Haltbarkeit Feder?

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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Ich besitze auch so eine Feder, deren Korn praktisch nicht (mehr?) zu sehen ist. Es handelt sich hierbei um eine alte Feder (die mit dem gepunkteten Pelikan-Schriftzug) in F-Stärke. Da der zugehörige Füller gute 50 Jahre auf dem Buckel hat (wobei ich nicht sagen kann, wie intensiv er in dieser Zeit tatsächlich genutzt worden ist), könnte es Abnutzung sein. Es wäre aber auch denkbar, daß das Schreibkorn damals nicht so dick aufgetragen wurde, sondern vielleicht nur als dünner Überzug der Federspitze.
G-H-L
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Haltbarkeit Feder

Beitrag von G-H-L »

lw7275 hat geschrieben: Ein stark vergrößerndes Bild des Korns wäre interessant!
Viele Grüße
Lars
Hab mal versucht ein Bild von der Feder zu machen, kann es hier aber irgendwie nicht einfügen. Ist außerdem recht unscharf geworden.

Dennoch, das kugelförmige Korn ist vorne deutlich abgeflacht.

Gruß
Gerhard[/img]
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Holz38

Beitrag von Holz38 »

Hallo,

gibt es irgendetwas zu berücksichtigen, wenn man eine Feder (nicht den Füller) für längere Zeit nicht benutzt?


Grüße Werner
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Eigentlich nicht. Es sei denn sie bestünde aus einem rostanfälligen Material. In dem Fall wäre es besser sie gut einzuölen und in einem luftdichten Döschen aufzubewahren. Aber normale moderne Federn kann man in einer ganz gewöhnlichen Schachtel aufbewahren.
Holz38

Beitrag von Holz38 »

Hallo,

danke für die Info.

Grüße Werner
diogenes
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Beitrag von diogenes »

Tenryu hat geschrieben:Eigentlich nicht.
Wer die Federn mit dem dazugehörigen Halter aufbewahrt, sollte vielleicht daran denken, sie nicht befüllt zu lagern.
Holz38

Beitrag von Holz38 »

Hallo,

zum Füller bzw. Feder reinigen genügt klares Wasser?

Grüße Werner
diogenes
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Beitrag von diogenes »

Holz38 hat geschrieben: zum Füller bzw. Feder reinigen genügt klares Wasser?
Ja, es genügt. In besonderen Fällen verwenden manche allerdings ein Ultraschallbad, wobei das meines Wissens nach nicht alle Füllfedern vertragen. Besonders bei alten Füllfedern ist besondere Vorsicht geboten! Das gilt aber auch für das Wasser, das kalt sein sollte oder zumindest nicht die Körpertemperatur überschreiten sollte.

Ich spüle solange die Füllfeder, bis das Wasser, das herausfließt klar oder fast klar ist. Anschließend umwickle ich den vorderen Teil mit einem Papiertaschentuch und schüttle die Feder wie ein Fieberthermometer, wobei die Feder nach außen gerichtet ist. Durch die dabei auftretenden Zentrifugalkräfte wird auch noch der Rest an Flüssigkeit aus der Füllfeder herausgeschleudert.

Hier wird die Reinigung sehr gut beschrieben: http://www.richardspens.com/?page=ref_info/care.htm

Schöne Grüße,
diogenes
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Dazu noch ein paar eigene Erfahrungen:

Ich nutze ein gutes Ultraschallbad und habe wenig Ärger gehabt. Bei offensichtlich sehr dünner / schlechter Vergoldung hat sich diese von der Feder verabschiedet. Aber das waren relativ billige Füller und eigentlich verschmerzbar. Vorsichtig bin ich bei Hartgummi und ... äh ... wie heißt doch gleich dieses früher viel benutzte Cellulosematerial, das aus dem Vollen gefräst wurde? Oh Mann, ich werde alt...

Außerdem versuche ich, den Tintenleiter und den lamellierten Druckausgleichkörper besonders gut zu reinigen, weil dort die Tinte ohnehin schon teilweise angetrocknet vorliegt. Wenn es geht, ziehe / schraube ich den Federträger ab und kann so gut an die Teile. Auch im Ultraschallbad ist die getrennte Reinigung der Teile viel effektiver und schneller als zusammengebaut.

Ansonsten nutze ich auch einen Gummibalg, wie er auf der o.g. Seite gezeigt wird. Man bekommt ihn in verschiedenen Größen als Ohrreinigungsgerät in der Apotheke für ein paar Euro. Meistens hat man dort nur die klitzekleine Version mit einem Ohrschmalzlösemittel im Set. Auf Nachfrage bekommt man aber spätestens am nächsten Tag eine Auswahl einzelner und größerer Geräte. Mit den Dingern saugt man dann klares Wasser auf und drückt es durch den Füller. Durch die Gummispitze dichten sie gut ab und die Sache ist schnell und einfach - außer man hat einen Kolbenfüller :twisted: Und man "pumpt" dabei große Wassermengen durch das Gerät.

Viele Grüße
Dieter
absia
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Beitrag von absia »

Ja, mei ...

... man kann natürlich auch einen Bootsblasebalg oder einen Kaeser-Kompressor verwenden ... :twisted: Aber wozu die Umstände. Ein stinknormaler Konverter tut's auch. Und wenn der Dreck besonders hartnäckig ist, kann man mit einer schwachen Spülmittel- oder Essiglösung nachhelfen. Die wirken oft Wunder. Das haben wir alles schon einmal durchgekaut in diesem Forum, - ich denke unter "Handhabung". Aber, wie gesagt, man kann natürlich auch einen Kompressor verwenden. Vielleicht entsteht dadurch ja eine ganz neue olympische Sportart: Schreibfederweitschießen! :P

Sportsgruß
Peter
"Du bist, wie du schreibst!" (Alfons Lüke)
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Hallo, Peter,

Kompressor habe ich noch nicht versucht - meiner steht in einem Schuppen und da ist es mir zu kalt :wink:

Mit dem Konverter hast du natürlich recht. So habe ich es auch bis vor kurzem gemacht. Aber die Kurbelei war bei schmuddeligen Füllern oder einigen hakeligen Konvertern für mich als Beamten zu anstrengend :twisted: . Und der Blasebalg hat halt ein nettes Volumen und die Sache ist damit richtig komfortabel.

Viele liebe und sportliche Grüße
Dieter
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Wenn man einen Füllhalter mit Tinte befüllt längere Zeit nicht benutzt, ist es besser, ihn stehend mit der Feder nach oben zu lagern. Da die Tinte, dort, wo sie mit der Luft in Berührung kommt, verdunstet, kann so im Tintenleiter nur die darin befindliche Tinte eintrocknen. Läßt man den Halter aber liegen (oder kopfüber stehen) fließt so lange Tinte nach, bis alle Tinte im Tintenleiter eintrocknet und dort die hartnäckigen Verkrustungen entstehen.
Roland
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"Normalen" Füller als Stenofüller verwenden

Beitrag von Roland »

Hallo allerseits,

darf ich an Euch Profis eine kleine Frage stellen?

Ich bin - durch Euch - wieder auf den Füllergeschmack gekommen und möchte ihn auch im täglichen Arbeitseinsatz nicht mehr missen. Allerdings stenografiere ich für mich auch viel und mag nicht immer zum Bleistift greifen. "Füllern" ist einfach schneller!
Bei stärkerem Aufdrücken bekomme ich auch mit meinem M605 und Federbreite M die Verstärkungen/Abstriche, etc. ganz gut hin. Dabei drücke ich schon fester, aber nicht heftig, wenn Ihr versteht, was ich meine.

Schadet das der Feder, verringert sich dadurch die Lebensdauer des Füllers?

Herzliche Grüße,
Roland
Frodo
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Beitrag von Frodo »

Hallo Roland
Du kannst ja mal auf einer elektrischen Küchenwaage schreiben, da kommen bei festem Aufdruck schon so Spitzenbelastungen von über 300 Gramm zustande. Bei einer Strichdicke von, in meiner Berechnung angenommenen Größenordnung von 0,2 mm lastet auf der als runder Fläche angenommenen Federspitze der Druck von etwa 10 hoch 8 Pascal, das entspricht etwa 1000 Atmosphären. Au au au, arme Feder. Das hält die aber aus. Ein Problem ist das immer schlechter werdende Papier. Die Füllstoffe können wie extrem hartes Schleifpapier wirken. Man hörte bereits bei einer deutschen Firma, dass weitere Probleme in der Zukunft zu erwarten seien.
Gruss Frodo
Roland
Beiträge: 3
Registriert: 06.01.2008 14:22

Beitrag von Roland »

Frodo hat geschrieben:Hallo Roland
... Das hält die aber aus. Ein Problem ist das immer schlechter werdende Papier. Die Füllstoffe können wie extrem hartes Schleifpapier wirken. Man hörte bereits bei einer deutschen Firma, dass weitere Probleme in der Zukunft zu erwarten seien.
Gruss Frodo
Also keine Beschädigung oder vorzeitiges Ableben durch Druck zu erwarten!?

Was das Papier anbelangt, stimme ich zu 100% überein. Bei manchen Sorten Kopierpapier die wir im "Amt" verwenden, nehme ich nur noch Bleistift oder Kugelschreiber.

Viele Grüße,
Roland
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