Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

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hessi
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Re: Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

Beitrag von hessi »

YETI hat geschrieben: Das Tintenflussproblem kann daher kommen. Wenn es sich nicht von selbst legt, kannst du die Feder mal etwas fester aufdrücken, oder wenn das nicht hilft, mit einer Rasierklinge den Federspalt vorsichtig etwas weiten.
Wie ich Dir schon geschrieben habe, momentan hilft, mit etwas mehr Druck einen kleinen Strich zu ziehen, danach schreibt er seitenlang problemlos. Das lasse ich erstmal so, ich möchte ihn lieber nicht durch rumfummeln nasser machen...

Nochmals danke!

Gruß hessi
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hessi
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Re: Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

Beitrag von hessi »

agathon hat geschrieben: "Yeti F" wirkt für meinen Geschmack etwas zu blass und die UEF zu konturlos. Für mich ein Grund, die UEF gar nicht erst zu probieren.
Ja, kann ich verstehen. Nach ein paar Tagen kann ich aber sagen, dass die UEF meine Standardfeder für das Leuchtturm "some lines a day" Tagebuch bleibt - wer es kennt, ich schreibe da pro Tag ca. 10-15 Zeilen rein, das sagt wahrscheinlich einiges über die Größe der Schrift aus... ;-)

Habe versuchsweise den Vanishing Point und die Lamy EF aus meiner täglichen Rotation rausgenommen und durch Yeti M und Nemosine 0.6 ersetzt. Jedesmal, wenn ich mir Notizen mache, muss ich grinsen, weil meine Schrift plötzlich so großartig aussieht - ok, es passen jetzt ein paar Zeilen weniger in meine Notizbücher, aber das ist es mir wert.

In einem halben Jahr werde ich das, was ich hier gerade durchlaufe, als meine "Stubphase" beschreiben. Bin schon gespannt, was als nächstes passiert... ;-)

Viel Spaß mit dem Nemosine, ich hoffe, Du hast auch Spaß daran. Solltest Du noch von anderen kleinen Stub hören, sag bitte Bescheid!


Gruß hessi
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agathon
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Re: Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

Beitrag von agathon »

Hallo Hessi,

es gibt den Artpen mit 0,6mm Feder, habe aber noch nicht damit schreiben können. Und dann gibt es wohl noch schmale Stubs im Pilot Plumix, aber auch damit habe ich keine Erfahrung. Ich weiß auch nicht, inwiefern diese Federn sich auf andere Halter umstecken lassen, könnte mir aber vorstellen, dass die Plumix-Federn evtl. in einen Pilot Prera passen könnten, was ich mir optisch und haptisch ganz angenehm vorstelle.

Grüße

agathon
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hessi
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Re: Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

Beitrag von hessi »

Servus agathon,

den Plumix habe ich letzte Woche mal in allen Ausführungen bestellt, von EF bis BB. Liegt in der Postfiliale, schaffe ich hoffentlich heute abend abzuholen und werde dann eine Kurzkritik im Forum veröffentlichen.

Die Plumix-Feder ist wohl kompatibel zu den meisten Pilot-Haltern mit Stahlfeder, evtl. gönne ich mir mal einen Metropolitan, der sieht nicht allzu hässlich aus.


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hessi
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Re: Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

Beitrag von hessi »

...ich mach mich hier ja sehr beliebt, wenn ich mir immer selbst antworte, aber das gehört nunmal zur vollständigen Dokumentation... ;-)

Pilot Plumix von EF bis BB ist eingetroffen und wurde gerade getestet. Für alle, die an Stub-Federn Interesse haben, ist das eine günstige Gelegenheit, sich durch die diversen Größenklassen mal durchzuschreiben, ohne gleich einen größeren Betrag ausgeben zu müssen - daher schonmal allein dafür eine Empfehlung.

Tinte ist der Einfachheit halber die mitgelieferte Patrone (meine erste Patrone seit...20 Jahren?) - man verzeihe mir das, ich hatte jetzt keine Lust, Konverter auf Kompatibilität zu testen. Auf das Gehäuse kommt es mir bei diesem Test nicht an, darüber kann man in anderen Blogs genug lesen, ich wollte die Federn testen:

Bild

Die EF hat quasi keine Varianz, schreibt aber für eine EF sehr angenehm weich - ihren Preis ist sie also allein deshalb schon wert, wenn man mal ne japanische EF ausprobieren möchte. Ob es die gleiche Feder wie im Penmanship ist kann ich nicht beurteilen, aber sie schreibt wie eine normale EF Feder. Pilot bewirbt sie mit 0.32mm.

Die F gefällt mir persönlich sehr gut, es ist eine Varianz im Schriftbild erkennbar, aber der breite Strich ist auch für meine Schrift noch schmal genug, dass die Buchstaben noch nicht verschwimmen. Deutlich schmaler als die Nemosine Singularity 0.6 Feder. Das deckt sich mit den Angaben von Pilot: 0.44mm

Meine M schreibt aus mir nicht klaren Gründen sehr trocken, wie man an der Schrift sofort erkennen kann. Das ändert sich auch nach längerem Schreiben nicht, der Fluss reisst immer wieder mal ab. Bei Gelegenheit werde ich mal den Leiter tauschen, die Feder lässt sich problemlos vom Leiter nehmen und auf einen anderen aufsetzen, ich wollte nur vermeiden, mir jetzt die Finger komplett einzusauen.
So sie denn schreibt, ist sie der Nemosine 0.6 sehr ähnlich - Pilot sagt entsprechend auch 0.58mm.

Die B ist schon ein deutlich breiterer Kaliber und für mich kaum noch zu gebrauchen. Grußkarten könnte ich damit vielleicht schreiben oder Überschriften, aber im Fließtext hat eine solche Breite für mich keinen Mehrwert. Rein nach Zahlen sieht es nicht nach soviel mehr aus - Pilot spricht von 0.7mm.

Die BB - ja, klar, wenn ich schon die B nicht mag, werd ich mit der BB wahrscheinlich noch ein bisschen weniger anfangen können. Ich denke aus meiner Testzeile ist offensichtlich, dass diese Feder für meine Schrift einfach nicht brauchbar ist. Pilot sagt: 1mm.

Vielleicht interessiert's ja jemanden - sollten weitere Tests gewünscht sein oder Fragen aufkommen, bitte scheut Euch nicht, ich freue mich, wenn ich nicht das Gefühl habe, nur mit mir selbst zu sprechen. ;-)


Gruß hessi


PS: Leitertausch der M bewirkt nur so halb Besserung, die Feder ist trockener als die anderen fünf vier (zählen müsste man können).

PPS: ...und wer gern ein bisschen Feder-[censored] hat:
Bild
Zuletzt geändert von hessi am 15.03.2014 22:05, insgesamt 1-mal geändert.
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YETI
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Re: Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

Beitrag von YETI »

Hallo Hessi
Wenn dir die M-Feder zu trocken läuft, schiebe einfach eine ganz nomale altmodische Rasierklinge von vorne in den Federspalt. Ich möchte wetten, danach läuft sie so, wie es sich gehört. Manchmal ist es nur Dreck oder Fettreste, die den Tintenfluss blockieren.Oder der Federspalt ist wirklich zu eng. in beiden Fällen hilft diese Behandlung weiter. Mit einer Rasierklinge kann man einer modernen Stahlfeder auch kaum schaden, dafür ist sie zu dünn.
Fröhliches Basteln!

Andreas
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agathon
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Re: Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

Beitrag von agathon »

Hallo Hessi,

vielen Dank für die Übersicht. Ich glaube, dass die F- und M-Varianten auch etwas für mich wären. Wie schreibt es sich deiner Meinung nach mit Halter, hält er deiner Meinung nach auch eine längere Strecke durch? Weiß jemand, ob man die Federn auch in einen Prera umstecken kann?

Grüße

agathon
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hessi
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Re: Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

Beitrag von hessi »

Servus agathon,


ohne es selbst probieren zu können, schreibt das gesamte Internet davon, dass sich die Feder problemlos auf einen Metropolitan und/oder Prera stecken lässt (s. bspw. http://www.inknouveau.com/2012/10/pilotplumera.html oder auch dutzende Threads auf FPN).

Den Halter selber finde ich eigentlich ziemlich interessant. Er ist billig und wirkt billig, aber die besondere Form mit diesem Daumenhalter an der unteren Seite macht ihn sehr bequem - selbst für mich als Linkshänder. Man kann problemlos längere Texte mit ihm schreiben.

Ich persönlich bevorzuge schwere Stifte die "was hermachen", daher ist es für mich kein Favorit, aber er hat definitiv was.


Gruß hessi
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agathon
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Re: Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

Beitrag von agathon »

Hallo Hessi,

danke für den Tipp, das Video kannte ich nicht. Also Plumix bestellen und einen "Pilot Premix" zusammenbasteln.

Danke und Gruß

agathon
pejole
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Re: Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

Beitrag von pejole »

hessi hat geschrieben:Guten Morgen werte Forumisti,


ja, mir ist klar, die perfekte Feder gibt es nicht,

Am Markt scheint es sowas nicht zu geben - zumindest nicht als Stub. Ich bin unschlüssig, ob ich mal eine Music ausprobieren sollte (nach allen Berichten würde es dann ein #3776 werden, aber momentan ist der nicht im Budget drin), ich befürchte aber, dass die mir auch zu flüssig schreibt.


Gruß hessi
Hallo,

hier mal Schrift mit einer Notenfeder, zwar keine 3776 Music nib, aber eine 5 € Notenfeder im Federhalter, wenn ich wüsste dass die 3776 Music Nib im Platinum sich genau so schreiben ließe wäre dieser Füller bestimmt sofort in meinem Bestand.

Hat vielleicht irgendwer den Platinum 3776 mit einer Music Nib und ist so nett und setzt mal ein paar Striche hier rein?

Hessi, wenn du eher ein Freund der kleinen Schrift bist weiß ich allerdings nicht ob diese Feder dann zu dir passen würde, die bringt schon reichlich Tinte auf´s Papier.

Gruß, pejole
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agathon
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Re: Auf der Suche nach der "perfekten" Feder

Beitrag von agathon »

Liebe Foristen,

ich habe in der Zwischenzeit fleißig weiter getestet und ein paar Experimente gemacht. Dadurch verändert sich meine kleine Favoriten-Liste bei den Stubfedern:

1. Platz: Pelikan MC 1,00mm-Feder in einem M 200:

Das für meine Schriftcharakteristik mit Abstand ausdrucksstärkste Schriftbild, allerdings verlangt das Führen der Feder eine gewisse Konzentration, absia hat das seinerzeit ja schon einmal sehr treffend beschrieben.

2. Platz: Reform 1,1mm Feder auf einem Pelikan-Federmodul in einem M 200:

Gut zu handhaben mit genau richtigem (und gegenüber dem Reform Tintenleiter deutlich angenehmeren) Tintenfluss und ausdrucksstarkem Schriftbild.

Damit rücken die folgenden Federn auf die hinteren, aber immer noch guten Plätze:


3. Platz: Reform 1,1mm
4. Platz: Senator 0.9 mm und 1,1mm
5. Platz Stipula Passport 1,1mm

Den Nemosine Singularity mit 0,6mm-Feder, der in der Zwischenzeit bei mir eingetroffen ist, mag ich nicht in diese Liste eintragen, er zeigt bei meiner Schrift einfach zu wenig Linienvarianz, trotzdem merkt man der Schrift an, dass sie zumindest - ich würde mal sagen - "angestubt" ist, man verzeihe mir bitte diese Wortneubildung. Ich packe ihn daher auch nicht in die Liste der feinen Federn. Er spielt - nein, in keiner eigenen Liga - aber gewissermaßen eine Sonderrolle. Für ihn spricht, dass er nicht kratzt und angenehm zu führen ist. Von der Gleiteigenschaft der Feder war ich anfangs (mit Diamine Monaco Red) zunächst enttäuscht, er schrieb sich ein wenig zu gebremst. Nach ordentlichem Ausspülen und dann mit PR electric blue befüllt dann aber sehr flüssig und angenehm, aber letztlich doch zu ausdruckslos.

Grüße

agathon
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