Füller im Flugzeug

[Brunnen Stift]

Hallo,

Nachdem ich heute im Flieger Zeuge wurde, wie sich das Hemd meines Nachbarn blau färbte, kamen mir kurz Zweifel, ob der Transport von Füllern im Flugzeug wirklich anzuraten ist. Ich achte immer darauf, dass der Füller nicht ganz frisch gefüllt ist und vor allem mit der Feder nach oben gelagert ist.

Bei meinem Nachbarn hatte sich der Füller in eine waagerechte Position gebracht und der Druckunterschied machte dann ein Übriges.

Wie sind eure Erfahrungen mit Füllern an Bord?

Viele Grüße, David

[Will]

Hallo David,

ich reiste fast nur mit historischem Schreibgerät und bislang gab es damit auch bei Flügen keinerlei Probleme.

Morgengrüße

Gerd

[mirosc]

Keine Probleme bisher (bei so um die 100 Flügen).
Immer randvoll geladen, so dass die Druckunterschiede keine Auswirkungen auf mögliche Luft im Füller haben und Feder nach oben.
Die modernen Tintenleiter können dann das bisschen Tinte, das wandert, gut auffangen. Mit alten Füllern bin ich noch nicht im Flugzeug gereist, da habe ich persönlich zu wenig Vertrauen in die Rückhaltefähigkeit der Tintenleiter (und am Zielort keine Verwendung für diese Füller...) - aber anscheinend ohne Grund?

[hessi]

Eyedropper nehme ich nicht mit ins Flugzeug, sonst bin ich da relativ schmerzbefreit. Für gewöhnlich nehme ich alle Füllhalter mit, die gerade so in meiner Tasche sind - irgendwas zwischen 3 und 10. Bisher hatte ich noch nie Probleme, denke aber auch immer daran, die Tasche senkrecht auf den Boden zu stellen.

Das Problem ist übrigens nicht, dass der Füllfederhalter zu voll ist, sondern dass er zu leer ist. Die Luft dehnt sich aus, wenn zwischen Luft und Feder Tinte ist, wird die rausgedrückt.
Für die Ängstlicheren empfehle ich einen Vacuumfüller wie bspw. den TWSBI VAC700, dessen Füllstange kann den Tank hermetisch verschließen. In teurer gibt's das mindestens noch von Visconti und Conid.

[Freddy]

Ich habe von Pelikan eine gute " Transportbox" bekommen, bzw bekommt man immer wenn der Füller in Reparatur war. Schliesst nicht Luftdicht ab, aber wenn man es nicht Waagerecht lagert, ist da eine Sicherheit von 20-40ml Tintenfassvermögen.

Nutze ich für den Alltag um vorallem Kratzer zu vermeiden.

[Sir Henry]

Ich bin relativ häufig beruflich im Flieger unterwegs. Dabei hatte ich nie Probleme: Mein Cross Lapislazulli und mein Lamy haben nie Tinte abgesondert, und auch das Schreiben in hoher Höhe war immer problemfrei.
Seit kurzem habe ich nun einen GvF Ebenholz, bei bisherigen Flügen auch problemfrei.

Viele Grüße
Sir Henry.

[SimDreams]

Da habe ich glaube ich Unsinn geschrieben.

[pejole]

Hier mal der Text aus einer alten Bedienungsanleitung von Montblanc für die 200er Serie, das dürfte für neuere Füller bestimmt auch zutreffen.

Gruß, pejole

[Brunnen Stift]

Hallo pejole,

Wow, sieht so aus, als hätte die Anleitung schon einige Jahre auf dem Buckel. Sieht nach einer Boeing 707 aus...

Füller komplett füllen macht offenbar Sinn, war mir nicht bewusst, dass Tinte wohl genauso wie Wasser inkompressibel ist, besten Dank für den Hinweis. Wie auch immer, mit Feder nach oben geht man wohl auf Nummer sicher.

Vor einigen Jahren ist mir mal die Mine eines K800 Kugelschreiber auf einer Flugreise ausgelaufen, das war so übel, dass ich den Kuli nach erfolglosem Reinigungsversuch entsorgen musste.

Bei dem Vorfall gestern habe ich vor lauter Tinte leider nicht erkennen können, welches Modell die Tinte nicht bei sich halten konnte.

Viele Grüße, David

[pejole]

Muss wohl aus den endfünfzigern stammen, auf dem Garantieschein der auch noch vorhanden ist leider kein Datum ersichtlich. Die nannten sich seiner Zeit noch Montblanc-Simplo GmbH, und auf die Schreibfedern gabs eine einwandfreie Schreibdauer Garantie von 25 Jahren.

Gruß, pejole

[Hansn]

Da hatten Firmen noch Selbstbewusstsein....
8)
Gruß
HANS

[ritchey]

...das Flugzeugbildchen auf dem Zettel dürfte eine DC-6 oder DC-7 sein. Man erkennt die sich drehenden Propeller. Somit sollte die Anleitung aus den 1950ern sein.

Gruß

Jörg

[amarti]

Gestern bin ich wieder in Düsseldorf eingeflogen. Alle drei Füller steckten aufrecht mit der Feder nach oben in der Hemdentasche. Keinerlei Probleme auch bei geringer Füllung.
Pelikan M200, TWSBI Vac 700 geschlossen, Edison Menlo Pump Filler

Im Dezember hatte ich irrtümlicherweise mehrere Füller lose in einer Reisetasche. Deren Lage war im Flug unbestimmt. Am Ende war die Kappe eines Pilot Custom 74 mit Noodler's Elysium gefüllt. Aber aus der Kappe ist nichts ausgelaufen.

Andreas

[DanielH]

Guten Morgen meine Damen und Herren,

Im Namen von penexchange Airlines darf ich Sie herzlich auf dem Flug von Düsseldorf nach Hannover willkommen heißen. Mein Name ist DanielH, ich bin Ihr Kapitän auf diesem Flug. Die Aussichten für unsere Ankunft in Hannover sind gut, die Firma Pelikan hat die Herausgabe zahlreicher Füllersondermodelle anlässlich unserer Ankunft in Aussicht gestellt. Ich darf Sie nun bitten, sich vor dem Start anzuschnallen, das Tischchen vor sich hochzuklappen und Ihre Rückenlehnen und Füllfederhalter senkrecht zu stellen. Im Fall eines plötzlichlichen Druckabfalls fallen automatisch Sauerstoffmasken und Aufwischtücher aus der Kabinendecke. Ziehen Sie in einem solchen Fall eine Maske zu sich hin, ziehen Sie über Mund und Nase und atmen Sie normal. Entfernen Sie bitte erst dann mit den Aufwischtüchern die verkleckerten Tintenreste.

Und nun wieder ernst: Mir hat ein TWSBI Vac 700 im Flieger mal ordentlich getröpfelt. Ich habe das Ventil zu früh nach dem Start geöffnet...

[stefan-w-]