Kaweco Colleg Safety

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Usefine
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Kaweco Colleg Safety

Beitrag von Usefine » 10.06.2011 20:37

Hallo!

Ich habe einen alten Kaweco Colleg Sicherheitsfüllhalter der mit Sicherheit keine Tinte mehr hält weil die Dichtung hinüber ist. Mir ist es bislang gelungen den Füllhalterschaft abzuschrauben, aber bei dem hinteren Teil muss ich passen. Wie bekomme ich den bloß auseinander?

LG,
Usefine

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stift
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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von stift » 13.06.2011 2:44

Hallo
Etwas mit Haarföhn hinten anwärmen und vielleicht noch mit einer Zange darunter Leder vorsichtig aufschrauben.
So und jetzt schrauben und WICHTIG!!!! immer die Feder mitschrauben das die immer locker ist den sonst drehst du die Spidel ab.
Schreiben ist das nicht leicht eher zeigen :D
Wenn du das hast dann den Stift von der Federführung entfernen,ist der der in der Spindel läuft.
So jetzt hast du nur die Spindel mit der Mechanik bzw. Drehknopf in der Hand.
Am Drehknopf sollte ein Splint sein,den muss du jetzt vorsichtig ,aber schon vorsichtig rausschlagen.
Bewegt er sich und du kannst den Splint mit der Zange nehmen dann raus damit und gut aufheben bzw. merken wie er war.
Und jetzt kannst du die Mechanik auseinandernehmen und bist bei der Dichtung.
Und jetzt kommt erst die Arbeit den das war noch nichts.

Als ich das erstemal einen 42er Waterman mit einer Sclagbohrmaschine geöffnet habe glaubte ich ich bin am Anfang der Hölle angelangt schluck :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock:
Heute sehe ich das lockerer habe schon viele Sicherheitsfüller gemacht und die sind meine Leidenschaft.
IMG_3927.JPG
IMG_3928.jpg
IMG_3929.jpg
Das ist ein Kaweco 613 aus den 20iger Jahren mit neuer Dichtung.
Der war eine Nervenprobe,hat mir viele Stunden gekostet.Den musste ich die Mechanik neu aufbauen huihui,aber das ist eine andere Geschichte jetzt schreibt er wie ein Turbo.

Aber bevor du dich ans Werk dann machst solltest du prüfen ob der Füller auch anders dicht ist wzb. an der Kappe.
Den Sicherheitsfüller hat es ja ausgezeichnet das er in jeder Lebenslage dicht ist und bleibt,ist auch heute noch flugtauglich und leckt nicht.
Was habe ich von einen Sicherheitsfüller wenn er undicht ist usw.
Das fängt schon beim kaufen an auf was man da darauf achten soll und muss damit dann wenn das Werk vollendet ist man eine große Freude damit hat und das wenn alles gut geht die nächsten 20-30 Jahre solang kann schon die Dichtung halten wenn sie gut gemacht ist.
Ich hoffe es das was ich da jetzt geschrieben habe eine Hilfe ist.

Der erste ist schwer,der Zweite ist schon leichter und der Dritte geht schon locker von der Hand haha :lol: :lol: :lol:
Viele liebe Grüße und ich halte dir die Daumen!!
Harald
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stift
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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von stift » 13.06.2011 2:54

Hier noch ein Montblanc NR2 aus den 20er Jahren und wie ich händisch die Dichtung schleife.
IMG_3069.JPG
IMG_3070.JPG
IMG_3071.JPG
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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von Usefine » 13.06.2011 11:24

Hallo Harald!

Danke für die ausführlichen Informationen. Ich bekomme bei meinem Kaweco den kleinen Metallsplint einfach nicht rausgeschlagen, bin aber angesichts des alten Hartgummimaterials auch etwas zaghaft. Wie feste kann ich da draufhauen ohne nachher ein Ebonitpuzzle in Händen zu halten?

LG,
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Andi36
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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von Andi36 » 13.06.2011 11:29

Klasse Beitrag, Harald!

Auch wenn ich momentan keine deutschen Füller aus der Vorkriegszeit besitze, so stehen sie doch auf meinem Radar. Gut möglich, dass ich dann diesen oder ähnliche Beschreibungen gut gebrauchen kann. Prima bebildert!

Vielleicht noch einen Hinweis zum Thema Anwärmen.

Meiner Erfahrung nach ist die Fön-Methode ziemlich heikel - vor allem für Ungelduldige. Man kommt schnell zu nah an das Schreibgerät ran und verformt, verfärbt oder verschmilzt das Material.

Unkritischer finde ich diese Methode:
Wasser zum Kochen bringen etwas abkühlen lassen und das Schreibgerät in das Wasser tauchen. WICHTIG: Ebonit darf nicht direkt mit dem Wasser in Berührung kommen, aber da hilft ein kleiner Zelluphanbeutel.
Ich verwende ein Tauchthermometer (aus dem Elektronikhandel, der mit "C", das hat nur 14 Euro gekostet), damit stelle ich sicher, dass die Arbeitstemperatur nicht über 80 Grad liegt. Aber auch ohne Thermometer ist man auf der sicheren Seite: Ebonit schmilzt bei ca. 120 Grad.

Was hälst Du von dieser Vorgehensweise?

Danke nochmal für Deinen Beitrag und Gruß,
Andreas

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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von stift » 13.06.2011 13:00

Hallo
Ich mach das nicht mit Wasser sondern mit dem Föhn,ist aber wie soll ich sagen Gewohnheit.
Bei den Sicherheitshaltern verwende ich sowieso kein Wasser genausowenig bei Druck und Hebelfüller.
Das einzige ist Das Mundstück mit Tintenleiter und Feder ins Wasser den dann geht das alles viel leichter.
Ja mach ich auch bei den Sicherheitshaltern so den da gehört ja auch der Tintenleiter und auch die Feder gereinigt damit das Ganze wieder gut schreibt und kein Tintenstau entsteht durch die alten Tintenreste.
Aber VORSICHT die Feder geht bei Sicherheitshaltern sehr schwer runter und genauso wieder schwer rauf.
mlG
Harald
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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von newlife » 23.09.2011 12:55

Ich möchte hier auch noch etwas beitragen, weil ich meinen nunmehr zweiten Safety-Pen erfolgreich repariert habe. Was das Schleifen von Kork angeht, mache ich es maschinell mit meiner Proxxon, das geht schneller und man bekommt außen eine glatte, runde Oberfläche. Der Kork wird auf einen Dorn aufgesteckt, ich benutze meist eine Variante, auf die man eigentlich hohle Schleifpapierröllchen aufsteckt. Eine zweite Variante besteht aus einem Satz kurzer Holzbohrer (3 - 6 mm) mit verjüngten Schäften speziell für Dremel oder eben Proxxon wie bei mir. Die Bohrfutter nehmen ja nichts über 3 mm auf. Einer dieser Bohrer passt immer für den entsprechenden Kork, manchmal wickele ich eine dünne Lage Zigarettenpapier darum, wenn keiner der Bohrer richtig passt und der Korken nicht straff sitzt. Er darf sich ja nicht drehen!

Drei mit unterschiedlichen Körnungen beklebte Pressspanstreifen (320/400/600) dienen dem Schliff. Bei maximal 5000 Touren - weniger macht meine Proxxon leider nicht - drücke ich das Schleifpapier nur ganz leicht an, bis ich auf dem passenden Durchmesser bin. Zum Ende hin ist das kniffelig, am besten immer nur minimal schleifen und wieder am Füller testen; zu oft ist es mir passiert, dass bei zu großzügigem Schliff der Kork zu klein geworden war. Ich habe da eine ganz lange 3 mmm Schraube, der Kork wird mit kleinen U-Scheiben zwischen zwei Muttern fixiert, somit kann man gut testen ob der Durchmesser zum Inneren des Füllers passt. Bei dieser Art Schleifmethode hatte ich für meine ersten Versuche einen Weinkorken in kürzester Zeit auf Nenndurchmesser! Wenn jemand dabei den Staubsaugerschlauch hält, ist das auch nicht zu verachten; geht zur Not aber auch allein!

Apropos Korken: Man sollte am besten gewachsene Korken verwenden, wenn man auf Flaschenkorken zurückgreift, nicht die Art, die schon äußerlich eher wie Spanplatte aussehen, die sind irgenwie verleimt/gepresst und fallen auch schon beim Abschleifen leicht auseinander, je dünner der Kork wird. Mal bei ebay gucken oder in der Apotheke fragen. Ich hab's auch schon mit Kunststoffkorken versucht wegen der Elastizität des Materials, das hat's aber nicht gebracht.

Den Innendurchmesser des Korkens schleife ich auch auf der Maschine. Es gibt kleine geschlitzte Schäfte, in die man Schleifpapierstreifen steckt, ca. 1 cm breit, nur ein kurzes Stück je nach Innendurchmesser des Korks. Auf Drehrichtung der Maschine achten!!! Und auch hier am besten in kurzen Intervallen schleifen, der fertige Kork darf ruhig stramm auf dem Kolben sitzen.

Und für Usefine: Ich habe per Zufall bei ebay einen "Vollmetall Stiftausdrücker" gefunden. Eigentlich dient er zum Verkürzen von Gliederarmbändern für Uhren, eignet sich aber hervorragend für Safety-Pens! Ich war höchst erfreut, dass es so einfach gehen kann. Dem Gerät liegen vier im Durchmesser unterschiedliche Stifte bei, geht bei etwa 0,8 mm los, schätze ich. Mein Pin war zwar nicht festgerostet, aber ich denke, dass selbst ein solcher einfach gelöst werden kann.

Na dann - viel Erfolg! :D

Ach ja, sorry, mein Name fehlte ja noch - ich heiße Klaus!
Zuletzt geändert von newlife am 26.09.2011 22:56, insgesamt 3-mal geändert.
Grüße von Klaus!

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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von Andi36 » 24.09.2011 14:32

Danke newlife,

für Deine wirklich guten Tips - irgendwann werde ich ganz sicher meinen ersten Kolbenfüller mit Korkdichtung reparieren und mich an diesen Thread erinnern. Ich habe mir schon mal ein Lesezeichen auf diesen Thread gesetzt.

Andreas

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stift
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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von stift » 24.09.2011 17:26

Hallo
Einmal möchte ich gratulieren für den Erfolg und die gute Beschreibeung.
Der PIN hast du geschrieben wird auch ganz einfach sein.
Ja so einfach ist es nicht den die meisten Deutschen Füller soweit ich sie kenne haben am Drehknopf den Pin........ist ja auch kein Problem wenn man vorsichtig ist.
Aber es geht sicher nicht leicht wenn der PIN an der Spirale ist,und wenn das gute Stück in den Jahrzehnten schon beim Füllerdoktor war.
Denn die Doktoren hatten auch so einiges auf Lager und haben einen Stahlpin(oder andere) genommen und der geht sicher nicht leicht zu entfernen.
Die sitzen so fest,und einmal draufklopfen ist die Spirale im Füllerhimmel und die kann man nicht kleben oder sonstiges.
Ja wenn,dann aus Ebonit eine neu drehen oder du hast zufällig einen Ersatz.
Den Pin kannst du nur vorsichtig ausbohren und einen neuen Pin setzten.
Montblanc,Kaweco usw sind ja nicht schwer zu reparieren aber was ist mit einen Waterman da ist ja der Pin aus dem selben Material wie der Füller.
Ist nicht schwer zu zerlegen aber aber mit der Spirale durch den Kork ist ein Abenteuer.
Bei manchen Füller dh. je kleiner sie sind habe ich schon drei bis vier Dichtungen gemacht bis es funktioniert hat bzw. ich den Kork nicht mit der Spirale zerschnitten habe,den das Ende der Spirale ist so scharf wie ein Messer.
Aber du wirst es noch im laufe der Zeit sehen das es nicht so einfach ist.
Bei manch einen Safety bin ich schon Stunden wenn nicht den ganzen Sonntag gesessen,doch am Ende habe ich mich über den Erfolg gefreut.
Hier noch Bilder von einer Waterman 42 Mechanik.
mlG
Harald
Waterman 42 Mechanik 1.JPG
Waterman 42 Mechanik 1.JPG (62.92 KiB) 7127 mal betrachtet
Waterman 42 Mechanik 2.JPG
Waterman 42 Mechanik 2.JPG (88.76 KiB) 7126 mal betrachtet
Waterman 42 Mechanik 4.JPG
Waterman 42 Mechanik 4.JPG (70.29 KiB) 7120 mal betrachtet
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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von newlife » 26.09.2011 18:25

Hallo Harald!

Danke für deinen Kommentar! Du magst recht haben, dass es komplizierter wird, wenn der Pin noch in der Spirale ist. Bei meinem Füller konnte man den Rändelstift herausziehen, und die Reste des Kunststoffstifts waren problemlos zu entfernen, auch aus der Spirale. Ein 1 mm HHS Bohrer musste als Ersatz dran glauben. :oops: Allerdings habe ich nochmal nachgeschaut, es gibt auch noch größere Stiftausdrücker als den meinen, die bestehen aus mit zwei starken Metallstäben verbundenen, übereinander liegenden Platten; dazwischen ist eine größere Auflagefläche mit Schlitzen für die Uhrarmbänder, die müsste auch einen zerlegten Pen samt der Spirale aufnehmen können. Mittels einer in der oberen Platte durch eine Buchse geschobene Stange samt Spitze wird dann der Pin ausgetrieben. Werde ich mir zulegen, wenn der nächste Safety zur Reparatur ansteht. Aber bis dahin . . . erst mal drei Fotos von meinem Schätzchen!

Bild

Bild

Bild

Nach meinem Wissen könnte es ein Franzose sein, ich habe ihn von einem Franzosen erworben, und heute habe ich einen ähnlichen entdeckt, schwarz guillochiert zwar, aber mit identischem Clip, ebenfalls in Frankreich. Diesen Clip mit den beiden spiegelbildlichen Drachen finde ich sehr schön! Auf dem Schaft steht "ATLANTIC", was mir aber gar nichts sagt. Etwas Ähnlichkeit besteht zu alten Safeties von Waterman, die haben teilweise auch so schmale Rändel zum Ausfahren der Feder. Ach ja, die Feder - butterweich! Sie war wohl von einem Linkshänder geschrieben worden und kratzte bei mir etwas, ich habe das Korn meinen Wünschen entsprechend modifiziert. Für's erste Mal mit so einem Eingriff bin ich sehr zufrieden mit mir, und die MicroMesh Pads leisteten da gute Dienste. Zu den Maßen: Füllerdurchmesser 12,5 cm, Kappe 14 mm, mit Kappe 12 cm lang.
Vielleicht verpasse ich ihm noch eine Politur, aber bis auf leichte Mattigkeit des Materials hat das Teil keinen Kratzer, was ich bei seinem geschätzten Alter von 80 bis 90 Jahren schon erstaunlich finde.

Falls du mehr über den ATLANTIC und seinen Hersteller weißt, lass von dir hören!

Klaus

Und an Andi36 alias Andreas: Es freut mich sehr, dass ich meine von innerhalb knapp 1 1/2 Jahren als Füllermaniac gesammelten Erfahrungen hier weitergeben kann, auf offene Ohren stoße und Hilfe leisten kann. Ich habe mir auch viel anlesen müssen, sei es in Foren, Postings anderer Art oder erworbenen Büchern. War durchaus auch kostspielig, trifft auch durchaus hier und da auf Unverständnis, wie auf einer Hobbymesse, wo ich mir von einem Drechsler für einen Bakelitfüller einen Endpin aus Ebenholz drehen ließ und ein verblüffter Zuschauer meinte, warum ich mir keinen neuen Füller kaufe. Na, sage das mal jemand zu einem Oldtimerliebhaber . . . :D Sehr empfehlenswert für angehende Maniacs ist das Buch von Penpractice, siehe hier:

http://www.penpractice.com/page23.html

Das sind £30.00, aber die sind gut investiert!!! Man vermisst vielleicht zuerst ausführlichere Infos über deutsche Füller, aber was einem dort an Material-, Reparatur- und Werkzeugkunde geboten wird, inklusive vieler Infos über weltbekannte Marken und Füllerprinzipien, ist in diesem Umfang schlicht nirgendwo anders zu finden!
Leider in Englisch, wie auch das sehr zu empfehlende Forum

http://www.fountainpennetwork.com/forum/

Ansonsten bietet das Internet - zum Glück! - umwerfend viele Hinweise, wenn auch die gaanz alte Vintageecke oft zu wünschen übrig lässt. Es gibt leider immer noch zu wenig Infos z.B. zu alten deutschen Herstellern, man muss findig und geduldig sein bei der Suche und nicht nach den ersten Links ohne Erfolg aufgeben. Aber auch hier im Forum gibt es durchaus Spezis, die sich dankenswerterweise mit der Materie befassen und ihr Wissen gratis zur Verfügung stellen.

Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Freude und Erfolg bei deinen Exkursionen in diese Welt . . . :D

Klaus
Grüße von Klaus!

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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von stift » 27.09.2011 18:16

Hallo
Ja sieht aus wie ein Franzose und ist meiner Meinung einer.
Ist einfach eine Waterman Kopie,ja kopiert wurde damals schon und nicht nur wie heute in China.
Ist ein Sehr schöner Füller,und ich glaube es dir gerne das die Feder butterweich schreibt.
Und traust du dich über diesen Füller ihn zu reparieren?
Geht ganz leicht zu zerlegen oder hast du ihn schon repariert?
Wennst Fragen hast werde ich mein Wissen und Ehrfahrung dir gerne weitergeben.
Frage??
Wie weißt du das der Füller sicher dicht ist?
Wie prüfst du das??
Würde mich interessieren wie du das machst.
Lieben Gruß aus Wien
Harald
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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von newlife » 27.09.2011 22:16

Hallo Harald!

Der Füller kam hier mit rausgezogenem Endpin an, das war auch schon auf den Fotos der Auktion zu sehen; daher auch meine oben beschriebenen Erfahrungen mit dem Stiftausdrücker. Mit diesem kleinen Teil war es ein Leichtes, den abgebrochen Kunststoffpin rauszudrücken. Die Dichtung sah recht ausgetrocknet aus, der Pin saß nicht straff, ich habe ihn erst gar nicht auf Dichtigkeit geprüft und die Dichtung lieber gleich ersetzt. Mit 'nem alten Zahnarztmeißel rausgeschabt und eine aus meinem Fundus eingepasst, mit Silikonfett innen und außen abgedichtet; der Stift saß stramm im Kork, und ich habe den Füller ganz mutig direkt mit Tinte befüllt. Hat auch wie erwartet geklappt. Ansonsten habe ich bei meinem ersten Safety von Kaweco den Schaft mit leichter Seifenlauge befüllt und ihn Kopf nach oben über Nacht in ein Glas gestellt. Da gibt's doch noch den Thread, an dem du auch beteiligt warst:

http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... =18&t=4436

Gerade fällt mir ein, dass man zum Testen auch einen dieser Gummiballons benutzen könnte, mit denen man normalerweise Ohren ausspült; die Spitze kappen, dann vorn auf den Safety und Druck machen. Wenn dann hinten nichts tröpfelt, dürfte alles ok sein. Nehme ich auch, um bei Schlauchfüllern die Section durchzuspülen, wenn ich sie nicht sogar zerlege und Leiter und Feder herausschlage.

Den Rest der nötigen Arbeiten - Pin ersetzen etc. - habe ich oben beschrieben. Mit der Dichtigkeit zwischen Kappe/Schaft und dem Innenleben oben an der Feder hatte ich bei meinen bisherigen zwei Reparaturen keine Probleme. Aber wenn da etwas beschädigt wäre, zum Beispiel die konische Dichtung oben am Tintenleiter, wüsste ich mir auch keinen Rat. Generell denke ich, dass da keine Schäden auftreten, denn dazu müsste man den Füller ja zerlegen und versehentlich oder mutwillig Kratzer anbringen.

Apropos Korken: woher beziehst du deine? Ich hatte mal welche von Tom Westerich gekauft, allerdings hat er sich wegen kleiner Bestellmengen beklagt. Beim zweiten und dritten Versuch, dort etwas zu ordern, hat er überhaupt nicht mehr auf meine Mails reagiert, er will mich wohl wegen meiner Weigerung, große Mengen zu ordern, nicht mehr beliefern. Das würde ich ja noch verstehen, wenn er seine AGB entsprechend formuliert hätte, hat er aber nicht. Und wenn er meint, bei kleinen Mengen sei das Porto zu hoch - WER ZAHLT DENN DAS PORTO??? Insgesamt bleibt mir das unverständlich, und ich habe es aufgegeben, ihn zu belatschern, mir doch BITTE Korken zu verkaufen! Andererseits ist es ärgerlich, deswegen im Ausland bestellen zu müssen. Bleibt mir wohl nur die do it yourself Methode, wenn mein Fundus aufgebraucht ist. Oder weiter bei netten Engländern zu bestellen, die sind da weniger kleinkariert als Herr Westerich. Hast du mal bei ihm was bestellt, über penboard.de?

Grüße nach Wien von Klaus! :D
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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von stift » 28.09.2011 17:47

Hallo
Ganz einfach Sektkorken aber nur den oberen Teil.
Bessere könnte ich schon bekommen aber im 50lit. Sack,da hätten noch meine Urenkel Korken.
Also bin ich bei den Sektkorken geblieben und da sammelt die Verwandschaft für mich.
Ich habe damit gute Erfahrungen damit gemacht,und alle Safetys und Kolbenfüller damit repariert.
mlG
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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von newlife » 20.10.2011 16:14

Hallo Harald!

Mal wieder hat ein Safety (ohne Herstellerimprint) seinen Weg in meinen Fundus gefunden, und er braucht eine neue Dichtung. Hier ein Eindruck:

Bild

Vielleicht weißt du ja, wer ihn hergestellt haben könnte!?

Auch hier musste wieder ein Splint ausgetrieben werden, er war durch den Antriebsknopf getrieben - im Bild links neben der Feder. Da war erst mal guter Rat teuer, aber man ist ja flexibel. Ich habe meine Proxxon Bohrmaschine samt Ständer zweckentfremdet! Ich habe einen dieser ganz dünnen Stahlnägel für Bilderhaken ins Bohrfutter gespannt, und der Pin gab zum Glück bei leichtem Druck nach. Den Rest erledigte ein umgekehrt eingespannter 1 mm Bohrer, der Pin war draußen. Ob das bei einem eingerosteten Stahlpin genauso gut klappt - mal abwarten! :wink:

Was mich etwas ärgert: Der Verkäufer hatte verschwiegen, dass die Feder leicht verbogen ist; vielleicht kann ich noch einen Ausgleich geltend machen. Jedenfalls steht drauf KRUPP V2A Stahl, sonst nix. Ich hoffe, ich bekomme sie wieder hin. Länge über alles 30 mm, ca. 6 mm breit. Falls alle Stricke reißen - hättest du etwas in der Art für mich? Ich hab zwar schon einiges angesammelt, aber Safety-Federn befinden sich nicht darunter.

Sei gegrüßt von Klaus!
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Re: Kaweco Colleg Safety

Beitrag von stift » 22.10.2011 13:17

Hallo Klaus,
Das ist einfach ein deutscher Standardfüller der von der Firma X hergestellt wurde.
Aber ein Sicherheitsfüller lohnt sich immer zum Restaurieren.
Federn für diese Füller ob Stahl oder Gold sind sehr selten da sie meistens länger sind als normale Federn und auch schlanker aber das wirst Du mit der Zeit selber sehen wenn Du dich weiterbeschäftigst mit Sicherheitsfüller.
Sollte die Feder samt Tintenleiter schwer zu entfernen ist dann versuche es mit einer Zange aber darunter ein Lederstück legen damit Du nichts zerdrückst ansonsten ist dieser Füller sicher für Dich kein Problem.
Ich habe mir wenn die Dichtung schon sitzt 2 Kettensägenfeilen(20cm lang) gekauft damit ich nachfeilen kann wenn der Drehknopf zu streng geht.
mlG
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