needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

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Thom

Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Thom » 21.07.2022 21:25

melichor bent asser hat geschrieben:
21.07.2022 19:35
Ja, nagelhart würde meinem Schreiben nicht so sehr entgegenkommen. ...
Die Falcon oben ist ja flexibel, deshalb habe ich die verlinkt. Der Schwellzug ist in Deiner Schriftprobe auch zu sehen, aber wenn Du nur "fein" verlangst, dann kriegst Du hier auch Nägel empfohlen, das ist doch klar. :)

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Thomas

Matthias MUC
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Matthias MUC » 22.07.2022 1:20

melichor bent asser hat geschrieben:
21.07.2022 20:40
Wieviele Es würdest Du denn meiner Schriftprobe (weiter oben) geben?
Wenn nicht der Maßstab daneben wäre, hätte ich gesagt, irgendne ehrliche, leicht flexende M.
Aber MIT dem Maßstab...
Das obere Wörtchen ist in der Linienstärke knapp etwas mehr als halb so breit wie eine Pelikan EF (mein iconic blue M120N, ziemlich exakt 0,5mm auf normalem FeldWaldWiesen-Brunnen-Notizblock)

Also fiktiv wohl so etwa EEEEF?

Thom

Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Thom » 22.07.2022 3:09

Ja, das ist "Fizzelkurrent". Im Blackbird Eyedropper habe ich so eine Feder, aber die habe ich selbst geschliffen.

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Thomas
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melichor bent asser
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von melichor bent asser » 22.07.2022 13:53

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(Hallo Thomas — genau, Fitzelkurrent! Sehr schönes Wort übrigens, kannte ich noch nicht —— sowas in der Art wünsche ich mir von meinem Füller!)

Ich muß nur schnell noch den verlinkten Beitrag lesen, er ist etwas länger … (heute Abend dann — bei kurzem Reinlesen scheint er sehr interessant, etwa darüber, daß die Feder der Füllfederhalter die Tinte nicht so schnell zurückzieht). Ganz so fein wie das, was da zu sehen ist, ist meine Schrift, meine Feder dann ja auch doch nicht.

Übrigens hast Du natürlich recht, wenn ich nach nadelfein frage, bekomme ich auch nagelfein empfohlen, zurecht, und übrigens auch garnicht uninteressant, vielleicht ist das ja wirklich auch eine Möglichkeit. Vielen Dank also auch dafür. Und da ist natürlich auch Matthias’ Hinweis — daß zu flexibel nicht geht, weil so feine Nadeln sonst verbiegen — interessant. Danke.

Thom

Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Thom » 23.07.2022 3:03

Alter Falter! Ich hoffe doch, dass das jetzt ein paar Beiträge mehr werden als nur 17 in 12 Jahren. :)

V.G.
Thomas

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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von hoppenstedt » 23.07.2022 12:51

Ja, diese Schriftprobe da oben vom TS gefällt mir ausnehmend gut... :) Mikroschrift ist das ja schon, bezogen auf Handschrift. Respekt!

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von melichor bent asser » 23.07.2022 19:43

Vielen Dank, das freut mich natürlich. Ich bin etwas, oder etwas mehr, außer Übung, aber die sehr hübschen Beispiele, die ich im Fitzelkurrentgespräch, eigentlich ja dem Eisengallustintengespräch, gefunden habe, haben mich auf die Idee gebracht … und bis zum download/file.php?id=14779 ist es noch ein Stück Wegs. Dazu hätte ich gerne Hand und Werkzeug.

Ich werde das mal wieder aufleben lassen, auch vertiefen. Die Kurrentschrift des 19. Jahrhunderts zu lernen hat mich in der Entwicklung meiner eigenen Gebrauchshandschrift auf Ideen gebracht, vielleicht sehe ich mir auch mal noch ältere an.

Vielleicht würde dabei, solange ich mich noch um Füllfederhalter bemühe, die sich zu solcher Fitzelschrift eignen (bislang habe ich noch keine bessere Aussicht als die auf die feinste Feder von Nakaya, von den Herstellern selbst mit Flexibilität versehen — Richard Binders Nachfolger, indy-pen-dance, haben mir bislang nicht geantwortet, und Nakaya bietet eine sehr genaue Anpassung an die Hand des Käufers, was mir besser scheint als http://www.nibs.com/NamikiFalconPage.htm, wobei scheint meint: scheint, nicht: gewiß), auch eine verbesserte Ausstattung mit Spitzfedern und Tinten helfen. Bislang schreibe ich außer mit Leonardo III EF auch mit Winsor & Newtons Calligraphy Ink, tatsächlich eine Acryl-Tusche, die schnell und wasserunlöslich auftrocknet, und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Feder. Sie ist viskoser als die anderen, die ich versucht habe (Rohrer & Klinger Schreibtinte beispielsweise), und die alle ausbrechen (oder wie nennt man das, wenn die Tinte, oder eben Tusche, sich ausbreitet, in die umliegenden Fasern zieht und die Schrift also ausfranst?), aber wenn ich das Schreiben unterbreche, muß ich die Feder sorgfältig auswischen, mindestens zurück ins Faß stellen, was nur begrenzt hilft, weil auch so die Feder sich zusetzt, außerdem die Tusche noch schneller als ohnehin schon verschmutzt — vermute ich, jedenfalls wird sie irgendwann unbrauchbar, nämlich klumpt und fließt nicht mehr. Vollends unbrauchbar machen würde diese Tusche eine Reservoirtauchfeder (ein weiterer ausgedachter Begriff, mit dem ich Federn bezeichnen will, die eine Art Spange auf ihrer Unterseite besitzen, in der nützlicherweise Tinte, oder Tusche, vorgehalten wird, so daß weniger oft nachgetaucht werden muß).

Zum Gebrauchsschreiben (ich nutze das Handschreiben zum Nachdenken, auch im Beruf) wäre Zeug gut, das mir erlaubt, das Schreiben auszusetzen, und gleichwohl ein klares und farbkräftiges Schriftbild erzeugt. Sicher auch Frage des Papiers, aber wohl auch einer Tusche, oder dann vielleicht besser Tinte.

Hier im Forum finde ich zwar einen Bereich zu Tinten, auch einen zu Papieren, aber keinen Überblick. Vielleicht wißt ihr eine Seite, hier oder anderswo, die (möglichst kräftigschwarze und nicht ausbrechende) Tinten aufführen (eine würde mir schon reichen), die man nicht immerzu aus der Feder wischen muß (vielleicht weil sie sich lösen, wenn man die Feder wieder ins Faß stellt), und eine, in denen Papiere empfohlen werden, die sich gut beschreiben lassen und ebenfalls das Ausbrechen verhindern, oder begrenzen?

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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von agathon » 23.07.2022 22:41

Probier es mal mit einer alten von-Feder von Pelikan. Die gibt es auch in eef und sind für Kurrent ausreichend fein und flexibel. Dieses Nakaja-Ding muss m.E. gar nicht sein.

Grüße

agathon

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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von melichor bent asser » 23.07.2022 22:45

Hallo Agathon, danke — was ist eine von-Feder?

agathon
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von agathon » 23.07.2022 23:01

Sorry, „cn“ muss das heissen, Grüße an die Autokorrektur bei der Gelegenheit . Das sind alte Stahl-Federn aus den dreißiger Jahren. Bei Rolf Thiel (missing.pen) könntest du vielleicht noch eine bekommen.

Viele Grüße

agathon

Thom

Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Thom » 23.07.2022 23:46

melichor bent asser hat geschrieben:
23.07.2022 19:43
... Ich bin etwas, oder etwas mehr, außer Übung, aber die sehr hübschen Beispiele, die ich im Fitzelkurrentgespräch, eigentlich ja dem Eisengallustintengespräch, gefunden habe, haben mich auf die Idee gebracht … und bis zum download/file.php?id=14779 ist es noch ein Stück Wegs. Dazu hätte ich gerne Hand und Werkzeug. ...
Na, wenn Du es so machen willst wie die damals, dann mache es so wie die damals. Aber das ist eigentlich auch ein Eisengallustintengespräch.

V.G.
Thomas

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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von pejole » 24.07.2022 1:23

melichor bent asser hat geschrieben:
23.07.2022 19:43


Bislang schreibe ich außer mit Leonardo III EF auch mit Winsor & Newtons Calligraphy Ink, tatsächlich eine Acryl-Tusche, die schnell und wasserunlöslich auftrocknet, und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Feder. Sie ist viskoser als die anderen, die ich versucht habe (Rohrer & Klinger Schreibtinte beispielsweise), und die alle ausbrechen (oder wie nennt man das, wenn die Tinte, oder eben Tusche, sich ausbreitet, in die umliegenden Fasern zieht und die Schrift also ausfranst?), aber wenn ich das Schreiben unterbreche, muß ich die Feder sorgfältig auswischen, mindestens zurück ins Faß stellen, was nur begrenzt hilft, weil auch so die Feder sich zusetzt, außerdem die Tusche noch schneller als ohnehin schon verschmutzt — vermute ich, jedenfalls wird sie irgendwann unbrauchbar, nämlich klumpt und fließt nicht mehr. Vollends unbrauchbar machen würde diese Tusche eine Reservoirtauchfeder (ein weiterer ausgedachter Begriff, mit dem ich Federn bezeichnen will, die eine Art Spange auf ihrer Unterseite besitzen, in der nützlicherweise Tinte, oder Tusche, vorgehalten wird, so daß weniger oft nachgetaucht werden muß).

Windsor & Newton würde ich nie !!! im Füller benutzen.
Ich benutze nur die W&N Scarlet karminrot in Spitz- und Bandzugfeder zur Betonung einzelner Buchstaben und wasche die Federn nach Gebrauch sofort aus.

Dass dir die R& K Tinten ausbluten liegt am Papier. Versuche mal auf tintenfestem Papier zu schreiben. Für Schreibübungen benutze ich nur Clairefontaine 90g Ringbücher. Ich habe aus Versehen mal den Brunnen Block 90g Premium Papier gekauft, wie sich dieses Papier und das Clairefontaine beschrieben mit der R&K Verdigris verhalten siehst du im Foto. Die Überraschung meinerseits war schon groß. Ist mir bei anderen Büchern wie Moleskine oder Avery Zweckform und anderen auch passiert mit verschiedenen Tinten, allerdings die Pelikan 4001 blau-schwarz ließ sich auf dem Avery ohne Probleme schreiben.

Auf welchem Papier schreibst du denn?

Gruß, Martin
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Oben Claitefontaine
Unten Brunnen Premium
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von melichor bent asser » 24.07.2022 13:12

agathon hat geschrieben:
23.07.2022 23:01
„cn“
Chrom-Nickel, richtig? Ich nehme an, die haben sich feiner schleifen lassen als Federn aus anderen Metallen, weil Chrom-Nickel(-Stahl) härter ist? Ich frage bei missing pen mal nach, gefunden habe ich da bislang nichts, EEF findet sich in der Auswahl zur Federstärke auch nicht aufgelistet, aber man kann die ja direkt fragen.
pejole hat geschrieben:
24.07.2022 1:23
Windsor & Newton würde ich nie !!! im Füller benutzen.
Nein, natürlich nicht. Ich verwende sie mit besagter Leonardo III EF, einer Tauchfeder, und selbst die muß bei jeder Schreibpause sorgsam ausgewischt werden. Jeder Füllfederhalter wäre in wenigen Augenblicken verstopft und wahrscheinlich unrettbar verloren.
pejole hat geschrieben:
24.07.2022 1:23
Auf welchem Papier schreibst du denn?
Auf verschiedenen Papieren, und die Tusche (Winsor & Newton) steht auf ihnen allen gut: Muji-Ringbücher, Bio-Top (Recyclingpapier, lose Blätter), Carta Pura (auf denen die Schriftproben, die ich weiter oben eingestellt habe), sogar Moleskine (die schlechteste Papierqualität, aber ich habe noch welche hier, und mit der Tusche geht selbst das). Nach tintenfesten Papieren werde ich mal suchen, auch sehen, was von Clairefontaine sich in Berlin findet. Ein paar Papiergeschäfte gibt es hier ja, auch modulor, boesner …

Und dann werde ich, vorerst absehend von der Eisengallustinte, mich mal nach möglichst kräftigschwarzer, aber eben doch Tinte umsehen, also nach einer, die auch nach Auftrocknen in Wasser und in sich selbst (nämlich wenn ich die Feder ins Faß stelle) löslich ist, und die trotzdem möglichst wenig Neigung hat, auszufransen, denn ich vermute, daß Papiere nicht entweder tintenfest sind oder nicht, sondern mehr oder weniger tintenfest. Nur eine Vermutung.

Vielen Dank an euch beide!

agathon
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Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von agathon » 24.07.2022 14:45

CN ist eigentlich, soweit ich weiß, Kriegsware. Macht aber nix in unserem Fall, da die Feder für unsere Zwecke gut zu gebrauchen ist. Und Rolf Thiel direkt anzuschreiben ist eine sehr gute Idee.

Thom

Re: needle point, jedenfalls weit dünner als extrafein?

Beitrag von Thom » 24.07.2022 15:02

melichor bent asser hat geschrieben:
24.07.2022 13:12
agathon hat geschrieben:
23.07.2022 23:01
„cn“
Chrom-Nickel, richtig? Ich nehme an, die haben sich feiner schleifen lassen als Federn aus anderen Metallen, weil Chrom-Nickel(-Stahl) härter ist? ...
Nein, rostfreier.

V.G.
Thomas

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