Federbreite und Papier - Dilemma!

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Neryz
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Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von Neryz »

Ihr Lieben, ich bin im Zwiespalt. Und brauche etwas Rat!
Mein schöner Lamy 2000 hat eine OB Feder (ganz neu). Diese schreibt einfach herrlich... ABER: sie schreibt sehr breit. Klar - ist eine OB ;-) ich habe sie zugeschickt bekommen und konnte sie nicht ausprobieren. Für mich ist sie ein bisschen zu breit.
Lamy sagte mir, ein Federtausch ist unproblematisch möglich.
Nun hatte ich schon begonnen, einen kleinen Brief an Lamy zu schreiben und um den Federtausch zu bitten... da fällt mir auf: die Feder schreibt gar nicht zu breit... nein: sie schreibt absolut perfekt!! Wie kann das sein...? Ich gucke mir das Papier näher an: kommt aus einer Schublade hier, keine Ahnung was das für ein Papier ist: ziemlich hart und rauh, saugt aber nicht auf. Mit anderen Füllern kaum zu « beschreiben »... aber mit diesem einfach toll.
Ein kurzer Gegencheck auf dem Druckerpapier aus dem Büro und in meinem Leuchtturm-Block zeigt: hier ist die Federbreite geradezu kilometerbreit... in einem Rhodiablock mit sehr glattem Papier hingegen schreibt es sich schön, WENN es schreibt: oft kommt nix, weil das Papier so glatt ist.
Was tun... die Feder gefällt mir sehr gut, aber mit der Breite ist sie vorwiegend für ein ziemlich spezielles Papier geeignet.
Hattet Ihr sowas schon mal? Also eine Federbreite, die eigentlich nicht ganz passte, aber unter bestimmten Bedingungen absolut super war? Welches Papier würdet Ihr mir raten ?
Ich hab ja noch andere Füller, so dass ich eigentlich fast schon entschlossen bin, die etwas zu breite Feder für « widerspenstiges » Papier zu behalten... nur wo findet man solches und welches wäre das?
Danke schon mal!
Liebe Grüsse,
Susanne
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NicolausPiscator
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Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von NicolausPiscator »

Hallo Susanne, Dein Dilemma ist ein ganz normales! Gut geeignetes Papier ist von Oxford, Rhodia und Clairefontaine, Tomoe River dürfte auch klappen. Was wieder zu Ausfransen und breiteren Linien führt ist das gängige Umwelt- und Kopierpapier. Viel Erfolg! Nils

P. S.: Schau Dir mal die Papiertests an, die in der letzten Zeit hier von Fermentis und HeKe2 durchgeführt worden sind.
Neryz
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Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von Neryz »

Danke dir! Da werde ich mal gucken :-)
Bin also nicht allein mit diesem Dilemma...
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JulieParadise
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Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von JulieParadise »

Meine recht neuen Lieblinge sind die Rhodia Heritage Kladden, die mit ihrem chamoisfarbenen Papier, den in warmem Orange gehaltenen Markierungen und dem Innenrand einfach herrlich sind. Das Papier ist recht hart, aber nicht so glatt, dass bis jetzt auch nur einer meiner Füller dort Aussetzer gezeigt hätte. Durch die offene Bindung lassen sie sich von den ersten Seiten an komplett aufklappen, Index und Datums-/Themenfeld sowie nummerierte Seiten helfen beim Bewahren des Überblicks.

Ein Review gibt es hier: www.youtube.com/watch?v=HbSpf6QNeho (Es gibt mehr Cover-Muster als die gezeigten.)

Empfehlungen zu losen Papieren habe ich leider nicht, da ich diese nur nutze, wenn sie mir vorgesetzt werden, sodass ich nie weiß, was ich dort vor mir habe.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
Thom

Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von Thom »

Wie war das nochmal? Es sind immer ein Großmeister(in) und drei Seneschalle. Feder, Papier und Tinte.

V.G.
Thomas
Barbara HH
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Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von Barbara HH »

Hallo Susanne,

bei losem Papier finde ich das von Manufactum ziemlich gut:

https://www.manufactum.de/schreibpapier ... -p1440244/

ist zwar nicht ganz billig, für's Büro vielleicht zu schade, aber für zuhause top.
„Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.“ Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen
Tintenklex

Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von Tintenklex »

Hol Dir noch einen 2000 mit OM-Feder ;-)
Thom

Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von Thom »

Oder schreib mal, welche Tinte Du verwendest, dann schauen wir, ob da noch Spielraum ist.
Neryz
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Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von Neryz »

Danke für die vielen super hilfreichen Antworten!
Meine Tinte ist die von Lamy (türkis).
Noch einen 2000er in OM habe ich schon angedacht ... :D
Meiner ist silbern, da fehlt noch einer in Macrolon ^^
Thom

Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von Thom »

Susanne, das Druckerpapier im Büro ist denkbar ungünstig, das ist auch für einen ganz anderen Einsatzzweck gedacht. Brauchbares Schreibpapier für Füllertinten bekommst Du als Schreib- oder Briefblock für max. 1€ pro 50 Blatt. Falls Du mal die Lamy Blau zur Hand hast und der Füller schreibt auf einem Briefpapier immernoch zu breit, würde ich die Feder tauschen.

V.G.
Thomas
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thewritingsonthewall
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Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von thewritingsonthewall »

Ich will jetzt ja nicht ein Fass aufmachen, aber ich habe festgestellt dass es fürs Büro auf die richtige Tinte ankommt.
Ich habe da auch nur Kopierpapier und diese Tageskalender von Zettler mit "Bibelpapier".
Beidem komme ich nur mit Eisengallustinte bei. Angefangen habe ich mit pelikan Blauschwarz, die geht, sieht aber nicht so schön aus. Die KWZ IG Blau 5 und Türkis gehen ebenfalls halbwegs. Mittlerweile bin ich bei "richtiger" Eisengallustinte gelandet und die überzeugt mich in jeder Hinsicht.
Möge der Saft mit dir sein :mrgreen:
agathon
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Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von agathon »

Die Mandarin von KWZI funktioniert auch, die ist ziemlich gut.

Grüße

Agathon
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thewritingsonthewall
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Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von thewritingsonthewall »

Ich muss insoweit präzisieren, dass die türkis besser geht als die Blau 5
Möge der Saft mit dir sein :mrgreen:
Neryz
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Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von Neryz »

Dass das Druckerpapier nicht geeignet ist, ist schon klar. Das stört mich nicht...
Mich stört eher, dass die Schrift auch in meinem geliebten Leuchtturmblock sehr breit wird. Denn in dem schreibe ich am liebsten... andererseits habe ich ja noch meinen 25P und die beiden Pelikane für den Leuchtturm.
So denke ich, ist es vielleicht das beste, den OB 2000er für anderes Papier zu behalten, auf dem meine anderen Füller nicht so gut schreiben...
Auch werde ich mal eine andere Tinte probieren. Ich habe kein anderes Lamy-Blau da, aber:
Sapphire Edelstein
Waterman Türkis
Levenger Empyrean (die federt eher aus)
Private Reserve Tropical blue
Pelikan Königsblau.
Welches würdet Ihr für mein « Problem » empfehlen?
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HeKe2
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Re: Federbreite und Papier - Dilemma!

Beitrag von HeKe2 »

Hallo Neryz,


ich habe einen LAMY 2000 mit OBB-Feder. Diese Federn von Lamy fließen hervorragend. So gut, dass sich so manches Papier daran verschluckt. Auf sehr saugfähigen Papieren und/oder mit sehr fließfreudigen Papieren gibt es dann definitiv Schwierigkeiten.

Zunächst einmal kann man dan die Tinte wechseln zu etwas trockeneren Tinten. Eisen-Gallus-Tinten (KWZ, Rohrer&Klingner, Pelikan 4001 Blau-Schwarz) wären hier Lösungen, aber nicht jedermanns Sache. Versuchen könnte man auch die neue Blau-Schwarz von Lamy, die kein EG mehr enthalten soll.

Wenn man die freie Wahl beim Papier hat, kann man selbstverständlich auch einfach das passende Papier nehmen, nur muss da vielfach nehmen, was auf den Tisch kommt.

Letztes Mittel ist dann tatsächlich, zu einer etwas "normaleren" Feder zu wechseln. Dabei aber nicht vergessen, dass die u.U. immer noch gut fließt.
Grundsätzlich sind die Federn des LAMY 2000 gut poliert. Sie schreiben dadurch sehr schön weich, aber auf sehr glattem Papier gibt es dadurch auch manchmal Anschreibschwierigkeiten. Bei mir halten die sich im Rahmen. Sollten die aber bei trocken laufenden Tinten so heftig sein/werden, dass Du das als deutlich störend empfindest, würde ich die Feder wechseln lassen. Schildere Dein Problem, und man wird Dir die passende Feder empfehlen.


P.S.: Nimm zum Testen die Pelikan 4001 Königsblau. Die ist die Standardtinte schlechthin und eine prima Vergleichstinte.
Beste Grüße
Hermann
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