Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator

Chia
Beiträge: 2178
Registriert: 31.07.2020 15:55

Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von Chia »

In einem Thread im Verkaufsbereich kam vor kurzem das Thema auf, ob es ein "Makel" ist wenn die tatsächliche Schreibgröße(-/art) nicht dem entspricht was auf der Feder angegeben ist.

Ich hatte mich dort nicht dazu geäußert, da -wie auch von einem anderen Poster angemerkt- Verkaufsthreads nicht in Diskussionsthreads ausarten sollten.
Grundsätzlich interessiert es mich aber schon, wie so die Meinungen zu diesem Thema sind, daher dieser extra Thread.

Ich selbst neige dazu diesen Ansichten
Patrick1982 hat geschrieben:
11.02.2022 23:19
In dieser Preisklasse sollte die Feder das sein, was draufsteht. Schlimmer noch als eine Gravur.
Illoran hat geschrieben:
12.02.2022 8:11
Kritikpunkt sehr berechtigt, da es mich auch irritieren würde eine mit F punzierte IB Feder zu schreiben o.ä.
zuzustimmen.
Es würde mich ebenfalls irritieren, wenn die Schreibstärke der Feder deutlich von dem abweicht, was auf der Feder (oder (etwas geringer) sogar anderswo auf dem Füller*) angegeben ist.
Die Irritation wäre für mich jetzt nicht unbedingt absolut unüberwindbar, aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich zB Federmodifikation lieber an ungemarkten Federn machen (/lassen).
* und bei Füllern bei denen die Schreibstärke anderswo auf dem Körper angegeben ist (gwrade bei alten Füllern ja recht häufig) würde es mir auch missfallen, wenn die Feder gegen eine in anderer Größe ausgetauscht wurde.

Wie geht es euch damit?
Stört euch so etwas? (Also die Abweichung, nicht die tatsächliche Schreibstärke an sich)
Böser Vater
Beiträge: 255
Registriert: 10.03.2020 13:28
Wohnort: Grafschaft Bentheim

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von Böser Vater »

Das würde mich nicht die Bohne stören. Mich interessiert nur, ob ich mit dem, was ich bekomme, so zurechtkomme, wie ich es mir vorgestellt habe (oder besser).
Beste Grüße --- Hans
Benutzeravatar
JulieParadise
Beiträge: 5425
Registriert: 13.06.2016 21:16
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von JulieParadise »

Nö, stört mich nicht. Ich schaue ja beim Schreiben nicht ständig auf die Feder und denke: "M!" Danach dann schaue ich auch nicht auf den Strich und denke "F! Oh nein!"

Alte Füller, gerade Pelikane oder Gehas, haben ja auch oft die Federstärke auf dem Korpus vermerkt, während im weiteren Verlauf auch mal die Feder getauscht wurde.

Das Problem, das nun aber der Verkaufswillige in dem Ausgangsfaden hat, ist dass er ohne persönliche Vorführung schlecht wird zeigen können, wie toll sein Füller schreibt. Und da er keine (ich nenne es einfach mal ganz banal) "Reputation" im Forum hat, mangels weiterer Posts und (persönlicher) Bekanntheit, wird es wohl schwer, den fraglichen Füller loszuwerden.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
Benutzeravatar
PenFan
Beiträge: 307
Registriert: 05.03.2016 22:15

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von PenFan »

Kommt drauf an (wie immer in Leben). Wenn ich mir einen Füller vor Ort kaufen, ausprobieren und mir eine entsprechende Feder aussuchen kann, dann ist mir völlig egal was drauf steht. Ich suche mir die Feder aus, die mir am besten gefällt.

Aber: Wenn ich einen Füller "blind" kaufen möchte, egal ob Internet Kauf oder ein Kauf hier im Forum, dann möchte ich schon gerne, daß die Feder so schreibt wie beschrieben. Wenn dann die Federstärke abweicht (egal ob nach oben oder unten), kann es sein, daß der Füller für mich unbrauchbar ist. Da bin ich schon einige Male böse reingefallen.

Edit: Abfotografierte Schriftproben helfen mir nicht viel. Jeder schreibt mit einem Füller anders.
Chia
Beiträge: 2178
Registriert: 31.07.2020 15:55

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von Chia »

JulieParadise hat geschrieben:
12.02.2022 17:05
Das Problem, das nun aber der Verkaufswillige in dem Ausgangsfaden hat, ist dass er ohne persönliche Vorführung schlecht wird zeigen können, wie toll sein Füller schreibt. Und da er keine (ich nenne es einfach mal ganz banal) "Reputation" im Forum hat, mangels weiterer Posts und (persönlicher) Bekanntheit, wird es wohl schwer, den fraglichen Füller loszuwerden.
Durchaus nachvollziehbare Bedenken, aber auf (den) Verkauf(sfaden) kommt es mir hier eigentlich gar nicht an ;)
Das "Problem" (wenn man es denn als ein solches sieht) stellt sich ja ggf. auch wenn man selber an die Feder Hand anlegt oder das selbst in Auftrag gibt.


JulieParadise hat geschrieben:
12.02.2022 17:05
Nö, stört mich nicht. Ich schaue ja beim Schreiben nicht ständig auf die Feder und denke: "M!" Danach dann schaue ich auch nicht auf den Strich und denke "F! Oh nein!"

Alte Füller, gerade Pelikane oder Gehas, haben ja auch oft die Federstärke auf dem Korpus vermerkt, während im weiteren Verlauf auch mal die Feder getauscht wurde.
Bei dir hätte mich das auch sehr überrascht - wenn ich mich recht erinnere schleiftst Du ja sehr viele Federn um 🙂

(Und ja, gerade bei alten Kolbenfüller steht es oft irgendwo hinten am Drehknopf eingraviert - finde ich ehrlich gesagt etwas unverständlich, denn gerade damals wurden Federn ja vermutlich häufiger mal getauscht 🤔)
Chia
Beiträge: 2178
Registriert: 31.07.2020 15:55

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von Chia »

PenFan hat geschrieben:
12.02.2022 17:13
Aber: Wenn ich einen Füller "blind" kaufen möchte, egal ob Internet Kauf oder ein Kauf hier im Forum, dann möchte ich schon gerne, daß die Feder so schreibt wie beschrieben. Wenn dann die Federstärke abweicht (egal ob nach oben oder unten), kann es sein, daß der Füller für mich unbrauchbar ist. Da bin ich schon einige Male böse reingefallen.
Ja, das ist natürlich verständlich.
Aber in dem Fall stört dich dann ja primär die tatsächliche Schreibstärke an sich - das meinte ich hier nicht.
agathon
Beiträge: 2648
Registriert: 11.01.2009 13:09

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von agathon »

Bei den Pelikanen stand früher die Federstärke am Drehknopf, weil sie vielfach nicht auf der Feder stand. Da Federstärken unterschiedlich ausfallen stört es mich nicht, wenn die tatsächliche Federbreite variiert - solange sich das im Bereich der üblichen Toleranzen abspielt. Dagegen stört es mich sehr, wenn jemand aus einer ef-Feder eine verstummelte BB-Stub verbastelt. Da steht ja dann nicht mehr drauf, was tatsächlich drin ist und das Ergebnis sieht oft bescheiden aus. Nur beim Umschliff von ef auf eef oder eeef stört mich das nicht und irgendwie ist das auch der einzige Unschliff, den ich akzeptiere, da für die allermeisten anderen Fälle ja Werkslösungen existieren - und das ist mir lieber als diese ganze Nibmeisterei.

Grüße

agathon
Benutzeravatar
bella
Beiträge: 4481
Registriert: 15.02.2014 22:13

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von bella »

Es stört mich auch null das in meinen neuen Schuhen 38 auf der Sohle geprägt ist und ich 40 trage …. sie passen perfekt 😍
Matthias MUC
Beiträge: 1295
Registriert: 07.11.2017 11:07

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von Matthias MUC »

Meinst Du, daß es eine richtiggehend falsche Feder ist = anderer Federtyp eingesetzt als auf dem Füller/in den Papieren steht? Oder noch eklatanter falsche Prägung direkt auf der Feder?
Oder meinst Du, daß die reale Schreibstärke von der Erwartung, die mit der Prägung/Bezeichnung/was auch immer einhergeht, abweicht?
Wer andere Marken gewohnt ist (speziell Japaner, was man so hört), wird beispielsweise die aktuellen Pelikan-Federn generell als zu breit empfinden (was bei Pelikan EF heißt, schreibt so dick wie manche F oder gar M bei anderen Herstellern)
Benutzeravatar
bella
Beiträge: 4481
Registriert: 15.02.2014 22:13

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von bella »

Und als Nachtrag … es gibt kein „tatsächlich“
Federbreiten unterliegen keiner Norm
SpurAufPapier
Beiträge: 3883
Registriert: 13.01.2018 19:55

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von SpurAufPapier »

Stört mich überhaupt nicht. Ich kenne meine Füller, auf die angegebene Stärke schaue ich gar nicht, ist mir egal. Ist sowieso je nach Hersteller anders, plus die Streuung.
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
Benutzeravatar
JulieParadise
Beiträge: 5425
Registriert: 13.06.2016 21:16
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von JulieParadise »

Mal ganz abgesehen davon, dass manche Tinten auch noch mal gut eine Federbreite draufpacken oder durch trockenen Fluss abziehen können. 8-)
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
meinauda
Beiträge: 4401
Registriert: 31.12.2010 3:53
Wohnort: Bielefeld
Kontaktdaten:

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von meinauda »

Stören würde mich das auch überhaupt nicht, aber wissen möchte ich , wer und zu was jemand die angebotene Feder umgeschliffen hat. Nur nützen tut es mir auch nichts, wenn auch die für den Vorbesitzer passend geschliffene Feder bei mir aussetzt oder gar kratzt.
Wir kaufen ja alle hier ohne zu wissen, wie diese ohne jene Feder letztendlich bei einem selber schreibt, original oder geschliffen.
Wenn mir der Mont Blanc nicht zu teuer wäre, hätte ich mich als Käufer eventuell gemeldet.
Benutzeravatar
Edelweissine
Beiträge: 2505
Registriert: 08.01.2016 18:32

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von Edelweissine »

Eine angegebene Federstärke kann oft nur ein Anhaltspunkt sein.
Papier, Handhaltung, Tinte, Schreibdruck - alles wirkt sich auf das Schriftbild und die Strichstärke aus, und jeder schreibt mit jedem Füller anders.
Ich mag Gravuren beim Gebrauchtkauf, eine "falsche" Federstärke würde mich persönlich auch nicht stören. Hingewiesen werden will ich aber unbedingt vorher darauf!
Gruß,
Heike
Benutzeravatar
Felix
Beiträge: 248
Registriert: 02.01.2022 12:32
Wohnort: Nord-Niedersachsen

Re: Abweichung tatsächliche Federstärke zu geprägter Federstärke - stört euch das?

Beitrag von Felix »

Matthias MUC hat geschrieben:
12.02.2022 18:26
Wer andere Marken gewohnt ist (speziell Japaner, was man so hört), wird beispielsweise die aktuellen Pelikan-Federn generell als zu breit empfinden (was bei Pelikan EF heißt, schreibt so dick wie manche F oder gar M bei anderen Herstellern)
Bei den aktuellen und den „jüngeren Generationen“ stimme ich dir absolut zu! Da wundere ich mich auch stetig, wie weit die Federbreite mittlerweile schon gewachsen ist. Die alten Pelikan Federn aus den 50ern und 60ern finde ich allerdings hervorragend!

Wenn, wie bei den alten Pelikanen, die Federstärke auf dem Füllknopf vermerkt ist, stört es mich allerdings ebenfalls, wenn die eingesetzte Feder davon abweicht. Fast alle meine Pelikan 400 haben die Federstärke vermerkt und wenn ich da eine Feder austausche, muss da auch wieder die entsprechende Federstärke hinein. Das stört mich sonst sehr. Wäre für mich, als obschon einen Audi fahre, bei dem das VW Logo auf dem Lenkrad wäre. Von der Funktion her immer noch der gleiche Audi, aber dieses eine Teil gehört irgendwie nicht dazu.
Gruß Felix

No ink left behind!
Antworten

Zurück zu „Rund um die Feder / Regarding nibs“