Runde Federn

[Edelweissine]

Hallo Ihr,
es gibt hier viele Freunde von scharf geschliffenen Federn, Oblique-Federn und Strichvariation-Fans. Da ich eine "unmögliche" Handhaltung habe (Overwriter, Rechtshänder, auf halb sieben nach innen gedreht haltend), komme ich am besten mit gut verrundeten Federn klar. Oft schreibe ich ja mit der Stelle der Feder, die gar nicht mehr dafür vorgesehen ist. Meinen Pelikano habe ich durch jahrelange Benutzung nur durch das Schreiben von M aud OB geschliffen ...
Strichvariation kann es bei mir bei dieser Handhaltung gar nicht mehr geben, wie mir Meinauda mal sehr anschaulich vorgeführt hat - danke, Else Marie! Gibt es hier weitere Fans von runden Federn? Oder bin ich alleine? Hat jemand Tipps für mich? Oder will jemand eine zu runde Feder nicht auf seine Wünsche schleifen lassen, sondern tauschen? Bin gespannt auf Eure Beiträge!

[agathon]

Heike,
ich empfinde die modernen MB-Federn als sehr kugelig.Vielfach wird ja gerade darüber abfällig die Nase gerümpft. Die modernen Federn seien ja so charakterlos, wird vielfach behauptet. Ich mag mich diesen Tiraden nicht anschließen. Diese Federn schreiben gut, gerade wenn es schnell gehen muss und hektisch ist - und sie machen trotzdem ein gutes Schriftbild. Der Vorteil ist einfach, dass sie so gut wie jede Handhaltung akzeptieren.

Grüße

agathon

[Jürgen K]

Hallo,

verstehe ich das falsch oder ist das nicht genau die Handhaltung,
für die die Oblique-Federn erfunden wurden?
Wenn ja, wäre das nicht die Lösung (bevor wieder eine unschuldige
Feder auf O geschliffen wird)?

Grüße
Jürgen

[Edelweissine]

verstehe ich das falsch oder ist das nicht genau die Handhaltung,
für die die Oblique-Federn erfunden wurden?

Hallo Jürgen,
grundsätzlich hast Du Recht, aber es gibt recht scharfe Obliques, und ich bin nicht so diszipliniert, sie immer richtig aufzusetzen. Mit runden O-Federn komme ich gut klar, mit rundgeschliffenen M-Federn aber auch. Toll für mich waren auch die MK-Federn von Lamy, die es aber aktuell nicht mehr gibt.

[Jürgen K]

Hallo,

ok, dann bin ich doch nicht ganz auf dem Holzweg.
Ich selbst bin relativ tolerant, hatte mich zwischenzeitlich auch mal an eine Oblique-Feder gewöhnt und habe auch eine scharfkantige Italic, wenn ich überlege, welche Federn am tolerantesten waren, dann muss ich mich an meinen (verkauften) Montblanc Classic erinnern, aus dem aktuellen Bestand ist die aus dem GvFC Guilloche (M) und die Lamy (EF) am tolerantesten, Pelikan Stahl (EF) und Waterman (M, F) setzen schon früher bei Schläglage aus, der GvFC und der Lamy lassen im Tintenfluss nach, geben aber noch ab (auf dem letzten Loch).
Bei den abgeschrägten gibt es aber auch mehr oder weniger scharfkantige, meine ehemalige Lamy aus dem Persona war recht geschmeidig.
Ich fürchte aber, dass da der ein oder andere Vor- oder Nachmittag beim Händler des Vertrauens nötig sein wird, um etwas garantiert Geschmeidiges zu finden, zumal auch nicht jede Feder (trotz Baugleichheit) identische Eigenschaften hat.

Grüße
Jürgen

[Killerturnschuh]

Heike,
ich empfinde die modernen MB-Federn als sehr kugelig.Vielfach wird ja gerade darüber abfällig die Nase gerümpft. Die modernen Federn seien ja so charakterlos, wird vielfach behauptet. Ich mag mich diesen Tiraden nicht anschließen. Diese Federn schreiben gut, gerade wenn es schnell gehen muss und hektisch ist - und sie machen trotzdem ein gutes Schriftbild. Der Vorteil ist einfach, dass sie so gut wie jede Handhaltung akzeptieren.

Grüße

agathon

@ agathon

Einspruch!

Moderne MB Federn sind gar nicht so kugelig. Vielleicht trifft diese Aussage auf die normalen Meisterstücke zu, aber jenseits davon sind die MB Federn ganz im Gegenteil sehr klar definiert. Auch die Charakterlosigkeit halte ich für ein Gerücht. Ganz im Gegenteil besitzen Montblanc jede Menge Charakter und man erkennt einen MB beim schreiben auch mit verbundenen Augen.
Man kann viel über MB sagen, vieles sicher auch vollkommen zu recht, aber seelenlose oder charakterlose Federn NEVER.


Dieses zweifelhafte Prädikat haben bei mir GvFC Füller. Deren Korn ist auch tatsächlich vollkommen rund und extrem gutmütig. Nicht umsonst erfreuen sie sich großer Beliebtheit.

Was man bei einer Feder - vor allem einer Goldfeder nicht vergessen sollte - rundes Korn hin oder her, je nach dem mit wieviel Druck die Feder aufs Papier gebracht wird verändert sich das Schreibverhalten deutlich. Federdicke und Goldgehalt verändern die Elastizität...

Die meisten Marken, Parker, Aurora, Diplomat, Pelikan, GvFC usw.... haben ein vollkommen rundes Korn.
liebe Heike.

[agathon]

Angi,
ich habe im Konjunktiv geschrieben und mir das doch gar nicht zu eigen gemacht. Ein wenig Differenziertheit sollte schon sein.

Grüße

agathon

[Killerturnschuh]

Angi,
ich habe im Konjunktiv geschrieben und mir das doch gar nicht zu eigen gemacht. Ein wenig Differenziertheit sollte schon sein.

Grüße

agathon

Ist mir durchaus aufgefallen, das du zwischen Wahrnehmung und Tatsache unterscheidest,

Mein Einspruch war eher allgemeiner Natur, das hätte ich wohl karer kenntlich machen sollen.

[agathon]

Angi,

Schwamm drüber. Vielleicht habe ich die MB-Federn auch nicht ausreichend deutlich in Schutz genommen.

Grüße

agathon

[Killerturnschuh]

Das habe ich dann eben jetzt stellvertretend für dich getan
Halten wir fest - wir beide mögen Montblanc Federn und finden sie nicht charakterlos.

[thewritingsonthewall]

Sind nicht die L und A Federn im Pelikano kugelrund? Ich meine mich erinnern zu können da mal was gelesen zu haben

[Rokebyrose]

Hat jemand Tipps für mich?

Liebe Heike,

wenn Du eher breite Federn bevorzugst, könnte ich Dir den Platinum 3776 Century in B empfehlen. Ich weiß nicht, wie stark die einzelnen Exemplare voneinander abweichen, aber ich habe mir den u.a. in der Farbe "Chartres Bleu" bei Amazon bestellt und bin sehr angetan. Das B-Korn ist rund und wirklich ziemlich breit (für einen Japaner = ca. medium für zB Pelikan). Er schreibt sich dabei sehr angenehm, satt und weich, allerdings nahezu ohne Nachgiebigkeit.

Abgesehen davon liebe ich das tiefe durchsichtige Blau vom Chartres Bleu, aber es gibt das Modell ja in vielen Varianten, falls einem Blau nicht zusagt. jedenfalls ein wunderschöner Füller für weit unter 100 EUR, wenn man bereit ist, ein paar Wochen auf ihn zu warten. Und nicht vergessen, einen Konverter gleich mitzubestellen, der ist nicht dabei.

viele Grüße
Christina

[Edelweissine]

wenn Du eher breite Federn bevorzugst, könnte ich Dir den Platinum 3776 Century in B empfehlen. [...]Er schreibt sich dabei sehr angenehm, satt und weich [...].

Liebe Christina,
danke für Deine Empfehlung, aber die Stufe zwischen Mund- und Griffstück würde mich beim Schreiben doch sehr stören, denn genau dort liegt mein Daumen.

[patta]

Ich hab auch einen 3776 mit B-Feder in rot. Die Stufe ist nur minimal und stört nicht. Eine Konverter hab ich nicht und fülle die Patrone auf. Diese hat eine Metallkugel drinnen und dieses Klackern, das ist es, was mich stört.

Gruß patta

[Rokebyrose]

Liebe Christina,
danke für Deine Empfehlung, aber die Stufe zwischen Mund- und Griffstück würde mich beim Schreiben doch sehr stören, denn genau dort liegt mein Daumen.

oh, da kann ich gar nicht mitreden, ich fasse meine Füller ganz weit vorne, fast schon direkt an der Feder.

Wie Patta aber schon sagte, die Stufe ist klein, also wenn Du den Century noch nicht probiert hast, gib ihm beim nächsten Stammtisch oder so ruhig eine Chance. Das Preis-Leistungsverhältnis hat sonst keiner.