Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

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dr.snooze
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von dr.snooze »

Ich schreibe eigentlich alles mit Füller. Tagebuch, Notizen, Kalender, Briefe. Das sind dann mal längere Einträge, Dreizeiler oder auch nur Stichworte.
Auch in der Arbeit nutze ich (fast) ausschließlich meinen Füller für Notizen, in Besprechungen etc. Hab mir dazu (hier im Forum) ein X17 A5-quer gekauft. Das macht so Spaß!

Mir geht es nicht darum, ab wann sich eine Investition lohnt. Ich kaufe mir Füller ausschließlich deshalb weil mir das Schreiben damit soviel mehr Spaß macht.
Gerrit
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von Gerrit »

Ich könnte den Füller gar nicht aus meinem Alltag streichen, da ich mit Kugelschreiber einfach nicht schreiben kann. Besonders wenn man dann mal Arbeiten mit 10+ Seiten zu schreiben hat, weiß man, worin man sein Geld angelegt hat. Nämlich in ein, meines Erachten nach, sanftes Schreiben ohne ausgeleierte Hand. Ganz im Gegenteil zu Kullis, Rollerball, etc., bei denen ich tendiere stark aufzudrücken, um ein Schriftbild eines Füllers zu erzeugen. :D
Sicherlich alles eine Sache der Gewöhnung.
Juli407
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von Juli407 »

Also ich kann mit jedem Schreibgerät so schreiben, dass ich es anschließend noch lesen kann.
Aber ich greife fast immer zum Füller.
Schreiben ist für mich ein Hobby - ich schreibe auch nichts "großes", aber es macht mir Spaß zu schreiben.
Ich mag das Gefühl von Tinte und Feder auf dem Papier. Das Gefühl kommt bei anderen Schreibgeräten nicht.
Ob es hochwertige Schreibgeräte sein müssen? Ich weiß nicht.
Ich kaufe das, womit es mir Spaß und Freude bringt zu schreiben, das sind halt zu 99% Füller. Es würde gewiss auch ein äußerst günstiges Modell tun, aber das gefällt mir meistens nicht und für mich persönlich merke ich auch einen Qualitätsunterschied.
Ich verbinde auch das Angenehme mit dem Nützlichen, gerade, was das ganze Uni-Zeug angeht. Meine Kommilitonen schreiben eigentlich fast alle mit Kuli. Jeder so, wie er es mag.

Ich liebe meine technischen Spielereien, aber ein hochwertiges Schreibgerät ersetzen sie nicht.
Viele Grüße,
Julia

http://penandpaperpassion.de
att skriva
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von att skriva »

Die Antwort ist einfach: Alles, was ich nicht mit Bleistift schreibe. Und zum Bleistift greife ich nur ab und zu :lol:

Viele Grüße
Michael
Stephan
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von Stephan »

Tja, ich gehöre auch zu denen, die sich mit Kugelschreiber+Blockschrift und Computer die eh nie besonders ansehnliche Handschrift zerstört haben.
Ich habe wieder angefangen, zum Füller zu greifen, als ich merkte, daß ich beinahe vergessen hätte, wie meine Unterschrift geht. Die Verbundschrift war fast völlig weg. Autsch.

Danach hab ich mir wieder Schulausgangsschrift beigebracht. Geht nach wie vor nur langsam, aber wenn es sein muß, geht es. Was mir mehr liegt ist Offenbacher. Vielleicht probiere ich auch mal Kurrent aus. Sütterlin habe ich probiert und für furchtbar befunden. :)
Im Moment habe ich verschiedene Füller hier rumliegen. Ein ehemals sicher teurer Reisefüller, der wunderbar schreibt, sich aber eher für Blockschrift, Sütterlin und SAS eignet. Den nehme ich für Notizen, weil er auf wirklich jedem Mistpapier und ohne Handauflage schreibt.

Der meiste handschriftliche Schreibkram bei mir ist nur für mich gedacht. Vieles ist nicht einmal zum Nachlesen gedacht. Ich habe einfach bemerkt, daß ich Dinge tatsächlich besser lerne, wenn ich sie abschreibe. Was ich mir aus Büchern merken möchte, schreibe ich jetzt absatzweise wörtlich oder paraphrasiert ab.
Entsprechend landen auch meine Notizen jetzt wieder auf Papier. Ich vergesse sowieso, die nachzulesen. Egal, ob Computer oder Notizbuch. Aber was ich handschriftlich notiere, hinterläßt noch Restspuren im Hirn...

Insgesamt findet aber die meiste Schreibarbeit weiter am Computer statt. Zum einen liegt das daran, daß man moderne Kommunikationsforen* einfach nicht per Papierbrief füttern kann, zum anderen ist für formale Sprachen wie z.B. Programmiersprachen, aber auch für Ideensammlungen, die Kombination vi + xterm auf einem Linux einfach das Denkwerkzeug schlechthin.
Ich finde den Unterschied zwischen Computer und Handschrift dabei immer interessanter. Ich formuliere und entwerfe den Text auf andere Weise, wenn ich einen Füller benutze. Am vi entstehen Texte bei mir häufig aus Stichpunktsammlungen oder kurzen Kommentaren, die ich dann schrittweise ausbaue und konkretisiere. Vi mit Revisionskontrolle ist für diese Arbeitsweise mit dem ständigem Herumschubsen und Modifizieren von Wörtern und Sätzen ideal. Text und Gedanke entstehen oft parallel.
Mit dem Füller geht das nicht. Erst denken, dann schreiben! Gleichzeitig ist das Schreiben mit dem Füller aber auch viel direkter und persönlicher. Ich formuliere nicht nur vor, ich formuliere auch anders.

Übrigens: Eine Breitfeder lenkt den Schriftzug viel besser als die Kugelspitze. Für mich ist das wichtig. Ich muß meine Sauklaue zu etwas lesbarem trainieren und dabei auch wieder locker genug werden, um eine annehmbare Schreibgeschwindigkeit zu bekommen.
Zur Belohnung sehen nicht nur alte deutsche Schriften sondern auch SAS und Russisch viel besser aus.

Zur Frage zurück:
Füller machen sehr viel Sinn. Man denkt und formuliert anders beim Schreiben. Ein passender Füller lenkt die Hand zu einer besser lesbaren Klaue. Man prägt sich Texte und Zeichenfolgen viel leichter ein, wenn man sie stur handschriftlich abschreibt. Das spart tatsächlich Zeit und Mühe. Schreiben mit der Feder fühlt sich anders an und gefällt mir persönlich. Und letztlich... Es gibt neben gräßlichen Stilattacken im Schulregal der Supermärkte auch sehr, sehr schöne und schlichte Füller. Man muß dazu keine Nobelmarke kaufen, manchmal reicht eine Suche in älteren Schulmappen aus.

* Ich ertappe mich immer häufiger dabei, daß ich manches lieber als traditionellen handschriftlichen Brief lesen und schreiben würde, da die technischen Möglichen moderner Internetkommunikation sowieso fast nie genutzt werden können.

PS.: Hallo. Bin neu hier. :)
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YETI
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von YETI »

Hallo Stephan,
erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Mit dem, was du schreibst, rennst du bei mir offene Türen ein. Der PC, egal in welcher Form, ist ein tolles Werkzeug für viele Zwecke. Aber das handschriftliche Arbeiten hat auch seine Vorteile. Es erzieht dazu, erst zu denken, bevor man schreibt. Mir passieren handschriftlich viel weniger Fehler, als am Rechner.
Und ein Schriftstück in einer sauberen Handschrift sieht deutlich besser aus, als ein simpler Ausdruck.
Dazu kann ich sagen, daß meine normale Handschrift nicht besonders schön ist. Wenn ich aber Kurrent schreibe, sieht es fast aus, wie in einem 100 Jahre alten Schönschreibheft. Das kommt wohl daher, daß meine normale Schrift über Jahrzehnte verwildert ist, während ich mir Kurrent erst im Erwachsenenalter selber beigebracht habe.
Wenn du Offenbacher schreibst, wird es dir wohl ähnlich gehen.
Die Umstellung von Offenbacher auf Kurrent ist übrigens nicht so schwer. Die Buchstaben sind ja im Prinzip gleich. Da musst du nur den Umgang mit der Spitzfeder lernen, die doch um einiges empfindlicher reagiert, als eine Breitfeder.
Falls damit Probleme auftreten, findest du hier im Forum einige Schreibbegeisterte, die dir weiterhelfen können.

Schöne Grüße

Andreas
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rorro
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von rorro »

Ich schreibe bei der Arbeit nahezu alles mit Füller (M800), wenn auch nie lange Texte. Unterwegs habe ich auch einen FFH dabei (Cleo Classic) sowie ein Notizbuch (Paperblanks), allerdings muß ich mir nicht all zu viel notieren (mal Gedankensplitter, wenn ich ein interessantes Buch lese oder so bspw.).
Ich versuche jetzt häufiger mal Briefe mit dem FFH zu schreiben, besonders um alte Kontakte aufzuwärmen oder auch einfach so. Die verschiedenen Papiere finde ich auch phantastisch und habe auch viel mehr Briefpapier als ich die nächsten Jahre sinnvoll beschreiben kann.
Dann lerne ich noch gerne Sprachen - und Vokabellernen gelingt mir deutlich besser, wenn ich jedes Wort mindestens einmal schreibe (normalerweise mindestens dreimal) - dafür nutze ich allerdings alles mögliche an Papier, was Kästchen oder Linien hat. Und nutze dafür natürlich ausschließlich einen FFH.

Mittlerweile wird nahezu nichts mehr mit Kuli geschrieben, was mehr als 3-5 Wörter lang ist. Der Unterschied beim Schreibgenuß ist einfach enorm - und beim Schriftbild auch.

Was die Handschrift angeht, so habe ich bei Youtube zwei interessante Tipps von zwei unterschiedlichen Quellen gefunden (neben üben, üben, üben natürlich):

1. die Rhythmik des Schreibens üben, so daß es nicht zu einem fehlöer bei Wörtern mit vielen M und N und U kommt - als Beispiel empfiehlt sich das Wort minimum so lange zu üben, bis man es gut leserlich schnell schreiben kann (zumindest für mich eine Herausforderung)

2. wenn man eine Handschrift mag, diese einfach kopieren - im Laufe der Zeit kommt der eigene Stil schon dazu. Jeder Künstler steht auf den Schultern von Riesen, und jedes Musikstück lebt von Zitaten anderer.
Viele Grüße, Ralf
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YETI
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von YETI »

Viel Spaß beim Lesen! :D
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von rorro »

Das untere kann ich nicht entziffern - und beim oberen benötigst Du zur Lesbarmachung eine Kennzeichnung des U als solches - ich weiß, nicht unüblich, ich ziehe es aber ohne vor (außerdem mache ich die Punkte über dem Ü so verbunden).

Aber schön ist's.
Viele Grüße, Ralf
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YETI
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von YETI »

Spaßig, nicht wahr?
Oben steht minimum, unten umnummerieren.
Ganz schlimm zu lesen sind alte Feldpostbriefe, die auch noch unter schwierigen Bedingungen geschrieben wurden. Da kann man manchmal wirklich nur mit viel Mühe einzelne Worte entziffern.
Aber, wie du geschrieben hast, der Rhytmus ist dabei wichtig und natürlich die Routine, die man nur mit viel Üben bekommt.

Gruß

Andreas
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Stephan
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von Stephan »

YETI hat geschrieben:Viel Spaß beim Lesen! :D
Ich habe beide sofort erkannt. Ist eben Übungsfrage. Der u-Bogen hilft. Bei mir ist das u zusätzlich noch etwas gerundet.
Aber: Beim flüssigen Lesen funktioniert die Mustererkennung in unserem Gehirn sowieso nicht buchstabenweise sondern in lexikalischen Einheiten! Komplette Wörter und notfalls Silben werden im ganzen erkannt - oder eben nicht.
Deswegen werden Rechtschreibfehler in der Wortmitte auch flüssig überlesen und häufig gar nicht bemerkt, während Fehler bzw. Konventionsbrüche (Groß-/Kleinschreibung z.B.) an Anfang oder Ende eines Wortes sofort den Lesefluß stören.

In der Schulausgangsschrift bei Kindern ist umnummerieren genauso schwer oder leicht zu lesen, wie in Offenbacher oder Sütterlin. :)
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Cepasaccus
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von Cepasaccus »

Stephan hat geschrieben:vi + xterm auf einem Linux
Willkommen, Bruder im Geiste!

vi, the way, the life, the future! (Fuer alle, die kein Englisch koennen: vi, der Weg, das Leben, die Zukunft! Und fuer alle, die vi nicht kennen, das ist ein Editor, dessen erste Version fast so alt ist wie ich. http://de.wikipedia.org/wiki/Vi)

Cepasaccus
MCA
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von MCA »

Und für alle die beim Wort "Editor" jetzt denken: 'Oh, sowas zum schreiben von Text wie Notepad?' - Nein...

Vi und Vim sind etwas komplizierter und für so manchen Informatiker in den ersten Semestern die pure Folter. Da wird dann immer der "bequeme" Weg über nano gegangen :D
Grüße,
Manuel
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Cepasaccus
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von Cepasaccus »

Der Untergang des Abendlandes! Bei teco haette ich es ja noch verstanden...
Stephan
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Re: Wie/Was schreibt ihr - machen FH Sinn?

Beitrag von Stephan »

MCA hat geschrieben: Vi und Vim sind etwas komplizierter und für so manchen Informatiker in den ersten Semestern die pure Folter.
Was lediglich an der traditionellen Informatikerkrankheit liegt: Anfänger bekommen im Studium keine guten Bedienungsanleitungen an die Hand. Und das geht bei einem Programm ohne Menüführung natürlich schief. :)
Hat man eine gute Anleitung (siehe Tutorial beim VIM zum Beispiel), gewöhnt man sich sehr schnell ein.
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