Italic Feder von Fritz Schimpf

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pelikanjog
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von pelikanjog »

Das ist ja klar. Genauso bekommst du ein Problem, wenn du eine oblique Feder gerade hältst.

Die Schliffebene muss möglichst satt auf dem Papier liegen, damit über den Schlitz im Schreibkorn überhaupt Tinte aufs Papier kommen kann. Sonst müsste es ja über einen Federflügel nach unten oder oben fließen. Und deshalb gibt es ja auch 2 Obliquevarianten, eine für Rechts- und eine für Linkshänder/innen.

Probier einfach. Sobald Tinte auf's Papier kommt, machst du es richtig.

Hansjürgen
Neryz
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von Neryz »

Hab schon den ganzen Nachmittag damit geschrieben - ein wenig ungewohnt ist es noch, aber schön aussehen tut es! Bei Gelegenheit stelle ich mal ein Blatt hier ein, wo man die Schrift von der Feder sieht.
Der Füller selbst ist ein totaler Hingucker (der blau marmorierte Pelikan M205 :-D ) ganz wunderschön- ich freu mich sehr, dass ich mich dafür entschieden habe :-)
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pelikanjog
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von pelikanjog »

Hallo Neryz,

so soll es sein!

Freude - ob über den M 100 oder M 1000, über Montblanc oder Wahl-Eversharp, eine Feder von Waterman oder Sheaffer - soll und muss sein.
Es gibt genug anderes, was kompensiert durch Lust und Freude werden muss.

Weiter so!

Hansjürgen
Neryz
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von Neryz »

Da hast du Recht!
Ich werd noch einiges mit dem Füller schreiben dieses Wochenende, denn der freundliche Mitarbeiter von Schimpf sagte mir, vielleicht passt meine „Schreibart“ doch nicht zu der Italic-Feder (ich komm mit dem „Anschreiben“ nicht klar), und dann würden sie mir die Feder problemlos tauschen. Die sind unglaublich nett und kompetent dort, werde da sicher nicht das letzte Mal gekauft haben :-)
Ich berichte mal, wie es weiter verläuft mit meiner Italic-Feder :-)
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pelikanjog
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von pelikanjog »

Neryz hat geschrieben: ... Die sind unglaublich nett und kompetent dort,
Das ist richtig. Das war bei mir genau so. Dort gibt es Verständnis für solche Kunden wie wir es sind, und Beratung, nicht nur
Umsatz ... Dort findet auch 1 x im Jahr ein abendliches Treffen, zu dem Füllerbegeisterte pilgern, statt.

Was ist mit dem "Anschreiben" ? Verstehe ich nicht, kenne ich nicht bei meinen Pelikanen.
Hast du die Feder selbst eingebaut?

Ansonsten einfach probieren, Schreibwinkel, Druck, und Füllerdrehung variieren. Aufwärtsstriche mit möglichst wenig steiler Füllerhaltung und ohne starken Druck machen. Und schauen, dass immer die ganze Federbreite Kontakt zum Papier hat.

Ich schreibe damit "wie mit einem Pinsel" und betone den Abwärtsstrich.

Soviel aus dem Nähkästchen in der Hoffnung, deine Freude zu vertiefen.

Hansjürgen
Neryz
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von Neryz »

Das ist ja toll - ein Füllertreffen :-) das klingt wirklich sehr nett!
Beim ersten Strich kommt hier meist erstmal nix. Danach läuft die Tinte aber ganz normal. Mir ist aufgefallen, dass es meist beim „Abstrich“, also dem Strich nach unten, nix kommt. Also zB bei einem „B“ oder „F“ - da ist der erste Strich von oben nach unten, und da fehlt dann der „Anfang“. Mich bringt das dann erst mal aus dem Konzept und ich kritzele am ersten Wort rum - das sieht dann meist blöd aus. Der Rest geht dann, bis zum nächsten grossen B oder F (oä)... ^^
Nachher schreib ich noch mal was.
Ach, die Feder hab ich nicht selber eingebaut, das könnte ich gar nicht - beim Lamy schon, aber beim Pelikan hätte ich Bammel, das hab ich noch nie gemacht. Aber kann man ja lernen :-)
Tintenklex

Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von Tintenklex »

Versuch doch mal, beim Strich vom grossen B/F immer erst einen sehr kurzen und schmalen "Aufstrich" im ca. 45-Grad-Winkel zu machen, bevor Du dann die (breite) Senkrechte zu Papier bringst - ob er dann besser anschreibt.
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pelikanjog
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von pelikanjog »

Hallo Neryz,

da muss irgendetwas am Tintenleiter nicht koscher sein.

Am besten du suchst einen Füllerfreund in deiner Nähe, der die Federeinheit rausmacht (vorsichtig an der Federeinheit nach links drehen) und Feder und Tintenleiter trennt (wenn man weiß wie, ist das gar kein Problem, aber es zu beschreiben, ist schwierig), den Tintenleiter mit der Lupe auf Widerstände prüft, wäscht (mit etwas Spülmittel) und wieder zusammenbaut.

Auf der Fotobörse morgen in Köln wäre das (auch für mich) kein Problem. Wenn du kämst, würde ich meine Hilfmittel (Lochbrettchen zum Ausdrücken des Tintenleiters aus dem Federring) mitbringen und das wäre in 10 Minuten längstens vorbei.

Hansjürgen
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Rokebyrose
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von Rokebyrose »

Neryz hat geschrieben: Beim ersten Strich kommt hier meist erstmal nix. Danach läuft die Tinte aber ganz normal. Mir ist aufgefallen, dass es meist beim „Abstrich“, also dem Strich nach unten, nix kommt. Also zB bei einem „B“ oder „F“ - da ist der erste Strich von oben nach unten, und da fehlt dann der „Anfang“. Mich bringt das dann erst mal aus dem Konzept und ich kritzele am ersten Wort rum - das sieht dann meist blöd aus. Der Rest geht dann, bis zum nächsten grossen B oder F (oä)... ^^
Hallo Neryz,

Dein Problem hat einen (englischen) Namen: Hard Starts. Hier ist ein Video dazu, wo die Ursachen liegen könnten und was man dagegen tun kann. Leider auch nur in Englisch. https://www.youtube.com/watch?v=UjjMZ3qCV8Y

Es kann mit dem Tintenleiter zu tun haben. Bei einem Pelikan würde ich aber eher auf den Ursprung in einer überpolierten Feder, das sog. Baby's Bottom-Syndrom, tippen. Das Problem lässt sich oft mit einem ganz leichten Anrauen der Federspitze beseitigen, was aber wiederum die Garantie gefährden kann, wenn man es übertreibt.

Auf keinen Fall soll man bei einem Pelikan die Feder vom Tintenleiter trennen. Das wurde uns bei der Werksführung sehr eindringlich dargelegt. Feder und Tintenleiter sind durch Hitze miteinander verbunden und werden dadurch passgenau aufeinander gefügt. Jede Trennung beseitigt diese Passgenauigkeit und gefährdet die gesamte Federeinheit.

Jeder von uns kennt Federn, die sich am Anfang ein bisschen zickig anstellen. Pelikane sind da leider statistisch ganz vorne mit dabei. Die allermeisten Federn kommen mit ein klein bisschen Geduld und Nachhilfe schnell in die Spur. Wenn Du Dir sehr unsicher bist, lass die Feder in Ruhe, bis Du sie jemandem zeigen kannst. Alle nicht-invasiven Eingriffe (spülen, andere Tinte, ganz klein wenig (!) aufrauen auf einer ganz feinen Körnung Schmirgelpapier) kann man auch selber mal versuchen. Irgendwie muss man es ja lernen. :)

LG
Christina
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von Neryz »

Vielen Dank für all Eure Antworten! Ihr seid ja super schnell!

Also - ohne Ahnung zu haben - ich glaube eigentlich nicht, dass es am Tintenleiter liegt... denn der Füller schreibt sehr schön "flüssig", also der Tintenfluss ist mehr als gut, da kommt Tinte ohne Ende, nur halt nicht direkt am Anfang (bei manchen Buchstaben). Ich habe jetzt die schwierigen Kandidaten entlarvt: es sind alle mit einem "Abstrich" am Anfang, also eigentlich die meisten Großbuchstaben, aber auch die Kleinbuchstaben, die mit einem Strich nach unten beginnen.
Teils sieht man dann ganz schwach zwei parallele Strichlein anstelle eines einzigen Strichs.
Bei Schmipf sagte man mir (hab ein kurzes Video eingeschickt), ich halte den Füller zu schräg. Ich versuche jetzt mal, das zu ändern. Eben habe ich mal eine ganze Seite geschrieben, und nach meinem Gefühl den Füller total nach rechts gedreht - da gings super! Vermutlich war die Feder so aber "nur" gerade auf dem Papier.
Ich versuche mal, ein Photo vom Schriftbild einzustellen, mal gucken ob das klappt.

PS: an der Feder rumschleifen mag ich ehrlich gesagt nicht, da die Feder ja Garantie hat. Ich bastel sonst wirklich gern rum, da bin ich sehr experimentierfreudig, aber lieber nicht an ganz neuen Sachen, die ich ja vielleicht sogar zurückschicken will zum Federtausch. Aber eigentlich mag ich die Feder, das Schriftbild gefällt mir ...

Vielen lieben Dank für das Video, das gucke ich mir gleich an!

Hier das Photo, ist das so richtig eingestellt...?
Bild

Antwort: nein :lol:

Neuer Versuch:

Bild
Neryz
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von Neryz »

pelikanjog hat geschrieben: Auf der Fotobörse morgen in Köln wäre das (auch für mich) kein Problem. Wenn du kämst, würde ich meine Hilfmittel (Lochbrettchen zum Ausdrücken des Tintenleiters aus dem Federring) mitbringen und das wäre in 10 Minuten längstens vorbei.

Hansjürgen
Ist ganz lieb von Dir - aber ich bin viel zu weit weg von Köln ;-) Wünsche Dir viel Spaß auf der Photobörse!
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thewritingsonthewall
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von thewritingsonthewall »

Also bei anderen finde ich das Schriftbild solcher Federn immer total schön, bei meiner eigenen Handschrift immer eher weniger. Liegt wohl daran dass ich Linkshänder bin und die Feder um 90 Grad gedreht aufsetze.
Das ganze Ensemble mit dem M205 dabei gefällt mir.
Glückwunsch zu der tollen Feder.
Möge der Saft mit dir sein :mrgreen:
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pelikanjog
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von pelikanjog »

O, schon wieder Fotobörse statt Füllerbörse.

In Köln ist natürlich die Füllerbörse. Das ist eine Freud'sche Fehlleistung. Ich bin früher viel auf Fotobörsen unterwegs gewesen.

Hansjürgen
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pelikanjog
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von pelikanjog »

Hallo Christina,

das ist mir absolut neu, dass die Federn und die Tintenleiter bei Pelikan mit Wärme angepasst werden.

Bei Ebonite-Tintenleitern kann ich es mir vorstellen, aber bei den modernen Plastikleitern ?

Aber gut, dass du es erwähnt hast. Danke!

Es wird ja stimmen, wenn es Pelikan-Mitarbeiter/innen gesagt haben.

Bei den Einheiten, die ich auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt habe, z.B. beim Federwechsel, hat es nie Probleme gegeben. Sinn machen würde es schon. Denn es ist ja wichtig, dass Tintenleiter und Feder eine Einheit sind, in der die Kapillarkräfte störungsfrei wirken können.

Ich werde das bei Pelikan zu klären versuchen.

Hansjürgen
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Rokebyrose
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Re: Italic Feder von Fritz Schimpf

Beitrag von Rokebyrose »

Hallo Hans-Jürgen, mir war das ehrlich gesagt bei Plastiktintenleitern auch neu, aber sie haben uns sogar die Arbeitsstation gezeigt, wo Feder und Tintenleiter mit Hitze zusammengefügt werden. Der "Nibmeister" war überhaupt kein Fan davon, diese Einheit wieder zu trennen. :D
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