Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

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Thea
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von Thea »

Angeregt von euren Antworten im Kurze Fragen, Kurze Antworten - Threas habe ich mir meinen TWSBI 580 mit 1.1mm Cursive-Feder, meinen Messerschleifstein aus der Küche, eine Nagelfeile und einen alten Waschlappen genommen und ihn angeschrägt.
Ich danke euch allen für den Schubs in die richtige Richtung. Sobald die Baumärkte wieder Publikumsverkehr zulassen, besorge ich mir gescheites Schleifpapier. Dann kürze ich die Feder noch etwas, um einen schmaleren Abstrich zu bekommen. Und runde die sehr scharfen Seitenkanten noch etwas ab.
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IMG_20210111_113552_700.jpg (71.04 KiB) 4192 mal betrachtet
TWSBI 580 1.1mm Oblique mit Diamine Autumn Oak.
Ich bin ein Schwarzer Nachtschatten, ich gedeihe nicht in der prallen Sonne.
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JulieParadise
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von JulieParadise »

Zum Abrunden reicht auch eine Nagelpolierfeile, die mit den drei/vier verschiedenen Flächen, die es auch in Drogerien und Supermärkten mit Kosmetikabteilung gibt.

Ansonst: Glückwunsch zum Mut und dem guten Gelingen! ;)
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pelikanjog
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von pelikanjog »

Hallo,

endlich habe ich den Mut gefunden, eine Feder (Jihao F) stub zu schleifen.

Von denen habe ich mehrere im Fundus, so dass Misslingen kein großes Problem bringt.

Es war kein Hexenwerk, vorne gerade, unten flach. Allerdings ist bei einer F Feder der stub-Effekt begrenzt.
Da sie nun breiter geschrieben hat als vorher, habe ich mit der Feile das Korn (eigentlich: den Rest des Korns) schmaler gefeilt.

Ich habe einen Dremel und eine 3 fach Nagelfeile benutzt und mir extrem viel Zeit zur Kontrolle gegönnt. Als Vorbild hatte ich die Stubfedern von Kaweco.

Woran ich noch arbeiten will, ist der Tintenfluss. An den Rand gelangt wenig Tinte. Und beim etwas verkanteten Ansetzen ist im ersten Moment keine Tinte da.
Volker hat mir geraten, die Seiten etwas rauher zu machen, nicht polieren!

Es scheint zu klappen. Ich bin zufrieden.

Grüße

Hansjürgen
Susisorglos

Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von Susisorglos »

Ich lese die Berichte hier sehr neugierig mit, aber selber traue ich mich nicht da ran zumal meine Augen nicht mehr die besten sind.
Soll heißen ich habe hier auch einen Kandidaten der beim Schreiben ab und zu Geräusche in Form von quietschen von sich gibt, und auch je nach Haltung manchmal aussetzt. Der Füller ist ein Waterman Carene mit einer Goldfeder, ich nenne ihn die kleine "Diva" weil er etwas eigenwillig ist, aber wegen seiner optisch tollen Feder mag ich ihn sehr gerne.
Könnte mir von euch jemand weiterhelfen damit die Diva ein zuverlässiger Schreiber wird? 😃
Epaphras
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von Epaphras »

Hallo Susi, was für eine Feder hat er, was steht drauf?
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pelikanjog
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von pelikanjog »

Hallo Susi,

ich kenne den Carene als einen toll, sanft und weich schreibenden Waterman. Allerdings habe ich ihn mit einer M Feder, die eher zu B tendiert als zu F.
Was steht denn auf deiner Feder?

Versuch in Selbsthilfe (ohne Garantie meinerseits) :

Wenn du mit dem Vergrößerungsglas auf die Federspitze schaust - sind die beiden Flügel auf einer Höhe?
Wenn nicht, kann man das korrigieren.

Wenn es da kein Problem gibt, schaust du dir mal das Korn an, ob da irgendwas zu erkennen ist.

Es kann nichts schaden, die Feder ohne Druck über eine Nagelfeile (elastisch) mit 3 Stufe zu ziehen - zuerst über die feinste, um zu sehen, ob die Feder kratzig wirkt. Dabei ruhig ein wenig drehen und sehen, ob es da eine rauhe Stelle gibt.
Wenn es eine rauhe Stelle gibt, mit ganz leichtem Druck auf den verschiedenen Feldern "schreiben", Achter malen und dann auf Papier probieren, ob es sanfter als vorher geworden ist.
Das kann man vorsichtig, mit nicht zuviel Druck machen, - auch öfters - so lange bis der Füller abwärts, aufwärts nach links und rechts befriedigend schreibt.

Wichtig ist halt, nicht zu lange oder mit zu viel Druck an einer Stelle zu polieren und immer wieder auf dem Papier, das du normalerweise benutzt, zu schreiben.

Wenn du es dir nicht zutraust, findest du hier bestimmt jemand, der es für dich macht.

Viel Erfolg,

Hansjürgen
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JulieParadise
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von JulieParadise »

pelikanjog hat geschrieben:
12.02.2021 18:57
Nagelfeile (elastisch) mit 3 Stufe
Das würde ich gern präzisieren:

NagelPOLIERfeile!
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Susisorglos

Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von Susisorglos »

Mein Carene hat eine M Feder, die auch etwas breiter schreibt. Ob die federschenkel gleich stehen kann ich auch leider mit Lupe nicht erkennen, und an dem Korn kann ich auch nichts auffälliges sehen.
Das einzige was mir aufgefallen ist das die Feder vorn nicht ganz auf dem Tintenleiter aufliegt, aber das war von Anfang an so 🤔
Das blöde ist ich SEHE es einfach nicht, von daher möchte ich auch nicht auf Verdacht polieren, egal ob mit Feile oder sonst etwas, am Ende mach ich noch mehr kaputt 😕
miel
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von miel »

Liebe Susi,

vielleicht kann Volker Dir helfen - zumindestens was das Begutachten anbelangt.
Er ist Waterman-Fan.

Liebe Grüße,

Claudia
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bella
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von bella »

pelikanjog hat geschrieben:
13.01.2021 18:20
Hallo,

endlich habe ich den Mut gefunden, eine Feder (Jihao F) stub zu schleifen.

Woran ich noch arbeiten will, ist der Tintenfluss. An den Rand gelangt wenig Tinte. Und beim etwas verkanteten Ansetzen ist im ersten Moment keine Tinte da.
Volker hat mir geraten, die Seiten etwas rauher zu machen, nicht polieren!
Was auch hilft, gerade nach dem Schleifen ..... den Federschlitz mit einer dünnen Folie, idealerweise einem Kupferblättchen, mehrfach durchziehen.
Ebenso den Spalt zwischen Tintenleiter und Feder

Da sitzen gerne allerlei Reste des Schleifen, Poieren und Abwischen die mit Abspülen nicht verschwinden
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ichmeisterdustift
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von ichmeisterdustift »

Die Nagelpolierfeile finde ich ganz gut, wenn man schon Erfahrung mit dem Schleifen hat und man die Schwachstelle an der Feder mit den Augen erkennen kann. Das Problem an diesen Feilen/Blöcken ist, dass man nicht in seiner üblichen Handhaltung darauf schreiben kann.

Für erste Versuche empfehle ich Nassschleifpapier in den Körnungen 3000, 5000 und 7000 in Bögen zu 23x28cm, die sind für je knapp 2 € zu bekommen. Darauf kann man dann in seiner Handhaltung mit minimalem Druck schreiben und das Schleifpapier erwischt die Stelle, die man selbst als Schwachpunkt empfindet. Anfangen würde ich mit 5000, falls es nicht hilft, auf das 3000 wechseln, zwischendurch auf normalem Papier schreiben und testen. 7000 hat schon keine wirkliche Schleifwirkung mehr, da geht es nur noch ums Polieren. Wenn also nach 5000 kein Kratzempfinden mehr da ist, sollte man das 7000 erst gar nicht einsetzen.

Diese Kuperfolien sind auch prima, um den Tintenfluss zu korrigieren.

Bei Susi kann es natürlich auch sein, dass der Tintenfluss an einer bestimmten Stelle aussetzt, weil sie gerade dann etwas zu viel Druck auf die Feder gibt und die Feder zu weit vom Tintenleiter abhebt, so dass keine Tinte an diese Stelle der Federspitze kommt.
Das lässt sich einfach testen: Wenn beim Schreiben ganz ohne Druck die Aussetzer nicht auftreten, hängt es daran.
Es gibt viele Möglichkeiten, warum es zu Aussetzern kommen kann, nicht immer muss man gleich zum Schleifpapier greifen ;)

Gruß,
Volker
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pelikanjog
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von pelikanjog »

Klar Volker,

für eine Feinabstimmung nutze ich natürlich auch micromesh von ... bis 12.000.

Aber fürs erste genügt wohl eine Nagel - polier -feile aus jedem Drogeriemarkt.

Mein Problem ist, dass ich gar nicht immer mit der gleichen Füllerhaltung schreibe ....

Bei meinem "guten" Federn (mit relativ großem Schreibkorn - früher Kugelspitze z.B. KF - spielt das aber eine untergeordnete Rolle. Aber ich habe auch Federn mit EF oder/und flexibel und da werden dann auch - je nach Druck - die "inneren" Ecken am Federflügel wichtig.
Dafür habe ich dann ultra-feine Schleiffilme von 0,3 - 9 ym, von Dyamond (Schweiz) die ich durchziehe.

Aber ich gebe gerne zu, dass ich es nicht schaffe wie du eine Kaweco-Student-Feder so perfekt wie du (stub) zu schleifen/polieren. Von daher lerne ich gerne noch von einem wie du.

Hansjürgen
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von Frischling »

Volker, danke für die Erklärung, das gibt mir den Anstoss mit meinem ersten (unfreiwilligen) Versuch eine Feder umzuschleifen weiter zu machen.
ichmeisterdustift hat geschrieben:
13.02.2021 10:04
Die Nagelpolierfeile finde ich ganz gut, wenn man schon Erfahrung mit dem Schleifen hat und man die Schwachstelle an der Feder mit den Augen erkennen kann. Das Problem an diesen Feilen/Blöcken ist, dass man nicht in seiner üblichen Handhaltung darauf schreiben kann.
Diese hier ist doch ziemlich flach, damit ändert sich die normale Schreibhaltung nicht wirklich.

LG
Christa
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patta
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Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von patta »

Wenn man in normaler Schreibhaltung auf einer Nagelpolierfeile schreiben will, nimmt man ein Buch, welches die gleiche Höhe hat, und legt die Feile davor (die Risikominimierer können auch zwei identisch dicke Bücher nehmen und die Feile dazwischen legen). So hat man die normale Haltung und kann die Feder bearbeiten.

Gruß patta

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
Susisorglos

Re: Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

Beitrag von Susisorglos »

Dank Volkers Anleitung habe ich mir nun 3 Bogen Schleifpapier bestellt, und werde berichten 😉
Zuviel Druck beim Schreiben übe ich eigentlich nie aus, im Gegenteil ich lasse die Feder über das Papier gleiten. Mal schauen ob ich meine "Diva" zahm bekomme 😉
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