Ich hätte da mal 'ne Frage:
Vor einigen Wochen habe ich auf dem hiesigen Flohmarkt einen Hebelfüller ohne jede Herkunftsbezeichnung erworben. Gar nichts besonderes, aber einer 14kt Feder kann ich bei kleinem Preis nur schwer widerstehen, fordert doch der gemeine Flohmarktbeschicker mit dem Hinweis auf "Goldfeder" im allgemeinen Preise, die eine sachliche Aufklärung zum Thema Goldpreis und Federgewicht erst gar nicht sinnvoll erscheinen lassen.
Der Tintensack war wider Erwarten in Ordnung, lediglich ein ganz wenig hat der Füller am Griffstück gesüttert. Grund ist offenbar, dass der bereits einmal gewechselte Sack mit einer Knickfaltung aufgeschoben wurde, deshalb war dort minimaler Tintenaustritt. Ich hab den Füller aktuell auseinander bekommen. Schellack ist ein tolles Zeug: wenn man einen Füller demontieren muss, einfach in Heißwasser aufgeweicht.
Die Feder ist gemarkt "WARRANTED 14 K U.S.A."
Nun habe ich beim Reinigen der Feder eine Auffälligkeit festgestellt, die mich arg verwirrt:
Der Schlitz geht nicht bis zum Herzloch, sondern endet ca 1/2mm davor!
Ihr seht unschwer, dass die Federschenkel auseinander stehen, der Füller will daher nicht immer sofort anschreiben. Wenn er dann aber loslegt ist der Flex unglaublich, es ist ein Genuss mit der Feder zu schreiben!
Nun meine Fragen:
Gehört das so mit dem nicht durchgängigen Schlitz?
Oder soll ich ihn bis zum Herzloch durchgänigig schneiden?
Lassen sich die Schenkel dann zusammendrücken?
Wird der Flex dadurch u.U. durch den weiteren Spielraum bis zum Herzloch weiter verbessert?
Über eine Antwort von Kennern freue mich
Thomas
Schlitz nicht durchgängig
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- eisbaer-kiel
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Re: Schlitz nicht durchgängig
Hallo,
für mich sieht es auf den Bildern so aus, als wenn trotzdem ein kleiner Riß noch bis zum Herzlich geht. Oder täuscht das?
VG
Manfred
für mich sieht es auf den Bildern so aus, als wenn trotzdem ein kleiner Riß noch bis zum Herzlich geht. Oder täuscht das?
VG
Manfred
Re: Schlitz nicht durchgängig
Nee, täuscht...eisbaer-kiel hat geschrieben: ↑16.08.2018 11:57Hallo,
für mich sieht es auf den Bildern so aus, als wenn trotzdem ein kleiner Riß noch bis zum Herzlich geht. Oder täuscht das?
VG
Manfred
Auf dem oberen Foto sieht man's eher: Da ist Material zwischen Schlitz und Herz, ein dünnes Papier lässt sich nicht durchziehen.
Gerade dieser Grad, der so aussieht "als ob" lässt mich glauben, dass das so nicht sein sollte.....
Gruß
Thomas
Re: Schlitz nicht durchgängig
Hallo Thomas!
Nein, das gehört definitiv nicht so, ich schätze, da legt eine Fehlproduktion vor. Wäre es meine Feder, würde ich meine Fühlerlehre nehmen und mit einem entsprechenden Blech - 0,10 oder 0,15 - den Schlitz quasi auffeilen, da sich das Eisen durch das weichere Gold graben wird, selbst wenn die Bleche keine ausgesprochene Sägekante haben. Der Feder selbst tut das nichts, wenn du den Druck ausschließlich in Schlitzrichtung ausübst.
Als Unterlage würde ich ein dünnes Holzstäbchen nehmen und die Feder eventuell mit Tesa festkleben. Ein Eßstäbchen hat ja fast jeder in der Küche, der Durchmesser dürfte passen. Oder besorg dir eine entsprechende Dübelstange aus dem Baumarkt.
Nein, das gehört definitiv nicht so, ich schätze, da legt eine Fehlproduktion vor. Wäre es meine Feder, würde ich meine Fühlerlehre nehmen und mit einem entsprechenden Blech - 0,10 oder 0,15 - den Schlitz quasi auffeilen, da sich das Eisen durch das weichere Gold graben wird, selbst wenn die Bleche keine ausgesprochene Sägekante haben. Der Feder selbst tut das nichts, wenn du den Druck ausschließlich in Schlitzrichtung ausübst.
Als Unterlage würde ich ein dünnes Holzstäbchen nehmen und die Feder eventuell mit Tesa festkleben. Ein Eßstäbchen hat ja fast jeder in der Küche, der Durchmesser dürfte passen. Oder besorg dir eine entsprechende Dübelstange aus dem Baumarkt.
Grüße von Klaus!
Re: Schlitz nicht durchgängig
Vielen Dank für Deine Bestätigung Klaus, dass der Schlitz durchgängig sein muss!
Ich war mir ja sicher, aber geschnitten ist flott und dann ist das Malheur da.....
Die Feder habe ich mit einer alten sehr dünnen Rasierklinge aufgetrennt: Die Klingen waren früher doch dünner als heute, ging unkompliziert.
Den Tintensack habe ich neu mit Schellack verklebt und getalkumt.
Bis jetzt bekomme ich keine Tintenfinger, wenn ich den Füller anfasse: Gemeinsam mit einem alten 400er Pelikan Schildpatt und einem kaum jüngeren Lederetui wird das mein aktuelles Genuss-Set: liebe Grüße
Thomas
Ich war mir ja sicher, aber geschnitten ist flott und dann ist das Malheur da.....
Die Feder habe ich mit einer alten sehr dünnen Rasierklinge aufgetrennt: Die Klingen waren früher doch dünner als heute, ging unkompliziert.
Den Tintensack habe ich neu mit Schellack verklebt und getalkumt.
Bis jetzt bekomme ich keine Tintenfinger, wenn ich den Füller anfasse: Gemeinsam mit einem alten 400er Pelikan Schildpatt und einem kaum jüngeren Lederetui wird das mein aktuelles Genuss-Set: liebe Grüße
Thomas
Re: Schlitz nicht durchgängig
Tja, Thomas, da hast du Glück gehabt, so eine Feder in einem noname zu ergattern. Glückwunsch zu deinem Erfolg und der Freude, die sich in deiner Schriftprobe ausdrückt. Solche Federn mit langer Spitze werden ja heute leider nicht mehr hergestellt, offenbar nimmt man bereits, seitdem die Kugelschreiber aufgekommen sind, Rücksicht auf Grobmotoriker.
Ich bevorzuge die alten Federn auch vor allen anderen. Im FPN habe ich kürzlich einen Thread entdeckt - leider nicht gebookmarkt - in dem ein User seine modifizierten Federn zeigte. Er hatte teilweise die Schlitze über das Loch hinaus verlängert, auch schon mal quer über das Loch einen Schnitt gesetzt und und und. Man braucht offenbar nur etwas Mut und ein paar billige Stahlfedern zum Ausprobieren.
Ach ja, er hatte die Federn auch schon mal an den Seiten schmaler gefeilt, da wo sie am breitesten sind, um die Schenkel quasi zu verlängern und die Biegsamkeit zu erhöhen. Mein Gedanke war mal gewesen, das Metall von unten dünner zu schleifen, aber über die Idee bin ich bisher nicht hinausgekommen. Mit Schleifpapier beklebte Dübelstangen oder so etwa hatte ich mir das gedacht.
Ich bevorzuge die alten Federn auch vor allen anderen. Im FPN habe ich kürzlich einen Thread entdeckt - leider nicht gebookmarkt - in dem ein User seine modifizierten Federn zeigte. Er hatte teilweise die Schlitze über das Loch hinaus verlängert, auch schon mal quer über das Loch einen Schnitt gesetzt und und und. Man braucht offenbar nur etwas Mut und ein paar billige Stahlfedern zum Ausprobieren.
Ach ja, er hatte die Federn auch schon mal an den Seiten schmaler gefeilt, da wo sie am breitesten sind, um die Schenkel quasi zu verlängern und die Biegsamkeit zu erhöhen. Mein Gedanke war mal gewesen, das Metall von unten dünner zu schleifen, aber über die Idee bin ich bisher nicht hinausgekommen. Mit Schleifpapier beklebte Dübelstangen oder so etwa hatte ich mir das gedacht.
Grüße von Klaus!