Flex Nib Versuch

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Woifi
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Flex Nib Versuch

Beitrag von Woifi »

Liebe Freunde, ich würde Mal gerne mit so einer flexiblen Feder schreiben,
die Videos sind alle umwerfend, sind es die Ergebnisse auch ?
Was haltet Ihr davon ?
Noodler's Ink Ahab Flex Nib
ist es das mir am meisten ins Auge gefallen ist, welchen würdet Ihr mir denn wenn empfehlen,
zweimal kaufen möglichst nicht, (unnötig)viel Geld ausgeben auch nicht.
Erfahrung mit den verschiedenen Italic Federn ist gegeben, macht auch Spass und klappt ganz gut.
In der Lehrzeit und die Jahre danach mit dem Pinsel und Schreibfedern, aber das ist 50 Jahre her :D
Vintage Füller mit flexibleren Federn hab ich, benutze ich täglich,
es geht definitiv um diese Schreibweise, wie sie in solchen Werbevideos gezeigt wird.

Wer weiß Rat, ich bedanke mich schon Mal im Voraus.
Schöne Grüße aus ganz kurz vor den Bergen
Woifi
Lieber unartig, als gar keine Art
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JulieParadise
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Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von JulieParadise »

Lieber Woifi,

meiner bescheidenen Meinung nach ist der Ahab für Dich überflüssig und würde Dich nur enttäuschen. Ich glaube, wer, wie ich etwa vor 2-3 Jahren, so gar keine Erfahrung mit alten, flexiblen Federn hatte, ist gut beraten, mit einem Ahab für 30€ loszulegen und sich dann "zu steigern". Das kostet nicht die Welt und man kann nicht viel Schaden anrichten beim Üben.

Wer aber, wie Du offenbar, bereits alte flexible Federn hat und diese auch nutzt, der sollte dabei bleiben. Der Ahab ist quasi, bös gesagt, die billige, harte Vorstufe, wieso sollst Du dahin zurück (wollen)? Schreibe einfach mit Deinen flexiblen Federn, die Du schon hast und höre auf Dein Gefühl, wie weit Du gehen kannst.

Immer wichtig (und beileibe nicht in jedem Video beachtet) ist der Rhythmus:

feine Aufschwünge & seitliche Striche ohne Druck,
Abstriche mit (etwas mehr) Druck.


Wo die Ahabs wirklich gut sind: Die Zerlegbarkeit und die Tintenleiter aus Ebonit, die auch mit Glitzertinten prima klarkommen und -- wenn gut eingestellt -- auch satten Tintenfluss bieten.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
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duckrider
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Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von duckrider »

Treffender als Sina kann man es wohl kaum ausdrücken.

Ich glaube nicht, dass heutige Federn an die klassischen alten Federn in Sachen Flex herankommen.
Ich hatte vor zwei Wochen das Glück, einen ollen Tintensackfüller mit einer Goldfeder auf Verdacht auf dem Flohmarkt zu erwerben, ein No-Name-Teil, aber ein Hochgenuss was Flex angeht (soweit ich das mit meinem laienhaften Sachverstand beurteilen kann).

Tipp: Stammtisch und Füllerbörsenbesuche und dort umschauen, was es so an klassischen Flexfüllhaltern gibt.

Gruß
Thomas
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NicolausPiscator
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Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von NicolausPiscator »

Jup, dem kann ich mich nur anschließen. Der Ahab ist ein praktischer Stift, so wie ein TWSBI praktisch ist. Aber eine echt schöne Flexfeder hat er eindeutig nicht. Für mich als Füllerhysteriker, der mit wenig Druck schreibt, kommen für's Flexen nur vintage Füller in Frage, noch mehr und noch besser aber vintage Spitzfedern in Frage. Das ist meiner Ansicht nach auch die allergünstigeste Möglichkeit und aussagekräftigste Variante, mit flex nibs zu experimentieren und zu schreiben.
Thom

Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von Thom »

NicolausPiscator hat geschrieben:
19.07.2018 12:24
... noch mehr und noch besser aber vintage Spitzfedern in Frage. Das ist meiner Ansicht nach auch die allergünstigeste Möglichkeit und aussagekräftigste Variante, mit flex nibs zu experimentieren und zu schreiben.
Und die müssen noch nichtmal vintage sein.

V.G.
Thomas
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NicolausPiscator
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Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von NicolausPiscator »

Stimmt, aber meine allerliebste Lieblingsfeder ist vintage...
Thom

Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von Thom »

"Fälschst" Du etwa immer noch den Kafka? :)
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NicolausPiscator
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Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von NicolausPiscator »

Ich bin schon bei weiteren angekommen, der Kafka ist viel zu einfach, das mache ich nur noch zur Entspannung. Ich bin jetzt bei Leibniz angekommen. Da kommt es auf den Gänsekiel an, bei dem ist auch etwas Flex drin.
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Woifi
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Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von Woifi »

Vielen Dank für die doch so zahlreichen Antworten, wenn man die Wetterlage und auf Grund dieser, die Anwesenheit auf Terrassen, Balkonen oder gar Schwimmbädern in Betracht zieht :D

Tipp: Stammtisch und Füllerbörsenbesuche und dort umschauen, was es so an klassischen Flexfüllhaltern gibt.

Leider für jemanden, der mehr oder weniger an seine Wohnung gefesselt ist, schlecht möglich. :ugeek:

Da hilft es auch nichts, wenn man sein Leben lang gerne und sehr viel draußen war.

Über das Internet ist ja sehr viel möglich und zumindest einen sehr guten Kontakt in zu einem Händler, habe ich,
so dass ich zumindest nicht blind kaufen muss und nicht über diverse Ohren gehauen werde :idea:
Nur so Druck ausüben :twisted: :twisted: :geek:
wie es auf diesen Videos zu sehen ist, mag ich nicht, das ist mir bei meinen Schätzchen viel zu gefährlich. :mrgreen:
Lieber unartig, als gar keine Art
Thom

Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von Thom »

Woifi, guckst Du mal ab hier, da geht's um Kursiv-Flex-Füllerschrift. :)

V.G.
Thomas
Pumukeline
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Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von Pumukeline »

Bereits am Vormittag bin ich über diese Aussage gestolpert...
Woifi hat geschrieben:
19.07.2018 8:56
Vintage Füller mit flexibleren Federn hab ich, benutze ich täglich,
es geht definitiv um diese Schreibweise, wie sie in solchen Werbevideos gezeigt wird.
Ich wollte antworten und habe es dann gelassen....

bis ich jetzt folgendes las:
Woifi hat geschrieben:
19.07.2018 17:05
Nur so Druck ausüben :twisted: :twisted: :geek:
wie es auf diesen Videos zu sehen ist, mag ich nicht, das ist mir bei meinen Schätzchen viel zu gefährlich. :mrgreen:
Das ist der Nachteil an Videos und auch an der Semi- und/oder Pseudoprofessionalität der Ersteller. Auch auf die Gefahr mich zu täuschen, vermute ich mal, dass Du Dich mit dem Flexen in praktischer Weise noch nicht richtig auseinander gesetzt hast. Sonst hättest Du erfahren (die Erfahrung gemacht), dass es bei guten alten Flexfedern nur wenig Druck braucht, die die Federn locker aushalten.

Was in den Videos den Füllern oft angetan wird lässt mich erschaudern. Andererseits braucht es bei den Noodlern und anderen Pseudoflexern soviel mehr Druck als bei Spitzfedern oder Vintagefüllern.

Wie in anderen Postings schon erwähnt möchte ich ebenfalls auf die Möglichkeit verweisen, doch mal mit verschiedenen Spitzfedern, der wirklich aussagekräftigste Möglichkeit, mit flex nibs zu experimentieren und zu schreiben. Effekte, die Du da bekommst, wirst Du kaum mit Füllern erreichen.

Wenn man - wie Sina gesagt hat - weiß, wie man verdickte Stricke ("geflexte") hinbekommt bzw. vor allem, dass
feine Aufschwünge und seitliche Striche ohne Druck geschrieben werden und nie fett werden (auch mit der besten Feder nicht), weil eine Feder nicht geschoben und gedrückt werden kann und in Folge nur die Abwärtsstriche mit etwas Druck geschrieben, fett werden, dem bleiben viele Enttäuschungen erspart.

Wenn Du Dich ernsthaft mit Flexen auseinandersetzen willst, sei es für Spielereien oder dem Erlernen einer Schrift wie Copperplate, dann möchte ich Dir ernsthaft Spitzfedern ans Herz legen.

Wenn Du, wie schon viele andere vor Dir, aber sagst, ich will Diese Erfahrung selbst machen und ich will eh nur ein bisserl spielen, habe das Geld auch übrig, dann ist auch an diesem Füller nichts falsch.
LG Manuela / Pumukeline
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Schaumburger
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Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von Schaumburger »

Pumukeline hat geschrieben:
19.07.2018 18:05
...
Woifi hat geschrieben:
19.07.2018 17:05
Nur so Druck ausüben :twisted: :twisted: :geek:
wie es auf diesen Videos zu sehen ist, mag ich nicht, das ist mir bei meinen Schätzchen viel zu gefährlich. :mrgreen:
Das ist der Nachteil an Videos und auch an der Semi- und/oder Pseudoprofessionalität der Ersteller. Auch auf die Gefahr mich zu täuschen, vermute ich mal, dass Du Dich mit dem Flexen in praktischer Weise noch nicht richtig auseinander gesetzt hast. Sonst hättest Du erfahren (die Erfahrung gemacht), dass es bei guten alten Flexfedern nur wenig Druck braucht, die die Federn locker aushalten.

Was in den Videos den Füllern oft angetan wird lässt mich erschaudern. Andererseits braucht es bei den Noodlern und anderen Pseudoflexern soviel mehr Druck als bei Spitzfedern oder Vintagefüllern.

Wie in anderen Postings schon erwähnt möchte ich ebenfalls auf die Möglichkeit verweisen, doch mal mit verschiedenen Spitzfedern, der wirklich aussagekräftigste Möglichkeit, mit flex nibs zu experimentieren und zu schreiben. Effekte, die Du da bekommst, wirst Du kaum mit Füllern erreichen. ...

Wenn Du Dich ernsthaft mit Flexen auseinandersetzen willst, sei es für Spielereien oder dem Erlernen einer Schrift wie Copperplate, dann möchte ich Dir ernsthaft Spitzfedern ans Herz legen.
...
Hallo Pumukeline,

dem kann ich mich nur anschließen: Wer eine gute und freundliche Flexfeder probieren will, kann für erstaunlich wenig Geld z.B. die Brause 361 Federn nehmen. Noch ein Federhalter dazu und der Spaß kann beginnen. :-)

Beste Grüße
Jens
.....................................................................................................
was mich sonst so interessiert:
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JulieParadise
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Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von JulieParadise »

... und wenn man dann schon bei den guten alten Tauchfedern ist, kann man sich auch gern daran erinnern, dass die eben nicht nur (oder überhaupt: gar nicht mal so gut) mit Füllertinten funktionieren oder mit Tuschen, sondern auch mit Wasserfarben (Gouache-, Aquarell-, Deckfarben), die man einfach per Pinsel auftragen oder eben eindippen kann.

Um wirklich länger zu schreiben sind aber für mich persönlich Füller die einfachste Variante, das Eintauchen und der damit verbundene stete Wechsel zwischen dickeren/flüssigeren Partien und denen, wo die Tinte langsam ausgeht, nerven mich.
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ebbyashia
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Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von ebbyashia »

JulieParadise hat geschrieben:
20.07.2018 10:11
Um wirklich länger zu schreiben sind aber für mich persönlich Füller die einfachste Variante, das Eintauchen und der damit verbundene stete Wechsel zwischen dickeren/flüssigeren Partien und denen, wo die Tinte langsam ausgeht, nerven mich.
Dem kann ich mich nur anschließen! Für Tintentests und Spielereien definitiv nutzbar, aber längere Passagen schreiben wäre auch für mich auf dauer etwas "anstrengend".

Ich bin zwar noch sehr neu beim Flexen, aber ich besitze einen Noddler's Nib Creaper und seit gestern die Nikko G Spitzfedern. Es ist schon ein erheblicher Unterschied, wie einfach sich die Federn flexen lassen. Der Nib Creaper wird mit der gleichen Feder wie der Ahab bestückt, nur eine #2 anstatt einer #6, aber beide sind vom Verhalten und der möglichen Strichbreite identisch. Die Feder ist relativ hart. Man muss schon mehr Druck aufbringen um da deutlich dickere Linien hinzubekommen, ansonsten sind die downstrokes der normalen Federbreite zu ähnlich. Da ich nur Tomoe River Papier nutze, hinterlässt das unschöne Dellen im Papier. Außerdem ist meine Schrift etwas "hackliger" , da ich deutlich mehr Kraft aufbringen muss.
Im Gegensatz dazu sind die Spitzfedern ein wahrer Segen. Die lassen sich ohne große Mühe flexen und die Strichvariationen sind auch deutlich besser. Außerdem kostete meine Kombination von Federhalter + 3 Nikko G Spitzfedern knapp 10€ weniger als mein Nib Creaper.
Zuletzt geändert von ebbyashia am 20.07.2018 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß, Alina

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NicolausPiscator
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Re: Flex Nib Versuch

Beitrag von NicolausPiscator »

Das mit dem Eintauchen finde ich gar kein Problem, so lassen sich prima Briefe schreiben. Das Gefühl für das richtige Eintauchen bekommt man ganz schnell. Natürlich nix für den Arbeitsalltag. Aber ein echter Schreibgenuss - aus meiner Sicht.
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