Richtige Federbreite

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kalliphil
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Richtige Federbreite

Beitrag von kalliphil » 30.05.2019 10:17

Hallo!

Morgen kaufe ich meine 2. Füller.
Ichhabe einen Montblanc mit einer M Feder, ich schreibe kaum Schreibschrift sondern setze immer ab, schreibe Buhcstaben für Buchstaben einzeln.
Ich schreibe recht klein, normalerweise im 5mm Raster, möchte aber auch größer werden...It dem Füller kann ich so klein nicht schrieben, aber auch bei fast doppelter Größe sind meine e immer ausgefüllt.

Wie erkenne ich die richtige Federbreite für mich?

Lg Florian

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Mario Be
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Re: Richtige Federbreite

Beitrag von Mario Be » 30.05.2019 11:06

Mahlzeit,

dass muss jeder für sich herausfinden.
Wenn Du recht klein schreibst wäre halt eher F oder EF was. Aber die Schriftbilder, bzw Strichbreiten unterscheiden sich da von Feder zu Feder und je nach verwendeter Tinte immer etwas, auch das verwendete Papier macht einen großen Unterschied.
Klar sollte sein, je kleiner oder feiner Deine Schrift ist, desto feiner sollte die Feder schreiben. Mit einer B Feder könnte ich nie lesbar in 5er Kästchen schreiben, da nutze ich EF Federn für (haben auf der Arbeit Formulare mit 0,6er Linierung da nutze ich die EF Federn).

Ich bin selber noch dabei verschiedene Füller von verschiedenen Herstellern mit verschiedenen Federn zu testen.
Für mich hat sich gezeigt, dass ich nicht den einen Füller oder die eine Feder bestimmen kann.
Je nach Einsatzzweck nutze ich aktuell EF bis B und gerne auch 0.8er Stub-Federn.
Ich sehe das einfach so.
Füller sind Schreibwerkzeuge, und je nach Anwendung nutzt man halt andere Werkzeuge.
Ich nutze ja auch nicht meinen 1000er Hammer um einen kleinen Nagel in Holz zu schlagen.

Mir ist klar, dass meine Antwort Dir jetzt nicht viel weiter hilft, aber ich habe hier schnell gelernt, dass so etwas sehr individuell ist, und sich persönliche Vorlieben auch schnell mal ändern können.

Schau Dich doch mal bei den Füllerrezessionen um, da siehst Du zumindest wie die einzelnen Füller schreiben, dass kann schon mal Tendenzen geben.

Wichtig wäre, wenn machbar, beim Händler Füller mit den verschiedenen Federn zu testen.

Gruß Mario

Der Zeitreisende
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Re: Richtige Federbreite

Beitrag von Der Zeitreisende » 30.05.2019 11:35

Mario Be hat geschrieben:
30.05.2019 11:06
dass muss jeder für sich herausfinden.
Richtig. Und das bei jeder Marke wieder, denn F ist nicht immer F, usw. usw.

Pelikan ist dafür bekannt, dass die Federn ziemlich breit sind. Schöne Federn, aber ein bisschen breit: ich habe zwei M200er, beide EF [extrafein], und ich vermute, dass alle breiteren Pelikanfedern für meine enge, kleine Handschrift ein bisschen zu breit wären.

Montblanc ist m.E. ebenfalls ein bisschen breit. Bei Lamy weiß man es nie: das ist eine Lotterie, und man sollte sich jede Feder individuell anschauen. Auch in meinen Lamys habe ich immer EF, aber sie sind recht unterschiedlich.

Diplomat-Federn sind wieder feiner: F ist echt F, wie bei Waterman auch.

Sehr begeistert bin ich von meinem Cleo Skribent Classic mit F-Feder. Echt fein, schreibt wie ein Traum.

Bekanntlich sind japanische Federn feiner als jegliche westliche. Platinum 3776 mit M-Feder ist wie ein Waterman F.

Sehr nützlich finde ich https://www.nibs.com/content/nib-tipping-sizes, mit exakten Angaben von Federnbreiten verschiedener Marken in Zehntelmillimeter. Auch die Goulet Nib Comparison (https://www.gouletpens.com/pages/nib-nook) ist schön: da kann man bis zu vier Federn angeben und mit Schriftproben miteinander vergleichen. Allerdings sind da nur, verständlicherweise, die Marken vertreten, die Goulet selbst führt.
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.

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Mario Be
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Re: Richtige Federbreite

Beitrag von Mario Be » 30.05.2019 11:40

//EDIT
Falsches Fenster, Falscher Beitrag, Falscher Inhalt

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Re: Richtige Federbreite

Beitrag von kalliphil » 30.05.2019 14:50

Danke!

Ich habe mit dem Tool gespielt und dabei ist mir aufgefallen dass es zwischen den Pelikan Serien kaum Unterschiede gibt mit Ausnahme des M1000— hier scheint die Feder selbst in EF einen interessanten schrägfeder—Effekt zu haben...die anderen sind da wesentlich langweiliger?
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Re: Richtige Federbreite

Beitrag von Mario Be » 30.05.2019 15:45

Dieser von Dir so genannte "Schrägfeder Effekt" kommt eher vom Flexen der Feder.
Hier ist eine 18K Goldfeder benutzt worden. Da ließt man aber auch recht unterschiedliches. Tendenziell sollten die schon mal mehr Flexen als Stahlfedern, aber garantieren kann man das so auch nicht.
Ich habe hier auch einen billigen Füller aus Fernost mit einer Stahlfeder der locker genau so eine Linienvariation erlaubt.
Ich habe hier auch schon ein paar mal gelesen, dass die Leute mit der Feder ihrer M1000 nicht wirklich zufrieden waren, bzw. deren Erwartungen nicht erfüllt wurden.
Gerade Füller wie ein M1000 ist meiner Meinung nach in einer Preisklasse, dass man ihn im Laden testen sollte. Auch hier ist nicht jede Feder wie die andere.

Wie gesagt, solche Bilder, oder Videos bei YouTube können einem da schon mal etwas helfen, aber im Endeffekt schreibt jeder Füller bei Dir anders als bei anderen.
Die Füllerhaltung, den Druck den man aufbringt, die Tinte, das Papier... alles zusammen ist eine Komposition die dann Dein Schriftbild ergeben.

Auch sollte man einen neuen Füller meiner Erfahrung nach erst nach ein paar geschriebenen Seiten beurteilen.
Ich habe hier auch Modelle, die mir beim ersten kurzen Test total gefallen haben. Nach längeren Schreiben hat sich meine dann etwas objektivere Meinung doch eines besseren belehrt. Andersherum hatte ich es auch schon, und einige meiner Füller machen mir erst richtig Freude nachdem ich die Federn gegen welche von anderen Herstellern getauscht habe.

Sein persönliches Optimum zu finden ist meiner Meinung nach wie die Quest for Tanelorn.
Und ich bleibe auch bei der Meinung, dass es oft verschiedene Füller/Federn für verschiedene Situationen bedarf wenn man z.B. den Füller überall im Alltag und Berufsleben nutzt.
Dann kommt aber oft auch die Wahl der Tinte je nach Einsatz hinzu.

Die Frage die man sich hier irgendwann selber stellen muss, ist wie wichtig einem hier das Optimum ist, und wo man Kompromisse eingeht um universeller einsatzbereit sein zu können.

Ich weiß ja jetzt auch nicht, ob Du einen Füller nur für gelegentliche Briefe, fürs Büro oder wo auch sonst braucht.

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