Feder richten, besser Fachmann ?

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Pensilea
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Feder richten, besser Fachmann ?

Beitrag von Pensilea » 09.12.2020 16:55

Ein Hallo ins Forum,
ich habe eine Pelikan 18 k Weissgoldfeder, die in ein Modell der 400er Reihe gehört und die schief auf dem Tintenleiter sitzt. Jetzt die Frage, ob ich da einen Fachmann ran lassen sollte, oder kann ich es selber versuchen zu richten, oder ist die Feder fest am Tintenleiter verbaut und ich muss sie einschicken?
Man kann übrigens ganz gut erkennen, dass unter dem "Weissgold" ein goldener Schimmer durchscheint, vor allem am Rand. Wurde wohl viel geputzt🤨 und die Rhodinierung abgeputzt.
Wenn ich das Federaggregat einschraube, schreibt der Füller eigentlich gut ohne Aussetzer.

Eure Meinung ist nun gefragt.
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Herzliche Grüße, Angelika

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Strombomboli
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Re: Feder richten, besser Fachmann ?

Beitrag von Strombomboli » 09.12.2020 17:03

Ich würde einfach mal ein bißchen dran rumdrücken. Wenn sich die Feder in die eine Richtung verschoben hat, wird sie sich schon auch wieder in die andere verschieben.
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.

Horsa

Re: Feder richten, besser Fachmann ?

Beitrag von Horsa » 09.12.2020 17:05

Das ist eine Frage der Erfahrung, Kompetenz und des Mutes.
Vielleicht ist die Fehlstellung schon durch einen beherzten Griff an die Feder zu berichtigen. Vielleicht sollte man sie aber auch komplett lösen und wieder einsetzen. Da gibt es hier bestimmt eine Anleitung oder einen Bericht dazu.
Irgendwann hat ein jeder einmal angefangen, es auch als "Greenhorn" selbst zu probieren.
Bei den meisten klappt es.
Willst Du sie nicht an einen Fachmann abgeben, es selbst aber auch nicht probieren, nimm sie zu einem Stammtisch mit.
Es werden einige Mitforenten dabei sein, die es für Dich schnell erledigen und es Dir dabei auch noch zeigen.
Da hättest Du am Ende den größten und sichersten Gewinn.

Liebe Grüße

Horsa

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TomSch
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Re: Feder richten, besser Fachmann ?

Beitrag von TomSch » 09.12.2020 17:14

Hallo Angelika,

wenn er schreibt, ist das ja eher ein optisches, denn ein funktionelles Problem. Du könntest es so lassen.

Nach meinem Eindruck schauen Feder und Tintenleiter für den Normalfall ein wenig zu weit (vielleicht 1-2mm) aus dem Federring heraus. Ich würde das Federelement in einen 400er hineinschrauben, dann vorsichtig die Feder auf dem Tintenleiter (an beiden Schenkeln seitlich gefasst) in die richtige, mittige Position zu schieben/drehen versuchen. Wenn et klappt, danach Feder mit Tintenleiter ein wenig weiter in die Federhülse hineinschieben (s.o.). :P
Wenn sich nichts rührt, lass lieber eine(n) Fachfrau/-mann beim nächsten Stammtisch ran. :)

Viel Erfolg, Thomas.

PeEs: wenn du dich nicht daran traust, kannst du mir auch die Problemfeder zusenden, ich richte sie dir gern. ;)
Sei nicht so; sei anders.

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Pensilea
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Re: Feder richten, besser Fachmann ?

Beitrag von Pensilea » 09.12.2020 17:22

Vielen Dank an Euch für die schnellen Antworten. Dann werde ich es zuerst einmal selber probieren, so wie beschrieben. Danach berichte ich und komme evtl. auf das Angebot zurück, mir zu helfen. Das finde ich super nett.
Ich habe auch den Eindruck, dass sie nicht richtig auf dem Tintenleiter sitzt, weil sie eine leichte "Neigung" zur Seite hat. Erstmal einweichen und die Tintenreste entfernen. War mit irgendeiner roten Tinte befüllt, die ich kaum von den Fingern bekam.
Herzliche Grüße, Angelika

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Horsa

Re: Feder richten, besser Fachmann ?

Beitrag von Horsa » 09.12.2020 17:31

Das mit den Fingern ist normal. Ganz viele Mitforenten erkennst Du in freier Wildbahn an ihren bunten Fingern.
Ich freue mich immer, wenn ich nicht nur bei mir bunte Tintenfinger sehe.
Irgendwann sinkt die Hemmschwelle zum Kontakt mit Tinte.
Ich drücke Dir die Daumen. Wackelt sie arg zu schnell, wird die Feder wohl zu locker unter der Hülse sitzen und die von Thomas erwähnte Behandlung wird dann auch noch notwendig. Geht es nicht ganz leicht aber doch sanft, ist alles gut.
Neben Thomas würde auch ich oder jeder andere hier seine Hilfe anbieten.

Liebe Grüße

Horsa

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Re: Feder richten, besser Fachmann ?

Beitrag von Wrighter » 09.12.2020 21:04

Pensilea hat geschrieben:
09.12.2020 17:22
War mit irgendeiner roten Tinte befüllt, die ich kaum von den Fingern bekam.
Die lässt sich mit warmem Wasser und einem Bimsstein, wie er zur Hornhautentfernung, in jedem Drogeriemarkt feilgeboten wird, ganz leicht wieder entfernen. ;)
Herzliche Grüße
Ralf
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Re: Feder richten, besser Fachmann ?

Beitrag von hoppenstedt » 10.12.2020 17:01

Falls noch (m)eine Meinung gefragt ist: ich würde Federn, die gut schreiben, genauso lassen wie sie sind, immer nach dem Motto Never touch a working system.

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Re: Feder richten, besser Fachmann ?

Beitrag von Pensilea » 10.12.2020 19:10

hoppenstedt hat geschrieben:
10.12.2020 17:01
Falls noch (m)eine Meinung gefragt ist: ich würde Federn, die gut schreiben, genauso lassen wie sie sind, immer nach dem Motto Never touch a working system.
Danke Alfred. Natürlich höre ich noch gerne Deine Meinung.
Im Moment teile ich diese sogar. Hab ein bisschen an der Feder gerüttelt, glaube sogar, dass diese sich ein Hauch in die richtige Richtung bewegt hat. Ich werde sie unter Beobachtung halten und später nochmal neu das Schreibverhalten bewerten😁
Herzliche Grüße, Angelika

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Re: Feder richten, besser Fachmann ?

Beitrag von Wurmbunt » 11.12.2020 16:42

Hallo,
nach dem wässern ein bisschen mit dem Haarföhn erwärmen - so viel, daß man sich nicht die Finger verbrennt, ist genug. Dann in die gewünschte Position bringen und abkühlen lassen.
Dieses "heatsetting" funktioniert zwar mit Ebonit am besten, aber auch die meisten modernen Kunstsoffe werden durch die Wärme flexibler und die Gefahr eines Bruches reduziert sich. Es muss auch nicht so viel Kraft aufgewendet werden, wodurch die Feder nicht so leicht verbogen wird...
Grüße Andi

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