needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

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melichor bent asser
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needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von melichor bent asser » 29.12.2010 15:12

Hallo. Ich würde gerne eine Feder versuchen, die sehr viel dünner als das, was man als extrafein erhält, und außerdem ein wenig flexibel (biegsam, weich) ist, und finde nichts als den Hinweis, soetwas werde nicht mehr hergestellt. Vielleicht hat hier jemand eine Idee, wer solche Federn (mit Füllfederhalter) doch noch herstellt, oder wo sonst man welche finden könnte?

Vielen Dank

Federbaum
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Federbaum » 29.12.2010 21:59

Hallo

ich habe einen Sailor mit Saibi Togi Feder. Die ist extrem dünn, wie eine Nadel. Die Feder ist recht kratzig, die Schrift sieht aus wie eine Haarlinie. Ich schreibe auch mit dünnen Stahlfedern, aber deren Striche sind deutlich breiter. Nach langer Suche nach geeignetem Papier und viel Übung kann ich jetzt einigermaßen mit der Feder schreiben. Eine Seite mit dieser Feder hat schon eine eigene Charakteristik.

Falls Du noch Fragen hast, nur zu. Vielleicht finde ich auch eine halbwegs brauchbare Schriftprobe.
Beste Grüße
Walter

Die Feder ist die Zunge der Hand.

pejole
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von pejole » 29.12.2010 22:59

Hallo,

falls es auch Federn für Federhalter sein dürfen schau doch mal unter :

www.kallipos.de

nach, ( Schreibfedern, dann unter Zeichenfedern), dort findest du ein großes Angebot von feinen bis ultrafeinen Federn vor, aber, wie erwähnt, nur für Federhalter.

Wo du extrafeine Federn speziell für Füllfederhalter bekommen könntest kann ich dir leider auch nicht sagen.

Gruß, pejole

Niagara Falls

Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Niagara Falls » 30.12.2010 7:37

Hallo,

altbekannte Adresse: Richard Binder
http://www.richardspens.com

da bekommst zumidest für Pelikan uns Pilot Capless Needlepoints, auch in Flex.

Gruß Günther

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Andi36
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Andi36 » 30.12.2010 18:10

Hallo,

wenn neue Federn in XF oder schmäler nicht zu bekommen sind, dann such doch mal alte FH in der eBucht.
Früher (40er), und ganz besonders in den USA, hat man sehr gern mit feinen Federn geschrieben, unter meinen Parker "51" und Vacumatics sind jedenfalls mehrere mit extrem feinen Federn.
Das Problem an der Suche wird sein, dass man nie genau weiss, ob man eine Needle Point bekommt, wenn eine angeboten wurde - viele Anbieter sind Laien, und die Einstufung ist Ermessenssache.
Aber Risiko ist keins dabei: wenn das ersteigerte Gerät nicht gefällt: einfach wieder verkaufen.

Gruß, Andreas
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yoda
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von yoda » 30.12.2010 19:54

Hallo
Um die Reihe komplett zu machen. John Mottishaw bietet den Namiki Falcon mit extra feiner Feder und zusätzlichem Flex an:

http://www.nibs.com/NamikiFalconPage.htm

der könnte auch passen. Generell scheinen mir für Deine Anforderung japanische Füller besser zu passen als Europäer.

Gruß
Hugo

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melichor bent asser
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von melichor bent asser » 30.12.2010 22:49

Hallo, Federbaum, pejole, Niagara, Andi, yoda. Vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe mich nach Euren Hinweisen etwas umgesehen. Die Saibi Togi scheint sich, wie ich irgendwo gelesen habe, mit der Zeit etwas einzuschreiben und weicher zu werden? Schreibfedern (ohne die – wie heißt die kleine Kugel an der Federspitze?) wären für mich zum Schreiben eher ungeeignet, ich führe die Feder oft auch ein wenig gegen den Strich, und dabei bleibt die Zeichenfeder stecken. Läßt die Saibi Togi, wenn man sie nicht gerade ins Papier bohrt, sich gegen den Strich führen? Schließlich Richard Binder: Das Problem, wie auch mit einigen anderen Händler, die ich ausfindig machen konnte (nibs.com, cult pens, penboard, http://www.sailorpen.co.uk, http://www.nakaya.org/eindex.html) ist, daß ich einen Füllfederhalter von 500€ gerne probieren würde, bevor ich ihn kaufe. Ich kann nach den Beschreibungen nicht gut einschätzen, ob ich beispielsweise nakayas Super Extra Fine oder Extra Fine brauche und wie weich Flexible ist. Eigentlich wäre also meine nächste Frage, ob jemand eine Idee hat, wie hier – ich lebe in Berlin, kann aber auch beispielsweise nach Hamburg fahren – es möglich wäre, Füllfederhalter auszuprobieren (ob auf Messen, im Versand, Sammlern, privat … )?

Federbaum
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Federbaum » 31.12.2010 15:40

Hallo

ich habe meinen Sailor bei http://www.torapens.co.uk für ungefähr 260.-€ gekauft. Die Webseite ist zwar chaotisch, aber mit Emails hat die Bestellung dann gut geklappt.

Es stimmt schon, ausprobieren wäre ganz gut. Ich möchte meinen Sailor zwar nicht mehr hergeben, aber uneingeschränkt weiter empfehlen kann ich Ihn auch nicht.

Guten Rutsch
Walter

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melichor bent asser
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von melichor bent asser » 31.12.2010 16:56

Warum würdest Du ihn nicht empfehlen? Kannst Du vielleicht die Schwierigkeiten ein bißchen beschreiben?

Federbaum
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Federbaum » 31.12.2010 17:28

Warum würdest Du ihn nicht empfehlen? Kannst Du vielleicht die Schwierigkeiten ein bißchen beschreiben?
Die Feder ist sehr gewöhnungsbedürftig. Sie kratzt und reisst schnell ein paar Fasern aus dem Papier. Sailor liefert auch ein kleines "Federmesser" mit, um den Spalt in der Feder zu reinigen.
Am Anfang hatte ich auch Probleme das richtige Papier zu finden, das glatt genug ist. Nach ungefähr einem Monat Üben, konnte ich halbwegs mit dem Sailor schreiben. Jetzt nach 4 Monaten komme ich mit im gut zurecht und auch die Papierauswahl ist nicht mehr so kritisch. Auf hadernhaltigem Papier kann ich jetzt auch die Strichstärke etwas variieren, aber da fehlt mir auch noch einiges an Übung.

Es macht aber wirklich Spaß mit dem Sailor langsam und konzentriert zu schreiben, für schnelles Schreiben ist er aber ungeeignet.

Der Füller selbst ist recht schlicht, das gefällt mir aber gut und die Feder schaut auch gut aus. Lediglich anstelle des Konverters wäre mir ein Kolbenmechanismus lieber gewesen. Das kleine Volumen des Konverters stört aber nicht, beim Schreiben verbraucht man fast keine Tinte.

Mein Urteil ist also etwas durchwachsen. Wenn man bereit ist lange zu Üben, dann bereitet er viel Freude.
Beste Grüße
Walter

Die Feder ist die Zunge der Hand.

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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Rene » 31.12.2010 18:03

Hallo,

ich habe vor einiger Zeit für ein paar EUROnen einen Hero-Pen in Metall-Ausführung (golden eloxiertes Blech :D ) in der Bucht ersteigert. Der schreibt dünner als ein Haar. Zu meiner Verwunderung kratzt die Feder weniger als man denken sollte. Gerade bei Papier verhakt sich leicht solch eine dünne Spitze an den Fasern.
Halte einfach mal die Augen offen, die FH sind zwar qualitativ nicht mit Sailor & Co gleichzusetzen, dafür aber super billig und zum testen und gelegentlichem Schreiben mit einer superfeinen Feder bestens geeignet. Aber Vorsicht, nicht den 10´er Pack für 10,-, die Dinger kannst Du voraussichtlich ungeöffnet in den Müll werfen.

Viele Grüße

René

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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von melichor bent asser » 15.07.2022 20:45

yoda hat geschrieben:
30.12.2010 19:54
[ … ] Generell scheinen mir für Deine Anforderung japanische Füller besser zu passen als Europäer.
— Ich erlaube mir mal, dieses Gespräch wieder aufzunehmen: Worin bestehen denn grundsätzlich — soweit man da von grundsätzlich sprechen kann — die Unterschiede zwischen europäischen und japanischen Füllern (oder Federn)?

Grüße!

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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von hoppenstedt » 15.07.2022 21:43

melichor bent asser hat geschrieben:
15.07.2022 20:45
yoda hat geschrieben:
30.12.2010 19:54
[ … ] Generell scheinen mir für Deine Anforderung japanische Füller besser zu passen als Europäer.
— Ich erlaube mir mal, dieses Gespräch wieder aufzunehmen: Worin bestehen denn grundsätzlich — soweit man da von grundsätzlich sprechen kann — die Unterschiede zwischen europäischen und japanischen Füllern (oder Federn)?
Wow, nach 12 (zwölf!) Jahren wieder den eigenen Thread beleben… 8-)

Die Unterschiede bestehen unter anderem in der unterschiedlichen Auffassung der Federstärken/-breiten. Wo beim japanischen Füller „M“ steht, würde da beim Europäer wohl „F“ oder vielleicht sogar „EF“ stehen (sofern es sich nicht um einen Pelikan handelt :lol:). Bezüglich verschiedenen differenzierten Federstärken und -ausführungen sind die Japaner womöglich beinahe unschlagbar. Das dürfte auch an den hohen Anforderungen an die Füller durch die japanische Schrift liegen.

Da stelle ich mal Music oder Zoom-Federn in den Raum sowie z. B. die Differenzierung „H“ für Hard bzw. „S“ für Soft (bei Sailor, meines Wissens) die flexible „FA“ von Pilot, der „Justus“ mit mehrstufiger Rändelverstellung der ganzen Feder, die Architect Nib usw.

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

rhapsodic
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von rhapsodic » 15.07.2022 21:44

Grundsätzlich sind die japanischen Federn ein ganzes Stück feiner als die europäischen - eine japanische F ist etwas feiner als die meistens europäischen EFs, teilweise sogar deutlich (z.B. im Vergleich zu Pelikan oder Bock). Ansonsten finde ich, dass die Unterschiede der Hersteller deutlicher ausgeprägt sind als bei den europäischen Federn. Hier mein Eindruck der Goldfedern der "Big 3"... Pilot ist tendenziell vom Schreiben her eher glatt und etwas weich und in Richtung der europäischen Federn. Platinum ist sehr hart, wie ein Nagel, mit leichtem "Feedback". Und Sailor hat einen ganz ausgeprägten Charakter beim Schreiben, wird manchmal mit einem Bleistift verglichen. Lohnt sich, das auszuprobieren, aber behalten habe ich nur den Pilot :-)...

Edit: @hoppenstedt - Da war ich eine Minute langsamer, aber zumindest widersprechen wir uns nicht :-)...

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melichor bent asser
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von melichor bent asser » 15.07.2022 22:34

Guten Abend — 

ja, stimmt, 12 Jahre, ich habe dann einfach meine Leonardo III EF, eine Tauchfeder, weiterverwendet, weil ich keine Möglichkeit gesehen habe, mit japanischen Füllern zwischen 600 und 1000 € oder sowas solange rumzuprobieren bis ich den richtigen gefunden habe, zumal ich mich mit denen (Nakaya habe ich mal geschrieben) mich nicht wirklich verständigen konnte. Aber jetzt vergrößert sich die Menge meines täglichen Schreibens doch so, daß ich da nochmal was versuchen will.

Also, vielen Dank für euer beider Antworten. Japanische Federn klingen immernoch nach dem richtigen für mein Schreiben. Hier mal eine Schriftprobe :
IMG_9993.jpg
IMG_9993.jpg (71.97 KiB) 3763 mal betrachtet
(eine Zeichnungsprobe ist schon mein Avatar). Sailor klingt meinem Schreiben am nächsten, scheint mir, aber besagte Nakaya ist unter den großen Drei nicht aufgeführt, vielleicht weil klein?

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