Die Unverkäuflichen

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agathon
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Die Unverkäuflichen

Beitrag von agathon » 12.09.2021 16:27

Die meisten von euch wissen es ja: Zur Zeit trenne ich mich von einer ganzen Reihe meiner Füllfederhalter, nur die absoluten Lieblingsstücke werde ich behalten. Zu meist sind das Füllfederhalter, mit denen ich besondere Erinnerungen verknüpfe, hinter denen eine besondere Geschichte verborgen ist oder die einfach für meine Zwecke ganz toll schreiben oder die mich geschmacklich einfach begeistern. Da mir in den letzten Wochen in ganz vielen Privat-Nachrichten die Frage gestellt wurde, welche Füller ich neben dem MB149 flex behalten werde, denke ich, dass es einfach wohl das Beste ist, diese hier einfach zu zeigen. Und um zu verhindern, dass das eine langweilige Sache wird, wäre es vielleicht ganz schön, wenn andere es mir gleich täten und wir ihr eine kleine Sammlung der allerliebsten Lieblingsstücke samt der sie umrankenden Geschichten, falls vorhanden, zusammenbrächten.

Ich mache den Anfang mit einem Füller, der mir besonders ans Herz gewachsen ist und den ich auch im Alltag gern benutze, auch wenn er, wenn ich unvorsichtig bin, hin und wieder mal kleckst. Es ist ein Sicherheitshalter von Columbus aus Fürth und ich habe mir sagen lassen, dass der Füller wohl aus den 20zigern stammen müssen. Ich habe ihn in restaturierten Zustand in Wien beim Grahofer gesehen und sofort damit schreiben müssen, was sich alles in Allem bestimmt über 2 Stunden hinzog und mit allerlei Fachsimpeleien verbunden war; Ein Nachmittag also, an den ich mehr sehr gerne zurückerinnere.

Die sehr fein schreibende Feder, man würde sie sicherlich mit Fug und Recht als leicht flexible eef-Feder bezeichnen können, fasziniert mich auch heute noch wegen ihrer Schreibeigenschaften Grahofer bezeichnete sie als Buchhalterfeder. Aber nun ein paar Bilder. Ich freue mich auf eure Kommentare.

Grüße

agathon
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Thom

Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Thom » 12.09.2021 20:25

agathon hat geschrieben:
12.09.2021 16:27
... Und um zu verhindern, dass das eine langweilige Sache wird, wäre es vielleicht ganz schön, wenn andere es mir gleich täten und wir ihr eine kleine Sammlung der allerliebsten Lieblingsstücke samt der sie umrankenden Geschichten, falls vorhanden, zusammenbrächten. ...
Also, ich behalte auf alle Fälle den Boots New Century Fountain Pen. Mit dem habe ich mich in den Finger gestochen,
seitdem sind wir EG-Bluts-Brüder.

V.G.
Thomas

K15
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von K15 » 13.09.2021 9:42

Hier ist mein Füller, den ich sicher behalten will: viewtopic.php?f=18&t=31410&hilit=vobb#p343891

Der Füller ist ein Montblanc 3-42 OBB, den ich von meiner Großmutter geerbt habe. Erst wollte ich ihn gar nicht benutzen, denn OBB ist mir zu breit und die Feder ist verbogen. Und der Füller kratzt beim Schreiben.

Aber: Es macht riesen großen Spaß, mit diesem Füller zu schreiben.

Das Kratzen ist dezent und Überraschung: Es fehlt mir, wenn ich andere Füller verwende. Das Kratzen gibt mir ein akustisches Feedback beim Schreiben. Immer, wenn ich einen anderen Füller verwende, kommt mir in den Sinn, doch den MB 3-42 zu nehmen. Mit einer geraden, nicht-kratzenden, glatten Feder zu schreiben ist immer wieder eine kleine Umstellung. Und es ist eine Freude, wenn ich wieder den Montblanc 3-42 in der Hand habe.

Mittlerweile bin ich fest davon überzeugt, dass meine Großmutter den Füller extra verbogen hat. Sie hat ihn stumpf auf den Tisch gehauen oder so. Wenn das stimmen sollte, erkläre ich sie posthum zum Nib-Master :D

Ich habe einen originalen Montblanc-Füller 3-42 mit einer unversehrten OBB-Feder zum Vergleich (diesen Füller verwende ich aber nie). Die verbogene Feder ist nicht mehr so breit und schreibt nicht mehr so nass. Für mich perfekt. Iris hat die Feder passenderweises VOBB getauft: Verbessertes OBB. Ich stimme ihr völlig zu: Eine Feder muss überhaupt nicht gerade sein. Und sie darf auch etwas kratzen.

Viele Grüße Daniel

Moderation: späteren Beitrag hier eingefügt

Nachtrag: Das Kratzen ist nicht schlimm, nur wenig und hängt auch vom verwendeten Papier und der Tinte ab. Aber es ist da.

Viele Grüße Daniel

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Edelweissine
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Edelweissine » 13.09.2021 10:04

Guten Morgen,
auch ich beteilige mich gern an diesem Faden.
Meinen Füller, der wird bei mir bleiben dürfen, hatte ich bereits einmal hier vorgestellt:
viewtopic.php?f=11&t=29115&p=318726&hil ... le#p318726
Der Souverän ist ein Erbstück und graviert, er trägt meinen Familiennamen und schreibt toll, warum also sollte ich ihn wieder abgeben? Er hat sich wirklich in mein Herz geschlichen, also gebe ich ihn nicht wieder her.
Gruß,
Heike

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Fernseher
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Fernseher » 13.09.2021 21:05

Ah! Welch ein schönes Thema, agathon, danke dafür!
Aber nun komme ich ins Grübeln: Nur ein Füller darf vorgestellt werden? Wie schade! Zunächst dachte ich ja ich hätte keinen Stift der zu diesem Thema passt, aber nach einiger Überlegung fallen mir gleich mehrere ein. Also, was soll‘s? Ich stelle sie einfach vor. Hier nun also sechs kleine Geschichten zu Schreibgeräten, und wie es sich gehört mit allen Zutaten, die dem Füllerfreund das Leben bereichern: Begeisterung! Rührseligkeit! Banalität! Verzweiflung und Wut! Drama! Und einem großen Rätsel, dessen Lösung wir wohl niemals erfahren werden…

Fernsehers Unverkäufliche, Teil 1

LamyScala_klein.JPG
LamyScala_klein.JPG (309.04 KiB) 5403 mal betrachtet
Lamy Scala
Ja, Lamy Scala. Eigentlich ist der Füller die Zugabe, mir geht es vor allem um die 14k-Federn von Lamy. Denn das sind die einzigen modernen Federn die ich kenne, die meinen Feder-Härtetest durchweg bestehen: Die EG-blau – Farbtöne von KWZ (blauschwarz, blau #1-3, 5 und 6) so darzustellen dass die unterschiedlichen Eigenschaften der Tinten unter meinen Schreibbedingungen einwandfrei zu unterscheiden sind. Da können die Mitbewerber einpacken.
Gut, dass der Scala die Zugabe sein soll ist natürlich ein wenig untertrieben. Denn ich finde ihn wunderschön, das Design ist in meinen Augen einfach perfekt. Ich wüsste nicht, was man an diesem Füller besser machen könnte! Und erst dieses piano-black – ich liebe es! Aber unverkäuflich? Wahrscheinlich ja, denn als ich merkte dass dieses Modell langsam vom Markt verschwindet habe ich mir gleich noch ein zweites Exemplar gekauft. Für auf Tasche...

Sheaffer_Targa_klein.JPG
Sheaffer_Targa_klein.JPG (356.9 KiB) 5403 mal betrachtet
Sheaffer Targa (V1) laque brown marbled
Mein mit Abstand hässlichster Füller. Irgendwo habe ich einmal gelesen dass es das Modell in über 40 Farbvarianten gab: brown marbled und mehr als 39 schönere. Aber der Füller ist nicht nur scheußlich, er ist auch noch unpraktisch: Der Konverter ist umständlich zu befüllen und zu reinigen, das Fassungsvermögen ist zu gering, das Griffstück ist mir eigentlich zu schmal und die feine Feder ist hart wie ein Nagel. Aber: Sie schreibt traumhaft! Die Feder schwebt leicht und mühelos über die Seiten, ohne dabei schwammig zu wirken und die Handschrift zu beeinträchtigen. Das ist wirklich sensationell, das kenne ich so von keiner anderen Feder. Ich schreibe immer wieder gerne damit, und kann mir nicht vorstellen den Füller irgendwann einmal weiterziehen zu lassen.

Geha_700_klein.JPG
Geha_700_klein.JPG (347.27 KiB) 5403 mal betrachtet
Geha Schulfüller
Ein Erbstück. Der Füller meiner Mutter, den sie sich 1958 zu ihrem Eintritt ins Berufsleben gekauft hat. Obwohl sie ihn in den dreißig letzten Jahren ihres Lebens nicht mehr benutzt hat, bewahrte sie den Füller bis zu ihrem Tod abseits der „üblichen“ Schreibgeräte in ihrem Nachtschränkchen auf. Ich habe ihn zerlegt, gereinigt und geschmiert und nun schreibt er wieder einwandfrei. Leider viel zu breit und mit viel zu üppigem Tintenfluss – dennoch ist der Stift unverkäuflich.

(Teil 2 folgt)
"Reiter werden ja immer gebraucht!"

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Fernseher
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Fernseher » 13.09.2021 21:13

Fernsehers Unverkäufliche, Teil 2


Hutt_04_klein.JPG
Hutt_04_klein.JPG (348 KiB) 5394 mal betrachtet
Otto Hutt 04 „Blümchen“
...für die kitschigen Momente in meinem Leben. Der Füller ist angenehm schwer und liegt ausgezeichnet in meiner Hand. Das Griffstück dürfte dicker sein.
Diesen Füller besitze ich schon ziemlich lange, mit ihm begann meine derzeitige Füllernutzungsphase. Uns verbindet eine echte Hassliebe, denn das Gerät hat eine Eigenart, deren Ursache ich immer noch auf der Spur bin: Mit Stahlfedern schreibt er einwandfrei, mit Goldfedern hingegen nicht. Der Stift liegt als ständige Herausforderung auf meinem Schreibtisch, und ich kann ihn einfach nicht ziehen lassen bevor ich ihn „geknackt“ habe. Aber danach will ich ihn wahrscheinlich gar nicht mehr verkaufen. Obwohl sich dann ein weiteres Problem eröffnet: Dann muss ich herausfinden wie man diese langweilig und charakterlos vor sich hin plörrenden Jowo #5-Aggregate in angenehme Schreiber verwandelt, die mir Lust machen den Stift für das zu benutzen, wofür er hergestellt wurde: Zum Ablegen in der Vitrine. Äh, zum Schreiben, natürlich.

Uhu_Primus_klein.JPG
Uhu_Primus_klein.JPG (384.08 KiB) 5394 mal betrachtet
Uhu Primus
Hergestellt zwischen 1949 und 1953. Ein Hammer! Schreiben mag ich ihn nicht, die sehr feine Feder ist so hart dass man mit ihr Ornamente in den Putz schlagen könnte. Dennoch finde ich ihn faszinierend, der Stift ist für mich ein typisches Beispiel für german overengeneering. Oder anders formuliert: Ein Beispiel dafür, wie man nicht existierende Probleme auf möglichst aufwändige Weise löst.
Beispiele gefällig? Das Zelluloid ist nicht etwa einfach rund gebogen und entlang einer Längsnaht verklebt (wie z.B. bei Pelikan), nein, es ist diagonal um die Füllerachse gewickelt (wie z.B. beim Kern einer Klopapierrolle). Die Kolbenschraube besitzt einen besonders raffinierten Mechanismus: Zunächst muss beim Drehen ein Widerstand überwunden werden, und dann passiert – erst einmal nichts. Erst nach Überwindung eines weiteren Widerstandes wird die Kolbenstange in Bewegung versetzt (Christof hat – soweit ich mich erinnere – diesen Mechanismus vor Jahren einmal im FPN vorgestellt). Der Verschluss der Schraubkappe ist legendär: Am unteren Ende des Füllers liegt das Gewinde auf der Innenseite des Schaftes um die Federaufnahme herum angeordnet. Die Feder gleitet in der Kappe in eine Hülse, deren Außengewinde in das Gewinde des Schaftes greift.
Eine ausgesprochen aufwändige Konstruktion, die geringe Fertigungstoleranzen und hohe Präzision beim Zusammenbau der Einzelteile verlangt. Nicht vergessen: Wir schreiben das Jahr 1950! Damals war das sicherlich die Spitze der Kunststofftechnologie. Und stelle ich in Rechnung dass nach 70 Jahren Schrumpfungs- und Versprödungsprozesse zu erwarten sind, finde ich es erstaunlich dass der Füller noch einwandfrei funktioniert. Ein kleines Meisterwerk in Plastik!
Hmm, na ja, zugegeben: Unverkäuflich ist der Stift aber nur weil ich ihn zu einem überhöhten Preis gekauft habe. Bei einem Verkauf würde ich mich nur ärgern.

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Kaweco_Colleg_klein.JPG (369.15 KiB) 5394 mal betrachtet
Kaweco Colleg durchsichtig 645 K
Ein alter, schmaler Füller aus Ebonit und Zelluloid. Ursprünglich war das Ebonit wohl einmal schwarz, und als der Füller zu mir kam war er völlig verkrustet – von durchsichtig keine Spur. Das Tintenfenster habe ich erst bei der groben Grundreinigung entdeckt.
Ich wüsste gerne wie er schreibt, denn die Stahlfeder wirkt auf mich elastisch und leicht flexibel. Leider ist sie ruiniert, der in der Federhülse steckende Teil ist wohl durch die Einwirkung der Tinte korrodiert. Ein Bastelobjekt für lange Winterabende.
Der Füller regt meine Phantasie an. Das Ebonit am hinteren Schaftende ist weniger verfärbt als an den anderen Stellen des Füllers, der Stift wurde also mit Tinte befüllt und dann mit hinten aufgesteckter Kappe abgelegt und vergessen. In diesem Zustand muss er Jahre – oder Jahrzehnte? - gelegen haben. Was mag die Ursache sein?
Ich weiß es nicht, aber in meiner Phantasie entspinnt sich eine Geschichte, in der die über den letzten Brief gebeugte, mumifizierte Leiche des Schreibenden eine Rolle spielt. Und ganz, ganz viele Spinnweben…

Euch allen noch einen schönen Abend!
"Reiter werden ja immer gebraucht!"

agathon
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von agathon » 14.09.2021 6:11

Fernseher hat geschrieben:
13.09.2021 21:05

Mein mit Abstand hässlichster Füller.
Mir gefällt die Erweiterung der semantischen Bandbreite des Titels „Die Unverkäuflichen“ um die Gruppe der Füller, die man auch gar nicht verkaufen kann, neben der Gruppe der Füller, die man nicht verkaufen will.

Grüße

agathon

V-Li
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von V-Li » 14.09.2021 11:32

Bei mir ist es Achim Velte, die Himmelsscheibe von Nebra: viewtopic.php?f=11&t=6140&p=339743#p339742

Gewichtsmäßig für mich fast perfekt...aber nicht mein heiliger Gral.

Und natürlich meine Schulfüller: viewtopic.php?f=11&t=16613&p=314031#p314021
Das ist vor allem nostalgisch begründet.

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JulieParadise
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von JulieParadise » 14.09.2021 12:02

Früher hätte ich wohl alle meine Füller als unverkäuflich bezeichnet ("Was einmal bei mir ist, gebe ich nicht mehr her!"), aber inzwischen sind doch so einige Füller weitergezogen, die ich für Lieblinge hielt.

Momentan am unverkäuflichsten sind drei, mit einem ganz klaren Favoriten:

3) Montblanc Masterpiece 142 mit noch sehr schön klar gelbem Tintenfenster und herrlicher Feder [Ex-F, jetzt eine seitwärts sehr schmale Italic/Stub F-M]:

2021 02 20 MB MP 142 IM Herbin Lie de the PX.jpg
2021 02 20 MB MP 142 IM Herbin Lie de the PX.jpg (513.95 KiB) 5172 mal betrachtet

2) OMAS Extra Desk Pen [Ex-F, jetzt Italic/Stub F] "Bambi":


Bild


Der Füller, das kitschige Rehkitz und das Kalendermodul machen mir seit einem halben so viel Freude, dass ich mir eine Trennung nicht vorstellen mag.


1) Klarer Favorit ist ein ziemlich abgerocktes Montblanc Meisterstück 142 [Ex-F, jetzt Stub/Italic F-M] mit völlig blindem Tintenfenster und einst losem Kappenring, das zwar leider überhaupt nicht für Tintentests taugt, weil es sich niemals-nie zuverlässig säubern lässt, aber dafür die Tinte nur so raushaut, dass es eine wahre Freude ist.

Seit Januar besitze ich es und habe bestimmt 100 ml damit verschrieben, da ich jeweils exklusiv jetzt zrei Diamine-Fläschchen + 1 Herbintinte, mehrere Pröbchen und derzeit eine weitere Tinte darin nutze. Dieser Füller profitiert (wie so viele) sehr davon, die Tinte nicht ständig zu wechseln, sondern einfach immer weiter nachzufüllen, was sich in diesem Fall am besten (da ständig im Köcher neben mir griffbereit) mit dem Visconti Reisetintenfass oder dem Pineider Inkwell bewerkstelligen lässt. Da der 142 recht nass läuft, habe ich mich auf sehr helle Tinten konzentriert; bislang waren dies: Sailor Manyo Nekoyanagi, Sailor Manyo Haha, Sailor Manyo 123, Diamine China Blue, Diamine Misty Blue (nicht so hell), J. Herbin Diabolo Menthe und derzeit die letzten Reste Diamine Beau Blue.

Der Füller ist so ziemlich perfekt, höchstens ein Muster oder eine Maserung wie bei den Montblanc Tiger Eye-Modellen (Link zu fountainpen.de) könnte ihn noch verbessern.

Der so unscheinbare kleine schwarze Schatz schmiegt sich perfekt in die Hand, ist immer schreibbereit, hat eine fantastische, feine und weiche Stub/Italic-Feder, hach, ich liebe ihn!

MB MS 142 IM Diamine China Blue PX.jpg
MB MS 142 IM Diamine China Blue PX.jpg (430.21 KiB) 5172 mal betrachtet
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

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vanni52
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von vanni52 » 14.09.2021 13:29

Bei mir sind alle Füller unverkäuflich. Da hier Beispiele erwünscht sind, sind es die Füller, die speziell für mich angefertigt wurden, in einer kleinen Auflage erschienen sind, oder von einem Mitforisten für mich restauriert wurden.

Saarpen #250:

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Zwei Achim Velte:

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EC01E762-BAB5-452B-93FF-DB903220095E.png (632 KiB) 5124 mal betrachtet
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(Auf dem unteren Foto der Galalith)


Pelikan 100:

198D4856-20F8-494E-9AF3-B9A17F9EDC54.png
198D4856-20F8-494E-9AF3-B9A17F9EDC54.png (714.99 KiB) 5123 mal betrachtet
Dateianhänge
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LG
Heinrich

Thom

Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Thom » 14.09.2021 14:53

agathon hat geschrieben:
14.09.2021 6:11
Mir gefällt die Erweiterung der semantischen Bandbreite des Titels „Die Unverkäuflichen“ um die Gruppe der Füller, die man auch gar nicht verkaufen kann, neben der Gruppe der Füller, die man nicht verkaufen will.
Genau, und man sieht auch gleich wieder, wer sich auskennt.
JulieParadise hat geschrieben:
14.09.2021 12:02
Momentan am unverkäuflichsten ...
Ihr Philosophen sucht immer nach absoluter Gewissheit. :)

V.G.
Thomas

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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Zollinger » 14.09.2021 15:30

Verkäuflich oder unverkäuflich ist bei mir letztendlich auch eine Frage des Preises, so profan, unsentimental und vielleicht sogar etwas gierig das klingen mag. Wer aktiv eine Sammlung kuratiert weiss, dass man ab und zu auch etwas gehen lassen muss um neue Mittel zu generieren.

Natürlich gibt es immer wieder solche, bei denen es mir etwas schwerer fällt sie ziehen zu lassen, aber schlussendlich würde ich keinen Einzigen als absolut unverkäuflich bezeichnen wollen. (Die meisten Füller, mit denen ich schreibe könnte man vielleicht als unverkäuflich bezeichnen, aber nur weil sie nicht viel wert sind... :mrgreen:)

...und natürlich besitze ich auch die Kategorie von unverkäuflichen (defekten) Füllern. Die sind mir aber schon eher ein Dorn im Auge... :twisted:

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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von mbf » 14.09.2021 15:53

Thom hat geschrieben:
14.09.2021 14:53
Ihr Philosophen sucht immer nach absoluter Gewissheit. :)
Ja, und wenn es in "streng abgegrenzten Zweifels- und Unsicherheitsgebieten" ist, um Douglas Adams heranzuziehen. :)
Grüße, Matthias

--
Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.

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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Zollinger » 14.09.2021 16:09

Zollinger hat geschrieben:
14.09.2021 15:30
...aber schlussendlich würde ich keinen Einzigen als absolut unverkäuflich bezeichnen wollen...
Gut, ich mache eine Ausnahme:

Bild

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Diese kleine Familie habe ich mit viel Geduld über die letzten 15 Jahre zusammengetragen, aber das alleine macht sie nach nicht unverkäuflich. Wohl eher der Umstand, dass meine Tochter ein Auge darauf geworfen hat und ich sie ihr so gut versprochen habe.

...so gesehen gehören sie mir eigentlich gar nicht mehr (und sind in diesem Kontext gar nicht repräsentativ... :ugeek: )

Thom

Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Thom » 14.09.2021 17:06

mbf hat geschrieben:
14.09.2021 15:53
Thom hat geschrieben:
14.09.2021 14:53
Ihr Philosophen sucht immer nach absoluter Gewissheit. :)
Ja, und wenn es in "streng abgegrenzten Zweifels- und Unsicherheitsgebieten" ist, um Douglas Adams heranzuziehen. :)
Na ja, ich habe mir das mit dem Boots oben natürlich schon ein bisschen genauer überlegt
und verweise auf Thoms Definition des Optimums: :)
Thom hat geschrieben:
22.03.2018 18:46
Aber bitte: bei einem Optimum führt jede Veränderung zu einer Verschlechterung.
V.G.
Thomas

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