Federlieferung

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Mahlekolben
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Federlieferung

Beitrag von Mahlekolben »

Thom ist meiner Bitte gefolgt, und ist einmal durch seine Regale gelaufen, hat hier und dort zugegriffen und mir so einen Haufen Federn zukommen lassen - vielen Dank, Thom!

Ich habe, wie von Thom aufgetragen, zunächst alle Federn gereinigt, da sie gerne eingewachst sind.

Dann habe ich (natürlich) schon mal einen kleinen Test gemacht, bin ja ein Spielkind. Also habe ich jede Feder in die Hand genommen, sie mir angesehen, einen kleinen Flex-Test auf dem Daumennagel gemacht und kurz trocken übers Papier geführt. Schon dabei waren immense Unterschiede feststellbar!

Naja, hier also die Kontrahenten:
Übersicht-kl.jpg
Übersicht-kl.jpg (199.05 KiB) 3007 mal betrachtet
Ich versuche nun, alles irgendwie in eine Tabelle zu bekommen. Mal schauen, was so geht...

Wenn ich Punkte vergebe, mache ich das von "0", wie fürchterlich bis "10", wie Sieger in dieser Reihe. Innerhalb dieser Reihe vergleiche ich also die Federn unter- und gegeneinander. Das Papier ist gutes 80g Kopierpapier, die Tinte ist Pelikan 4001 Blau-Schwarz.

Die Materialien kann ich nur soweit benennen, wie sie sich mir offenbar präsentieren. Ob das nun Messing, Messingbronze, irgendwie behandelte Federstähle etc. sind, weiß ich nicht.

Bei den Besonderheiten führe ich das auf, was mir gleich aufgefallen ist. Mit "Druck" meine ich hier die Beschriftung.

Dann kommt mein subjektiver Eindruck beim Flextest auf dem Daumennagel.

Danach folgt das Gefühl auf dem Papier. Da ich Zahlenreihen schreibe, fällt gleich der untere Bogen bei den Zahlen "3", "5" und "8" auf, da hier geschoben wird.

Zum Schluss wird noch die Menge an Zahlen bewertet, die ich mit einem Eintauchen in die Tinte habe schreiben können. Hier das Papier dazu:
Meter-kl.jpg
Meter-kl.jpg (215.84 KiB) 3007 mal betrachtet
Naja, hier also die Kontrahenten (Tabellen in BBCode sind echt eine Quälerei!):

NummerBezeichnungMaterialBesonderheitDaumenflexPapierMeter
Nr. 1Perry & Co., Nr. 120 EF, BirminghamMessing - 612
Nr. 2Plume Chicago, Nr. 993, Gilbert & Blanzy PoureStahl - 702
Nr. 3Department Ale, Cementee, Nr. 2552, Blancy FranceStahl - 626
Nr. 4John Mitchell's, EF 0661Messing - 621
Nr. 5Geo. W. Hughes, "Bayard" Pen, Steinless Steel, Rigd, Nr. 1297StahlRiesiger Tintentank3410
Nr. 6Geo. W. Hughes, Treasurer Pen, Birmingham, England, 311 FMessing - 515
Nr. 7"Mongolfier", "EB - BS", Nr. 171 EF, Gilbert + Blanzy PoureMessingAufdruck mit Ballon514
Nr. 8777 EF, E S Perry, England, IridinoidStahl - 027
Nr. 971 EF, E S Perry, England, LuciaStahl - 333
Nr. 10Geo. W. Hughes, Birmingham, England, 3721, WhitehorseStahlSchlechtester Aufdruck256
Nr. 11Brause & Co., Iserlohn, Nr. 76StahlSchlechtester Aufdruck1051

Diese Tage möchte ich gerne weiter testen, das für mich erreichbare Schriftbild interessiert mich dabei genau so, wie die tatsächlich erreichbare Breite im Schwellzug.

Dazu gerne später mehr.
Viele Grüße

Michael
agathon
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Re: Federlieferung

Beitrag von agathon »

Michael,

Matthias Gröschke klassifiziert auf seiner Seite die Spitzfedern nach Elastizität und Federbreite, sodass man schnell einen guten Überblick bekommt, wenn man z.B. nach sehr elastischen Federn sucht, die gleichzeitig etwa besonders fein sein sollen.

Auf die Fortsetzung deiner Studien bin ich gleichwohl sehr, sehr gespannt.

Grüße

agathon
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Mahlekolben
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Re: Federlieferung

Beitrag von Mahlekolben »

Studien...

Na, ich sag's mal so: Das, was ich hier schreibe, ist nicht so sehr hoch zu bewerten. Schließlich fehlt es mir an jeder Menge Erfahrung, die für einen ernsthaften Bericht sicherlich notwendig wäre.

Bei Gröschke schaue ich gleich mal vorbei, vielleicht finde ich da noch was, was ich mit reinpacken kann.

Vielen Dank für den Tipp!
Viele Grüße

Michael
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NicolausPiscator
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Re: Federlieferung

Beitrag von NicolausPiscator »

Sehr spannend! Viel Erfolg und Spaß beim Testen. Das kann süchtig machen.
pejole
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Re: Federlieferung

Beitrag von pejole »

[quote=Mahlekolben

Das Papier ist gutes 80g Kopierpapier, die Tinte ist Pelikan 4001 Blau-Schwarz.

Dazu gerne später mehr.
[/quote]


Hallo,

die Tinte ist o.k., aber von Kopierpapier würde ich dir lieber abraten, die meisten Spitzfedern fressen sich bei nach links geführten Aufwärtsstrichen - wie du ja schon erwähntest bei den Ziffern 3 5 8 - sehr schnell fest.

Versuche es lieber mit sehr glattem Papier wie Clairefontaine 90g oder Rhodia, wenn du keinerlei Erfahrung mit Spitzfedern hast lässt es sich auf Pergamentpapier allerbestens schreiben. Hat aber den Nachteil dass es sich durch die große Menge an Tinte welche die Spitzfedern aufs Papier bringen etwas wellt. Wenn du die dickere Ausführung nimmst ist das aber unerheblich.

Gruß, Martin
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Mahlekolben
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Re: Federlieferung

Beitrag von Mahlekolben »

Hallo Nicolaus!

Den Kaffee hast Du ja schon bereit gestellt... ;)

Hallo Martin!

Das mit dem Papier ist ein wichtiger Hinweis: Ohne Werkzeug geht es halt nicht!

Ich habe mir das Clairefontaine 90g bestellt. Wenn es hier ist, kann es wohl weiter gehen.

Bin gespannt!

Ich hatte oben ja schon ein wenig über die Tabellenerstellung mittels BBCode geflucht - dabei ist mir schon der erste Fehler unterlaufen: Die Brause hatte mit Abstand den saubersten Aufdruck!

Nr. 11 Brause & Co., Iserlohn, Nr. 76 Stahl bester Aufdruck 10 5 1
Viele Grüße

Michael
Thom

Re: Federlieferung

Beitrag von Thom »

Michael, keine Ursache! Ich möchte mal noch ergänzen, die "Bayard" ist eine Reservoirfeder ("Riesiger Tintentank").

Bild

Viele Grüße
Thomas
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Mahlekolben
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Re: Federlieferung

Beitrag von Mahlekolben »

Thom hat geschrieben:
20.08.2018 19:48
Michael, keine Ursache!
Dochdoch, ich finde das wichtig: Ich finde Service gut und guten Service noch viel besser. Gerne versuche dann, das auch nach außen zu tragen.

Meckerer gibt's genug.

Aber tatsächlich: Die Reservoirfeder war kaum leer zu schreiben, hat 51 Ziffernblöcke geschafft - ich war schon geneigt, ein wenig zu schummeln...

:)
Viele Grüße

Michael
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