Federschleifer in Deutschland

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Enthousiast
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Federschleifer in Deutschland

Beitrag von Enthousiast »

Grüßt euch zusammen,

möglicherweise ist mir in der Suchfunktion ein Faden durchs Raster geschlüpft, deshalb weist mich gerne darauf hin, wenn es so ist.

Kennt ihr jemanden, der die Größe des Federschreibkorns verkleinern (oder gar vergrößern) kann? Ich selbst traue mich da nicht ran. Natürlich habe ich schon von John Mottishaw und John Sorowka gehört, die sehr gute Arbeit leisten sollen, nur befinden sie sich nicht gerade in der Nähe. Wenn ihr jemanden in Deutschland kennt, wäre das super. Beim Volker habe ich schon angefragt, der macht das aber nur noch für Füller, die man bei ihm gekauft hat.

Wenn nicht, weiß jemand, welche Arbeiten John Sorowka zu welchen Preisen anbietet? Er scheint keine Internetpräsenz zu haben.
Zuletzt geändert von Enthousiast am 18.10.2019 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
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rhapsodic
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von rhapsodic »

Hi Lukas,

das ist echt eine spannende Frage, und ich weiß bisher nur von Fritz Schimpf, und dort auch nur für dort gekaufte Federn.

VG
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TomSch
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von TomSch »

Moin Lukas,

worum geht's denn genau bzw. konkret? Deine Frage ist sehr allgemein gestellt. ;)

Ich bin bestimmt hier nicht der einzige, der es sich zutraut - und auch schon mehrfach praktiziert hat -, Federkörner ab- und in bestimmte Formate umzuschleifen. Beim Gegenteil allerdings reduziert sich die Zahl der Könner radikal, was neben dem Können auch an Werkzeug und benötigtem Material liegt. :o

Tschö, Thomas
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Enthousiast
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von Enthousiast »

Hi zusammen,

konkret rede ich zum Beispiel davon, aus einer B- eine F-Feder zu machen oder umgekehrt. Gerade von fein auf weniger fein stelle ich mir in der Tat schwieriger vor ;)
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TomSch
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von TomSch »

Hallo.

Im letztgenannten Fall muss Material aufgeschweißt werden, meines Wissens müsste erst das alte Korn komplett runter, bevor ein neues draufkommt, da man in der Regel nicht die genaue Legierung des ursprünglichen Korns kennt. Sinn macht dies nur bei alten, nicht ersetzbaren und erhaltungswürdigen Federn. Eine Lamy Vista F in eine B umzubacken macht bei einem Preis von 4,95€ irgendwie keinen. Auch aus einer Pelikan M200 Tradition B umgekehrt eine F zu schleifen, ist bei 20€ Neupreis wenig sinnvoll. :lol:

Tschö, Thomas
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Enthousiast
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von Enthousiast »

Das versteht sich von selbst :) Ich dachte zum Beispiel an die Situation, wenn man einen teuren Füller gebraucht kauft und mit der Federbreite nicht klarkommt. Einen neuen Füller für mehrere Hunderter zu kaufen, ist dann eher ein Problem, als wenn der Füller neuwertig nur wenig kosten würde. Gerade bei teuren Modellen ist der Preisunterschied neu-gebraucht ja teilweise signifikant.
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TomSch
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von TomSch »

Hallo Lukas,

kann ich nicht verstehen, man kauft doch kein neues Auto, wenn man mit dem Lenkrad nicht klarkommt. Im Falle eines Füllers kaufst du doch keinen anderen gleichen Modells, wenn du mit der Feder auf Kriegsfuß stehst?
Einen neuen Füller für mehrere Hunderter zu kaufen, ist dann eher ein Problem, ...
Du solltest vielleicht über die Möglichkeit nachdenken, eine Feder hizuzuerwerben oder vielleicht im Forum zu tauschen. :geek:

Möchtest du jetzt vielleicht konkret werden, oder geht es dir hier nur um eine allgemeine Frage? In ersterem Fall überlege ich gern weiter mit, im zweiten klinke ich mich aus. ;)

Cheerio, Thomas
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rhapsodic
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von rhapsodic »

TomSch hat geschrieben:
18.10.2019 19:07
kann ich nicht verstehen, man kauft doch kein neues Auto, wenn man mit dem Lenkrad nicht klarkommt. Im Falle eines Füllers kaufst du doch keinen anderen gleichen Modells, wenn du mit der Feder auf Kriegsfuß stehst?
Hi Thomas,

zum Vergleich eine andere Metapher - Möbel kann man vorgefertigt kaufen oder vom Schreiner anfertigen lassen. Es gibt viele spannende Federvarianten, die (leider) nicht (mehr) angeboten werden, z.B. Italic/Cursive Italic oder Oblique. Hier ist man auf eine Anpassung angewiesen. Ich schreibe selbst mit der Breite japanisch F, da wird man bei Pelikan und Co auch leider nicht fündig, so daß ich gerade bei Pilot & Platinum "festsitze".

Wie bist Du denn bei der Reduzierung der Federbreite vorgegangen? Ich hab's leider noch nicht geschafft, daß da ein gleichmäßig rundes Ergebnis dabei rauskommt. Stub/Italic geht noch eher...

VG
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TomSch
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von TomSch »

Hallo "Rhapsodic" (hier benutzte ich lieber einen konkreten Vornamen),

bei grobem Abtrag 'nen Dremel mit diversen Aufsätzen (Aaachtunk! Viel und schneller Abtrag!), :shock:
etwas distinguierter mit einem Arkansas-Stein oder einem Belgischen Brocken und Wasser (Aachtung! Immer noch viel Abtrag!), :o
die Fein-, Schleif- und Polierarbeiten mit Micromesh-Pads (4 Sorten auf einem Streifen: 1500er, 3000er, 6000er und 12000er) oder mit Matten (ähnlich Schmirgelpapier-Matten), die es davon auch gibt. 8-)

Die ersten Ergebnisse waren dabei recht abenteuerlich, positiv formuliert, wenn man's genau nimmt, habe ich erfolgreich die ein oder andere Feder ruiniert, sodass dann hinterher eine IBB daraus wurde. ;)
Inzwischen habe ich jedoch einige Übung und das Verhältnis von Miss- und Erfolg verschiebt sich stetig zugunsten der zweiten Kategorie. :D

Tschö, Thomas
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Wurmbunt
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo,
ist eigentlich nicht mein Metier, aber man vergebe mir meine Einmischung - ich bin bekennender "Schleiffsteinfetischist" ! ;)
Falls zum Federschleifen Ölsteine (Arkansas, Washita, Türkischer Ölstein, oder Charnley Forrest) benutzt werden, ist Azeton zwingend erforderlich, um die Feder zu reinigen und einen entsprechenden Tintenfluss zu erreichen.
Das geht eigentlich nur, wenn die Feder vorher ausgebaut wurde.
Ansonsten, ist es Ratsam, Wassersteine zu verwenden. Die Auswahl ist auch hier groß ( Llynn Mellillyn, Tam O' Shanter, Drachenzunge, Belgischer Brocken in gelb und blau, Thüringer Abziehstein und diverse Kunststeine).
Steine haben den großen Vorteil, Flächen und Kanten zu erzeugen. Wenn Du also eine bestimmte Geometrie möchtest - Abziehstein!
Micromesh, Nagelpolierfeilen, lapping Film, oder Pasten (Chromoxyd, Micropolish, Diamantschleiffpasten) sind eher zum Polieren und brechen der Kanten (wenn eine Feder"rupft") sinnvoll.
Grüße Andi
Duckjibe215
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von Duckjibe215 »

Die Frage ist zwar nach einem Federschleifer in Deutschland, aber ich möchte einen wahren Federkünstler in Belgien erwähnen, der für mich schon so einige traumhafte Individualisierungen vorgenommen hat: Francis, hier als fountainbel bekannt.

Mittlerweile schleift er fast sämtliche meiner Füller, auch die wirklich wertvollen, und ich bin restlos begeistert!

Darüber hinaus ist der Kontakt äußerst freundlich und schnell. Francis ist übrigens der Erfinder des Bullfillers und aus meiner Sicht nicht nur ein Meister seines Fachs, sondern eine Person mit einem gewissen Bekanntheitsgrad.

Ich möchte ihn hier wärmstens empfehlen!

Viele Grüße
Marco
Marco

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asd0815
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von asd0815 »

Da kann ich mich nur anschließen und ebenfalls den Francis wärmstens Empfehlen. Ist zwar nicht Deutschland, aber Belgien ist ja nicht so weit weg.
Ich habe mittlerweile auch drei Federn vom Francis bearbeiten lassen und damit sehr zufrieden.
Viele Grüße, Martin
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Duckjibe215
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von Duckjibe215 »

Und er hat natürlich nicht den Bull-Filler ( :twisted: ), sondern den Bulkfiller erfunden....
Marco

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Enthousiast
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Re: Federschleifer in Deutschland

Beitrag von Enthousiast »

So, ich melde mich auch noch mal. In letzter Zeit war viel los, sorry für die späte Rückmeldung.

Ich wollte das Thema eigentlich gar nicht so sehr diskutieren, aber wenn man wie ich noch recht neu in der Füllerwelt ist, fällt einem schnell auf, dass man Federn nicht immer so kriegen kann, wie man sie vielleicht gerne hätte. Sei es bei einem Gebrauchtkauf oder seien es speziellere Kornschliffe wie italic, oblique, 3B, XXF usw. Das war's eigentlich auch schon. Und eine Sammlung von in Deutschland (oder in der Umgebung) ansässigen Kontakten kann ja vermutlich nicht schaden :)

Ich würde noch Lutz Fiebig im metaphorischen Sinne in den Ring werfen, mit dem ich kürzlich sehr gute Erfahrungen gemacht habe, sowohl mit dem Resultat als auch mit dem Service und der Kommunikation.
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