EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

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ai19
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von ai19 » 11.03.2021 10:23

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JulieParadise
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von JulieParadise » 11.03.2021 10:28

Ein wenig wundere ich mich immer über die Rufe nach Bildern ... also, klar, wir alle lieben Bilder, und man kann auch die Strichbreite verschiedener Stifte/Federn nebeneinander stellen und sie vergleichen, aber was etwa die PO-Feder oder das Gefühl einer weichen Feder oder einer knackigen Italic so besonders macht, lässt sich mit Bildern gar nicht vermitteln.

Daher neulich auch mein etwas grantiger Kommentar, als nach einer Schreibprobe einer feinen Moonman f9-Feder gefragt wurde: Mehr als einen mehr oder weniger feinen schwarzen Strich, der ja auch je nach Schreibdruck, Papier, Tinte und individueller Feder unterschiedlich ausfällt, kann man da gar nicht zeigen.

Was nicht heißt, dass ich nicht auch für das Vergleichsfoto danken möchte oder die süße Schnecke von Zollinger. ;)
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ai19
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von ai19 » 11.03.2021 10:45

Ich kann Dir nicht genug danken für den Tipp mit der PO-Feder (und all den anderen, die sie vorgeschlagen haben).

Endlich kann ich in meinem Tomoe-River-Grid-Notizbuch ganz normal zwischen den Pünktchen schreiben, als wären es Zeilen, ohne ein zu gedrängtes Schriftbild zu erzeugen.

Blöd wird dann nur, wenn ich eines Tages so weitsichtig werde, dass ich meine eigene Handschrift ohne Lesebrille nicht mehr entziffern kann, aber irgendwas ist bekanntlich immer. :)

Viele Grüße,
Arda

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alt_genug
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von alt_genug » 11.03.2021 17:42

Es ist wahrscheinlich auch eine Frage des Empfindens oder der Definition von „Kratzigkeit“.

Als Füller-Lehrling empfinde ich die H-EF-Feder von Sailor durchaus als etwas kratzig. Zumindest akustisch, vom Schreibgefühl her gefällt sie mir sehr gut. Sie gibt (der korrekte Fachbegriff lautet wahrscheinlich:) ein gutes Feedback, ohne dass sie den Schreibfluss behindert.

Von den Tinten- oder Gelrollern bin ich aber noch sanfteres, flüssigeres Schreiben gewohnt. Auch ist eine schmale Strichbreite da leichter zu bekommen. Die Zebra-Gelmine im Bild ist mit 0,5 mm noch lange nicht das Minimum.

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F525B058-5DB8-4B6D-8B99-571864ED0C11.jpeg (187.5 KiB) 2012 mal betrachtet

Sichtbar ist aber auch die komplett fehlende Strichbreitenvarianz des Rollers und der deutliche Unterschied beim Shading. Das Schriftbild eines Füllers wird im Vergleich immer lebendiger sein, selbst bei so schmalen und rigiden Federn.

Viele Grüße
Sebastian

Thom

Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von Thom » 12.03.2021 22:41

Ich muss mal etwas ansprechen, das zwar häufig vernachlässigt aber umso auffälliger ist. Es haben sich schon Leute in freudiger Erregung Spitzfedern in Finger gerammt und mussten dann für den Rest des Tages wasserfeste Tinte aus dem Finger puhlen.
Also, Obacht. :)

V.G.
Thomas

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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von Zollinger » 12.03.2021 23:08

Zu meiner (analogen) Zeit passierte das jedem Zeichnerlehrling mindestens einmal während seiner Ausbildung. Bei mir war‘s ein Rotring Rapidograph 0.13mm...

...dieses Tatoo trage ich heute noch (mit Stolz. :) )

Z.

PS: das geht übrigens auch mit Graphit. Ein Fixpencil mit gespitzer 2H Mine geht leicht durch Kleidung und Haut. Auch ein solches Tatoo ziert mein... aber lassen wir das. :ugeek:

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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von ai19 » 13.03.2021 9:24

Thom hat geschrieben:
12.03.2021 22:41
Ich muss mal etwas ansprechen, das zwar häufig vernachlässigt aber umso auffälliger ist. Es haben sich schon Leute in freudiger Erregung Spitzfedern in Finger gerammt und mussten dann für den Rest des Tages wasserfeste Tinte aus dem Finger puhlen.
Also, Obacht. :)

V.G.
Thomas
Das ist mir zwar in meinem ganzen Leben noch nicht passiert, aber ich werde mein Argusauge auf "wachsam" stellen. :)

Derweil freue ich mich darüber, dass die PO so fein und gestochen scharf schreibt. Dieses Tintenflussproblem ist ein echtes Thema. Feine Linien mit mangelndem Tintenfluss sehen nämlich einfach sch... aus. Das hat mich jahrelang frustriert und ich habe zuweilen überlegt, ob ich nicht einfach wieder mit Bleistift schreiben soll.

Ich hatte als Student ja schon unheimlich gerne mit den Pilot G4 Gelschreibern geschrieben, die diese feinen, satten, schwarzen Linien gezogen haben. Ärgerlich war, dass die Kugelspitzen nie eine komplette Füllung Gel überlebt haben, und so eine blöde Mine hat etwa 5 Mark gekostet. Das wurde mir dann zu teuer und ich ging zurück zum Rotring Tikky 0.3mm. Inzwischen sind die aber besser geworden, und man kann die Gelfüllung leer schreiben, bevor die Kugelspitze hinüber ist.

Aber da kann man mal sehen, was relativ geringe Scherkräfte auf einer sehr kleinen Fläche anrichten können. :)

Viele Grüße,
Arda

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