Nach einer längeren Pause, die ich allerdings auch im Hinblick auf eine "Groß-Patrone" für den "Sport" genutzt habe, möchte ich zu diesem Thema einen auch Beitrag loswerden.
- Zur besseren Nachvollziehbarkeit meiner Erläuterungen habe ich ein beschriftetes Bild erstellt, das als Anlage beiliegt. Auf dieses werde ich mich im Folgenden beziehen. -
Mit diversen vorhandenen Leer-Patronen und einigem Bastelbedarf - z.T. auch freundlicherweise von Firmen aus dem Bereich Labortechnik bzw. BioChemie zur Verfügung gestellt - habe ich also herumexperimentiert.
Das erste dichte und einsetzbare Ergebnis [2] kam wie folgt zustande:
Ausgangspunkt war ein am Heck offener Norm-Patronendummy, wie er oft in neuen Füllern zu finden ist. Die schmale Mundstückseite einer Online-Patrone wurde im Innendurchmesser durch Abraspeln dünner gemacht. Dieser entstandene "Stutzen" passt genau hinten in den Norm-Patronendummy hinein. Zum Abdichten wurde er mit einer dünnen Schicht klaren Silikons ummantelt. Als Abschluss dient das dicke (blaue) "Parker/Lamy"-Mundstückende der Online-Patrone. Dieses wurde auf der gekürzten Online-Patrone ebenfalls mittels klaren Silikons befestigt. Die so entstandene, "neue" Patrone hat eine Gesamtlänge von 58 mm.
Vorteile:
Sie passt genau in den "Sport" hinein; das Silikon dichtet zuverlässig; die Patrone nutzt den Innenraum des Füllers für Tinte so komplett und effektiv aus, wie es mit Patronen möglich ist.
Großer Nachteil:
Aufgrund der zahlreichen Materialien und Arbeitsschritte ist dies wohl eher eine nette Bastlerlösung, mehr nicht.
Die nächste Möglichkeit ist einfacher, stringenter und wesentlich zweckdienlicher. Sie basiert auf den Überlegungen von Jörg und Christian aus diesem thread.
Ausgangspunkt hier waren eine leere Online [3.a.] bzw. eine leere Pelikan-/Waterman-Großraumpatrone [3.b.].
Die Patronen wurden auf eine Gesamtlänge von 56/58 mm gekürzt (Cuttermesser oder Skalpell benutzen, damit der Schnitt möglichst gerade erfolgt).
Nun kommt erneut Silikon zum Einsatz, jedoch nicht "lose", sondern in Form von fertigen, konischen Stopfen [4]. Man bekommt sie bei Firmen, die z.B. und u.a. im Labor- bzw. Bio-Chemie-Bereich produzieren. Gesehen habe ich sie auch schon in der Bucht zum Sofortkauf. Die benutzten Stopfen - von denen mir freundlicherweise zwei der Firmen einige als Muster unentgeltlich zur Verfügung gestellt haben - haben folgende Maße: 3,4 bzw. 3,8 mm an der dünnsten Stelle, 6,4 mm an der dicksten, die Länge beträgt 1,5 bis 1,9 mm.
Da alle hier handelsüblichen (auch die gekürzten) Norm-Patronen einen Innendurchmesser von 5 mm aufweisen, lassen sich die Silikonstopfen problemlos von hinten hineindrücken. Sie schließen aufgrund ihrer Maße und Konsistenz fexibel, und gleichzeitig langfristig sicher und dicht (vgl. Dieter/Ravenbird). Zur Erhöhung der Tintenkapazität könnte zudem der Stopfen auch problemlos weiter gekürzt werden.
Zum Füllen bleibt die Pipetten- bzw. Spritzenmethode, wie gehabt.
Dies wird zwar bestimmt keine industrielle Lösung werden, doch für den Hausgebrauch der "Sport-Fans" sollte es eine problemlose, schnelle und kostengünstige sein!
Viele und herzliche Grüße,
Thomas.
