Hexenwerk Federnschleifen / Zeigt Eure Federn!

[Buntschreiber]

Falls jemand ein Schleifpapier braucht das man bei Hornbach bekommt, ich muss da nächste Woche ohnehin einkaufen und kann gerne was mitbringen und ggf. auch aufteilen. Lässt sich dann ja easy per Brief verschicken. Ich muss nur die Hornbach-Artikelnummern wissen, dann organisiere ich das.

[ichmeisterdustift]

...
Dafür habe ich dann ultra-feine Schleiffilme von 0,3 - 9 ym, von Dyamond (Schweiz) die ich durchziehe.
Aber ich gebe gerne zu, dass ich es nicht schaffe wie du eine Kaweco-Student-Feder so perfekt wie du (stub) zu schleifen/polieren. Von daher lerne ich gerne noch von einem wie du.
Hansjürgen

Hallo Hansjürgen,
es freut mich, dass Dir die Feder zusagt.
Und ja, diese Laping Film Folien habe ich vergessen, die habe ich auch hier, sie kommen aber selten zum Einsatz.

Was ich an den Nagelpolierfeilen nicht mag, ist einerseits die leicht erhöhte Position, doch dagegen gibt es ja Abhilfe (danke, patta).
Noch mehr stört mich die sehr kleine Fläche, da ist ein Schleifpapier in etwa A4-Größe deutlich angenehmer um auch mal ausladende Schreibbewegungen testen zu können. Und letztlich ist die Schaumpolsterung wie auch beim Micromesh besser geeignet, wenn ich Werkstück und Schleifpapier in Händen halte, auf dem Tisch kann ich das nicht haben. Ich nutze die Nagelpolierblöcke eigentlich nur, um geschliffenen Federn den letzten Touch zu geben.

Im Baumarkt findet man Schleifpapiere dieser Körnung selten (meist hört es bei 2000 auf) und wenn, dann in der Abteilung Autozubehör.

Gruß,
Volker

[Bauchnabelfussel]

Einer meiner ersten Versuche, schreibt sehr satt. Mich wundert bei der Feder immer wieder, dass sie eigentlch sofort anschreibt.

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Die Farbe ist auch kein schwarz

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[ostfüller]

Ich nutze auch Schleifpapier in den von Volker benannten Körnungen. Von den Nagelpolierfeilen bin ich weg, zumindest wenn es um die Federn geht. Hintergrund ist die Polsterung, die ein genaues Arbeiten am Korn einschränkt. Das Schleifpapier lege ich immer auf einen ungepolsterten Untergrund damit hier nichts nachgibt.

Viele Grüße
Marco

[JulieParadise]

Die Nagelpolierfeilen benutze ich ohne Druck bzw. nur mit so viel Druck, wie ich beim Schreiben auch draufgeben würde, daher habe gibt es so kein Problem mit dem Nachgeben der weichen Oberfläche.

[Pumukeline]

Wo bekommt man online solche Schleifpapiere?

[PenFan]

Diese ganz feinen Schleifpapiere 2000er, 4000er und noch höher bekommt man im Maler- Lackiererbedarf. Ich habe jetzt keine Webseite parat, aber da hilft Tante Gugel, Stichwort "Lackiererbedarf" oder "Lackierzubehör". Und unbedingt darauf achten, daß es wasserfestes Schleifpapier ist, also zum Naßschleifen.

[Susisorglos]

https://www.ebay.de/itm/293728224408

Den Link habe ich von Volker bekommen

[Pumukeline]

Danke!

[Papiertiger]

Eierlegende Wollmilchsau aus Japan: eine Soft Fine Feder vom Pilot Custom Heritage 912, aus der ich eine Waverly Falcon Soft Fine gemacht habe. Das Schreibgefühl ist wunderbar, wie bei einem weichen Kalligraphiepinsel. Auch auf rauheren Papieren.

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[JulieParadise]

Wow, darf ich da (sonst versuche ich ja, nicht so fordernd zu klingen) um eine Schreibprobe bitten oder eine Beschreibung der Vorgehensweise, etwa, ob Du die Feder auch etwas nach oben gebogen hast!?

Sieht jedenfalls spannend aus!

[Papiertiger]

Ich habe die Federspitze etwas nach oben gebogen. Nicht mehr, als es auch Pilot bei den Waverly Federn macht. Goldfedern lassen sich sehr leicht biegen, da muß man höllisch aufpassen, daß man nicht zu weit hochbiegt. Hier, wie gewünscht, die Schriftprobe, und eine anschauliche Zeichnung der Vorgehensweise. Ich klebe die Federspitze mit Washi Tape ab, um Werkzeugspuren auf der Feder zu verhindern. Das Tape ist auf der Oberfläche rutschig, von daher wäre es besser Heftpflaster zu nehmen. Ich biege die Waverly Federn sehr vorsichtig, in mehreren Durchgängen, und prüfe nach jedem Biegevorgang mit der Lupe.

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Die beiden Aussparungen habe ich dann mit dem Dremel und einem zylindrischen Diamantfräser gemacht. Auch hier sollte man die Feder mit Washi Tape o.ä. rechtwinklig zum Federschlitz abkleben, um zu markieren wie weit die Aussparungen gehen sollen. So bekommt man sie gut symmetrisch hin.
https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R4 ... l&_sacat=0

Ach ja, und falls sich jemand wundert über den Papierstapel. Man drückt mit dem Schreibkorn eine Delle in den Papierstapel und fixiert es so. Die gezeigte Feder ist noch nicht ganz fertig bearbeitet. Ich poliere die Aussparungen noch gründlich und rhodiniere sie dann im Abschluß, damit die Feder wieder richtig schön wird.

[JulieParadise]

Ganz lieben Dank für die auch sehr unterhaltsame Beschreibung!

CY vom Podcast Tokyo Inklings weist nebenher immer mal wieder darauf hin, dass sich beim Hochbiegen auch die Spitzen der Schenkelchen auseinanderbewegen, war das bei Dir auch ein Problem?

[Papiertiger]

Nein, da ich ja das Schreibkorn mit der Pinzette richtig fest ins Papier reindrücke, so daß es in der entstehenden Vertiefung festsitzt, und sich die Federschenkel keinen Deut auseinanderbewegen können beim Biegen. Das Ganze funktioniert wie ein Micro Schraubstock. Das Papier verfestigt sich durch das Hineindrücken und klemmt die beiden Schreibkornhälften ein. Und von oben drückt die Flachpinzette so feste daß das Goldblech nicht verrutschen kann. Zusätzlich hält das um die Federspitze geklebte Washitape die Federschenkel zusammen. Da kann bei richtiger Technik also nichts passieren. Ich biege auch nicht die Federspitze hoch, sondern fixiere sie auf der Tischkante und biege durch Hochbewegen des ganzen Füllers praktisch die restliche Feder leicht nach oben, mache es also genau umgekehrt. Ich habe dann noch die scharfen Innenkanten des Schreibkorns ein wenig gebrochen, damit die Feder im Flexbetrieb nicht kratzt.

[JulieParadise]

Aha! Danke!

Jetzt musst Du nur aufpassen, dass Dir nicht auch unaufgefordert Füller mit Verbesserungswünschen zugeworfen werden.