In Messing ist teilweise Blei als Legierungsbestandteil für eine bessere Verarbeitung enthalten.
Im Forum FountainPenNetwork gab es dazu ein Diskussionspunkt zu Messingschreibgeräten.
In der EU ist seit 2018 ein Sicherheitsdatenblatt für Kunden erforderlich für einen Bleianteil
Größer 0,3%.
Ich hatte darauf hin Kaweco angeschrieben und umgehend eine nette Antwort erhalten.
Wobei ich allerdings, wenn ich mitgedacht hätte, auch selbst darauf kommen können
Ich hätte im Netz nur nach EcoBrass, was Kaweco benutzt, suchen müssen.
Will es aber hier nicht vorenthalten, dieser Hersteller beliefert Kaweco:
https://www.wieland-smh.de/files/share ... gbrass.pdf
Gruß
Thomas
Bleigehalt Messing
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Bleigehalt Messing
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Kleines Haus aber große Ohren für die Welt:
http://www.dg8fbv.de
Fotos:
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Re: Bleigehalt Messing
Da hat man bei Kaweco mitgedacht. Das ist doch eine gute Nachricht.
Re: Bleigehalt Messing
Das kann man so sehen.
Man kann aber auch erwähnen, dass es in der EU bald kaum noch anderes Messing geben wird, dank der Bestrebungen Verbraucher und Umwelt vor schädlichen Stoffen zu schützen.
Vermutlich hat der Hersteller der Messinghülsen (ein Armaturen- und Fittingshersteller?) zwangsweise auf die Verwendung des "Eco-Brass" umstellen müssen (das Material ist übrigens schon seit rund 20 Jahren in Verwendung, mittlerweile gibt es Weiterentwicklungen). Daher könnte man das "Mitdenken" von Kaweco vielleicht auch als verspätet betrachten. Wenn man denn so will.
Der Bleianteil in der Messinglegierung verbessert die Zerspanbarkeit des Materials, das heißt dass sich beim Fräsen der Werkstücke die Späne leichter vom Werkzeug lösen. Für den Füllernutzer hat er aber keine Relevanz, da es unwahrscheinlich ist dass sich das Blei bei der normalen Benutzung aus dem Material herauslöst.
Ich finde das jetzt also keinen Anlass zum jubeln, aber immerhin ist damit die durchaus erfreuliche Erkenntnis verbunden dass zumindest die Messinghülsen bei Kaweco nicht auch aus China stammen.
Man kann aber auch erwähnen, dass es in der EU bald kaum noch anderes Messing geben wird, dank der Bestrebungen Verbraucher und Umwelt vor schädlichen Stoffen zu schützen.
Vermutlich hat der Hersteller der Messinghülsen (ein Armaturen- und Fittingshersteller?) zwangsweise auf die Verwendung des "Eco-Brass" umstellen müssen (das Material ist übrigens schon seit rund 20 Jahren in Verwendung, mittlerweile gibt es Weiterentwicklungen). Daher könnte man das "Mitdenken" von Kaweco vielleicht auch als verspätet betrachten. Wenn man denn so will.
Der Bleianteil in der Messinglegierung verbessert die Zerspanbarkeit des Materials, das heißt dass sich beim Fräsen der Werkstücke die Späne leichter vom Werkzeug lösen. Für den Füllernutzer hat er aber keine Relevanz, da es unwahrscheinlich ist dass sich das Blei bei der normalen Benutzung aus dem Material herauslöst.
Ich finde das jetzt also keinen Anlass zum jubeln, aber immerhin ist damit die durchaus erfreuliche Erkenntnis verbunden dass zumindest die Messinghülsen bei Kaweco nicht auch aus China stammen.
"Reiter werden ja immer gebraucht!"
- Pelikan-Fan
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Re: Bleigehalt Messing
Daß es keine gute Idee ist, aus Blei Trinkgefäße herzustellen, ist ja bekannt. Aber laut Wikipedia wird Blei kaum über die Haut aufgenommen: "Daher ist elementares Blei in kompakter Form für den Menschen nicht giftig."
Wieso soll es dann ein Problem sein, wenn eine Messinglegierung für einen Füller z.B. 1% Blei enthält?
Wieso soll es dann ein Problem sein, wenn eine Messinglegierung für einen Füller z.B. 1% Blei enthält?
Viele Grüße
Thorsten
Thorsten
Re: Bleigehalt Messing
Das sehe ich etwas anders. Das Gefährliche ist ja weniger das metallische Blei in der Legierung, als vielmehr die daraus entstehenden giftigen Salze. Wenn sich also das Messing in Form der Patina zu irgendwelchen Salzen umsetzt, dann tut es auch das darin enthaltene Blei, was dann natürlich beim Schreiben dann auch auf die Finger übergehen kann. Im Gegensatz zu metallischem Blei können die Salze sehr wohl über die Haut aufgenommen werden. Sie sind daher auch deutlich giftiger.
Ob jetzt 0,3 % ein Anlass zur Sorge sind, kann ich allerdings nicht beurteilen. Wichtiger erscheint mir aber auch das, was du grundsätzlich dazu sagtest, nämlich dass bleifreies Messing schon seit 20 Jahren im Gebrauch ist. Da bedeutet soviel, dass man eher bei älteren Schreibgeräten vielleicht darüber nachdenken muss, nicht gerade an dem Füller herumzunuckeln.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Bleigehalt Messing
Zunächst einmal bilden sich aus Kupfer, Zink und Blei wasserunlösliche Oxide (= Patina). Die Gefahr scheint gering zu sein dass sich diese im sauren Milieu der Haut zu gesundheitsschädlichen Substanzen umwandeln. Wikipedia behauptet:
"Messing gibt über die Oberfläche kleine Mengen von Kupferionen ab, die desinfizierend wirken. Das wird auch als Selbst-Desinfektion oder Oligodynamie bezeichnet. Messing-Türgriffe, -Türplatten und -Lichtschalter werden teilweise in Krankenhäusern etc. zur Bekämpfung von Krankenhauskeimen eingesetzt.[17][18] Auch Viren werden innerhalb von Stunden inaktiv.[19]"
Also: Nie waren Messingfüller wertvoller als heute
Vielleicht heißt es ja auch bald "4G": "Genesen, Geimpft, Getestet, (am Füller) Gelutscht"
"Messing gibt über die Oberfläche kleine Mengen von Kupferionen ab, die desinfizierend wirken. Das wird auch als Selbst-Desinfektion oder Oligodynamie bezeichnet. Messing-Türgriffe, -Türplatten und -Lichtschalter werden teilweise in Krankenhäusern etc. zur Bekämpfung von Krankenhauskeimen eingesetzt.[17][18] Auch Viren werden innerhalb von Stunden inaktiv.[19]"
Also: Nie waren Messingfüller wertvoller als heute
Vielleicht heißt es ja auch bald "4G": "Genesen, Geimpft, Getestet, (am Füller) Gelutscht"
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