinte ich, der für Pelikan wohl kein Ertragsbringer gewesen sein dürfte, zumindest brach Pelikan auch diesen Versuch ab, in neue Modellregionen vorzustoßen. Der Fluch des eigenen Erfolges lastet ja auf dem Pelikan-Design. Montblanc aber gelang es, sich dem zu entziehen. Chapeau.

ichmeisterdustift hat geschrieben: ↑

08.11.2022 8:55

Der Tintenglashalter bietet sich auch als perfekten Ständer auf dem Tisch für den Füllhalter an.

Sehe ich das richtig, daß der Ständer innen aus ganz normalem Schaumstoff gefertigt ist? Das wirkt gerade bei einem Füller dieser Preisklasse nicht eben stimmig.

Und zum Vergleich Nexus vs. Pelikan Level: Der scheint mir etwas zu hinken. Die Level-Modelle waren ja ein Versuch, ein ganz neues Füller-Ökosystem zu etablieren: statt Patronen eine Befüllung durch proprietäre Fläschchen. Und wenn man die nicht hat, sind die Level-Modelle heute gar nicht mehr zu verwenden. Der Nexus ist hingegen ein ganz normaler Eyedropper.