Anfängerfrage: Feder polieren / Korrosion?

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Nino
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Anfängerfrage: Feder polieren / Korrosion?

Beitrag von Nino »

Hallo,
ich habe einen Geha 711P ergattert. Er funktioniert einwandfrei und die Feder schreibt fein, aber soft und ohne Aussetzer.
Jedoch sind auf dem einen Schenkel (auf dem Bild der obere) eine Art Korrosionsstellen zu sehen. Sie sind erhaben, also nicht nur "Flecken" und lassen sich auch mit feuchtem Tuch, längerem Einweichen, Spülmittel u.ä. nicht entfernen. Kann / sollte ich die Feder irgendwie "polieren" oder einfach so lassen, wie es ist?
Danke und LG, Nino
Geha_711_Feder.jpg
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JohannesG
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Re: Anfängerfrage: Feder polieren / Korrosion?

Beitrag von JohannesG »

Hallo Nino,
ich bin leider kein Geha - Spezialist, aber grundsätzlich läßt sich sagen:
Wenn du dich gut genug auskennst, um die Feder sicher aus- und dann wieder einzubauen, dann kann sich einen Politur mit Autosol optisch lohnen. Gründlich entfetten nach der Politur nicht vergessen. Danach hast du dann eine silber glänzende Feder mit ein paar Vertiefungen drin, wo der Stahl schon wegkorrodiert ist. Die "nutzbare Restlebensdauer" der Feder dürfte sich dadurch aber kaum verbessern. Besser schreiben tut er danach vermutlich auch nicht.
In der Bucht habe ich schon Angebote für "NOS" - Geha - Federn gesehen, ob die für deinen Füller passen, weis ich aber nicht.
LG, JohannesG
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Nino
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Re: Anfängerfrage: Feder polieren / Korrosion?

Beitrag von Nino »

JohannesG hat geschrieben:
04.08.2023 12:16
... dann kann sich einen Politur mit Autosol optisch lohnen. Gründlich entfetten nach der Politur nicht vergessen. Danach hast du dann eine silber glänzende Feder mit ein paar Vertiefungen drin, wo der Stahl schon wegkorrodiert ist. Die "nutzbare Restlebensdauer" der Feder dürfte sich dadurch aber kaum verbessern. Besser schreiben tut er danach vermutlich auch nicht.
In der Bucht habe ich schon Angebote für "NOS" - Geha - Federn gesehen, ob die für deinen Füller passen, weis ich aber nicht.
LG, JohannesG
Danke, ja, in der Bucht habe ich passende Federn für einen kleinen Preis gesehen. Vielleicht werde ich mir eher eine Feder als Reserve zulegen und die aktuelle erstmal so lassen wie sie ist. Zwar traue ich mir das Tauschen der Aufsteckfeder grundsätzlich zu, habe aber Angst, dass bei dem 60 Jahre alten Plastik dann doch mal etwas bricht beim Zurückstecken.
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TomSch
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Re: Anfängerfrage: Feder polieren / Korrosion?

Beitrag von TomSch »

Hi,
Nino hat geschrieben:
04.08.2023 15:45
Zwar traue ich mir das Tauschen der Aufsteckfeder grundsätzlich zu, habe aber Angst, dass bei dem 60 Jahre alten Plastik dann doch mal etwas bricht beim Zurückstecken.
In der Regel tut et dat nich. Gut einweichen - gerade herausziehen zum Tauschen - genauso die Austauschfeder im gleichen - rechten - Winkel wieder reinschieben. Gut is. :)

Thomas
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Nino
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Re: Anfängerfrage: Feder polieren / Korrosion?

Beitrag von Nino »

JohannesG hat geschrieben:
04.08.2023 12:16
Die "nutzbare Restlebensdauer" der Feder dürfte sich dadurch aber kaum verbessern.
Muss ich demnach davon ausgehen, dass die Feder, so wie sie aussieht, in absehbarer Zeit "durch" sein wird?
In diesem Fall wäre es zwar kein Drama, weil der Füller nur eine einstellige Summe gekostet hat und eine Ersatzfeder auch nur 4 € kommt, aber in Zukunft wäre das dann vielleicht ein Warnsignal vor dem Kauf....
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Edelstein1
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Re: Anfängerfrage: Feder polieren / Korrosion?

Beitrag von Edelstein1 »

Ich habe da ein altes Familienerbstück Pelikan 120 was noch vor Corona zu mir gekommen ist - das sind also jetzt auch schon wieder vier Jahre. Das sah von Anfang an so ähnlich aus wie dein Geha jetzt. Viel hat sich in der Zeit am (häßlichen) Aussehen der Feder nicht geändert, er schreibt aber immer noch erstaunlich gut. Von daher: Solange wie er gut schreibt, laß ihn einfach wie er ist.
Bei meinem schätze ich, daß er mindestens noch mal die gleiche Zeit durchhält wie die, die er mit mir bisher verbracht hat.
Viele Grüsse, Jacky
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Nino
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Re: Anfängerfrage: Feder polieren / Korrosion?

Beitrag von Nino »

Edelstein1 hat geschrieben:
05.08.2023 14:15
Solange wie er gut schreibt, laß ihn einfach wie er ist.
Viele Grüsse, Jacky
Ja, der Geha schreibt einwandfrei, ist also bislang nur eine ästhetische Frage. Ich werde die Feder erstmal so lassen und habe für 4 € eine Ersatzfeder bestellt - die kommt dann dran, wenn die andere nachlässt, oder falls ich einmal einen anderen, kompatiblen Geha ohne Feder kaufen will. :)
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rubicon
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Re: Anfängerfrage: Feder polieren / Korrosion?

Beitrag von rubicon »

Für kleinere Roststellen verwende ich gern Polierwatte: https://colorbase.de/METALL-HOCHGLANZ-POLIERWATTE-142g

Hinterher muß der Füller aber gut mit einem Fettlösespülmittel gereinigt werden, da die Watte mit etwas ölig-wachsigem getränkt ist.
LG
Andrea
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Nino
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Re: Anfängerfrage: Feder polieren / Korrosion?

Beitrag von Nino »

Edelstein1 hat geschrieben:
05.08.2023 14:15
Von daher: Solange wie er gut schreibt, laß ihn einfach wie er ist.
Hätte ich mich mal an diesen Rat gehalten. Meine ästhetische Eitelkeit ( :D ) war aber größer, bei jedem Hinsehen hat mich die fleckige Feder gestört und sie war auch etwas verkantet, so dass ich sie doch gegen die neue gewechselt habe. Allein schon, um das mal zu "üben" (der Füller war nicht teuer). Der Federwechsel hat funktioniert. Dafür ist jetzt ein Riss im Griffstück und der Geha trennt sich von der Tinte, bevor sie die Feder erreicht. :shock: Mehr dazu + Bild im Reparatur-Thread.
Fazit: Never change a winning team, auch wenn es optisch nicht das Hübescheste ist :x
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Thom

Re: Anfängerfrage: Feder polieren / Korrosion?

Beitrag von Thom »

Nino hat geschrieben:
05.08.2023 10:46
JohannesG hat geschrieben:
04.08.2023 12:16
Die "nutzbare Restlebensdauer" der Feder dürfte sich dadurch aber kaum verbessern.
Muss ich demnach davon ausgehen, dass die Feder, so wie sie aussieht, in absehbarer Zeit "durch" sein wird?
In diesem Fall wäre es zwar kein Drama, weil der Füller nur eine einstellige Summe gekostet hat und eine Ersatzfeder auch nur 4 € kommt, aber in Zukunft wäre das dann vielleicht ein Warnsignal vor dem Kauf....
Das ist eine goldbeschichtete Edelstahlfeder. Da ist was durch die Chromoxidschicht auf dem Edelstahl durchgebrochen, entweder weil gar keine unter der Goldbeschichtung vorhanden war oder die Tinte war zu chloridhaltig. Es hängt auch vom verwendeten Edelstahl ab. Wenn Du den ganzen Kram da runterpolierst und die blanke Feder eine zeitlang der Luft aussetzt, dann baut sich die Chromoxidschicht wieder auf.

V.G.
Thomas
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