Anfängerfrage

[pejole]

Bei neuen Spitzfedern geht das bei mir kurz und schmerzlos, die werden für ca.. 2 Sekunden in einer Flamme hin und her bewegt, so wirkt die Hitze nicht an einer Stelle, man riecht förmlich das verbrannte Öl oder was das ist, kurz mit Küchenkrepp abgewischt und fertig, die Feder ist einsatzbereit. Ich habe noch nie erlebt dass die Feder durch die Hitze weicher wird, bei der Herstellung sind die Federn größerer Hitze ausgesetzt.

Im Foto sieht man oben die abgeflämmte Feder und unten die nicht abgeflämmte mit der Tinte in Tropfenform, wenn man die so benutzt tropft beim ersten Druck auf die Feder die ganze Tinte raus und ein fetter Klecks ist die Folge.

Und wenn nach dem Abflämmen so einige fliessfreudige Tinten immer noch aus der Feder tropfen wollen und nicht halten wird die Feder in reine Eisengallustinte getunkt, abgeputzt und dann tropft aber keine Tinte mehr.

Vom Entfetten der Feder mittels Kartoffel habe ich auch gehört, ich bin aber zu faul um eine Feder zu entfetten immer in den Keller zu rennen und mir eine Kartoffel zu holen, mit einem Feuerzeug ist das in 2 Sekunden erledigt. Geht aber auch mit Spülmittelwasser.

Gruß, Martin

[pejole]

Ach ja, vielleicht auch interessant für dich und andere, die japanischen G Federn kaufe ich immer bei www.j-stuff.de , Leonard principal und andere und auch schon mal Tinten und Federhalter und anderes bei www.feder-fuehrend.de . Beide zuverlässige Lieferanten.

Anfangs habe ich Federn, EG- und Nussbaumtinten und handgedrechselte Federhalter auch in der Schweiz bei www.kalligraphie.com gekauft., aber der hat die Hersteller jetzt nicht mehr alphabetisch aufgeführt und da sucht man sich doll und dämlich wenn man Federn bestimmter Hersteller sucht, ebenso wie bei www.kallipos.de obwohl der ein riesiges Angebot an guten Vintage Federn hat.

Gruß, Martin

[JimiThing]

Guten morgen,

Boesner gibt es bei uns auch und dort habe ich auch einen nicht unerheblichen Teil meiner Federn erstanden. Bloss dort hatte eigentlich niemand Ahnung und ich hab mich ein Mal durch das Sortiment gekauft (alles was mir nicht arg breit vorkam oder die Plakatfedern hab ich auch ausgelassen) Es gibt ein weiteres Büro- und Schreibwarenfachgeschäft, die sind (anscheinend) gut, was Füllhalter angeht (das kann ich nicht beurteilen, denn ich kaufe immer nur den Lamy Safari und lasse mir eine breite Feder einsetzen), aber auch hier haben die Mitarbeiterinnen wenig über Federn sagen können. Da gab es dann aber ein Set mit 11 antiken Federn, das ich natürlich auch mitnehmen musste, weil die alle anders aussahen, als die, die ich bei Boesner erstanden hatte.
Und als drittes gibt es noch Staples, dort wissen sie nicht Mal, was ein Kolbenfüller oder Konverter ist. Generell gehe ich immer lieber erst Mal ein ein Geschäft, gucke und lasse mich beraten, bevor ich ggf doch auf eine online Bestellung zurück greife (greifen muss)

Dann habe ich hier den Link zu Kallipos entdeckt und als ich die Seite besuchte, habe ich überhaupt erst geschnallt, dass die Bezeichnung/Name der Feder auf sie drauf geprägt ist. Dann hab ich mich mit Lesebrille und Lupe bewaffnet, die Namen "meiner" Federn aufgelistet und bis auf 2 (ich hatte inzwischen 22 Stück) bei Kallipos auch tatsächlich alle gefunden (das war auch schon ein ganz schönes Rumgeklicke...). Da hab ich dann erfahren, welche Arten von Federn es überhaupt gibt und konnte ein wenig Rückschlüsse ziehen, was mir anscheinend gefällt und liegt...

Mit dem Wissen und den Erfahrungen von Euch ergänzt sich das nun optimal und ich freu mich drauf, gleich wieder mit meinen neuen Schätzen rum zu experimentieren.

Mein Anspruch ist dabei nicht, Kalligrafie zu betreiben (sagt man das so?), sondern ich möchte einfach nur Schreibgeräte haben, die meiner normalen/persönlichen Handschrift entgegenkommen. Aber wer weiß, vielleicht kommt das noch.
einen schönen Sonntag an alle,
Gruß, Kristin

[NicolausPiscator]

Na, auf Deine Fragen hast Du schon kompetente Antworten erhalten. Mich hat anfangs das Abblättern und Verfärben des Federhalters gestört und genervt, seit ich bei einem Kalligraphen zu Besuch war, der hauptberuflich kalligraphiert, und gesehen habe, dass seine 100 Federhalter alle so mitgenommen aussehen, bin ich da deutlich entspannter. Auch die Federhalter von Nick Stewart sehen nicht anders aus.

[JimiThing]

Na, auf Deine Fragen hast Du schon kompetente Antworten erhalten. [...]

Ja, auf jeden Fall! Das wollte ich auch gar nicht kritisieren, falls das so rüber gekommen ist. Die Antworten hier waren am hilfreichsten überhaupt, da einfach auch sehr praxisnah! Also noch Mal danke an alle.

Mich stört es generell auch nicht, wenn das Material gebraucht aussieht, aber bei den Federhaltern kriege ich dann irgendwann auch bunte Finger und das stört dann doch

[V-Li]

Bei neuen Spitzfedern geht das bei mir kurz und schmerzlos, die werden für ca.. 2 Sekunden in einer Flamme hin und her bewegt, so wirkt die Hitze nicht an einer Stelle, man riecht förmlich das verbrannte Öl oder was das ist, kurz mit Küchenkrepp abgewischt und fertig, die Feder ist einsatzbereit. Ich habe noch nie erlebt dass die Feder durch die Hitze weicher wird, bei der Herstellung sind die Federn größerer Hitze ausgesetzt.

Bei der Produktion ist die Hitze bewusst und mit viel Sachverstand/Erfahrung eingesetzt worden. Es macht einen großen Unterschied wie schnell ich Stahl aufheize oder abkühle.

Das spricht nicht gegen deine Methode, sondern nur gegen dein Argument.

[pejole]

Na, auf Deine Fragen hast Du schon kompetente Antworten erhalten. Mich hat anfangs das Abblättern und Verfärben des Federhalters gestört und genervt, seit ich bei einem Kalligraphen zu Besuch war, der hauptberuflich kalligraphiert, und gesehen habe, dass seine 100 Federhalter alle so mitgenommen aussehen, bin ich da deutlich entspannter. Auch die Federhalter von Nick Stewart sehen nicht anders aus.

Federhalter, zumindest meine aus Olivenwurzelholz gedrechselten müssen bei mir so aussehen dass zu sehen ist dass sie in Gebrauch sind , bei Plastikhaltern ist das ja leider nicht möglich.

Als Beispiel, diese drei habe ich mir erstmal mit Leukoplast im vorderen Teil vor der Feder der mir zu tief ausgeschliffen war und einen zu tiefen Wulst hatte passend gemacht so dass der Zeigefinger locker aufliegt und nicht durch irgendeinen künstlichen Wulst sich gestört fühlt. Diese auf superglatt polierten Halter liegen eh nicht gut in den Fingern, sind nicht griffig genug.Schreiberfinger können verdammt empfindlich sein und sich durch jede Unebenheit gestört fühlen. Am liebsten wäre mir ich wäre bei dem Drechselvorgang dabei und könnte den Halter "anprobieren" ob er in die Finger passt, aber das ist ja leider nicht möglich.

Und irgendwie lässt es sich nicht vermeiden dass irgendwann irgendwie Tinte an den vorderen Teil kommt, und wenn nicht dann helfe ich auch schon mal nach, wobei mir der rechte im Foto wohl ein wenig zu tief ins Fass gefallen ist, sieht aber trotzdem lebendig aus, ich finde der Halter muss danach aussehen dass er in Gebrauch ist, er nimmt dadurch keinen Schaden, er wird höchstens interessanter. Saubere Holzfederhalter finde ich eher ein wenig langweilig, durch Tintenflecken wird ihnen erst Leben eingehaucht.

Dass diesen bunten Haltern die Farb- und Lackschicht abplatzt habe ich noch nicht erlebt, einzig kann ich sagen dass diese Halter rutschfest in den Fingern liegen und das ist schon sehr wichtig für entspanntes Schreiben

Gruß, Martin

[JimiThing]

Ich habe versucht, Fotos von den aufgeplatzten Federhaltern zu machen, aber ich bin zu doof, die vom Handy auf meinen PC zu kriegen. Naja, es kam eh nicht so gut rüber, was ich zeigen wollte...
Deine Federhalter sehen schön gebraucht aus, ja, das gefällt mir auch. Meine billig Dinger platzen von Innen nach Außen komplett auf, so dass die Tinte an die Finger zieht. So wie wenn (upps? Deutsch?!) man mit einer Axt in ein Stück Kaminholz haut...
Naja, das Thema ist wohl jetzt ausführlich durchgekaut... Ich bin mit der Reinigung nun etwas vorsichtiger und sorgfältiger, dann wirds wohl gehen...

Ich hab gestern Abend noch aus meinen insgesamt 32 verschiedenen Federn 5 rausgefiltert, mit denen ich besonders gut und gerne schreibe. Danach habe ich mit denen verschiedene Tinten und 80 und 90 gr Papier getestet... Echt interessant was das jeweils wieder für einen Unterschied macht... Da kam ich auf die Idee auch ein paar Tintentests anzustellen und hier hochzuladen, vorab hab ich da aber ein paar Fragen... Das mache ich aber wohl in nem neuen Thema in der Tintenrubrik, oder?

Ich hab (weil 32 Federn ja anscheinend noch nicht genug sind) heute noch einzelne Federn für meine Lamy-Füller (allesamt Safari) gekauft. (bis gestern hatte ich 8 Füller, seit heute habe ich dann 10 *seufz*)
Bisher hatte ich nur Füller mit Feder M und B und ich war auch nie auf die Idee gekommen, dass man die Federn einzeln kaufen und selbst tauschen kann (ja, ich bin Anfängerin... ) Ich war mal auf F neugierig und hab dann 1,1 auch mitgenommen. Ich muss sagen, dass F für manche Fälle mir auch gefällt und 1,1 gar nicht. Damit sieht meine Schrift gar nicht aus wie meine, was genau genommen ja auch fast logisch ist, aber mir halt trotzdem nicht gefällt...
Dass ich dann noch zwei weitere Füller erstanden habe war Zufall und/oder Schicksal. Ich war in einer Stadt, wo ich alle 2 Wochen einen Nachmattig bin "noch schnell bei der Post" um Briefmarken zu kaufen. Da hatten die doch tatsächlich einen kleinen Lamy-Ständer auf dem ich noch die Farben Hellblau und Lila entdeckt habe, die sonst in allen zig Läden in denen ich war ausverkauft waren...

So... nun beende ich mein Geplaudere - alle die schmunzeln müssen, weil ich 10 Füllhalter zu besitzen VIEL finde, dürfen sich gern melden und alle anderen natürlich auch (oder einfach nur schmunzeln... )
Schönen Abend noch,
Kristin