Die Unverkäuflichen

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Papiertiger
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Papiertiger » 29.09.2021 21:38

Bei mir gibt es drei Unverkäufliche Federn bzw. Füllfederhalter. Einfach weil die Füller sehr gut in der Hand liegen, und die von mir bearbeiteten Federn hervorragend schreiben.
Die mag ich nicht mehr missen.
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Ein Montblanc 146 aus den 80er Jahren, noch mit Ebonittintenleiter, und durchgerissenem Griffstückgewinde. Das Gewinde habe ich geklebt. Ein wirtschaftlicher Totalschaden, doch seine Schreibeigenschaften machen den Defekt mehr als wett.
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Ein 400er Frankenpelikan mit einer von mir sehr fein umgeschliffenen DF Feder, die ursprünglich mal in einem 140er verbaut war. Bretthart und gleitet seidig weich.
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Ein ENSSO Italia Titanium der neuesten Auflage von 250 Stück, mit verbessertem Kappengewinde. Hier klemmt nichts mehr! Der Füller hat ein Mordsgriffstück à la Pelikan M1000, doch er liegt gut in meiner Hand, und die von mir zur Kugelspitz M-F umgeschliffene 250er Bockfeder macht einfach Spass.

Horsa

Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Horsa » 30.09.2021 16:37

Bei mir ist es in Sachen "unverkäuflich" nur ein Füllfederhalter.
Ein alter kleiner Montblanc 142 G mit einer OBB Feder.
Die Feder meines 144 G OB ist beinahe so schön, meine 146er-Feder aus den 50er Jahren kommt im Ansatz nicht in die Nähe dieser sanften Schönheit.
Mein Kleiner hat offensichtlich erkennbar auch schon viel gesehen und ist im Umgang auch gern etwas eigen(zickig). Aber traumhaft.
Es wird sich nie lohnen können, ihn zu verkaufen. Zerbräche er, ich würde seiner Feder einen neuen Körper kaufen oder bauen.
Sonst habe ich auch noch viele andere wunderschöne Füllhalter, für den passenden Preis wären sie allerdings verkäuflich.
Mein Schatz:
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Liebe Grüße

Horsa

Horsa

Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Horsa » 01.10.2021 16:49

Oh, einen, unerklärlich warum, habe ich vergessen.
Meinen kleinen Montblanc 242 werde ich auch nicht wieder hergeben. Er ist perfekt, Feder (OB), Größe, Gefühl und Herkunft.
Er ist ebenfalls dauerhaft im Einsatz.
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Liebe Grüße

Horsa

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Rieke Rubens
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Rieke Rubens » 09.10.2021 17:10

Ich habe gerade diesen Faden entdeckt und möchte mich ebenfalls gerne beteiligen.
Ich habe allerdings gedacht, dass es mir leichter fallen würde zu sagen: „Bis auf den sind alle verkäuflich.“ Nach längerem überlegen ist dem jedoch nicht so. Ich bin selbst sehr verwundert darüber, zumal man in der Regel eh nicht mehr als einen zur Zeit nutzt. Ich denke die, die ich im Bild darstelle sind die, die ich tatsächlich nicht verkaufen möchte. Zumindest nicht, solange es sich wirtschaftlich vermeiden lässt (ein Füller als Geldanlage? Funktioniert sowieso nicht) :-) Nicht mit jedem Füller verbinde ich eine persönliche Geschichte, einige davon finde ich einfach wunderschön. Trotzdem stelle ich fest, dass ich Füller sehr zielgerichtet kaufe, was mir bei diesen Stücken einen Verkauf zumindest schwer macht, da ich persönliche Motive oder Leidenschaft hatte, mir genau diesen Füller zuzulegen. Der reinen Vermutung nach wird auch noch einer dazu kommen, denn noch warte ich auf den Momento Zero Warm Tones mit einer flexiblen F-Feder.
Man möge mir die schlechte Fotografie verzeihen :-)
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von V-Li » 09.10.2021 21:07

Rieke Rubens hat geschrieben:
09.10.2021 17:10
Ich habe gerade diesen Faden entdeckt und möchte mich ebenfalls gerne beteiligen.
Ich habe allerdings gedacht, dass es mir leichter fallen würde zu sagen: „Bis auf den sind alle verkäuflich.“
Eine gewisse Farbpräferenz meine ich erkennen zu können. Es ist aber von den Typen her eine breite Palette.

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Rieke Rubens
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Rieke Rubens » 10.10.2021 12:32

Ohne den Faden zu weit Off-Topic führen zu wollen, ja eine gewisse Farbpräferenz habe ich durchaus :D und wenn es nicht so gut wie unmöglich scheinen würde, würde sich zu den Unverkäuflichen noch der pinke M600 und der Aurora 88 Nebulosa gesellen.
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patta
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von patta » 10.10.2021 12:46

Rieke Rubens hat geschrieben:
10.10.2021 12:32
... und wenn es nicht so gut wie unmöglich scheinen würde, würde sich zu den Unverkäuflichen noch der pinke M600 und der Aurora 88 Nebulosa gesellen.
Klingt ja fast so, als ob du den Nebulosa abstoßen magst ...

Gruß patta

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Rieke Rubens
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Rieke Rubens » 10.10.2021 14:32

Halli Hallo patta,
Nein, leider nicht denn die beiden genannten fehlen in meiner kleiner Sammlung der Unverkäuflichen. Soll heißen, dass ich leider beide nicht besitze und meine Suche bisher erfolglos war.
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patta
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von patta » 10.10.2021 16:04

Sollte ich jetzt mit "Schade" antworten? Nein, der Nebulosa sieht schon klasse aus. Du hast ihn (zum Listenpreis)noch nicht gefunden? Zuletzt hab ich in in Rom noch gesehen.

Gruß patta

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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Wurmbunt » 16.10.2021 0:00

Hallo,
hier mein Unverkäuflicher.
Ein 1936er Parker "golden web".
Der Füller ist an sich schon selten - die Oblique Feder von 1936 kaum aufzutreiben!
Der Stift kam Recht lediert zu mir und zu allem Überfluss, sprang das Schreibkorn, beim Richten der Feder ab.
Beim Versuch des Anlötens des Schreibkorns, zerstörte ich die Feder völlig.
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1936er Oblique Feder
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Es dauerte über 1Jahr, die korrekte Feder zu finden - leider in den USA und nicht ganz günstig... :roll:
Natürlich ist auf dem Schaft nicht vermerkt, welche Federvariante verbaut war, aber ich glaubte nicht, daß die Feder ausgetauscht worden war. Es musste also eine 1936 - rechts- oblique sein!
16343348787320.jpg
Vacumatic golden web
16343348787320.jpg (151.58 KiB) 4162 mal betrachtet
Da ich diesen Füllfederhalter schon immer besonders "sexy" fand und die Beschaffung der Feder eine Odyssee war, gebe ich ihn nicht wieder her!!!
Grüße Andi

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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von thobie » 07.11.2021 20:49

Die Frage ist für mich ganz einfach zu beantworten: Keiner meiner Füllhalter wird in den Verkauf gehen. Ich verkaufe auch keine meiner Uhren und ich verkaufe auch keine Kunstwerke, die sich in meinem Haus angesammelt haben. Ich mag mich von solchen Dingen einfach nicht trennen. Das gilt insbesondere für Füllhalter und Uhren.

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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von hoppenstedt » 07.11.2021 22:47

Bei mir ist grundsätzlich alles irgendwie verkäuflich und doch auch irgendwie untrennbar. Ich versuche seit nunmehr über fünfzig :shock: Jahren mein Herz immer weniger an Dinge zu hängen, was mir noch immer nur unzureichend gelingt. Manchmal gibt es natürlich auch ökonomische Logiken, die den Verkauf nahelegen, um einen Neuerwerb zu ermöglichen.
Dies gesagt habend komme ich zu dem Schluss, dass mein einzig wirklich, aber echt wirklich unverkäuflicher Füllfederhalter mein

Montblanc No. 146 mit seiner unspektakulären OM

ist, den ich zum Abitur bekam und der mich seitdem begleitet.
Er ist einer von zwei Füllern mit Gravur in meiner Zusammenstellung von Schreibgeräten.
Außerdem hat er nach einer Überarbeitung der Feder durch eine freundliche und kompetente Mitforentin auch schreibtechnisch gewonnen. :)
————
(Der zweite ist sicherlich mein alter Lamy 2000 - ebenfalls in OM -, welcher mich seit 1987 oder ´88 begleitet. Aber hier war ja nach dem einen und einzigen gefragt.)

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Querkopf
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Re: Die Unverkäuflichen

Beitrag von Querkopf » 29.03.2023 22:52

agathon hat geschrieben:
12.09.2021 16:27
... Zur Zeit trenne ich mich von einer ganzen Reihe meiner Füllfederhalter, nur die absoluten Lieblingsstücke werde ich behalten. Zu meist sind das Füllfederhalter, mit denen ich besondere Erinnerungen verknüpfe, hinter denen eine besondere Geschichte verborgen ist oder die einfach für meine Zwecke ganz toll schreiben oder die mich geschmacklich einfach begeistern. ...
Ich hole den bemoosten Faden mal hoch, weil ich ihn spannend finde.
Zumal ich über Trennungen auch gerade nachdenke. Vorläufiges Ergebnis: Ja, es gibt ein paar Trennungskandidaten. Aber (aktuell) nur wenige.

Meine Füller, nicht allzuviele, haben sich über Jahre/ Jahrzehnte angesammelt. Von "Sammlung" – im Sinne von systematisch – kann dabei nicht die Rede sein; es kam einfach immer mal was dazu, was mir fürs Schreiben besser tauglich schien als der Bestand (in zwei, drei Fällen ging's auch um "schöner"), von Neugierde getrieben, aus jedem Dorf 'ne Kuh.

Warum sind Stifte "unverkäuflich"? Für mich ist es so ähnlich, wie agathon es im Eingangspost beschrieben hat:
- Ein paar Stifte sind mit Erinnerungen und/ oder besonderen Geschichten verbunden.
- Einige sind - für mich - exzellente bis perfekte Schreiber. Vielfältig: schmale und breitere Federn, Stifte für genüssliche Schreibtischaktionen, Praktisches für unterwegs. Die bleiben. (Jedenfalls mehrheitlich – hier wären aber Trennungen denkbar, auf Dauer brauche ich vielleicht nicht die gesamte Vielfalt, und es wäre eine Frage des Preises.)
- Einige Stifte brächten beim Verkauf wenig ein. Nicht weil sie defekt wären, nein, meine Füller funktionieren alle, sind alle in gutem Zustand. Dennoch, man sieht, dass sie gebraucht wurden; Spuren "gelebten Lebens" :) sind dem merkantilen Wert ja abträglich. Und wenn der materielle Gewinn beim Verkauf nur klein ist, genieße ich lieber den – größeren – ideellen Gewinn, den mir das Schreiben mit dem Stift beschert.

Einen, auf den alle drei Punkte zutreffen, möchte ich hier vorstellen. Sozusagen den "Unverkäuflichsten", um's mal grammatisch fragwürdig zu formulieren :lol: .
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Ein Pelikan 140, Mitte der 1950er Jahre, mit F-Tannenbaumfeder. Ursprünglich der Füller meiner Mutter. In meinen Mittelstufenjahren gab sie ihn an mich weiter, ich war stolz wie nur was: Kolbenfüller! Goldfeder! Er hat mich durch die Restschulzeit begleitet, ich habe mein Abi mit ihm geschrieben. Vor vier Jahren brauchte er dann mal eine Reparatur, er wurde dabei quasi denkmalgerecht kuriert :) (neue Federbuchse, originalgetreuer Ebonit-Tintenleiter, Feder-Revision, sehr behutsame Politur) und schreibt nun besser denn je.

Persönliches Erinnerungsstück. Vorzügliches Schreibwerkzeug. Keine Rarität und mit Gebrauchsspuren, von daher begrenzter "Marktwert" - also in jeder Hinsicht unverkäuflich :).
Schöne Grüße
Doris

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