Oblique in F oder EF?

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MinnaMurray
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Oblique in F oder EF?

Beitrag von MinnaMurray »

Liebe Füllerfreunde,

Ich habe bislang immer mit ganz normalen Federstärken geschrieben, von EF bis B ist alles vorhanden. Kürzlich kam über Lamy und TWSBI noch die 1.1 Stub dazu. Irgendwie dachte ich bislang immer, man ist entweder Normalschreiber oder nach links Kipper, dann eben idealerweise mit einer (links) oblique ausgestattet. Meiner Vorstellung nach schloss sich das aus. Nach meinem Gefühl kippe ich meinen Lamy 2000 sogar eher leicht nach rechts.

Nun ist mir letzte Woche auf meiner Suche nach einem MB 146 auch ein 149 als Alternative angeboten worden, ich konnte beide Füller in Ruhe einige Tage zuhause testen. Beim 149er ist die Federspitze sehr fein und oblique geschliffen (Montblanc sagt: OM). Ich bin völlig hin und weg, ich liebe diese Feder, habe ein sehr gutes Schreibgefühl und überhaupt nicht die Idee, mich da irgendwas mühevoll anpassen zu müssen. Das Schriftbild ist sensationell! Das ist das erste mal, dass ich eine solche Feder in der Hand habe, und ich bin einfach begeistert.🤩

Ende vom Lied ist also, dass ich beide Füllhalter behalten habe und mit diesem Oblique Thema jetzt für mich ein Fass aufgeht:

Geht das, dass man entspannt sowohl Rund als auch Oblique schreiben kann? Als für meine Hand unentspannt empfinde ich übrigens die Stub Federn, da merke ich nach zwei Seiten, dass ich froh bin, den Stift weglegen zu dürfen. Das sind für mich reine Effektfedern. Heißt also, IB ist dann für mich eher doof, richtig?

Ich finde überall nur Obliqueschliff ab M…. Gibt es auch OF? Oder dünner? Wenn nein, warum nicht? Ich schreibe am liebsten mit F oder dünn ausfallender M Feder.

Liesse sich zB die Feder meines Lamy 2000 EF als Oblique umschleifen? (Nicht von mir!) Ich schreibe mit dem Füller wenig, da ich selten diese sehr feine Feder benötige. Oder lieber Finger weg von solchen Aktionen?

Gibt es Unterschiede im Schliff bei den gängigen Herstellern? Ist zB eine OM bei Lamy feiner als eine OM bei Pelikan? Oder gibt es sonst irgendwas, was ich wissen muss, bevor ich mich auf dieses Spielfeld begebe?

Fragen über Fragen…. Und ich hoffe sehr auf eure Antworten! :D
Viele Grüße
Agnes
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alt_genug
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Re: Oblique in F oder EF?

Beitrag von alt_genug »

Rund geht für (ziemlich) alle Handhaltungen, daher lässt sich fast nichts aus der Tatsache ableiten, wenn jemand mit einer heute üblichen Kugelfeder gut zurechtkommt.

Alte Federn waren sehr oft mit einer Kante geschliffen, also alles oberhalb EF war quasi standardmäßig Stub. Wenn jetzt jemand wie Du mit einer geraden Kante (Stub/Italic) nicht gut zurechtkam, dann gab es eben Oblique- oder Kugelfedern als Alternative.

Früher, als alles besser war ;), gab es deswegen auch OF Federn im Handel. Da damals auch die Federbreiten tendenziell schmaler waren, war eine OF schon sehr schmal. EF Federn waren so spitz, dass eine Kante nicht mehr erkennbar gewesen wäre.

Soweit ich weiß, gibt es heute keine OF mehr ab Werk. Auch FPNibs beispielsweise bietet Oblique-Umschliffe erst ab M an. Wobei das auf Nachfrage vielleicht dann doch auch für schmalere Federn geht. Und es gibt ja noch andere Federmeisterinnen und Federmeister.

Da auch OM ab Werk inzwischen selten (wenn überhaupt noch vorhanden) sind, kann ich auch nicht sagen, welcher Hersteller da schmaler oder breiter ausfällt. Selbst bei älteren Federn ist meine Referenzgruppe viel zu klein für belastbare Aussagen.

Viele Grüße
Sebastian
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Felix
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Re: Oblique in F oder EF?

Beitrag von Felix »

Moin Sebastian,

bei den alten Pelikanen (50er Jahre) findest du hervorragende 14ct. OF Federn. Die lohnen sich sehr! Egal ob Pelikan 140 oder 400.

Von OEF Federn habe ich bislang noch nie etwas gehört. Ich würde auch davon ausgehen, dass man bei einer EF Strichbreite keinen oblique Schliff mehr hinbekommt, ohne dass es dadurch eine EF wird. Wäre sicher auf dem Papier auch nicht mehr sichtbar für das menschliche Auge.
Gruß Felix

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Der Zeitreisende
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Re: Oblique in F oder EF?

Beitrag von Der Zeitreisende »

Felix hat geschrieben:
23.04.2024 10:34
Von OEF Federn habe ich bislang noch nie etwas gehört. Ich würde auch davon ausgehen, dass man bei einer EF Strichbreite keinen oblique Schliff mehr hinbekommt, ohne dass es dadurch eine EF wird. Wäre sicher auf dem Papier auch nicht mehr sichtbar für das menschliche Auge.
Auch ich denke das. Gerne schreibe ich mit EF, aber ich habe auch einen Sheaffer Targa mit OM, und das sollte echt nicht schmaler sein.

Robert
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.
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