Hey,
ich bin noch realtiv neu und unerfahren, was Füller und Federn angeht, außer dass ich selber total gerne mit einem Füller schreibe habe ich mich noch nie großartig damit beschäftigt.
Mich würde interessieren, ob ihr grundsätzlich den Unterschied beim Schreibgefühl mit Federn aus verschiedenen Materialien beschreiben könnt. Ich habe lange Zeit nur mit einem günstigen Standardfüller mit Stahlfeder geschrieben und seit kurzer Zeit auch einen mit Bockstahlfeder. Wie würde sich das Schreibgefühl ändern, wenn ich eine Titan, Gold oder sogar Palladiumfeder hätte und merkt man den Unterschied auch als Laie oder sind das so feine Unterschiede dass man schon sehr genau drauf achten muss, um da was zu merken?
Vielen Dank für eure Mühe und ich hoffe die Frage ist nicht allzu blöd gestellt .
Lg Tom
Schreibverhalten verschiedener Federmaterialien
Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator
Re: Schreibverhalten verschiedener Federmaterialien
Das ist wirklich schwer zu beantworten. Es hängt auch von der Feder ab. Eine Stahlfeder kann "hart wie ein Zimmermannsnagel" oder richtig elastisch sein. Ich habe Stahlfedern, die schreiben angenehmer als Goldfedern, wenn das auch die Minderheit ist. Titanfedern kann ich nicht beurteilen, habe ich noch nie geschrieben.
- JulieParadise
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Re: Schreibverhalten verschiedener Federmaterialien
Mit den Federn ist es wie mit den Jecken, jede ist anders.
Bei Gold- und Stahlfedern geht es von-bis, Titanfedern, jedenfalls die paar, die ich ausprobieren konnte, fand ich aber eher nicht weich, sondern "matschig". Muss man also alles ausprobieren, was ja gleichzeitig Teil des Spaßes ist.
Bei Gold- und Stahlfedern geht es von-bis, Titanfedern, jedenfalls die paar, die ich ausprobieren konnte, fand ich aber eher nicht weich, sondern "matschig". Muss man also alles ausprobieren, was ja gleichzeitig Teil des Spaßes ist.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
Re: Schreibverhalten verschiedener Federmaterialien
Hallo Tom,
willkommen im Forum!
Beim Schreibverhalten/Schreibgefühl geht es um
Die Nachgiebigkeit hängt vom Material der Feder ab, aber auch von deren Bauform. Du kannst dir sicher vorstellen, dass auch die Materialdicke eine wesentliche Rolle spielt. Die Schenkel von Federn mit einem langen Schlitz bewegen sich natürlich leichter.
Ausserdem spielen noch die Eigenschaften der Tinte, des Füllers und des Papiers mit. Und deine körperliche "Bauweise", Handgröße, Schreibhaltung usw.
Du siehst, das Schreibverhalten setzt sich aus vielen Variablen zusammen. Wenn du dich hier im Forum weiter einliest, stösst du sicher auf die Empfehlung, den gewünschten Füller mit der gewünschten Tinte auf dem geplanten Papier aus zu probieren. Wenn das nicht möglich ist, bleibt nur auf die zahlreichen Empfehlungen zu vertrauen.
willkommen im Forum!
Beim Schreibverhalten/Schreibgefühl geht es um
das Gleiten auf dem Papier
Auf dem Papier gleitet das Schreibkorn. Das ist oft aus Iridium, egal ob die restliche Feder aus Stahl, Gold oder sonstwas besteht. Es kommts auf die Glätte der Kontaktfläche zum Papier an und auf deren Form - rund, gerade, schrägdie Nachgiebigkeit der Feder
gegen den Druck, mit dem du schreibst.Die Nachgiebigkeit hängt vom Material der Feder ab, aber auch von deren Bauform. Du kannst dir sicher vorstellen, dass auch die Materialdicke eine wesentliche Rolle spielt. Die Schenkel von Federn mit einem langen Schlitz bewegen sich natürlich leichter.
die Stärke und Form des Striches
Damit sind wir wieder beim Schreibkorn. Die Breite der Auflagefläche und deren Form bestimmen die Strichbreite und -variation.Ausserdem spielen noch die Eigenschaften der Tinte, des Füllers und des Papiers mit. Und deine körperliche "Bauweise", Handgröße, Schreibhaltung usw.
Du siehst, das Schreibverhalten setzt sich aus vielen Variablen zusammen. Wenn du dich hier im Forum weiter einliest, stösst du sicher auf die Empfehlung, den gewünschten Füller mit der gewünschten Tinte auf dem geplanten Papier aus zu probieren. Wenn das nicht möglich ist, bleibt nur auf die zahlreichen Empfehlungen zu vertrauen.
Liebe Grüße von
Matthias
Matthias
- Buntschreiber
- Beiträge: 429
- Registriert: 09.02.2021 11:51
Re: Schreibverhalten verschiedener Federmaterialien
Was ich schade finde: Kaum ein Laden hat noch Federn außerhalb des absoluten Standards vorrätig und man kann diese mal probeschreiben. So würde ich beispielsweise gerne mal ausprobieren ob mir eine (bei Lamy zum Glück sowohl einfach wechselbar wie kompatibel) OM-Feder Spaß macht oder eine Gold-M. Aber einfach so zweimal hundert Euro investieren auf Verdacht, finde ich suboptimal. Natürlich würde ich die Feder dann auch im Laden kaufen, keine Frage. Aber bei allem was jenseits der fünf Standard-Stahlfedern ist, ist die Reihenfolge: Erst kaufen, dann testen.
HABERE et TENERE
Re: Schreibverhalten verschiedener Federmaterialien
Vielen Dank für die schnellen Antworten
Das gibt mir auf jeden Fall schonmal ein paar gute Anhaltspunkte und dann heißt es wohl erstmal abwarten und nach dem Lockdown versuchen irgendwo was zum Probeschreiben zu finden.
Lg Tom
Das gibt mir auf jeden Fall schonmal ein paar gute Anhaltspunkte und dann heißt es wohl erstmal abwarten und nach dem Lockdown versuchen irgendwo was zum Probeschreiben zu finden.
Lg Tom
- Killerturnschuh
- Beiträge: 5353
- Registriert: 04.12.2013 17:56
- Wohnort: München und Edinburgh
Re: Schreibverhalten verschiedener Federmaterialien
Hallo Tom,
das ist ein vorzüglicher, wenn nicht gar der beste Plan überhaupt. Finde einfach in aller Ruhe heraus was dir liegt, was dir gefällt und dann nimm dir Zeit dich durch die einzelnen Marken und Federbreiten zu testen.
Salve
Angi
"Don't believe everything you read on the Internet!"
Bob Dylan
Drummer, Metallica
Angi
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Bob Dylan
Drummer, Metallica
Re: Schreibverhalten verschiedener Federmaterialien
Flexibel, weich, gleitet sehr gut über diverse Papiere. Und die matte, graue Oberfläche ist mal etwas anderes.
LG
Heinrich
Heinrich
- RichardRoss
- Beiträge: 208
- Registriert: 03.02.2018 19:46
Re: Schreibverhalten verschiedener Federmaterialien
In der Regel, natürlich nicht immer, aber nicht selten ist bei den Füllern mit Goldfeder die Qualitätskontrolle etwas besser.
Und oft ist die Goldfeder auch in Handarbeit geschliffen, poliert und getestet.
Daher ist mein persönlicher Eindruck, dass Goldfedern weniger konsistent sind, mehr Variationen aufweisen, öfter einen eigenen Charakter haben.
Und der Zeitpunkt der Herstellung spielt auch eine wichtige Rolle: in den 50ern hatten selbst Schulfüller sehr oft eine Goldfeder. Die verfügbaren Tinten waren anders. Das Schreibverhalten war grundsätzlich ein anderes, nicht an einen Kugelschreiber angepasst und man brauchte die ganze Palette an verschiedenen Federn: für jeden Nutzer und jeden Zweck. Außerdem wurde in den Zeiten ohne PC und ohne Schreibmaschine alles mit der Hand geschrieben und das war nicht wenig. Ergonomie war sehr wichtig und nicht nur die Optik.
Kein Wunder, dass die Federn aus den 30ern und 50ern so beliebt sind. Aber auch nicht bei allen. Und die moderne Fertigung hat auch gewisse Qualitätsvorteile auf der einen Seite und Einsparungen auf der anderen.
Jeder Mensch muss seine eigenen Erfahrungen machen und seine eigenen passenden Federn zusammensuchen.
Den Einfluss des Materials kannst du am besten beurteilen, wenn du zwei identische Federn aus Gold und Stahl direkt vergleichst. Eine als Gold aus den 30ern und eine moderne Goldfeder werden extrem selten ähnlich sein. Sind beide Federn aus der gleichen Zeit und unterschiedlichen Materialien, so ist es sehr wahrscheinlich, dass sie nah beieinander liegen.
Und oft ist die Goldfeder auch in Handarbeit geschliffen, poliert und getestet.
Daher ist mein persönlicher Eindruck, dass Goldfedern weniger konsistent sind, mehr Variationen aufweisen, öfter einen eigenen Charakter haben.
Und der Zeitpunkt der Herstellung spielt auch eine wichtige Rolle: in den 50ern hatten selbst Schulfüller sehr oft eine Goldfeder. Die verfügbaren Tinten waren anders. Das Schreibverhalten war grundsätzlich ein anderes, nicht an einen Kugelschreiber angepasst und man brauchte die ganze Palette an verschiedenen Federn: für jeden Nutzer und jeden Zweck. Außerdem wurde in den Zeiten ohne PC und ohne Schreibmaschine alles mit der Hand geschrieben und das war nicht wenig. Ergonomie war sehr wichtig und nicht nur die Optik.
Kein Wunder, dass die Federn aus den 30ern und 50ern so beliebt sind. Aber auch nicht bei allen. Und die moderne Fertigung hat auch gewisse Qualitätsvorteile auf der einen Seite und Einsparungen auf der anderen.
Jeder Mensch muss seine eigenen Erfahrungen machen und seine eigenen passenden Federn zusammensuchen.
Den Einfluss des Materials kannst du am besten beurteilen, wenn du zwei identische Federn aus Gold und Stahl direkt vergleichst. Eine als Gold aus den 30ern und eine moderne Goldfeder werden extrem selten ähnlich sein. Sind beide Federn aus der gleichen Zeit und unterschiedlichen Materialien, so ist es sehr wahrscheinlich, dass sie nah beieinander liegen.
„Wer lieben kann, ist glücklich.“