Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

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Murmi
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Re: Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

Beitrag von Murmi »

Federlight hat geschrieben:Diese Spitzfedern habe ja kein Korn vorne dran.. kann man damit auch "normal" schreiben?
Hallo Federlight!

Je nach Feder geht das bestimmt, man muss sich aber bewusst sein, dass Kalligrafie-Stahlfedern per se kratzig auf dem Papier sind. Ich spreche jetzt nicht von Kalligraphie-Füllfedern, sondern von Federn, die auf einen Stift aufgesteckt werden. Beispielsweise mit einer Spitzfeder wird man zwangsläufig nie mit der normalen Schreibschriftgeschwindigkeit schreiben können, wahrscheinlich würde man schon nach Minuten wenn nicht nach Sekunden damit im Papier hängenbleiben und die Feder wäre hinüber. Bandzugfedern müssen ziemlich exakt aufgesetzt werden, da wirds auch schwierig mit schnell schreiben.

Ich hab jetzt halt nur einen Aufsatz für Spitzfeder und noch einen weiteren ähnlichen bestellt, weil ich die Copperplate damit schreiben möchte.

Aber auch mit meinen Flex Pens von Noodlers kann ich nicht in meiner gewöhnlichen Schreibgeschwindigkeit schreiben. Denn dann verliert sich die Charakteristik der flexiblen Feder völlig. Anders gesagt, wenn ich mit denen "normal" schreibe, schreibt es sich wie mit anderen Füllern ohne flexible Feder auch.

Ich weiss nicht, aber sehe ich das falsch, dass flexible Federn nur Sinn machen, wenn man damit kalligraphieren oder in gemässigter Geschwindigkeit schön schreiben möchte. Jedenfalls schreibe ich zumindest in meiner Alltagsschrift nicht mit dem Druck, den ich beim kalligraphieren benötige, also Abstriche mit und Aufstriche praktisch ohne Druck. Das tue ich nur, wenn ich kalligraphisch schreibe.

Dies so einige Gedanken zur Nacht... *gähn*

Grüessli
Sonja
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Federlight
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Re: Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

Beitrag von Federlight »

und.. ist der Federhalter da???
Murmi
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Re: Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

Beitrag von Murmi »

So, nachdem der Pump Pen mit einer Crowquill Feder und einem Gillot 170 Aufsatz am Dienstag eingetroffen ist, hier ein kleiner Bericht.

Das Päckchen kostete 3.80 USD, da hat Ackerman Pen noch draufzahlen müssen, bin aber gespannt, ob die Mehrkosten mir auch belastet werden. Der Pump Pen war in einer schlichten weissen Kartonverpackung zusammen mit einer Bedienungsanleitung auf einem A4-Blatt. Auf der einen Seite in englisch, auf der andern Seite nebst in französisch, spanisch und italienisch - welch Freude - auch in deutsch. Meine Englischkenntnisse sind nicht allzu schlecht, aber wenns dann um Fachbegriffe geht, stehe ich schon bald an. Die Freude wich dann aber rasch einer Enttäuschung. Warum? Hier mal ein Auszug aus der deutschen Anleitung:

...

Füllen Sie den Stift - Drei Arten: 1) Entfernen Sie den Abschnitt, kleben Sie das vor dem Stift in eine Flasche Tinte oder Farbe, drehen Sie den Knopf auf der Rückseite des Stiftes mehrmals vorsichtig, bis Blasen nicht mehr erheben sich aus dem vor dem Stift, dann nehmen Sie den Stift aus der Flasche und legen Sie im Abschnitt. 2) Wenn Sie ein wenig länger warten, bis die Tinte oder Farbe, um die Beschränkung fliessen, lassen Sie den Abschnitt in Kraft. 3) Entfernen Sie den Abschnitt und die Verwendung einer Pipette, um den Stiften von oben her ein - achten Sie auf Luftblasen.
...

Burping den Stift - Luftblasen kann sich im Inneren des Stiftes und behindern den Fluss. Wenn dies geschieht, rock die Feder sanft hin und her in der Hand. Dies sollte kostenlos die Luftblase und verbessern den Fluss. ...


Alles klar? :shock: :shock: :shock:

Naja, egal, ich konnte die Feder dann auch so befüllen, zwar nicht indem ich den Knopf gedreht, sondern gedrückt habe. Auf der Höhe des Zeigefingers ist eine Einbuchtung, dort wurde das Plastik des Stifts entfernt und man kann auf den Schlauch im Innern drücken, somit wird zusätzlich Tinte freigesetzt (auf dem dritten Foto mit Adleraugen und Fantasie zu erkennen... :lol:).

Schreiben lässt es sich mit dem Pen genauso wie mit einer konventionellen Spitzfeder und genauso verhält sich auch die Feder: Extrem flexibel. Wer also bereits mit Spitzfedern geschrieben hat und all ihre Vorzüge (z.B. Schwellzug) und Nachteile (z.B. hängenbleiben im Papier) kennt und damit umzugehen weiss, für den ist dieser Pump Pen eine Offenbarung. Nicht nach wenigen Buchstaben mitten in einem eigentlich gelungenen Schwellzug das Schreiben unterbrechen zu müssen, um die Feder ins Tintenfass zu tunken, das hat schon was.

Den Pump Pen gibts auch mit andern Federn, beispielsweise Bandzugfedern. Für mich aber kein Thema, da es dafür auch Kalligraphie-Füllfederhalter gibt, die diesen Bereich abdecken.

Nachteile beim Pump Pen gibts sicher auch: Man kann nicht, wie pejole das beschrieben hat, mit verschiedenen Tinten das Schriftbild gestalten, dafür bräuchte man dann mehrere dieser Pens, oder man hat einen für die Hauptschrift und hat dann gleichwohl wieder konventionelle Federhalter zur Ausschmückung zur Hand. Zudem benötigt man die Spitzfeder in erster Linie für die Copperplate, die mit einem Schriftgrad von empfohlenen 54 Grad schon ziemlich schräg ist. Um diese Schrift zu schreiben, helfen einem da die Oblique Penholder oder eine Ellenbogenfeder schon ungemein. Solche Hilfsmittel sind beim Pump Pen nicht möglich und so hilft es nur, das Blatt schräg auf den Tisch zu legen oder sich selber irgendwie zu verrenken, weil der Schreibfluss sonst unterbrochen wird. Und teilweise musste ich den Stift doch recht steil halten, damit der Tintenfluss gewährleistet ist, aber vielleicht gibt sich das noch. Befüllt habe ich den Stift mit einer Parker Quink.

Und ja, das Kratzen der Spitzfeder bleibt natürlich auch mit diesem Pen erhalten, aber das gehört dazu. Ob ich längerfristig mit dem Ackerman Pen schreiben werde, weiss ich noch nicht, aber oft kritzle ich auch vor dem Fernseher, wenn ich auf der Couch sitze auf einen Block und mache Übungen. Da mit Spitzfeder und Tintenfass zu hantieren, geht nun gar nicht, aber mit dem Pump Pen ist das ein saubere Sache.

In der Schriftprobe sieht man, welch enorme Strichbreiten möglich sind, von feinsten Haarlinien, die man mit einem herkömmlichen Füllfederhalter mit flexibler Feder nie hinbekommen würde, bis zu einem satten Abstrich. Dies ist aber abhängig von der Feder, die man beim Pump Pen benutzt, ich werde mich bei Gelegenheit mal umsehen müssen, ob diese beiden Federn oder zumindest baugleiche (die eine ist eine Röhrchenfeder) auch hier in der Schweiz irgendwo zu kriegen sind, denn würde ich die Federn schrotten, was bei Spitzfedern bei zu hartem Aufdrücken oder hängenbleiben schon mal passieren kann, dann würde ich den Pen auch nicht mehr benützen können.

Fazit: Ich denke, dass sich der Kauf gelohnt hat, vor allem eröffnet mir der Ackerman Pen wieder neue Möglichkeiten mich in der Welt der Kalligraphie auszutoben! 8)

Grüessli
Sonja
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Anschar
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Re: Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

Beitrag von Anschar »

Das ist ja äußerst vielversprechend. Ich habe es auch vor paar Tagen geordert, da es mich tierisch in den Fingern gejuckt hat.
Aber ich habe es mit einer Brause Bandzugfeder bestellt, da ich das so verstand, dass ich die Feder jederzeit wechseln kann (z.B. durch eine Spitzfeder). Ist das jetzt auch der Fall, oder erwartet mich bzgl. der Kompatibilität doch eine Enttäuschung?

mfG,
Anschar
Barbara HH
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Re: Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

Beitrag von Barbara HH »

Liebe Sonja,

vielen, vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht! Mich juckt's schon wieder!!!

Der Frage von Anschar möchte ich mich anschließen. Als ich vor ein paar Jahren das erste Mal die Hompage von Ackerman Pens entdeckte, gab es nur zwei Varianten: den mit Pinsel, und den für Federn, über den es hieß, dass man jede gängige Feder einsetzen könnte - wie in einen normalen Federhalter ja auch. Ich finde aus der jetzigen Homepage geht das nicht mehr so klar hervor...Kann man die Federn nun austauschen oder nicht?
Murmi hat geschrieben:Ich weiss nicht, aber sehe ich das falsch, dass flexible Federn nur Sinn machen, wenn man damit kalligraphieren oder in gemässigter Geschwindigkeit schön schreiben möchte. Jedenfalls schreibe ich zumindest in meiner Alltagsschrift nicht mit dem Druck, den ich beim kalligraphieren benötige, also Abstriche mit und Aufstriche praktisch ohne Druck. Das tue ich nur, wenn ich kalligraphisch schreibe.
Geht mir ähnlich, ich habe einen Wahl mit einer feinen und flexiblen Feder, damit kann ich "normal" überhaupt nicht schreiben. Aber mit einer semiflexiblen OBB-Feder in einem MB 342 komme ich im Alltag super gut klar. Die Flexibilität kommt da ganz automatisch zum Ausdruck, weil man einige Buchstaben oder auch schließende Klammern und Ausrufezeichen ganz intuitiv mit mehr Schmackes schreibt, als andere.

Was Du über die Kratzigkeit von Spitzfedern schreibst, beruhigt mich aber auch. Ich hatte mir mal eine von Brause gekauft und bin damit überhaupt nicht klar gekommen. Erstmal musste ich super hart aufdrücken, damit sie nachgibt, und dann hat sie fast das Papier zerschnitten! Beim Schreiben auf normalem Paier hat sich unter der Spitze ein regelrechtes Klümpchen von abgeriebenem Papier gebildet - das hat mir die Experimentierfreude dann sehr schnell wieder gekillt :(

Ist das eigentlich bei allen Spitzfedern gleich oder gibt es auch welche, die etwas gefälliger sind? Was würdest Du Anfängern empfehlen?

Liebe Grüße,

Barbara
„Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.“ Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen
Murmi
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Re: Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

Beitrag von Murmi »

Hallo Anschar, hallo Barbara!

Also, zur Frage, ob man da jedwelche Feder reinstecken kann, würd ich mal meinen: Nein! Auf der Seite von Ackerman Pens (ich hoffe, das läuft jetzt hier nicht unter Werbung!) gibts ja unzählige Konstellationen zur Auswahl. Grundsätzlich könnte man den nackten "Body" für 25 USD ordern und dann die einzelnen "Sections" dazukaufen. Diese Sections sind speziell auf die entsprechenden Federn abgestimmt, will heissen, wenn das -hm, wie soll ich das jetzt erklären - also wenn der Teil der Feder, den man normalerweise in einen Federhalter steckt, also wenn der z.B. eher flach ist, dann passt der nicht in eine Section (Aufsatz?) rein, der für Federn mit gebogenem Oberteil gedacht ist. Hab ich das jetzt verständlich rübergebracht? Also als Beispiel bei mir, ich hab den Body mit Aufsatz für eine Crowquill Feder bestellt und zusätzlich einen Aufsatz für eine Gillot 170 Feder. Die Crowquill ist eine sogenannte Röhrchenfeder, die Kalligraphen unter uns wissen, dass diese auch bei den gewöhnlichen Federhaltern einen speziellen Halter benötigen, da deren Schaft eben wie ein Röhrchen ausschaut. Und auch beim Ackerman Pen schaut der Aufsatz für die beiden Federn völlig anders aus. (Jetzt habe ich grad versucht, die Sections zu fotografieren, aber das klappt mit meinem Fotoapparat nicht... :cry:)

Im Klartext bedeutet dies: wenn man Glück hat und die Bandzugfeder zufälligerweise den gleichen Schaft hat wie eine Spitzfeder, dann wird der Aufsatz passen. Aber ich befürchte, dass der Schaft einer Bandzugfeder im Allgemeinen dicker und auch weniger gebogen ist als bei einer Spitzfeder und dies deshalb ein Problem sein könnte. Aber wie gesagt, ich weiss grad auch niemanden hier, der Gillot-Federn verkauft, von daher werde ich dann auch nach Alternativen Ausschau halten müssen.

Anschar, im schlimmsten Fall müsstest du dann halt noch eine Section für deine gewünschte Feder nachbestellen, so könntest du zwischen Bandzugfeder und Spitzfeder wechseln.

Barbara, ich bin doch selber noch eine Anfängerin, aber was ich bisher bei Spitzfedern festgestellt habe: diese sind von Haus aus kratzig und dementsprechend scharf. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt und als Empfehlung kann ich da nur sagen, dass man nicht in erster Linie mit Federn, sondern mit dem Papier experimentieren sollte. Am besten komme ich mit relativ glattem Papier zurecht, strukturiertes Papier, als extremstes Beispiel handgeschöpftes, geht gar nicht, weil die Spitzfeder beim Aufstrich im Papier steckenbleibt und schlimmstenfalls bricht.

Wofür benötigst du denn die Spitzfedern in erster Linie? Zum Schreiben der Copperplate alias Anglaise alias Englische Schreibschrift? Da bietet sich eine Ellenbogenfeder an oder wie pejole mir in einem andern Thread geraten hat, ein Oblique-Penholder, da kann man dann wieder die normalen Spitzfedern benutzen.


Grüessli
Sonja
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Anschar
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Re: Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

Beitrag von Anschar »

Das ist jetzt natürlich die Antwort, die ich nicht hören wollte :|
Aber ich möchte mich bei dir trotzdem herzlich für deine Auskunft bedanken!
Also Gillottsfedern findest du definitiv hier: http://kallipos.de/spitzfedern.html
Leider sind die Versandkosten nicht gerade ohne... Also bestell gleich viele :lol:

mfG,
Anschar
Murmi
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Re: Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

Beitrag von Murmi »

Danke Anschar für den Tipp, wobei es ja unzählige Gillott-Federn gibt und auf die Schnelle habe ich diejenige nicht gefunden, die original dabei war. Werde sicher mal dort bestellen, weil er eben auch den Oblique-Penholder im Angebot hat.

Hey, noch nicht den Kopf hängen lassen, vielleicht passts ja trotzdem. Denn Barbara kennt die Homepage schon länger und sie berichtete uns, dass es früher nur einen Pump Pen für Federn und einen für Pinsel gab.

Grüessli
Sonja
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Barbara HH
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Re: Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

Beitrag von Barbara HH »

Murmi hat geschrieben:Denn Barbara kennt die Homepage schon länger und sie berichtete uns, dass es früher nur einen Pump Pen für Federn und einen für Pinsel gab.
Hallo Sonja und Anschar,

naja, jedenfalls habe ich es so in Erinnerung, aber ein fotografisches Gedächtnis habe ich leider nicht. Ich glaube, es war so, dass es einen Pump Pen gab, in den man alle Federn stecken konnte, die auch in einen Standard-Federhalter passen. Mittlerweile scheint Ackerman das System weiter verfeinert und die Aufsätze für den Tintenfluß der unterschiedlichen Federn optimiert zu haben. Vielleicht passen ja doch verschiedene Federn in einen Aufsatz, nur dass dann der Tintenfluss nicht ganz perfekt ist?

Und offenbar erweitert er sein Angebot ständig.... denn schaut mal, was da jetzt unter "New Products" steht:

Fountain Pump Pen with flexible nib
Fountain Pump Pen with flexible nib
$35.00

Our Fountain Pump Pen with flexible nib lets you draw and write in any direction using a flexible nib. The flexible nib provides a variation in line width depending on how much hand pressure you apply to the nib. The flexible nib is sensitive and responsive, so you don't have to press too hard to get a variation of 1:5.
Mit wenig Druck eine Linienvariation von 1:5? Für 35$? Boah ey, das klingt ja wirklich zu schön, um wahr zu sein! Jetzt juckt's aber richtig! Hört das eigentlich nie auf?


Murmi hat geschrieben:Wofür benötigst du denn die Spitzfedern in erster Linie? Zum Schreiben der Copperplate alias Anglaise alias Englische Schreibschrift? Da bietet sich eine Ellenbogenfeder an oder wie pejole mir in einem andern Thread geraten hat, ein Oblique-Penholder, da kann man dann wieder die normalen Spitzfedern benutzen.
Ach, von "brauchen" kann keine Rede sein, ich beschäftige mich nicht wirklich ernsthaft mit Kalligraphie. Würde ich zwar gerne, aber ich verzettel mich so schon andauernd in diversen Projekten. Ich wollte nur mal so rumspielen, und nachdem ich ein Video von azvalia bei youtube gesehen hatte, dachte ich mir auch warum eigentlich teuren Füllfederhaltern hinterherjagen, wenn man auch für 1,40€ eine flexible Feder kaufen kann? Nur, irgendwie sind die Spitzfedern wohl doch eher was für Spezialisten, ich glaub, ich lass das dann mal. Und jag stattdessen weiter den Füllfederhaltern hinterher :D

Liebe Grüße,

Barbara
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pejole
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Re: Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

Beitrag von pejole »

Hallo Murmi, Hallo Barbara HH,

habe mir das Wunderding mit der Gillott 170 mal angesehen, oha, ausgerechnet die 170, das superspitze Teil, habe ich auch zu Hause, schreibe ich aber nicht mit, ist mir viel zu anstrengend, heißt zu spitz, da musst du höllisch mit aufpassen sonst hängst du fest, sogar in gut verleimtem Papier, auf normalem Schreib- und Kopierpapier brauchst du da gar nicht mit anfangen, wie du schon festgestellt hast, hier brauchts das passende Papier, zum Üben empfehle ich immer noch einen Block Layout Papier, aber Vorsicht, das ist so dünn dass es schon wieder ins Fleisch schneiden kann, aber extrem belastbar für Spitzfedern, jedoch nur die Vorderseite. Ich weiß nicht warum, habe keine Ahnung wie das Papier verarbeitet ist, aber auf der Rückseite läuft die Schrift aus, werdet ihr aber auch schnell merken. Gut ist auch Fabriano Disegno 4, schreiben lässt sich aber auch auf einem Collegeblock von Elite, 70g, liniert, habe ich im Kaufhof gefunden, zum Üben reicht der allemal, und die Federn bleiben nicht hängen. Da der Block liniert ist kann man sich auch Linien ziehen sparen. Blöcke von Gohrsmühle sind auch ganz gut. Alles etwas oder auch etwas mehr teuer als normales Papier, aber eine exquisite Schrift verlangt eben danach.

Als Feder kann ich euch für den Anfang die Gillott 404 empfehlen, die ist nicht gerade sooo spitz, mehr F als EF, vor Gebrauch kurz abbrennen damit der Ölfilm verschwindet, dazu einen Oblique-Penholder, die extreme Schräge der Schrift lässt sich damit besser bewältigen als mit einem geraden Federhalter und das Schreiben geht nicht so ins Handgelenk.

Barbara HH, die Brause Feder die du verwendet hast war entweder eine Stenofeder, wenn du sagst die war so hart, oder die Brause 66, beide Federn würde ich nicht empfehlen.

Eine Möglichkeit wäre auch eine elastische Pfannenfeder, ziemlich spitz, mit dieser ließe sich auch auf Bütten- oder Ingrespapier schreiben, ist zwar etwas zweckentfremdet, aber es funktioniert. Wäre auch für erste Übungen ganz gut. Alles zu bekommen bei Kallipos.de.

Ich hoffe mal ich konnte euch ein wenig helfen,

schönes Wochenende, Gruß, Martin
Barbara HH
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Re: Kalligrafie Spitzfeder... in einen Füller?

Beitrag von Barbara HH »

Hallo Martin,

vielen Dank für Deine Erklärungen, da hatten sich unsere Posts wohl auch ein wenig überschnitten. Ich fürchte Du hast in meinem Fall Deine Perlen vor die .... äähhh... Unwürdigen geworfen, mir ist das mit den Spitzfedern doch zu anstrengend, vor allem, da ich ja gar nicht ernsthaft Kalligraphie betreibe sondern nur ab und an mal so rumspiele. Das störrische Biest, mit dem ich nicht klargekommen bin, ist übrigens eine Brause No. 361.

Herzliche Grüße,
Barbara
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