Füllhalterablagen aus Eichenholz

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thobie
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Füllhalterablagen aus Eichenholz

Beitrag von thobie » 07.11.2021 20:57

Ich beabsichtige, mir eine Füllhalterablage aus Holz zu bauen. Buche wäre kein Problem, mir würde allerdings Eichenholz, das ich öle, besser gefallen. Nun enthält Eichenholz ja Gerbsäure und ist zudem auch noch recht offenporig. Das sieht man schön, wenn man Eiche mit Eisen und ein ganz klein wenig Feuchtigkeit in Berührung kommen lässt. Dann gibt es ganz häßliche schwarze Ränder. Leider bleibt die Eiche auch geölt noch offenporig, so dass man nicht 100% trennen kann.

Deswegen meine Frage: Wenn ich die Ablage aus Eiche baue, muss ich dann damit rechnen, dass Zierringe und Clipse der Füllhalter Schaden nehmen? Hat da Jemand Erfahrungen?

Viele Grüße
Thomas

Bauchnabelfussel
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Re: Füllhalterablagen aus Eichenholz

Beitrag von Bauchnabelfussel » 07.11.2021 21:05

In Münzsammlerkreisen sagt man gerne, lagere Deine Silbermünze im Eichenschrank, macht tolle Patina ;)
Liebe Grüße
Marcel

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hoppenstedt
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Re: Füllhalterablagen aus Eichenholz

Beitrag von hoppenstedt » 07.11.2021 23:09

Ehrlich gesagt wundere ich mich ganz gelegentlich über die Kombination Eichenholz und feinmechanisches Gerät aus Metall. Das geht für mich aus den bereits gleich im Eingangsbeitrag erwähnten Gründen nicht gut zusammen; tatsächlich macht auch mich der hohe Anteil an Gerbsäuren das Auswählen von ausgerechnet Eichenholz als Material für eine Ablage von Schreibgeräten skeptisch.

Aus der Büchsenmacherei (Jagdwaffen) kann ich immerhin beisteuern, dass EichenLAUB zwar als Dekormotiv für Gravuren und Verschneidungen sehr beliebt ist; eine Verwendung von EichenHOLZ als Material für (beispielsweise) Gewehrschäfte o. Ä. kann ich spontan nicht erinnern. Da war es bei preisgünstigeren Exemplaren dann eher Buchen-, Ahorn- oder auch natürlich Schichtholz. Hier - also im Waffenbau - scheint insbesondere die Anschlussstelle von (hölzernem) Schaft zu (metallener / karbonstählerner / potenziell rostanfälliger) Basküle dazu zu führen, dass Nussbaum oder andere Holzarten mit (deutlich) weniger Gerbsäure bevorzugt werden - oder gar :shock: Kunststoff :o .

Dazu kommt im Fall von Nussbaumholz natürlich auch noch die für viele Menschen attraktive Farbe. Und hier schließt sich der Kreis, denn Nussbaum sieht man ja doch des öfteren auch als Material höherwertiger Schreibtische bzw. Schreibtischaufsätze bzw. Schreibgeräteunterlagen.

(Warum soll es denn Eichenholz sein, also abgesehen von den bereits beschriebenen Gründen :?: )

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Tenryu
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Re: Füllhalterablagen aus Eichenholz

Beitrag von Tenryu » 08.11.2021 1:05

Was spricht dagegen, das Holz mit einem Klarlack zu überziehen?

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Penman AK
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Re: Füllhalterablagen aus Eichenholz

Beitrag von Penman AK » 08.11.2021 8:16

Tenryu hat geschrieben:
08.11.2021 1:05
Was spricht dagegen, das Holz mit einem Klarlack zu überziehen?
Das wäre auch mein Lösungsansatz gewesen, wenn es aufgrund der oben beschriebenen Eigenschaften dennoch unbedingt Eichenholz sein soll. Fragt sich halt, ob Klarlack tatsächlich dauerhaft trennen kann. Bei edlen und evtl. recht teuren Schreibgeräten würde ich persönlich da kein Risiko eingehen wollen, aber da ist jeder anders.
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Bauchnabelfussel
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Re: Füllhalterablagen aus Eichenholz

Beitrag von Bauchnabelfussel » 08.11.2021 9:10

Ich gehe stark davon aus, dass die Stoffe, wenn auch nicht gleich, mit der Zeit durch den Lack diffundieren werden.
Liebe Grüße
Marcel

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mbf
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Re: Füllhalterablagen aus Eichenholz

Beitrag von mbf » 08.11.2021 10:02

Außerdem ist lackiertes Holz eine ganz andere Sache als geöltes. Optik, Haptik, das ist einfach grundverschieden. Lack braucht auch Pflege, sonst kann er irgendwann schäbig aussehen. Geölte Sachen dagegen altern... ;)
Grüße, Matthias

--
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haskoson
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Re: Füllhalterablagen aus Eichenholz

Beitrag von haskoson » 08.11.2021 13:28

Die Poren von Eichenholz und anderen offenporigen Hölzer kann Mensch auch beim Schleifen füllen!
Da gibt es im Baumarkt z.B. Schellackpolitur. Gemischt mit Bimsmehl ergibt das einen hervorragenden Porenfüller.
Einfach vor dem Schleifen auf das Holz auftragen und dann sehr fein schleifen, solange die Mschung noch feucht ist.
Der Schleifstaub setzt sich dann in die offenen Poren und füllt diese. Danach noch einige Schichten mit der puren Schellackpolitur und die im Holz vorhandene Gerbsäure sollte keine Probleme mehr machen können.
Wenn Mensch bei den Schichten der reinen Schellackpolitur, bei jeder neu aufzutragenden Schicht die Politur mit etwas mehr Spiritus verdünnt, werden die Schichten immer glatter.
Gerrit de Boer
HASKOSON Schreibgeräte Manufaktur

Meine Web Shops mit vielen handgearbeiteten Füllern:
https://www.haskoson-pens.de

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Bilder meiner Füller auf Instagram:
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thobie
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Re: Füllhalterablagen aus Eichenholz

Beitrag von thobie » 05.12.2021 22:33

Sorry, dass ich mich so spät melde. Bei mir schlägt im Moment die Arbeit über den Kopf zusammen.

Ich werde mich für ein anderes Holz entscheiden. Meine Bedenken scheinen nicht ganz unbegründet sein.

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