Federstärke <--> Flexibilität ?

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Saarländerin
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Beitrag von Saarländerin »

Hallo,
nun haben wir die Reaktion von Pelikan auf den Wunsch nach flexiblen Federn >>> unter "Modelle 200, 250, 400 ,600"
Gruss Saarländerin
Saarländerin
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Beitrag von Saarländerin »

Hallo,
da mich die Feder - Thematik nunmehr so richtig gepackt und voll im Griff hat, hier wieder eine Frage:
Bietet ein Hersteller OF - Federn an ??? Kann mir jemand das Schreibverhalten solcher Federn erläutern ?
Bei Pelikan hab ich keine OF entdeckt, werde deshalb mal das web durchforsten.
Vielleicht wurde dies im Plenum bereits diskutiert, aber ich finde unter "Suchen" nichts und im alten Plenum ist das Suchen sehr mühselig.
Gruss Saarländerin
Stephan Th
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Beitrag von Stephan Th »

OF Federn gibt es durchaus in Pelikan Füllern. Allerdings sind diese dann wenigstens vierzig Jahre alt, weil sie meines wissens zuletzt in Pelikan 400 Haltern (nicht den M400 von 1982-heute) verbaut waren. Ich habe allerdings auch erst eine einzige derartige Feder gesehen aber nicht getestet. Angesichts der geringen Schreibkorngröße kann ich mir aber kaum vorstellen daß das Schreibverhalten deutlich anders ist als bei einer normalen "feinen" Feder.
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Saarländerin,

früher waren die OF-Federn in den 400/140ern noch durchaus geläufig und sind häufiger zu bekommen, scheinen also recht beliebt gewesen zu sein.
Von Haus aus sind die Schrägfedern ja eher dafür gedacht gewesen, um eine bestimmte (ziehende) Schreibhaltung zu ermöglichen, manche sagen auch, um eine Fehlhaltung zu "behandeln". Aufgrund der Schwierigkeit, feine Federn entsprechend schräg anzusetzen sind von je her die OM oder heutzutage eher die OB und OBB (OBBB) hier von Bedeutung, teils auch als Unterschriftenfedern

Dabei gab und gibt es Schräge, 1. eher auf der Basis einer angeschrägten Bandzugfeder und 2. als angeschrägte Feder mit Kugelspitze. Übergänge dazwischen sind natürlich möglich, z. B. sind die heutigen MB oder Waterman diesbezüglich ein Mittelding. (Beispiele für 1. heutige Sheaffers mit extrem schrägem Anschliff wie Balance II, die Legacys, Montblanc No. 12/14 und die entsprechenden Modelle der 20er und 30er Serie; Beispiele für 2. Pelikane, auch frühere, Auroras, Cross, Lamy, um nur einige wenige zu nennen, es sind aber die meisten, die Schrägfedern im Programm haben).

Die Ausdrucksstärke einer Feder wurde ansonsten früher erreicht über eine feine Spitze mit flexibler Feder oder über einen kleinen italic-artigen Punkt mit leichter Variation des Schliffes in den beiden Ebenen, weniger über eine Schrägfeder. Die meist elastischen Federn insbesondere in Deutschland gepflegt (zuletzt z. B. auch von Kaweco, Soennecken, Osmia) vertragen die Anschrägung nicht sehr gut, Schrägfedern brauchen in der Spitze eine gewisse Kontur und Festigkeit. daher bevorzugen manche eine Stahlfeder oder zumindest eine steifere Goldfeder.

Was so kompliziert klingen mag, ist bei alten Füllern problemlos nachzuvollziehen.

Die OF-Feder, fürchterliche harte und schlecht schreibende Apparate, kenne ich noch vom Unikum Pelikan P1, bei dem die OM- und OB-Federn hier eindeutig überlegen sind.

Was Sie suchen, Frau Saarländerin, ist mir klar und kann ich aus eigener Anschauung nur nachvollziehen. Sie werden diesbezüglich in der Tendenz entweder bei Sheaffer (viel Glück bei der Probe) oder bei den "Alten" fündig werden. Oder Sie checken wirklich mal eine Stahlfeder im M 200. Habe ich übrigens schon einmal erwähnt, daß meine liebsten Füllhalter zu einem guten Teil eine Stahlfeder besitzen? Darunter sind auch einige Fine Points, aber immer alte Modelle mit einem Hartgummitintenleiter.
Daher glaube ich, daß man durchaus auch einige OMAS durchprobieren kann. An Charakterstärke sind sie bei den heutigen Modellen sicherlich nicht zu übertreffen.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
Saarländerin
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Beitrag von Saarländerin »

Hallo Herr Dr. Baier,
wie ich Ihrem Beitrag entnehmen kann, wissen Sie wirklich, wonach ich bereits einige Zeit suche und Sie haben es ausgesprochen: Stahlfeder, ein in Sammlerkreisen wohl nicht gerne gehörtes Wort.
Ich habe Ihre sehr interessanten Beiträge nochmals intensiv gelesen und dabei das grosse "Aha" - Erlebnis erfahren: da ich unbedingt drucklos schreiben will, d. h. sowieso nur mit dem auch an jeder noch so hochkarätigen Goldfeder befindlichen Iridium-Point, könnte durchaus die Stahlfeder das non plus ultra darstellen.
Flugs habe ich meine Sammlung gecheckt und dabei einen 150er mit OM - Feder entdeckt - ein Reim ! - und so schreibt dieser unscheinbare kleine schwarze FH auch: wie ein Gedicht. Ein wenig grösser und mit F - Feder: schon sind wir beim 200er, den ich jedesmal, wenn ich online bin, bei unserem Kollegen Thiel bewundere - und in anthrazit wohl auch bald ordern werde.............
Ebenso auf meiner Wunschliste steht ein alter 100er mit CN - Feder.
Schaun mer mal.
Gruss Saarländerin
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