M800 schreibt nicht gut

[Lukas]

Hallo,


mein M800 schreibt meiner Meinung nach nicht gerade gut. Je nach Papier muß ich draufdrücken wie ein Stier (naja - ganz so schlimm ist es natürlich nicht ). Der Montblanc von einem Bekannten schreibt aber -> deutlich <- besser, die Tinte fließt auch bei wenig Druck richtig gut aufs Papier.

Von meinem alten Senator weiß ich, daß das Schreiben nach einiger Zeit der Benutzung müheloser von der Hand geht, aber wie lange dauert das? Ich sollte vielleicht noch erwähnen, daß ich zur Zeit nicht besonders oft schreibe.


Gruß,

Lukas

[Stefan Nielsen]

Hallo Lukas,
vielleicht liegt gerade darin das Problem, daß Du "draufdrückst wie ein Stier". Die Federn des M800 schreiben eigentlich alle recht problemlos, ich habe vier davon und mit keiner Schwierigkeiten. Bei zu hartem Ansatz verkehrt sich der Tintenfluß und die Tinte fließt nicht mehr richtig auf's Papier.
Tip: Probier's mal mit Gefühl

Gruß
Stefan

[Thomas Baier]

Hallo Lukas,
wenn man stärker aufdrücken muß, ist der Schliff wahrscheinlich nicht in Ordnung, alleine der Schliff des Federschlitzes hat enorme Auswirkungen auf den Tintenfluß, daß es an der reinen Montage der Feder auf dem Tintenleiter liegt, ist nicht so wahrscheinlich. Ich denke, der Pelikan Service sollte sich die Sache ansehen. Bei den Souveränen ist ein solches Problem abstellbar. Ich selbst habe auch schon M 800 versucht, die nicht überzeugten. Ich habe schon M- und B-Federn probiert, die recht stumpf und rigide waren und auch nicht drucklos schrieben.

Vielleicht können die M-800-Experten einen Bericht anfügen über entsprechende Erfahrungen mit den 14 K/18 K-Goldfedern dieser Serie auch im Verlauf der Jahre. Das würde mich auch interessieren.

Die Pelikane sind prinzipiell für ihren guten Tintenfluß bekannt auch schon bei leichten Aufsetzen, das sog. "Einschreiben" wird wahrscheinlich nicht helfen. Auch das Thema mit unterschiedlicher Tinte kann nicht vorrangig sein. Ein Pelikan muß von Anfang an gut schreiben, schwacher Tintenfluß sollte nicht hingenommen werden. Die bekannten Serienschwankungen sind bei allen Herstellern mehr oder weniger oft vorhanden. Das gilt auch für MB.

Also: einschicken und sich nicht weiter mühen oder ärgern.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier

[eckhard]

Ich habe auch so einen 800-er, der wie ein Besenstiel schreibt. Nicht nur Aussetzer aber auch ganz ohne Character. Ein anderer, der älteren (vor 1997) Serie schreibt erheblich besser.
Ich denke, Sie sollten Ihren mal nach Hannover schicken.

In einer amerikanischen Seite habe ich gelesen, dass es bei den 800-ern auch echte Federprobleme geben soll, denn Pelikan hat den Lieferanten gewechselt und angeblich liegen einige der Federn nicht gleichmäßig auf.

Was immer der Fall ist, bei einem solchen Stück wird Pelikan sicherlich versuchen einen glücklichen Kunden aus Ihnen zu machen. Meiner geht auch hin.

Ironischerweise ist mein Lieblings-Pelikan ein älterer 400-er mit einer OBB Feder, der unglaublich leicht und flüssig schreibt. Den hatte ich "aus Versehen" ersteigert, als ich erst mit dem Sammeln begann .... er hat die Kappe eines 140-ers. Den werde ich aber mit absoluter Sicherheit nie wieder aufgeben.

[Thomas Baier]

... völlig richtig, Eckhard, es gibt bei den älteren 400ern Juwelen im Schreibverhalten und an alte Kappen zu kommen, ist eigentlich kein Problem. Vielleicht hilft Herr Krüner in Berlin.

Viele Grüße
Thomas Baier

[Werner Ohl]

Was Thomas mit Blick auf den Schliff der Feder schreibt,
könnte meine Vermutung bestätigen, dass dies die Ursache
für die Anschreibprobleme bei meinen M600 bzw. M300
ist. Dort, wo das Schreibkorn auf dem Papier aufsetzt,
ist der Schlitz ziemlich weit gekerbt, während bei anderen
Federn das Korn nur geschlitzt ist. Ich vermute, deswegen
schreiben die Füllernicht sofort an. Zumal danach der
Tintenfluss einwandfrei ist. Wasserbäder und andere
Tinten haben das Problem entschärft, aber nicht gelöst.

Kai

[Lukas]

Hallo,


vielen Dank erstmal für die rege Anteilnahme!

Ich weiß auch nicht, ob ich vielleicht zu empfindlich bin, oder was noch "normaler Schreibdruck" ist und was nicht. Der MB schreibt halt schon gut fast nur mit dem Eigengewicht des Füllers und der Hand...da muß man nicht drücken...Andererseits hatte ich den Füller schon mal eingeschickt (wegen was anderem) und ich denke, daß die bei Pelikan bei dieser Reperatur bestimmt festgestellt hätten, wenn was mit der Feder nicht stimmt. Die schreiben doch bestimmt Probe!


Lukas

[Thomas Baier]

Hallo Lukas,
nein, nein, bitte einschicken, die Pelikan-Leute sollen das in Ordnung bringen! (Und das werden sie sicherlich auch). Die machen ansonsten bestimmt nur das Notwendigste und kümmern sich ansonsten nicht automatisch auch noch im die Feder. Wenn ich mir die Serienschwankungen ansehe auch unabh. von der Preisklasse, würde ich mich hier keinen Illusionen hingeben.

Das Federschleifen ist eine Wissenschaft und die Hersteller leisten sich zum Teil erheblichen Ausschuß. Von wegen von Hand eingeschrieben...

Viele Grüße
Euer Thomas

[eckhard]

Von einer Pelikan Mitarbeiterin, der ich von meinem Besenstiel-800-er berichtete, wurde mit mitgeteilt, dass sie selber durch mehrere Federn gegangen sei, bis sie endlich eine gefunden hatte, die ihr 100% zusagte .... nun, offensichtlich kann man das als Nicht-Hannoveraner nicht ganz so leicht ausprobieren, aber ihre Erfahrungen lassen darauf schließen, dass unser Problem dort nicht vollkommen unbekannt ist.

Also, schicken wir unsere Füller mal hin und sehen, was herauskommt!?

[Lukas]

Hallo Eckhard und alle andere!


Wenn es noch interessiert:

Ich habe den Füller eingeschickt und heute zurückerhalten. Jetzt schreibt er so, wie ich es beim Kauf erwartet habe. Auch das Problem mit der Tinte im Doppelkolben (darüber habe ich im Plenum früher schon mal berichtet) wurde behoben (als ich ihn deswegen früher schon mal eingeschickt hatte, bekam ich ihn nicht repariert zurück). Zu allem "Überfluß" bekam ich auch noch eine Pelikan Anstecknadel. Eitel Sonnenschein also, sowohl beim Wetter als auch beim Füller!

[Thomas Baier]

Hallo Lukas,

danke für die Nachricht, über die ich mich sehr freue.

Leider müssen viele, gerade auch teure Schreiber zum Service zurück.

Viele Grüße
Thomas Baier