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KaWeCo VP8

Verfasst: 25.11.2024 7:49
von Felix
Moin zusammen,

als ich kürzlich eine "Reparaturkiste" von Geha erwarb, fiel mir schon beim Öffnen auf, dass nicht alle Teile von Geha sein können. Bei näherem Betrachten fand ich auf einigen Teilen die Aufschrift "KaWeCo". hier suchte ich im weiten Netz mal weiter und wurde modellmäßig beim VP8 fündig. Leider fehlen bei den drei kompletten Haltern die Clips. Vielleicht hat da ja noch jemand welche liegen?

Im weiten Netz finde ich, außer einer Ebay Auktion, leider kaum Angaben zu dem Halter. Neben rot, grün und blau scheint er noch in grau produziert worden zu sein. Vom Aufbau scheint er wie ein 70er Jahre Schulfüller. Was mich etwas irritiert ist, dass er keine Modellbezeichnung auf der Kappe eingraviert hat. Diese ist komplett weiß. Weiterhin befinden sich die "Tintensichtfenster" bei diesem Patronenfüller am hinteren Schaftende. WOZU??? Dass man da nichts sieht ist doch irgendwie klar, oder?

Was mich noch irritiert, sind die Doppellochfedern, die dabei waren. Diese scheinen zu einem noch anderen Modell zu gehören. Die Prägung lautet: "KaWeCo 9V 59".

Ich bin für alle Hinweise dankbar.

Beste Grüße
Felix

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Re: KaWeCo VP8

Verfasst: 26.11.2024 12:10
von Frodo
Hallo Felix

Ja, solche Reparaturkits kenne ich von Pelikan und auch von Kaweco, ich denke, dass für eienen Weiterverkauf restliche Kaweco Teile zu einem Geha- Kit dazugeworfen wurden. Hiermit konnten beschädigte Teile direkt im Schreibwarengeschäft ersetzt werden. Es war auch immer ein kleines Hebe- oder Schraubwerkzeug dabei. Zertretene Silvexakappen oder Schäfte gab es häufig und mit der beigelegten Anleitung erübrigte sich das Einschicken an den Hersteller. In den Anleitungen war auch immer vermerkt, dass die Tintenleiter nicht mit bloßen Händen berührt wrden dürfen, da auch geringe Mengen von Fett die Tintenleitfähigkeit verschlechtern würden.
V bedeutet "verdeckte Feder" und P bedeutet "Patronenfüller". Das Sichtfenster am Ende des Schafts zeigt an, ob eine Ersatzpatrone vorrärig ist. Im Sichtfenster vorne wäre ein Tintenstand der aktiven Patrone nicht sicher zu erkennen.
Doppellochfedern waren häufig Durchschreibefedern, die sehr hart waren und mehrere Durchschriften mit Kohle(n)papier ermöglichten. Es ist denkbar, dass solche Federn auch für Schreibanfänger verwendet wurden.
Gruss F

Re: KaWeCo VP8

Verfasst: 26.11.2024 22:16
von Felix
Moin Frodo,

Danke für die hilfreichen Infos. Bei den Doppellochfedern hatte ich auch schon an Durchschreibfedern gedacht. Ich frage mich nur, für welches Modell die sein sollen, denn in den VP8 passen sie nicht. Die Abkürzung für den VP war mir ebenfalls noch nicht bekannt, ist aber sehr naheliegend. Was mich überrascht, ist der Sinn des Tinten- bzw. Reservepatronensichtfensters. Klingt plausibel, ist aber von der Sinnhaftigkeit eher säkular, oder?

Re: KaWeCo VP8

Verfasst: 28.11.2024 15:48
von mondindianer
Felix hat geschrieben:
26.11.2024 22:16
[...] Was mich überrascht, ist der Sinn des Tinten- bzw. Reservepatronensichtfensters. Klingt plausibel, ist aber von der Sinnhaftigkeit eher säkular, oder?
Moin Felix,
bei Patronenfüllern mit zwei kurzen Patronen spielt der Füllstand in der aktiven Patrone keine so große Rolle, wenn eine volle Ersatzpatrone hinten im Schaft steckt. Die große Gefahr ist ja immer, dass man die Ersatzpatrone einlegt, sie aber nicht beizeiten mit einer vollen Reserve ergänzt. Das kann mit Hilfe des Tintenfensters hinten im Schaft kontrolliert werden.
In den 90ern gab es beim Geha 704 "Champion" zwei Tintenfenster und beim Pelikano P450 ein längeres in der Schaftmitte. Aber das waren wohl eher Designelemente.

Re: KaWeCo VP8

Verfasst: 28.11.2024 18:56
von Felix
Moin Fritz,

das hatte ich so noch nicht gesehen. Leuchtet ein. Danke für die Aufklärung!