Probleme mit Bock Stahl-Federn

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Haptograpsus
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Re: Probleme mit Bock Stahl-Federn

Beitrag von Haptograpsus » 18.06.2022 12:41

Crovax hat geschrieben:
18.06.2022 10:52
JoWo-Federn gibt es hier:
https://fpnibs.com
Danke...Ich habe mal geschaut. Die Jowo Triple haben aber leicht andere Abmessungen. Ein direkter Austausch scheint damit nicht möglich. Sonst hätte ich ein paar bestellt, dann fiel das Porto nicht mehr so ins Gewicht.

Es gibt aber seit einiger Zeit diese Kaweco Premium Triple. Kosten etwa das dreifache. Vielleicht sind die ja besser...?

Gruß Helmut

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mbf
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Re: Probleme mit Bock Stahl-Federn

Beitrag von mbf » 18.06.2022 13:13

Die Triple kann man nicht 1:1 tauschen, die haben in der Tat andere Abmessungen. Auch die Federn kann man nicht einfach in ein jeweils anderes Triple stecken. Das ist einfach nicht kompatibel. Bei flexiblenib.com gibt es Adapterlösungen, ich weiß jetzt aber nicht auswendig, was man dann in was stecken kann...
Grüße, Matthias

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Crovax
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Re: Probleme mit Bock Stahl-Federn

Beitrag von Crovax » 18.06.2022 13:19

Haptograpsus hat geschrieben:
18.06.2022 12:41
Crovax hat geschrieben:
18.06.2022 10:52
JoWo-Federn gibt es hier:
https://fpnibs.com
Danke...Ich habe mal geschaut. Die Jowo Triple haben aber leicht andere Abmessungen. Ein direkter Austausch scheint damit nicht möglich. Sonst hätte ich ein paar bestellt, dann fiel das Porto nicht mehr so ins Gewicht.
Die Einheiten lassen sich nicht einfach austauschen. Officina Italiana musste beim Umstellen des LMZ auf JoWo auch neue Griffstücke fertigen.
gruß
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Haptograpsus
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Re: Probleme mit Bock Stahl-Federn

Beitrag von Haptograpsus » 18.06.2022 16:11

Crovax hat geschrieben:
18.06.2022 13:19
Die Einheiten lassen sich nicht einfach austauschen. Officina Italiana musste beim Umstellen des LMZ auf JoWo auch neue Griffstücke fertigen.
Dem Vernehmen nach soll Kaweco angeblich ja auch schon mal, oder ganz -man weiß es irgendwie nicht genau- auf JoWo umgestellt haben. Dann gäbe es ja zwei unterschiedliche Griffstücke. Aber nichts deutet darauf hin...

Übrigens, so einen Leonardo Momento Zero mit JoWo Feder habe ich von Donate abgekauft. Ich bin mit der Feder bestens zufrieden.

Gruß Helmut

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Re: Probleme mit Bock Stahl-Federn

Beitrag von Crovax » 18.06.2022 22:32

Haptograpsus hat geschrieben:
18.06.2022 16:11
Übrigens, so einen Leonardo Momento Zero mit JoWo Feder habe ich von Donate abgekauft. Ich bin mit der Feder bestens zufrieden.
Meiner ist noch einer der ersten Serie mit Bock-Feder (F). Ich bin abgesehen von der damals unendlichen Lieferzeit ebenfalls sehr zufrieden damit.

Officina Italiana haben ja damals ziemlich viele Beschwerden wegen der Macken der Federn (vor allem B-Federn) bekommen. Dann haben sie auf JoWo umgestellt und anscheinend ist es dadurch nicht besser geworden. Doug Rathbun (Inkquiring Minds) hat damals mehrere Reviews gemacht und auch von den Italienern neue Versionen der Füller bekommen und die Probleme sind gleich geblieben. Bei denen sah das aber eher nach "Italian Roulette" aus, wie Stephen Brown das nennt. Sie polieren an den Federn noch herum und dann gibt es wohl bei den breiten Federn auch schon mal einen Babypopo.
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rhapsodic
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Re: Probleme mit Bock Stahl-Federn

Beitrag von rhapsodic » 19.06.2022 7:22

Crovax hat geschrieben:
18.06.2022 13:19
Die Einheiten lassen sich nicht einfach austauschen. Officina Italiana musste beim Umstellen des LMZ auf JoWo auch neue Griffstücke fertigen.
Hi Stephan,

die Triples lassen sich nicht tauschen, aber die Federn in den Triples sind gesteckt, und die Federn selbst kann man zwischen den Triples schon ganz gut tauschen. Ich habe seit langer Zeit eine JoWo-Feder in einem Bock-Momento Zero und bin damit sehr zufrieden.

JoWo-Federn kann man neben FPNibs auch bei https://www2.theturnersworkshop.co.uk/s ... nib-s.html kaufen oder - dann aber mit Logo - bei Stilo E Stile (entweder Stilo E Stile-Logo oder eben Leonardo).

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Ottokar
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Re: Probleme mit Bock Stahl-Federn

Beitrag von Ottokar » 21.06.2022 12:50

Die Federn sind zumindest in der Größe #6 zwischen Bock und Jowo problemlos austauschbar, ich hatte auch schon Federn anderer Hersteller in Größe #6 in einem Bock 250er Triple problemlos getestet.
Tintenleiter und Gehäuse des Triple sind jedoch nicht kompatibel, d.h. man kann auch keinen Jowo-Tintenleiter in einem Bock-Housing nutzen.

Nach meiner bisherigen Erfahrung dürften die meisten Tintenflussprobleme auf Mängel der Kapillare der Feder zurückzuführen sein und nicht am Tintenleiter liegen.
Der Tintenleiter stellt aufgrund seiner deutlich größeren Kapillaren i.d.R. mehr Tinte zur Verfügung, als die Kapillare der Feder transportieren kann.
Ist die Kapillare der Feder einwandfrei, habe ich keine Fluss- und Anschreibprobleme, auch nicht mit als trocken laufend bezeichneten Tinten.

Hier mal eine kurze Zusammenfassung der Fehlerursachen bei der Feder und wie sie sich äußern.
- Engstellen (auch durch Verschmutzungen) in der Kapillare führen zu einem verringerten Tintenfluss und zu Unterbrechungen desselben, insbesondere wenn schnell mehr Tinte benötigt wird.
- Eine sich zum Schreibkorn hin verjüngende Kapillare führt ebenfalls zu einem verringerten Tintenfluss und zu Unterbrechungen desselben, darüber hinaus meist auch zu einem schmaleren Strich, da sich die Gesamtbreite der Federspitze dadurch ebenfalls verringert.
- Ist die Federspitze leicht geschlossen, kommen zu den bereits genannten Problemen von Tintenfluss und Strichbreite noch Anschreibprobleme und ein sporadisches Kratzen der Feder hinzu.
Die Anschreibprobleme lassen sich meist dadurch beheben, dass man unüblich viel Druck auf die Feder ausübt, wobei die Federspitze sich dann öffnet und der Tintenfluss einsetzt. Verringert man den Druck anschließend, verringert sich auch der Tintenfluss wieder und kann sogar aussetzen.
Da die Federschenkel an der Spitze gegeneinander drücken und sich deshalb nicht frei bewegen können, fängt die Feder an zu kratzen, sobald ein Federschenkel höher steht als der andere.
- Ist der Druck, mit welchem die Federspitze geschlossen ist, sehr hoch, kommt es beim Schreiben zu einem hörbaren Knacken der Feder.
Das Knacken wird durch die Positionsveränderung der Federschenkel ausgelöst, die sich an der Spitze (am Schreibkorn) gegeneinander verschieben, verhaken und wieder lösen.

Indem man die Feder gegen das Licht hält, kann man die Kapillare sehr gut prüfen: ist sie gleichmäßig breit und durchgängig frei (bei F und insbesondere EF darf es am Schreibkorn etwas enger werden)?
Eine Messingfolie mit 0,025mm Dicke sollte sich ohne Widerstand durch die gesamte Kapillare schieben lassen (bei F und insbesondere EF darf es am Schreibkorn etwas Widerstand geben), ab Breite M sollten auch 0,05mm noch ohne Widerstand möglich sein.
Ob die Feder an der Spitze frei federt oder sich verhakt, kann man leicht testen, indem man einen Federschenkel leicht gegen den anderen verschiebt (beide Richtungen und Federseiten testen, manchmal hakt es nur in einer). Der Federschenkel sollte von allein wieder in die Nulllage zurückkehren.
Man beschädigt die Feder nach meiner Erfahrung auch nicht, wenn man die Spitzen so weit gegeneinander verschiebt (eine Seite nach unten, die andere nach oben), dass sie sich von der Seite gesehen überlappen. Ist der Druck der Feder an der Spitze zu hoch, verklemmen sich die Federschenkel dabei, da sie dann aufeinander liegen.

Bitte beachten: Bei F und EF Federn ist eine leichte Verjüngung der Kapillare zur Spitze hin normal, da dort ja weniger Tinte für den schmaleren Strich benötigt wird.

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Re: Probleme mit Bock Stahl-Federn

Beitrag von Crovax » 21.06.2022 13:39

Ottokar hat geschrieben:
21.06.2022 12:50
- Ist der Druck, mit welchem die Federspitze geschlossen ist, sehr hoch, kommt es beim Schreiben zu einem hörbaren Knacken der Feder.
Das Knacken wird durch die Positionsveränderung der Federschenkel ausgelöst, die sich an der Spitze (am Schreibkorn) gegeneinander verschieben, verhaken und wieder lösen.
Das hatte ich bei einem alten Füller. Jedes mal, wenn ich die Feder aufgesetzt habe, hat es geknackt, weil sich beim Abheben die Federschenkel verhakt haben. Die Schenkel hatten auch eine leichte Delle. Irgendwann in den 75 Jahren muss es wohl einen kleinen Unfall gegeben haben...
Also habe ich die Feder ausgebaut, mit der Innenseite nach oben auf eine Holzunterlage gelegt und vorsichtig so lange mit einem Holzrundstäbchen die Feder massiert, bis beide Schenkel wieder unbehindert waren (die Delle war dann auch weg). Dann musste ich die Schenkel noch etwas justieren um den Tintenfluss wie gewünscht zu regeln. Danach habe ich das Teil wieder eingebaut, ein Heat-Setting gemacht und seitdem schreibt der Füller wieder einwandfrei.
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Re: Probleme mit Bock Stahl-Federn

Beitrag von mbf » 21.06.2022 14:14

Ottokar hat geschrieben:
21.06.2022 12:50
Die Federn sind zumindest in der Größe #6 zwischen Bock und Jowo problemlos austauschbar, ich hatte auch schon Federn anderer Hersteller in Größe #6 in einem Bock 250er Triple problemlos getestet.
Ah, Danke, ich hatte das mit Jowo in Bock anders in Erinnerung.
Grüße, Matthias

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Re: Probleme mit Bock Stahl-Federn

Beitrag von Wood and Steel » 14.07.2022 2:41

Auch wenn ihr in der Diskussion schon weiter seid, bestätige auch ich Anschreibprobleme bei manchen Bock-Federn - die Suche nach fehlerfreien Federn gleicht da oft einem reinen Glücksspiel.

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